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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.07.1931
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- 1931-07-07
- Erscheinungsdatum
- 07.07.1931
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X- 154, 7. Juli 1931. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschn. Buchhandel. kunst Schritt zu halten. In bunten Buchillustrationen zeigt man, daß man auch reproduktionstechnisch auf der Höhe ist. Wie Italien so können auch die Niederlande auf ihre große buchdruckerische Vergangenheit stolz sein. Und sie sind es auch in der Tat. Sie zeigen uns in ihrer von Herrn de Roos liebevoll eingerichteten Abteilung eine große Zahl von Büchern edler typogra phischer Prägung. Die schönen Drucke von I. F. van Royen, I. H. de Roos, I. van Krumpen seien aus der Fülle des Guten genannt. Sieht man bei den Illustrationen u. a. auch Holzschnitte in altertümelnder Art, findet man Bücher, die uns interessante Bei spiele der niederländischen Volkskunst vor Augen führen, so hat man auch Arbeiten auf dein allerneuesten drucktechnischen Gebiet, nämlich der Fotomontage ausgestellt. Hier wie in ihrer Baukunst beweisen die Holländer, daß bei ihnen mindestens ebenso stark wie in Deutsch land die neue Gestaltung eine Stätte gefunden hat. Bei der nicht sehr umfangreichen norwegischen Schau war ebenfalls eine bemerkenswerte Pflege des typographisch schönen Bu ches festzustellen sowie ein gut durchdachtes Zusammenspiel von Satz, Druck und Illustration: einen ansprechenden Geschmack konnten wir auch bei den ausgestellten Verlegerbänden bemerken. Aus der wirkungsvoll zusammengestellten Abteilung Öster reichs muß man zunächst die zahlreichen Bücher erwähnen, die sich uns als Muster- und Meisterleistungen der Typographie darboten. Die österreichischen Bücher, z. B. die in englischer Sprache gedruckten, gehören zu den besten Leistungen der Druckkunst unserer Zeit. Wie in der deutschen Ausstellung, so trifft man auch in der österreichischen Schriftproben und Bücher von Buchkünstlern mit starkem Einfüh lungsvermögen in die Seele der Schrift geschrieben. Die Arbeiten von Lilian M u n t o n, Julius Zimpel und Schatz seien erwähnt. Unter den Illustratoren fielen Iu n k, Czeschka und Laske auf. Der auch in Deutschland bekannte Alfred Kubin war mit seinen grotesken Phantasien sowohl in der deutschen als auch in der öster reichischen Abteilung vertreten. Außerordentlich eindrucksvoll war das, was wir an buchkünstle rischen Schöpfungen in der Ausstellung Polens zu sehen bekamen. Es ist das Kennzeichen der polnischen Buchkunst, daß sie aus der in diesem Lande noch immer lebendigen Volkskunst schöpft und es ver steht, die formen- und gestaltenreiche Sprache dieser Volkskunst in einen zeitgemäß-illustrativen Stil umzudenken. Es würde den Rah men dieser Ausführungen sprengen, wollte man von der individuellen Vielfältigkeit der polnischen Buchkunst ausführlich sprechen, von den Künstlern, die namentlich im ein- oder mehrfarbigen Holzschnitt, aber auch im bunten Steindruck und in Radierungen Illustrationen schaffen, die uns durch ihren gedanklichen Reichtum, durch die Inner lichkeit oder Kühnheit ihres stilistischen Ausdrucks überraschen. Wir nennen Z. Pronaszko, Z. Kaminski, Stryjenska (nament lich die bunten Bilder dieser Künstlerin, die von dem Leben des pol nischen Volkes handeln, sind in ihrer Gestaltenfülle entzückend). Von der polnischen Buchkunst, die auch in der typographischen Formung von Buchtiteln und Buchseiten Ausgezeichnetes hervorbr-ingt, handelt das anläßlich der Internationalen Buchkunst-Ausstellung erschienene Werk: »Ke livre d'art en kologne 1900—1930«. Der Verfasser dieses reich ausgestatteten Werkes ist der Verleger Mortkowicz, in dessen Händen auch die Organisation der polnischen Abteilung der Ausstellung lag. Die polnische Buchbinderei war durch die Binder R. ^ ahoda und R. Nadziszewski gut vertreten. Die reich beschickte s chweizerische Ausstellung bewies die Liebe, die hier dem illustrierten Buch entgegengebracht wird. Die Lithographien von Vibert, die Holzschnitte von G. Bischofs waren u. a. Beispiele einer mehr im Traditionellen wurzelnden Buch kunst, während für die neue Richtung die Radierungen von Gregor Nabinowitz und die Lithographien von E. Stiefel sowie die hübschen Kinderbücher von Elsa Moeschlin als Beispiele des jungen buchkünstlerischen Schaffens genannt seien. Man spürt häufig bei den Schweizer Büchern den Einfluß der französischen Buchillu stration, spürt ihn besonders bei den Einbänden einiger Genfer Buch- binöerinnen. Die Buntheit spanischen Lebens gibt selbstverständlich auch der Buchkunst dieses Landes ihren Charakter. Was auf dem Gebiete der naturgetreuen Wiedergabe von Kunstwerken geleistet wird, zwingt uns Achtung ab. Überhaupt hat dieses Schwelgen im Farbigen die spanische Illustrationstechnik °zu hervorragenden Leistungen be fähigt. Ganz stark ist der Eindruck, den man von der Abteilung der Tschechoslowakei erhält. Man darf ruhig sagen, daß viele der hier ausgestellten Bücher in ihrer durchdachten typographischen Schönheit neben den deutschen Presscdrucken und anderen hochwer tigen Druckschöpfungen unseres Vaterlandes sich sehen lassen können. Man merkt ganz deutlich die Hingabe und die Liebe, die in der Tschechoslowakei der architektonischen Formung der Lettern zum Satz- 644 bilde entgegengebracht wird. Bei den Illustrationen ist dann die moderne Einstellung auffallend sowie die Verbindung von Text und Bild. In diesem Willen zur Harmonie aller Buchteile begegnen sich wiederum Deutschland und die Tschechoslowakei. Wie die polnische, so holt auch die ungarische Buchkunst ihre Eigenart aus der volkskünstlerischen Überlieferung und aus der dem Ungarn eigenen Liebe für lebhafte Farben und Bewegungen. Eine große Reihe schöner Drucke, wirkungsvoller Buchumschläge und kunst handwerklicher Einbände tragen zu dem vorzüglichen Gesamtbilde der ungarischen Schau bei. Revolutionär-agitatorisch eingestellt ist, wie man sich denken kann, die Abteilung der U. d. S. S. R. Ein konstruktivistischer Bü cherstand fällt hier mit betonter Absicht aus dem einheitlichen Rah men der Ausstellung. Das illustrierte Buch Sowjetrußlands, das gefüllt ist mit bunten, oft recht naiven, und soweit man sehen kann, auch agitatorischen Bildern, ist hier zum Teil auch das billige Volks buch. Bild und Text wirbeln durcheinander, die Gesetze der Buch seiten sind völlig negiert. Die wenigen- Bücher, die man aus den Vereinigten Staa ten von Nordamerika sah, zeugen von einem sehr bemer kenswerten Hochstand der dortigen Buchkunst. Es ist eigentlich selbstverständlich, daß dieses Land auch hochwertige Buchschöpfungen hervorbringt, aber man freut sich doch, festzustellen, mit wieviel eigen willigem Geschmack sich in Amerika eine Buchkunst entwickelt hat. Vierzig Jahre Verlag Arwed Strauch. Ein kurzer Überblick über die Entwicklung der Handlung und ihre Arbeitsgebiete in Beiträgen einiger Mitarbeiter. Leipzig am 1. Juli 1931. 103 S. gr. 8« Zur 40. Wiederkehr des Tages der Firm-engründung durch Herrn Arwed Strauch hat die Firma eine Festschrift mit dem Bildnis des Gründers und einigen Abbildungen im Text — das Ganze in guter sorgfältiger Ausstattung — herausgegeben. Herr Strauch selbst gibt zunächst einen kurzen Bericht über Entstehung und Ent wicklung seiner Firma, damit gleichzeitig ein Bild seines eigenen Lebens, das ja ganz dem Aufbau des Betriebes gewidmet war. So erzählt er über seine Lehr- und Gehilfenzeit und über den Beginn seiner Selbständigkeit. Er verlegte in den ersten Jahren besonders Bücher, die sich mit seiner Heimat Sachsen befaßten und zumeist von sächsischen Geistlichen verfaßt wurden. Eine Wendung in der Ver lagsrichtung trat dann 1899 ein, als der Cöthener Dorfschulmeister Paul Matzdorf dem Verlag seine Kinderspiele anbot. Die mit großer Liebe und Hingebung in den nächsten Jahrzehnten von Matzdorf ge schaffene »Jugend- und Volksbühne«, für deren Verbreitung sich der Verleger unermüdlich einsetzte und die sich dann auch durchsetzte und Anerkennung fand, war der Grundstock für die neue Verlagsrichtung. Um sie gruppieren sich alle weiteren Abteilungen, die im Laufe der Zeit geschaffen wurden: Die Schulfeiern mit ihren zahlreichen An hängen, die Jugend- und Volks-Abende, die Melodramen, das Kasper-, Marionetten- und Kartoffeltheater, das Schattenspiel, die Lichtbilder, das Singspiel, das Volks- und Märchenspiel mit Musik, die Lustspieloperette, das Hauslheater, die Tänze und Reigen, die Jugend-Vereinsbllhne, die Arbeiterbühne, Neulandbllhne, Mäd- chenvereinsbllhne, die Klassenlese mit verteilten Rollen, der Karren, die Blachettaspiele und die große Zahl der der Jugendpflege und Volksbildung dienenden Gebrauchsbllcher, die in keiner Sammlung enthalten sind. Erwähnt sei hier noch, daß die Firma auch selbst holzgeschnitzte künstlerische Handspielpuppen herstellt. Wenn man den Rückblick Arwed Strauchs studiert, gewinnt man Einblick in ein Unternehmen, das sich aus kleinen Anfängen heraus zu einem Verlag mit bestimmter Richtung und Prägung — ganz im Dienste der deutschen Jugend — emporarbeitete. Die einzelnen Arbeitsgebiete beleuchten Mitarbeiter des Verlages in ihren Beiträgen noch besonders. Sa. Für die buchhändlerische Fachbibliothek. Alle für diese Rubrik bestimmten Einsendungen sind an die Schrift leitung des Börsenblattes, Leipzig C 1, Gerichtsweg 26, Postschlteß- fach 274/75 zu richten. Vorhergehende Lifte s. 1931, Nr. 148. Bücher, Zeitschriften, Kataloge usw. ^nreiger kür den 8kliweir. kuebliandel. 43. dg., k^r. 12. 2üriek: Orell k'üssli Verlag- ^us dem Indalt: ^uek »Verleger«. — L. 8. Kleber: Die Internationale Statistik der literariseken Oeistes- er^eugnisse in 6ueb- und Lroscdürenkorm. (Sebluss.) Ilrdederreedt. — k. Oakn-Spezier: 2um kunkreekt des naek- sedakkenden Künstlers. — VV. Uvkkmann: Entgegnung.
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