8086 244, 20, Oktober 1930. Fertige Bücher. «Srsenblatt s. d.DIIchn.Buchhandcl. Aus üem Weröegang Paul Fechter schreibt unter dieser Überschrift in einem Feuilleton der vom 15. Oktober 19^0, über Arnolt Bronnen Ernst von Äalomon Roßbach ' Die Geachteten -v5n den letzten Wochen sind zwei neue Bücher erschienen, die gerade jetzt nach dem Ausfall der Wahlen von besonderem Interesse sind. Das eine heißt „Roßbach" und ist von Arnolt Bronnen, das andere heißt „Die Geächteten"; sein Verfasser ist Ernst v. Salomon. Man soll beide Bücher lesen, weil beide Ereignisse der letzten zwölf Jahre wieder aus der Tiefe hervorholen — Ereignisse, die wir unter dem Wust dessen, was alljährlich über uns dahin gegangen ist, schon wieder vergessen haben, und die wir doch nicht vergessen dürfen. Die wir uns wieder ins Gedächtnis zurückrufen, den Jüngeren weiterreichen und denen, die sie nicht wissen, einhämmern müssen, damit sie begreifen lernen, was im Lande vorgeht, woraus sich das, was wir heute erleben und erleben werden, langsam und doch folgerichtig entwickelt hat. DaöBuch vonBronnen* knapp, konzentriert, schildert den Weg und die Taten Gerhard Roß bachs, des Frcikorpöführerö, der in den wildesten Jahren nach dem Krieg eine bedeutsame Rolle gespielt hat. Bronnen erzählt das Leben und die Taten auf Grund persönlicher Mitteilungen Roßbachs und nach den Akten des Freikorps. Er erzählt mit der intensiven lebendigen Teil nahme, die schon sein Oberschlesienbuch erfüllt — aber er erzählt einfacher. Er hat begriffen, daß eine Wirkung ins Breite nur möglich ist unter Verzicht auf allzuviel Literatur. Er schreibt, wie ihm und uns allen der Schnabel gewachsen ist. Infolgedessen ist ein ausgezeich net lebendiges, sehr lesbares Buch entstanden, das heute aktueller wirkt denn je, und das man mit regstem Anteil liest, weil es zeigt...wie das, was heute offenbar wird, langsam und unterirdisch in der Stille gewirkt von Männern, in denen nichts lebte als der Geist der Nation, geschaffen worden ist. Es ist ein gutes Zeichen für Bronnens Stilgefühl, daß er gegenüber diesen Tatsachen bei seinem Buch auf alle Beimischung von Literatur ver zichtet hat. Die hat, wo es um solche Dinge geht, nichts mehr zu suchen. * Kartoniert M z.-, Lemenband M 5.50