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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.10.1929
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1929-10-19
- Erscheinungsdatum
- 19.10.1929
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- Deutsch
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244, 19. Oktober 1929. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f.b.Dtschu.Buchhautel. mit besonderen Aufgaben betraut werden. Dieser Wechsel wird es ermöglichen, den Veranstaltungen jedesmal ein anderes Bild zu geben. Sehr wesentlich und Voraussetzung jeden Erfolgs ist die Be teiligung der Autorenschaft. Will man die Stellung des Autors zum Gedanken des Tages des Buches in das richtige Licht setzen, müßte man eigentlich viel mehr als von einem Tag des Buches von einem Tag der Autoren sprechen oder der Schriftsteller oder der Dichter. An deren Mitwirkung, sei es durch eigene Vorträge, sei es durch Beteiligung an sonstigen Veranstaltungen, wobei nicht nur die schöngeistigen Autoren, sondern Autoren jeder Richtung gemeint sind, muß für den Tag des Buches ganz besonders fest- gehalten werden. Ihre Mitwirkung kann in der verschiedensten Weise gesichert werden. Ich -möchte in diesem Zusammenhang auf das Münchner Beispiel Hinweisen. Dort hat man mit gutem Erfolg einen Verkauf auf offener Straße durch Autoren unter gleichzeitiger Autogrammzeichnung veranstaltet. Der Andrang soll so stark gewesen sein, daß viele Kauflustige gar nicht zu ihrem Autogramm kamen. Die Mitwirkung der Presse an der ersten Veranstaltung war über alles Lob erhaben. Natürlich trat auch Kritik zutage, aber sie hatte wie jede Kritik ihr Gutes; denn sie gab Veranlassung, sich mit ihr auseinanderzusetzen. Wenn hinsichtlich der Presse für die künftigen Veranstaltungen ein Wunsch zu äußern wäre, so ist er an die kleine Provinzpresse um stärkere Beteiligung zu richten. Beim ersten Tage des Buches war es in der Hauptsache die Großstadtpresse, die sich sehr wirksam für den Gedanken ein setzte. Die Mitwirkung der Provinzpresse bis in die kleinsten Städte zu sichern, könnte sich das Provinzialsortiment unter Be nutzung seiner persönlichen Beziehungen zur Ausgabe stellen. Stark kritisiert wurde von vornherein die Festlegung des Termins, der 22. März. Vom Sortiment wurde vor allen Din gen eingewendet, er kollidiere mit dem Ostergeschäft; er falle in die Zeit der Schulentlassung, was mit Rücksicht darauf, daß Prä mien verteilt werden, eigentlich für dieses Datum hätte sprechen müssen. Dann aber wurde wieder hervorgehoben, auch im Herbst werde es schlecht gehen; denn lege man die Veranstaltung in den Frühherbst, so sei noch Urlaubszeit, veranstalte man aber >den Tag des Buches später, dann störe er schon die Vorbereitungen für das Weihnachtsgeschäft. Sie sehen, es war eigentlich so, daß man es allen sicher nicht recht machen konnte, welchen Termin man auch wählte. Es war daher das beste, es blieb beim 22. März. Und es wird auch in Zukunft so zu halten sein, namentlich wenn man bedenkt, daß der 22. März in drei Jahren am 100. Todestage Goethes zu ganz besonderen Veranstaltungen Gelegenheit gibt. Es ist natürlich auch eingewendet worden, der Tag des Buches sei ein sehr schöner Gedanke, er dürfe aber um Gottes willen nicht jedes Jahr durchgeführt werden; "denn durch zu häufige Veranstaltungen werde der Gedanke totgeschlagen und man erreiche überhaupt nichts. Demgegenüber ist Mit Recht gel tend gemacht worden, daß gerade die ständige Wiederholung dem werbenden Gedanken dienen soll. Selbstverständlich muß man sich vor sklavischer Wiederholung hüten. Man wird eben dafür zu sorgen haben, daß das Interesse des Publikums durch Vari- ierung des Gedankens und der Veranstaltungen erhalten bleibt. Was hat nun der Buchhandel im besonderen am Tage des Buches getan? Wie war seine Einstellung? Ich möchte diese Frage zunächst generell beantworten und dann erst auf die einzelnen Maßnahmen eingehen. Zunächst ist mit Bedauern festzustellen, daß in manchen Orten das Echo im Buchhandel sehr schwach war. Die dafür angegebenen Gründe sind verschiedenster Art. Zum Teil waren sie psychologischer, zum Teil wirtschaftlicher Natur. Man äußerte, man hätte kein Zutrauen zu der Wirkung und wolle nicht irgendwie Geld in eine von vornherein als verfehlt angesehene Sache stecken. Es wurde be mängelt, daß der Buchhandel zu wenig im Vordergrund stünde; es würde immer Wieder von oben herab der Wunsch ausgespro chen: Zurückhaltung zu üben. Das gefiel nicht, und infolgedessen machte man lieber überhaupt nicht mit. 1118 Aber in sehr vielen Orten wurde mit großer Lust, großem Interesse und Eifer an die Ausgestaltung des Tages des Buches herangegangen. Dort hatte man denn auch recht gute Erfolge, wenn auch nicht immer in der Ladenkasse, obwohl einzelne Be richte auch darüber erfreuliche Feststellungen bringen. Als Haupterfolg kann aus den Berichten festgestellt wer den, daß der Buchhandel mit der Jnteressierung des Publikums am Gedanken des Tages des Buches und damit für das Buch zu frieden sein kann. Dort, wo er sich energisch einsctzte und dafür sorgte, daß würdige Veranstaltungen, die auf allgemeines Inter esse rechnen konnten, durchgeführt wurden, war auch die Wir kung der buchhändlerischen Werbemittel nicht schlecht. So ist uns aus verschiedenen Orten gemeldet worden, daß die Ausschmückung der Schaufenster ganz vorzüglich durchgeführt wurde und großen Erfolg hatte. In anderen Städten, wo man sich damit begnügte, lediglich das Plakat ins Fenster zu hängen und im übrigen nichts zu tun, konnte man natürlich auch keinen Erfolg melden. Die Ab sicht des Börsenvereins war, vor allen Dingen mit diesem Plakat ein wirksames Werbemittel zur Verfügung zu stellen. Leider muß festgestellt werden, daß diese gutgemeinte Absicht nicht völlig gelungen ist. Die Voranmeldungen, die für die Bemessung der Auflagenhöhe ausschlaggebend waren, sind nicht eingehalten wor den. Das Sortiment hat nicht viel mehr als die Hälfte der Auf lage abgenommen, obwohl das Plakat kostenlos zur Verfügung gestellt und ohne Portoberechnung zugeschickt wurde. Man hat ge sagt: der einzelne Sortimenter kann nicht mehr tun, als daß er das Plakat in seinem Laden und Schaufenster aufhängt. Das ist grundfalsch. Schließlich hat ja jeder Sortimenter Gelegenheit, dafür zu sorgen, daß an 10 oder 15 Stellen, sei es nun in Schu len oder irgendwo, dieses Plakat ausgehängt wurde. Das Schicksal zu geringer Inanspruchnahme teilten auch die nach dem Plakat hergestellten Postkarten und -Sicgelmarken. Von den Postkarten haben wir 180 000, von den Siegelmarken 300 000 Stück abgesetzt. Das sind Zahlen, die vielleicht hoch klingen, in Wirklichkeit es aber nicht sind. Siegelmarken scheinen überhaupt kein günstiges Werbemittel für das Sortiment zu sein, es sei denn, das Sortiment macht sich die Mühe und verteilt sie zu eigener Verwendung an die Kundschaft. Die für den Reklameteil in den Kinos zur Verfügung gestell ten Diapositive sind mit wenigen Ausnahmen liegen geblieben. Dort, wo sie verwendet worden sind, wurde guter Erfolg gemel det, d. h. ein Erfolg, der sich in der Interessiertheit des Publi kums zeigte. Ebenso war die Nachfrage nach den Dichterphoto- graphien viel zu gering, als daß die Herstellung gelohnt hätte. Die beiden einzigen Werbemittel, mit deren Verwendung wir zufrieden sind, waren der Kurzfilm und ldie Presseartikel. Wir hatten 50 verschiedene Themen für den Tag des Buches in Form von Zeitungsartikeln bearbeiten lassen. Diese Artikel stell ten wir in Abzügen zur beliebigen Verwendung zur Verfügung. Es wurden 28 000 Exemplare abgegeben. Wenn Sie überlegen, daß auf diese Weise zahlreiche Zeitungen Artikel gebracht haben, die sonst wohl zum Tag des Buches geschwiegen hätten, so kann man mit einer solchen Auswirkung recht zufrieden sein. Ich sprach vorhin schon davon, daß eine besondere Aufgabe der Kreisvereine darin liegt, die Verbindung -mit -der lokalen Presse zu pflegen. Gestern bereits richtete ich in der Sitzung des Kreisausschusses die Bitte an die Kreisvereinsvorsitzenden, sie möchten sich in ihrem Gebiete dafür einsetzen, daß in jeder Stadt wenigstens ein Sortimenter ist, der sich für die Verbindung mit der Presse interessiert und diese Verbindung herstellt. Man muß sich für den kommenden Tag des Buches wit dem Gedanken ver traut machen, daß nicht alles, wenn ich mich so ausdrückeu darf, von oben her — damit meine ich den Börsenverein — organi siert werden kann. Die Durchführung des Tages des Buches ist, soweit der Buchhandel in Frage kommt, vielmehr eine Haupt aufgabe der Kreisvereine und ihrer Vorstände. Es muß eine ge wisse Dezentralisation durchgeführt werden. Selbstverständlich sollen die Fäden dann in der Spitze zusammcnlaufen. Selbstver ständlich wird die Werbestelle zur Verfügung stehen. Aber -die
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