X- 119, 27. Mai 1929. Fertige Bücher. Börsenblatt f.b.Dtschn. Buchhandel. 4173 OOS I I I I I O O G O O O Die ersten Pressestimmen über Nathanael Maechler Roman Geheftet M. 5.— / In Ganzleinen M. 7.60 / In Halbleder M. n.— ch O. //. rn ,,^ö7/rr'sc/re/r Terttl/rZ'".- In Stehr ist deutlich dag Verhängnis sichtbar, das dem großen Epiker, der so selten ist, in Deutschland beschieden ist, der ganz abseits vom Tage sein einsames grüblerisches Werk zu schaffen gewohnt ist: theoretisch hochgeehrt, praktisch nicht im gleichen Maße gewürdigt zu werden; wäre Stehr ein Ausländer, würde er durch Deutschland zur Weltgröße erhoben. Wer wäre heute unter den gefeierten Tagesgrößen diesem Dichter, der zwischen sechzig undsiebzig steht, an Echtheit, Tiefe, Bildkraft und sprachschöpferischer Eigengewalt zu vergleichen! //amsc/re/- r>r „O. Eine reife Frucht, voll der Kraft und der Milde eines alten edlen Weines. Aber diese Ausge glichenheit, diese Fülle kommt von innen, aus der vollen, milden Reife des Menschentums. Die innere Ruhe bändigt die Darstellung überall zur Schlichtheit und Einfachheit, zur reinen Größe der wahrhaft epischen Form, die so vollkommen ist, daß man sie kaum noch wahrnimmt. Man nimmt dieses Buch hin nicht als ein Kunstprodukt, sondern als ein Stück Leben, und dieses ist seine wundervolle Wirkung. Mir will scheinen, als ob der Himmel über dieser Welt niemals ein tieferes, blaueres Leuchten hatte als in diesem Buche. Es ist das Leuchten unendlicher Sicherheit und Beruhigung: „Die heiligen Gesetze werden sichtbar". LrnL r'n „XÄnrsa/ren Das, was man eine große dichterische Natur nennt, wird in unserer überbewußten Epoche immer seltener. Im Norden leben noch einige solcher Naturen, z. B. die Lagerlöf, die sfndset, bei uns Hermann Stehr. Wenn man ihre Werke liest, so spürt man sofort den vollen ungebrochenen Einsatz, da ist der ganze Mensch, der ins Werk wächst. Stehr hat inmitten der schillernden Derfallsliteratur ein Bekenntnis zur herben Größe geschrieben, zu jener inneren und äußeren Größe des epischen Kunstwerks, wie es vor hundert Jahren in Manzonis „Verlobten" (unerreichbar groß und einfach) vor uns hingetreten war. Nun erscheint nach langer Pause der neue große Roman, und von neuem offenbart sich das große Gestaltungsvermögen des Dichters, das in die letzten Seinsgründe hinableuchtet. Ein ergreifendes Schicksal zeigt diese grandiose Dichtung. X Bezugsbedingungen im Bestellzettel! Auslieferung: In Leipzig F. Volckmar; in Wien Or. Fr. Hain o O O OOS -» V I I I O O O Börsenblatt f. t. Deutschen Buchhandel. SS. Jahrgang SOI