Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.05.1935
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- 1935-05-28
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- 28.05.1935
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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^ 122, 28. Mai 1935. Redaktioneller Teil. IZörscnblatt s. d.Dtschn.Buchhandrl. satz anzubieten und zu vertreiben. Der Sortimentsbuch handel hat immer noch unter einem Umsatztiesstand zu leiden. Im besonderen ist zu erwähnen, daß der Umsatz des wissen schaftlichen Sortiments stark gesunken ist. Die Gründe hicrsür sind bekannt. Sie liegen nicht nur in einer Verringerung der Kulturctats des Staates und der Gemeinden, sondern auch in einer allzu großen Ausweitung der Vorzugspreise in Verbindung mit der Direktlieferung im besonderen auf dem Gebiete des Zeil- schriften-Verlages. Ein Grund für den Rückgang des Verdienstes des Einzel handels ist auch die durch die Neuregelung des Umsatzsteuer- gesetzes eingctrctene erhöhte steuerliche Belastung des Sortiments. Die bisher zum Vorteil des Sortiments gewährte Steuer befreiung für die nach 8 7 in Frage kommenden Umsätze ist in Wegsall gekommen. An ihre Stelle ist die Steuervergünstigung von 0,5"/° getreten mit der Einschränkung, daß 25°/° des Gesamt umsatzes vom voraufgcgangenen Kalenderjahr Großhandelsumfatz im Sinne des § 7 gewesen sind. Von den weitaus meisten Socti- mentsbetrieben ist dieser Satz von 25"/° nicht erreicht worden, so daß also durch die uneingeschränkte Zahlung der vollen Steuer eine weitere Erhöhung der Unkosten eintritt. Die vielseitigen Maßnahmen zur Belebung der Wirtschaft mußten sich nach Lage der Dinge natürlich in erster Linie auf den mehr wirtschaftlichen Gebieten fruchtbar erweisen. Die Bestre bungen, die große Arbeitslosigkeit zu beseitigen, konnten sich zu nächst nur auf die Sicherung der reinen Lcbenscxistenz breiter Volksschichten richten. Befriedigung kultureller Bedürfnisse mußte vorläufig hintanstehen. Auch dürfen wir bei der Beurteilung der Wirtschaftslage des Buchhandels nicht übersehen, daß in den letz ten zwanzig Jahren eine wesentliche Änderung unseres ganzen Lebenszuschnitts eingetreten ist. Die Überspitzung desZeitungs-und Zeitschriftenwesens, vor allem der illustrierten Zeitschrift, die Zu nahme der Kinos, die Einführung des Rundfunks, die heute viel größere Reiselust und Reisebetätigung und viele andere Erscheinun gen bringen es naturgemäß mit sich, daß das-Jnteressc am Buch, die Mittel für seine Anschaffung und dieZeit zuni Lesenwesentlich einge schränkt sind. An diesen jetzt bestehenden Verhältnissen können wir nichts ändern; aber sie zwingen uns, unsere Maßnahmen danach zu treffen. In erster Linie muß die Erkenntnis der Lage dazu führen, jede weitere Ausweitung des verbreitenden Buchhandels zu unterbinden, für weiterhin aber den Bestand des vertreibenden Buchhandels aus ein normales und im Verhältnis zum Umsatz gerechtfertigtes Maß zurückzuführen. Ohne daß wesentliche Ergebnisse zu verzeichnen gewesen wären, sind im letzten Jahre zahlreiche Pläne und Vorschläge erwogen und besprochen worden, so Maßnahmen der Exportförde rung, Fragen der Buchwerbung sowie der Umsatzstcigerung. So brachte uns das Jahr 1934 das sogenannte Studenten-Abkom- men, das Abkommen über die Belieferung der Volksbüchereien und das Jahr 1935 die Regelung der Lieferungen von Volks- schulbüchern für unbemittelte Kinder, ferner die Behandlung der schwebenden Fragen hinsichtlich der Schulbuchlieferungen. Es sind das die Ihnen bekannten Abkommen, Volksbüchereien mit einem Bericht des Leiters der Im Gegensatz zu den Fachschasten Verlag und Sortiment, die schon immer in vereinsmäßigen Spitzenorganisationen einen nahezu ihre Gesamtgcbiete umfassenden Zusammenschluß gefun den hatten, bedeutet die Fachschaft Zwischenhandel — als deren Fachschaftsleiter ich zu Ihnen spreche — eine völlig neue organi satorische Zusammenfassung der sehr verschiedenartigen buchhänd lerischen Sparten, die zwar bis aus die Sparte Großantiquariat sämtlich als Mittler zwischen Verlag und Sortiment stehen, trotz dem aber, wie ich mit dem Wort »verschiedenartig- bereits an deutete, ganz unterschiedliche wirtschaftliche Funktionen erfüllen. Diese Verschiedenartigkeit zeigt sich auch innerhalb der Fach gruppen, von denen die eine Kommissionsgeschäft«, Barsortimente und Grossogeschäste, die andere Großbuchhandel und Großantiquariat Preisnachlaß von 5 bis 10°/» zu beliefern und auf Lieserungen von Volksschulbüchern an städtische Behörden zur unentgeltlichen Weitergabe an unbemittelte Kinder einen Nachlaß von 10 bis 1214"/- zu gewähren. Wenn wir auch noch die Rabattierung des Schulbuchs angesichts der hohen Spesen des vertrei benden Buchhandels als ungenügend bezeichnen müssen, so wol len wir andererseits gern anerkennen, daß der Schulbuchverlag die direkte Lieferung von Volksschulbüchern seitens der Verleger beseitigt hat. Wir geben uns der angenehmen Hoffnung hin, daß die gleiche Regelung auch für das Schulbuch allgemein bald ge troffen werden wird. Wir wollen bei dieser Gelegenheit nochmals daran erinnern, daß der Verlag zwar bei manchen Vcrlagsobjek- tcn den vertreibenden Buchhandel vielleicht entbehren kann, daß aber für den Absatz der Gesamtproduktion des Verlags zweifel los der vertreibende Buchhandel unentbehrlich ist und demzusolge der Verlag allgemein und jeder Verleger insbesondere das drin gendste Interesse an der Erhaltung eines wirtschaftlich gesicherten Sortimentsbuchhandels hat. Somit ist auch der Dirckt-Vertricb des Verlags eine Erscheinung, die hoffentlich bald der Vergangen heit angehören wird. Wenn das Weihnachtsgeschäft 1934 gegenüber dem Vorjahre eine kt-me Besserung aufzuweisen hatte, so ist das wohl aus die Bemühungen der betreffenden Stellen, vor allem aber auf die Wirkung der »Woche des deutschen Buches- zurückzuführen. Wir gedenken hier der Arbeit der Reichsschrifttumskammer, der Reichsschristtumsstelle beim Reichsministerium für Volksaufklä rung und Propaganda, des Arbeitsausschusses »Woche des deut schen Buches» und des Amtes für öffentliche Buchwerbung. Auch das größere Interesse für das schöngeistige Buch gegenüber dem Vorherrschen des politischen Buches im Vorjahre hat wohl zu Weihnachten eine größere Nachfrage gebracht. Die Umsatzgcstal- tung der letzten Zeit hat gezeigt, daß es falsch ist, zu glauben, die Lage des Buch-Einzelhandels könne allein durch eine Verbesse rung der Bezugsbedingungen gehoben werden. Weder die Kredit- noch die Rabattfrage — so wichtig sie für den Bestand des Buch handels sind — können als die Kernfragen für den -vertreibenden Buchhandel bezeichnet werden. Das Wichtigste ist nach wie vor die Erhöhung des Umsatzes, die sich natürlich auch aus den Verlag günstig auswirken muß. Ist es auch Aufgabe des einzelnen, alle Kräfte und Möglichkeiten für eine Umsatzsteigerung seines Ge schäftes auszunützen, so bedürfen wir anderseits der entsprechen den Unterstützung und Förderung von oben, Wie es ja aus vielen anderen Wirtschaftsgebieten in der Gegenwart der Fall ist, und wir bitten, wenn sich die Gelegenheit bietet, dem Buchhandel ein mal einen zusätzlichen Umsatz zukommcn zu lassen, nicht als erste Bedingung die Gewährung eines hohen Rabatts zu fordern. Auch der Staat ist — sowohl kulturell wie wirtschaftlich — an einem starken Buchhandel und vor allem an einem wirtschaftlich ge sicherten vertreibenden Buchhandel im höchsten Grade interessierst. Die kulturpolitischen Bestrebungen des Staates auf dem Gebiets/ des Buchwesens lassen sich nur mit Hilfe eines wirtschaftlich gef sunden Buchhandels verfolgen. > Theodor Herbert Fritsch. Fachschaft Zwischenhandel ^ zusammenfaßt. Es sei besonders daraus hingewiesen und möge auch anläßlich buchhändlerischer Lehrkurse Beachtung finden, daß i sich die diesen zwei Fachgruppen angeschlosscnen Betriebe in Hin- - blick auf ihre wirtschaftlichen Funktionen, die Art ihrer Geschäfte, i die Kreise ihrer Kundschaft, ja auch hinsichtlich der von ihnen ver triebenen Literaturgattungen, nicht unwesentlich voneinander unterscheiden. ! Die buchhändlerischen Kommissionsgeschäfte und Barsortimente sind als Mittler zwischen Verlag und regulärem Sortiment von der jeweiligen Geschäftslage in Verlag und Sortiment im In- und Auslande in stärkstem Maße ab hängig. In der Berichtszeit haben sie sich den konjunkturellen Er scheinungen, insbesondere der ersreiftichen Belebung des Weih nachtsgeschäfts, das sich allerdings leider auf immer kürzere Zeiten zusammenballt, anzupassen verstanden. Sie waren jeder zeit bestrebt, allen wirtschaftlich vertretbaren Wünschen von Ver- 428
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