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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.09.1928
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- 1928-09-15
- Erscheinungsdatum
- 15.09.1928
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- Deutsch
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x° 216, 15. September 1928. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Gestorben: am 8. September Herr Oskar Stahel, Inhaber der Stahel- schen Verlagsanstalt, Universitäts-Verlag in Würz bürg, im 67. Lebensjahre. Der Verstorbene stammt aus einer alten Druckerfamilie, deren Name bereits 1491 genannt wird. Der Gründer obiger Firma war Johann Jacob Stahel aus Köln. Vor 173 Jahren machte er sich in Wttrzburg selbständig, seit dieser Zeit ist die Firma stets im Besitz der Familie gewesen. 1890 ging sie an Ignaz Stahel und die Brüder Oskar und August Stahel über. Als 1897 Ignaz Stahel aus dem Unternehmen schied, teilten sich die Brüder in die verschiedenen Zweige, August Stahel übernahm das Sortiment und der Verstorbene den Verlag und die Buchdruckerei, letztere hat er 1912 aufgelöst, während er den Verlag bis zu seinem Tode führte. Sprecksaal (Ohne Verantwortung der Schriftlcitnng: jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Das Problem der Übersetzungen. Der Artikel »Das Problem der Übersetzungen« in Nummer 202 des Bbl. vom 30. August berührt einen Zweig des Verlagsbnch- handels, der bisher unter einem beträchtlichen Mangel an Organi sation zu leiden hatte, obwohl seine zunehmende Wichtigkeit eine Lösung dringend erwünscht macht. Wie kommt es, daß in allen Ländern Verleger sich bereit gefun den haben, die llbersetzungsrechte erstklassiger literarischer Werke an Übersetzer zu vergeben, von denen sie in vielen Fällen nur ganz oberflächliche Kenntnis hatten? Der Grund liegt darin: ein wirksamer Vertrieb von über setzungsrechten stellt derartige Anforderungen, daß einem Verleger, der das eigene schwierige Geschäft zu leiten hat, sowohl Zeit als Ge legenheit mangeln, eine solche Arbeit wirklich erfolgreich durchzu- sühren. Der Verkauf von llbersetzungsrechten erfordert ausgebreitete und stets aus dem laufenden erhaltene Kenntnisse der Verlags- bedingnngen aller der Länder, die als Abnehmer von Übersetzungs- rechten in Betracht kommen, ferner Kenntnisse der einzelnen auslän dischen Firmen, ihrer besonderen Richtung und ihrer finanziellen Lage; weiter muß man wissen, welche Art Buch eine bestimmte Firma bevorzugt und am besten verkaufen kann, man muß den augenblick lichen Stand des Buchmarktes kennen, muß wissen, ob andere Bücher über dasselbe Thema kürzlich heransgebracht worden sind und von wem. Diese und ein Dutzend anderer Umstände müssen in Betracht gezogen werden, wenn über llbersetzungsrechte verhandelt wird. Gewiß gibt es einige deutsche Verlage, denen das englische und französische Verlagswesen gründlich bekannt ist, ebenso wie es in England und Frankreich Verleger gibt, die den deutschen Verlags buchhandel kennen) aber gibt es irgendeinen Verleger in irgend einem Lande, der über diese eingehende Kenntnis aller anderen euro päischen Länder und der Vereinigten Staaten verfügt? Man kann diese Frage ruhig verneinen. Überdies ist der Gewinn aus dem Ver kauf von llbersetzungsrechten in vielen Fällen verhältnismäßig so ge ring, daß es für den Verleger kaum lohnt, diesem Geschäft viel Zeit und Aufmerksamkeit zu widmen. Ist cs unter diesen Umständen ver wunderlich, daß ein Verleger zugreift, wenn ihm ein Übersetzer aus dem Ausland vorschlägt, die llbersetzungsrechte in einem bestimmten Land zu vertreiben? Ich brauche wohl kaum zu sagen, daß viele solcher Übersetzer wertvolle Arbeit geleistet haben, aber viele andere haben sich als unzulänglich und unzuverlässig erwiesen, und man kann wohl sagen, baß ein Übersetzer mit ausgezeichneten literarischen Fähigkeiten oft ein recht untüchtiger Geschäftsmann ist. Dieses Problem scheint am besten gelöst durch Errichtung einer Organisation, die in jedem Land einen erfahrenen Agenten har. Dieser Agent arbeitet auf Grund einer ihm erteilten Vollmacht und vertreibt für alle Weltsprachen die llbersetzungsrechte von Büchern, welche wirklich wertvoll oder von internationalem Interesse sind. Eine solche Organisation kann schnell, wirtschaftlich und gewinn bringend arbeiten; aber ihre Tätigkeit beschränkt sich nicht auf den bloßen Verkauf der llbersetzungsrechte. Sie muß auch alle fälligen Summen eintreiben und sie unverzüglich dem Eigentümer der Rechte übermitteln. Sie muß den Verkauf der Nebenrechte — Zeitungsab druck, Verfilmungs- und Aufführungsrechte — in die Hand nehmen, sie muß für den Autor Propaganda machen und die Interessen des Eigentümers der Rechte in jeder nötigen Weise schützen. Wie gestaltet sich nun in einer solchen Organisation die Stellung des Übersetzers? Der Übersetzer wird bestimmt von dem auslän dische» Verleger, der die Rechte erworben hat und nun den Geeignet sten für die Übersetzungsarbeit auswählen kann. Auf einfache Art läßt sich garantieren, daß die Übersetzung dem Eigentümer der Rechte genehm ist, indem man nämlich in den Vertrag eine Klausel einsiigt, daß die Übersetzung dem Eigentümer der Rechte vorgelcgt werden muß. Um diese vielseitige Tätigkeit auszuüben, wurde die »European Books Limited« gegründet. Durch ihren wachsenden Stab tüchtiger und gutinformierter Agenten in allen Weltteilen ist sie in der Lage, alle Möglichkeiten für die Übersetzung jedes ihr anvertrauten Werkes voll auszuschöpfen. Ein Beispiel soll das klar machen. Bor einem Jahr bot ein deutscher Autor einem englischen Verlag ein Werk für rund 250 Pfund an. Der englische Verlag lehnte ab, weil der Preis zu hoch sei. Wenige Wochen später kam das Buch der »European Books Ltd.« in die Hände, die die englischen Rechte für 1100 Pfund als Vorschuß auf das Honorar verkaufte. In England und Amerika hat sich die Tätigkeit des literarischen Agenten längst eingefllhrt; aber wenn ein Agent wertvolle Dienste leistet beim Verkauf englischer Bücher an englische Verleger, um wie viel wertvollere Dienste wird er da leisten können, wenn es gilt, etwa deutsche Bücher in England oder englische Bücher in Deutschland zu verkaufen? London und Leipzig. E. Alexander, Direktor der European Books Ltd. Neuer Weg zur Hebung des BUcher-Absatzes auf Grund einer neuen Einrichtung im Sortimentsbetrieb. Was ich in dieser neuen, in Kürze erscheinenden Schrift (Preis Mk. 1.50) sagen werde, wird jeden Buchhändler, gleichviel ob Sor timenter, Verleger oder Antiquar, in höchstem Maße interessieren. Es gilt, dem Buche usw. auf einem bisher noch nicht betretenen Wege neue Absatzquellen zu erschließen! Beteiligt au dem Erfolg dieses neuen Weges wird das Sorti ment wie der Verlag gleichermaßen sein. Unterstützen Sie meine Bestrebungen, die in der hier angekllndigten Schrift klar zum Aus druck gebracht werden. Nicht flüchtige Gedanken, sondern ernste Erwägungen auf Grund praktischer Erfahrungen sind es, die ich dem Gesamtbuchhandel unterbreite. Lcer - Ostfr. Gottfried R o ch o l l. „Jungbuchhändler im Nhein-Maingau!" Die Vereinigung der Frankfurter Jungbuchhändler wird die an dieser Stelle (Nr. 202) vom Kollegen Hans Köster, Königstcin, ver öffentlichte Anregung einer engeren Zusammenarbeit der Jungbuch händler des Rhein-Maingebietes nur begrüßen können. In der am Mittwoch dem 19. September in der »Freyeiseuschänke« (Darmstädter Landstr. 188) stattfinöenden zwanglosen Zusammenkunft der Frank furter Kollegen soll auch dieses Thema zur Diskussion gestellt wer den, zumal die »Vereinigung« eine Befruchtung von auswärts wohl dringend gebrauchen kann. (Die Interesselosigkeit ist kaum noch zu übertreffen!) Ich möchte auch an dieser Stelle alle aktiven Jung buchhändler von Frankfurt und Umgegend bitten, der Einladung der »Vereinigung« recht zahlreich Folge zu leisten, damit die Anregung des Kollegen Köster auf möglichst breiter Basis in die Praxis um gesetzt werden kann. Offenbach a/M. K. Peterknecht, i. H. Goerresbuchhandlung. Achtung! Cambrai L Co., Calcutta, 10 Hastings Str. (Auskunft durch die Schristltg. d. Bbl.) Professor Jeremias Eisen stock, Charkow, Mironositzkajastr. 60 (Auskunft durch die Schristltg. des Bbl.). E. Junior (auch Guuior), Uebach b. Geilenkirchen (auch Paleuberg oder Baesweiler) »Haus Josef« (um Mitteilung bittet Fritz Kerls, M.Gladbach). » Versandbuchh. Karl Klein, Saarbrücken (Auskunft gibt Buchhand lung des Waisenhauses, Halle a. S.). Versandbuchh. Hermann Sokolowsky, Berlin SO 36, Adalbert- str. 72 (Nachricht von Firmen, die mit ihr in Verbindung ge standen haben, erbittet Alster Verlag, Hamburg 1, Speersort 1l>. Reisender R. Stempel, Stettin, Kronprinzenstr. 21 (Firmen, die Interesse daran haben, können sich mit Karl Behrens, Forth L Co. in Weimar in Verbindung setzen). Verantwort!. Schriftleiter: Franz Wagner. - Verlag: Der Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchhändlerhauS Druck: E. Hcdrtch N a ch f. Sämtl. tn Leipzig. - Anschrift d. Schrtstlettung u. Expedition: Leipzig C 1, Gerichtsweg 2K lBuchhändlcrhaus), Postschlicßs. 271/75. 1028
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