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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.02.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-02-01
- Erscheinungsdatum
- 01.02.1936
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- Deutsch
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Nummer 27, 1. Februar 1936 Börsenblatt für öen Deutschen Buchhandel tauglich sind für diese Schichten, bestellen dürfte, dann würde ich Erfolg haben. Aber wenn ich mit viel Mühe und noch mehr Rede gewandtheit und Psychologie versuche, einem Arbeiter ein besseres von zwei schlechten Büchern für sein Kind zu geben, dann quasselt er sder Chef) drein und preist mit einer unvorstellbaren Klappe (ein Berliner ist ein Waisenknabe dagegen) die ganz besonderen Vorteile des schun- digen Buches. Wo bleibt da meine Bereitwilligkeit und mein Können? Da muh ich still sein. Ich bin ganz und gar zu der Meinung ge kommen, daß für diesen Betrieb auch ein minder gut ausgebildeter Buchhändler reicht, sofern er wenigstens unsere Standesehre wahrt und um die Aufgaben eines Buchhändlers im Neuen Reich weiß — stets bas Beste zu wollen und alles ungesunde totzudrllcken. Aber weißt Du, hier ist die Courths-Mahler, Ganghofer noch die lite rarische Elite! Und nun möchte ich blos missen, ob es ineine Pflicht ist, hier auszuhalten und mich in einem wahrscheinlich aussichtslosen Kampf aufzureiben. Ich kann doch nicht dauernd Kitsch ver kaufen und dann noch unter dem Deckmantel der fachmännischen und vertrauensvollen Beratung, denn das wild der Chef in seiner Naivität und Reklame tüchtig bekanntgeben. Dabei verkomme ich beruflich; das Geschäft hat nämlich außer dem Barsortimentskatalog rein gar keine buchhändlerischen Ar beitsmittel; bezieht natürlich nur vom Grossisten. Schrecklich ist, daß die Familie Roller (die Firma heißt Max Roller, Buch- und Zeitschriftenhandlung) sehr nett und ich glaube auch aufrichtig herzlich zu mir ist. Aber schließlich kann ich doch deshalb nicht mich fügen und verzweifelt sein. Nun Hab ich leider einen halben Roman ohne bapp^ sack be richten müssen — aber irgendeiner Seele mußte ich von meiner Lage schreiben. Recht herzliche Grüße Deine Martha, der es lausig geht. Kunst-Nachrichten Ein neues Kunstausstellungsgebäude in Berlin Als im Hochsommer vorigen Jahres der Präsident der Reichs kammer der bildenden Künste als erste Veranstaltung der neuge- grünöeten »Ausstellnngsleitung Berlin« im Hause Königsplatz 4, der ehemaligen japanischen Botschaft, die Ausstellung »Berliner Kunst 1935« eröffnete, verkündete er, daß in der Folge, neben regel mäßigen Ausstellungen an dieser Stelle, ähnliche auch in öen Außen bezirken Groß-Berlins stattfinden würden, um die Kunst weitesten Kreisen der Bevölkerung nahezubringen. Wie jetzt verlautet, wird der zu diesem Zweck vorgenommene Umbau des alten Schlosses Niederschönhausen im Norden der Stadt, bas seinerzeit die Residenz der Gattin Friedrichs des Großen mar, bereits in diesem Frühjahr vollendet sein. Dieses Schloß, das zu den wertvollsten Bauten des heutigen Groß-Berlin gehört, hat bereits in den letzten Jahren vorübergehend zu Ausstellungen gedient. In Zukunft wird es regelmäßig einen Teil der bisherigen »Großen Ber liner Kunstausstellung« aufnehmen. Durch die Ausführung dieser Erneuerung, mit der eine Neugestaltung des herrlichen alten Schlotz- parkes verbunden ist, wird gleichzeitig der schöne alte Schloßbau vor dem Verfall bewahrt. Firmen-Ausstellungen Die Buchhandlung KarlBuchholz, B e r l i n W 8, Leipziger Straße 119—120 zeigte im Januar in ihrer 11. Ausstellung Aquarelle und Zeichnungen von Emil van Hauth sowie neuere Arbeiten der Bildhauer Adolf Abel, Michael Schoberth und Hermann Blumenthal. Die Galerie Ferdinand Möller, Berlin W 35, Groß admiral von Köster-Ufer 73 veranstaltet eine erste Sonderausstellung von Werken zweier junger Bildhauer: Günter von Scheven-Berlin und Fritz Schwarzbcck-Darmstadt. Schwarzbeck weilt zur Zeit als Inhaber des Rompreises in der ^oaäemia l'sässou in Rom. Am 18. Januar eröffnete die G a l e r i e N i e r e n ö o r f, B e r - lin W, im Hause v. Koester-Ufer 71 eine Ausstellung »M elfter- werke der ältesten d e u t s ch e n M a l c r e i« mit einem Licht- bilder-Vortrag von vr. Otto H. Foerstcr, dem Direktor des Wallraf- Nichartz-Mnseums in Köln. Die Ansstellung zeigt in Photos und in hervorragenden farbigen Wiedergaben Werke des 9. bis 11. Jahr hunderts. — In ihren Räumen Lützow-Ufer 19 a zeigt die Galerie Nierendorf Gemälde und Aquarelle von Fritz Heiöingsfeld-Danzig. Die Kunsthandlung P. H. Beyer L Sohn, Leipzig, Dittrichring 16, nennt ihre neue Ausstellung: »Das Bildnis in der neueren Originalgraphik« (dabei Bildnisse von Menzel, Leibl, Klinger, Grciner, Zorn, Cszanne, Manet, Munch, Nolde, Liebermann, Slcvogt, Nodin, Kollwitz, Stanffer-Bern, Daumier, Schmutzer, Carrisre). Ferner stellt sie aus Aquarelle von Georg Kötschau-Jcna: Kinder bildnisse. Kunst im Studentenheim Eine kleine Denkschrift der Oarusgis Corporation in New Jork berichtet über das Ergebnis von Versuchen, die neuerdings mit ihrer Unterstützung unternommen worden sind. Es handelt sich darum, die Wohn- und Schlafräume der Schüler in den Internaten mit Bild- schmuck zu versehen. Zu diesem Zweck haben Vereinigungen zur Pflege der Kunst, obenan die ^.wsrioan ksüsration ok ^rts in Washington, eine Auswahl von meist farbigen Wiedergaben von Meisterwerken alter und neuer Kunst, daneben auch graphische Arbeiten, zur Ver fügung gestellt, worunter erfreulicherweise die Erzeugnisse der deut schen Kunstanstalten gut vertreten sind. Diese Auswahlsammlung 104 soll den Schülern Gelegenheit geben, sich die Werke für die von ihnen bewohnten Räume selbst auszusuchen. Es heißt in der Denkschrift: »Die Kunst darf nicht bas bleiben, was sie für manchen ist: eine Art kulturelles Gewand, bas man ablegt, wenn man sichs bequem machen will. Die Kunst darf nicht lediglich ein Unterrichtsgegenstanö sein .. . Wenn man die Studenten dazubringt, sich die Bilder zum Schmuck der Wände selbst auszusuchen, und mit ihnen zu leben, sich an sie zu gewöhnen oder ihrer müde zu werden, so hat man eine Brücke zwischen Kunst und Leben hergestellt. . .«. Das Verfahren ist in der Regel dies: Die Kunstabteilung des betreffenden CollsZs stellt eine größere Zahl von Bildern zur Wahl, und ein Studentenausschuß trifft die Entscheidung darüber, was die Anstalt ankaufen soll, um aus diesen Ankäufen ihren Bildverleih zu organisieren. Es hat sich dabei gezeigt, daß von den so ange kauften Sammlungen die mit einem mehr volkstümlichen Charakter größeren Zuspruch fanden als kleinere mit einer sorgfältigeren Auslese und größerer Berücksichtigung der rein künstlerischen Seite. — Bei Semesterbeginn wird die Sammlung ausgestellt, und für eine sehr geringe Gebühr kann sich jeder Student ein oder mehrere Bilder für die Dauer des Semesters entleihen, wobei zumeist monat licher Austausch gestattet ist. Diese Bilder sind meist einfach ge rahmt, dazu mit Angaben über Künstler, Standort des Originals und biographischen Angaben versehen. Hier die Erfahrungen, die man in zwei Fällen gemacht hat: In dem einen wurden für den Ankauf der Leihsammlung für 366 gerahmte Bilder nicht weniger als 4500 Dollars aufgewendet. Bei einer Gesamtzahl von 712 Schülern war die Beteiligung 33°/o. In dem anderen, bei einem Aufwand von 715 Dollars für 200 Bilder, betrug sie nur 10"/ö. Die Versuche sollen in größerem Maßstabe fort gesetzt werden. L. H. Sch. Deutsche Kunstausstellung in der Schweiz In Bern wurde am 18. Januar eine Ausstellung »Deutsche Malerei im 19. Jahrhundert« eröffnet. Die Ausstellung, die bis zum 1. März dauert, steht unter den: Protektorat der Bundes räte Motta und Etter und des deutschen Gesandten in der Schweiz, Freiherr von Weizsäcker. Sie umfaßt 182 ausgewählte Gemälde, die fast alle von deutschen Museen für die Ausstellung zur Verfügung gestellt wurden. Der Präsident der Berner Kunsthalle-Gesellschast, vr. A. Keller, und der Ausstellungsleiter vr. Huggeler dankten in ihren Ansprachen für das Entgegenkommen und die Mitarbeit der deutschen Museen, die Teile ihrer bedeutendsten Schätze der Aus stellung zur Verfügung gestellt hatten. Die Ausstellung enthält Werke von Hans Thoma, Spitzweg, Schwind, von Uhde, Menzel, Trlibner, Morgenstern, Sperl, Schuch, Schnorr von Carolsfeld, Rottmann, Marees, Lenbach, Leibl, Friedrich, Feuerbach, W. Busch, Bürckel, Andreas, Oswald Achenbach usw. Deutsche Kunst in den Vereinigten Staaten Die Buchhandlung Westermann Co. in New Aork wird demnächst in ihren Räumen eine Ausstellung von graphischen Arbeiten deutscher Künstler veranstalten. Die Auswahl hat der Berliner Kunst händler Carl Büchle an Hand der Graphikschau der NS-Kunstgemeinde vom vergangenen Jahr getroffen. Sie umfaßt etwa hundert Werke vorwiegend jüngerer Künstler, von denen anzunehmcn ist, daß sie der Ausgabe, dem Ansehen deutschen Kunstschaffens im Auslände zu dienen, mit Erfolg bienen werden. Wie aus Nürnberg berichtet wird, befinden sich unter den Blät tern auch Graphiken des in Nürnberg lebenden Künstlers Konrad
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