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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.10.1929
- Strukturtyp
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- 1929-10-19
- Erscheinungsdatum
- 19.10.1929
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- Deutsch
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TckkÄMM-mMMMVEwM IW»» Ni Nr. 244 (N. 131). Leipzig, Sonnabend den 19. Oktober 1929. 96. Jahrgang. NedMiouMer Teil Der Tag des Buches. (Referat von Generaldirektor vr. Heß anf der Herbsttagung in Starnberg am 14. September 1929.) Meine Damen und Herren! Die Aufgabe meines Referates geht dahin, Ihnen einen Überblick über die Erfahrungen zu geben, die wir mit der ersten Veranstaltung eines Tages des Buches gemacht haben, und Ihnen mit diesem Über blick gleichzeitig auch die Kritik aus Buchhandels- wie aus Nichtbuchhandelskreisen zu unterbreiten. Wir >verden dann sehen, welche Ergebnisse hieraus wir für den kommenden Tag des Buches gewinnen. Die Kritik an der Idee sowohl als auch an ihrer Durch führung war in Deutschland besonders stark. Das mag im deut schen Charakter begründet liegen; sicher aber auch daran, daß die Veranstaltungen im Ausland — es gingen dem deutschen Tag des Buches einige ausländische Veranstaltungen voran und einige folgten ihm nach — zumeist einfacher in der Grundidee gehalten waren. Für Deutschland war diese Einfachheit nicht möglich, wenig stens dann nicht, wenn man den Plan so durchführen wollte, wie er von Anfang an gedacht war. Schon die ersten Verhandlungen, die im Anschluß an den Tag des Buches in Spanien und den kurz darauffolgenden Dag des Buches in Italien von uns mit der Röichsregierung ausgenommen wurden, zeigten die Notwendig keit, den Gedanken auf eine breitere Basis zu stellen. Die Organisation, der äußere Rahmen des ersten Tages des Buches ist Ihnen aus den Veröffentlichungen im Börsenblatt bekannt. Es bestand ein Arbeitsausschuß, zu dem 31 Verbände gehörten. Daneben wurde ein sogenannter Fördererausschuß ein gerichtet, in dem alle Verbände zusammengefaßt wurden, die be teiligt sein wollten und die in den Arbeitsausschuß nicht aus genommen werden konnten, um dessen Arbeitsfähigkeit nicht zu gefährden. Dieser Fördererausschuß umfaßte 45 Verbände. Es ist ohne weiteres klar, daß es bei den vielfach sehr entgegengesetz ten Ansichten, die in diesen beiden Gremien zutage traten, sehr schwierig war, zu einigermaßen einheitlichen Richtlinien zu ge langen. Viele Anregungen, die bei diesen Beratungen zutage traten, mußten zunächst zurückgestellt werden. Aber gerade von denen, die solche Anregungen gegeben hatten, ging natürlich eine besonders starke Kritik aus. Neben dem Arbeitsausschuß und dem Fördereransschuß stand das Arbeitsamt, das die eigentliche büromäßige Arbeit zu leisten hatte, und über allen das Präsidium. Diese Organisation wird auch für die künftigen Veranstaltungen bcibehaltcn werden müs sen, und so wird sich die Notwendigkeit ergeben, daß, da wir ja sehr bald in die neuen Vorbereitungen des Tages des Buches treten müssen, vor allen Dingen >dcr Arbeitsausschuß neu konstituiert wird. Er wird nicht die gleiche Zusammensetzung haben wie beim ersten Buchtag; denn einzelne Verbände sind zurückgetre ten, neue haben sich gemeldet. Die Hauptarbeit wird wieder das Arbeitsamt des deutschen Schrifttums zu leisten haben, dessen Gründung Sine Frucht des ersten Tages des Buches ist. In diesem Arbeitsamt sind vertreten der Verband der deutschen Hochschulen, der Reichsverband des deutschen Schrifttums, der Reichsverband der deutschen Presse, die Preußische Akademie der Künste, der Börsenverein und der Deutsche Verlegerverein. An den Arbeiten des Arbeitsamts und Arbeitsausschusses ist bemängelt worden, daß man eigentlich kein klares Programm aufgestellt hätte. Schon die Bezeichnung »Tag des Buches« sei viel zu unbestimmt und decke sich eigentlich gar nicht mit dem verfolgten Ziel. Aber gerade dieser kurze und schlichte Name muß als die beste Bezeichnung angesehen werden, als die volks tümlichste und, was wichtig ist, als die interpretationsfähigste. Es ist sicher kein Fehler, daß man bei einer solchen Veranstaltung mannigfache Absichten verfolgen kann; denn dadurch ist die Mög lichkeit gewährleistet, verschiedene Interessen zu umfassen. Man wird daher den Namen beibeha-lten müssen und nicht Bezeich nungen wählen, wie sie früher auch schon vorgeschlagen worden waren, wie »Tag >des Geistes«, »Deutscher Tag des Geistes« oder »Deutscher Dag des Buches« und sonstige Varianten. Wenn »Tag des Buches« die Parole bleibt, so ist eines für den Buchhandel dgbei gesichert: er kann unter dieser Devise die Ge legenheit wahrnehmen, in der Öffentlichkeit auf seine Bedeutung als Träger kultureller Aufgaben nachdrücklich hinzuweisen, eine Bedeutung, die hinter den händlerischen Interessen des Buch handels in der Öffentlichkeit gern übersehen wird, die bei man chen Kreisen sogar in Vergessenheit geraten ist. Es sind in der Nachkriegszeit viele Bestrebungen entstanden oder emporge wachsen, welche die Bedeutung des Buchhandels als Träger einer kulturellen Mission zurückgedrängt oder sich neben ihn gestellt haben, die sogar für sich in Anspruch nehmen, in ihrer Arbeit an seine Stelle getreten zu sein. Der Tag des Buches hat und sollte die Aufgabe für den Buchhandel haben, ihn gerade mit diesen Kreisen, die znm Teil in einer gewissen Gegnerschaft zu ihm stehen, zusammenzuführen, ihnen das Gemeinschaftliche zu zeigen und dazu beizutragen, Differenzen und Mißverständnisse zu be seitigen. Für den Buchhandel und damit für die Arbeit des Buch handels am Tage des Buches ergibt sich hieraus: der Tag des Buches soll dem Buchhandel Freunde schassen und Gegnerschaft beseitigen. Es wurde bemängelt, bei den offiziellen amtlichen Veranstal tungen sei nichts Greifbares herausgekommen. Diese Schlußfolge rung ist natürlich verfehlt. Es kann sich bei solchen Veranstal tungen niemals um die Erzielung unmittelbarer Erfolge han deln. Ihr Zweck und ihre Absicht kann nur sein, aufzulockern, die Bereitschaft für geistige Dinge herbeizuführen und den Willen zu solcher Bereitschaft wieder zu erwecken. Wäre es nicht möglich gewesen, durch die dankenswerte Unterstützung «des Reichsministe- riums des Innern sämtliche Behörden des Reiches, die Ländcr- regierungen, die Städteverwaltungen zu interessieren und ihre Mitarbeit zu sichern, so wäre — das kann als sicher gelten — in sehr vielen Städten überhaupt nichts geschehen. Denn bei spielsweise hat gerade die Mitwirkung des Deutschen Städtctags zu ausschlaggebender Mitarbeit der den Stadtverwaltungen unterstellten Stellen geführt. Es wurde hervorgehoben, mit Rücksicht auf die dezentrali sierten Bildungsbestrebungen in Deutschland sei es nicht ange bracht, daß Berlin immer die Führung für die Veranstaltung des Buchtages habe, gleichsam die Spitzcnstadt sei. Das ist auch keineswegs die Absicht. So wird für den nächsten Tag des Buches geplant — falls dieser Vorschlag die Zustimmung der maßgeb lichen Instanzen findet —, Leipzig besonders herauszustellen. Die verschiedenen großen Städte des Reichs sollen wechselnd 1117
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