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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.10.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-10-04
- Erscheinungsdatum
- 04.10.1934
- Sprache
- Deutsch
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X? 232, 4. Oktober 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschn.Buchhandcl. Umschriften, Denkschriften und andere Gelegenheitsarbeiten). Ist aber das Werk ohne solche bestimmt erkennbare Beschränkung ver öffentlicht und käuflich oder sonstwie zu erwerben, so ist der Auf druck wirkungslos. — Dies käme auch bei widerrechtlichen Ver öffentlichungen im Sinne des 8 11 LUG. Satz 2 in Betracht. Weser Satz 2 lautet: »Der Urheber ist ferner, solange nicht der wesentliche Inhalt des Werkes öffentlich mitgeteilt ist, aus schließlich zu einer solchen Mitteilung befugt«. — Das ist das, was ich schon oben mit dem Urheberpersönlichkeitsrecht betonte.) Die Bibliothek des In engster Verbindung mit der Entwicklung des Rundfunks in Deutschland wuchs auch — ein typisches Zeichen für deutsche geistige Verhältnisse — das Schrifttum Uber diesen neuartigen Zweig deut scher Technik und deutscher Kultur schnell und umfangreich an, sodaß bald seine Sammlung und Ordnung aus wissenschaftlichen und prak tischen Gesichtspunkten heraus nötig wurde. So legte man 1828, zwei Jahre nach der offiziellen Einführung des Rundfunks in Deutschland, mit der Gründung der Bibliothek der Reichs-Run ö- funk-Gesellschaft den Grundstock zu einer Fachbiblio thek des Rundfunks, in der das wesentliche Schrifttum über seine Geschichte, Technik, seine Verwaltung und juristischen Grund lagen und Voraussetzungen, seine künstlerischen und kulturellen Auf gaben usw. gesammelt wurde. Heute umfaßt die Bücherei des Rund funks schon einen Bestand von ungefähr 4888 Bänden reiner fach licher Literatur. Dazu kommen an grundlegendem funkischem Schrifttum noch ungefähr 280 deutsche und ausländische allgemein physikalische und runöfunktechnische Zeitschriften, verschiedene kul turelle Funk- und eine Vielzahl von Programmzeitschriften, die, wenn sie sich auch in vielem gleichen, wegen ihres redaktionellen und funktechnischen Teiles in einer Bibliothek des Rundfunks nicht fehlen dürfen. Die neue Rundfunkleitung hat auch hier erkannt, welche Voraussetzungen und Möglichkeiten für einen Dienst am Rund funk sowohl für den Rundfunktechniker als auch für den Rundfunk hörer mit dieser Biichersammlung gegeben sind. So wirb seit einiger Zeit durch eine völlige Umgestaltung der Bücherei daran gearbeitet, hier die zentrale Stelle zu schaffen, wo das wertvolle deutsch- und fremdsprachige Schrifttum über das Ge biet des Rundfunks systematisch gesammelt, fachlich und sachgerecht geordnet und für eine theoretische und praktische Beschäftigung mit dem Rundfunk bereitgestellt wird. Dazu war es nötig, durch genaue Beobachtung des in Frage kommenden deutschen und ausländischen Büchermarktes und der entsprechenden Verzeichnisse den Gegeuwarts- wcrt und die Brauchbarkeit der Bibliothek durch Ergänzungen und Neuanschaffungen zu erhöhen und zu erhalten und den unmittelbaren Verkehr mit den Büchereien der europäischen und außereuropäischen Sendegesellschaften neu aufzunehmen und zu pflegen, um auch das für die Bewertung und Kenntnis des ausländischen Rundfunks meist sehr wichtige Schrifttum der anderen Gesellschaften, wie Jahrbücher, Kalender usw. zu erhalten. Heute ist die Bücherei der Reichsrund funk-Gesellschaft die Stelle, wo der Praktiker des Rundfunks — sei er Techniker, literarischer oder musikalischer Leiter, sei er Jurist oder Verwaltungsbeamtcr — und besonders auch der interessierte Laie bibliographische Auskunft erhalten oder un mittelbar Einsicht in das Schrifttum über die Fragen des Rundfunks, seien sie sendetechnischer, funk erzieherischer oder sonstiger in den Kreis des Rundfunks gehörender Art, in einer Weise nehmen kann, die dem Ausmaß der Organisation und der Bedeutung des deutschen Rundfunks entsprechen. Um diese Aufgabe fachlicher Auskunftserteilung, die Hut der Zeit und bei geplanten geeigneten Maßnahmen mit eine wesent liche Aufgabe der Bücherei und ein wirklicher Dienst an der All gemeinheit sein wird, erfüllen zu können, ist in kurzer Zeit ein Hand apparat der wichtigsten und umfassendsten -allgemeinen, technischen und rundfunktechnischen Standard- und Nachschlagewerke, Geschichten der Technik, der drahtlosen Telegraphie, Rundfunkwörterbllcher, Bibliographien usw. aufgebaut worden, der planmäßig vermehrt wird, um den vielfachen und oft auch sehr vieldeutigen Anfragen aus dem Hörerkrcis gewachsen zu sein. Eine grundlegende Erweiterung ihrer Ziele erfuhr die Biblio thek der Neichs-Rundfunk-Gesellschaft Mitte des Jahres 1933, als ihr nach Übernahme des Rundfunks durch die Männer des National sozialismus im Verlaufe der allgemeinen Maßnahmen zur Verein heitlichung und Sparsamkeit der Betriebsführung die ganz anders gearteten Bestände der Büchereien des Deutschlandsenbers und der Berliner Funk-Stunde zu zentraler Verwaltung angegliedert wur den. Dadurch erwuchsen ihr auf einmal Aufgaben, die mit ihrer Man sieht also auch hier wieder (mit Genugtuung), daß es nicht auf Aufdrucke, künstliche Rechtswahrungsversuche und Vor spiegelungen ankommt, sondern auf die Wahrheit der Dinge. Manuskript ist und bleibt etwas Sekretes; wird es von dem Be rechtigten selbst schon dieser Eigenschaft entkleidet und mit seinem Willen in den geschäftlichen Verkehr gegeben, dann nützt alle Be zeichnung als »Manuskript« nichts mehr, weil es eben keines mehr ist. Man kann sich keine Rechte wahren, denen die wahre Grund lage fehlt. ü>r. Alexander Elster. deutschen Rundfunks ersten Bestimmung als Fachbibliothek nur sehr wenig zu tun hatten und für deren Erfüllung deshalb auch nur die allergeringsten Vor aussetzungen gegeben waren. Durch diese Zusammenlegung bekam sie über den begrenzten und fest umrissenen Rahmen einer Fach bibliothek hinaus die neuartige und nur sehr lose zu umschreibende Aufgabe einer »Senderbibliothek«. Sie muß somit jederzeit in der Lage sein, die vielfache» Fragen nach Literatur, die z. B. die literarische und musikalische, die pädagogische und sozialpolitische Ab teilung oder der Kurzwellensender mit seinen für das Ausland deutschtum wichtigen Sendungen an sie richten, zu beantworten. Alle diese allgemeinen oder mehr speziellen Fragen wollen aus der Art der praktischen Funkarbeit heraus schnell und zuverlässig beant wortet sein. Zur Erledigung dieser unmittelbar für die Sendepraxis zu leistenden Dienste sind als Grundlage jeder bibliothekarischen und bibliographischen Tätigkeit die wichtigsten allgemeinen Lexika und Nachschlagewerke, allgemeinen und speziellen Bibliographien, Litera turlexika, Musikalmanache, Kataloge von Musikstücken, Handbücher der verschiedensten Art, Anonymen- und Pseudonymenverzeichnisse sowie alle wichtigen kulturellen Zeitschriften aus den verschiedensten geistigen Gebieten, kurz das für jede Bibliothek unbedingt notwendige Handwerkszeug angeschafft worden. Daneben wurde selbstverständlich versucht, einen ausreichenden Bestand auch an altem deutschen und ausländischen Schriftgut zu beschaffen, sodaß jetzt mit einem vor läufigen Bestand von 12 888 Bänden aus allen Epochen deutscher Geistesgeschichte die Hauptvertreter in ihren wesentlichsten Werken vorhanden sind und die Möglichkeit gegeben ist, den künstlerischen Leitern zu dienen und für die vielseitigen Sendungen das Material bcreitzustellcn. Diese Tätigkeit der Bücherei der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft für die unmittelbare Praxis des Funks ist seinen Aufgaben als Volksfunk entsprechend echte und beste Volksbllchereiarbeit. Wie dort keine »objektive« Unterrichtung betrieben werden soll, so ist auch hier die Bereitstellung und Beratung aktive Beeinflussung, die dem Wachsen des Volkes zur Nation dient. Diese Arbeit als »Sender bibliothek« setzt eine aktive Tätigkeit voraus, und wenn sie ihre Auf gabe der Bereitstellung, Beratung und Anregung erfüllen soll, wird von ihrem Bibliothekar über das bloße bibliothekarische Fachkönnen hinaus in besonderem Maße Fingerspitzengefühl für die Bedürfnisse der Zeit und des Augenblicks gefordert. Außer der mehr mechanischen Beschaffung der von den einzelnen Abteilungen angeforderten Bücher muß von dieser Stelle aus die Arbeit der Sendeleitung freiwillig und aktivistisch unterstützt werden. Bei der selbständigen Auswahl der für die Bücherei zu beschaffenden Neuerscheinungen, bei der Ver vollständigung des Bestandes mit älterer Literatur setzt die Verant wortung ihres Leiters gegenüber seiner Zeit ein; hier wird eine unmittelbar politisch-kulturelle Arbeit und Vorschau verlangt, die er nur leisten kann, wenn er lebendig seiner Zeit und ihren Willens äußerungen zugehört. Seine Arbeit muß im Geiste der neuen Pro grammplanung getan werden, sodaß auch an dieser verborgenen Stelle des Nundfunkbetriebes sich ebenso wie an den Hauptplätzen des politischen und geistigen Geschehens unserer Gegenwart der Impuls spüren läßt, der von den verantwortlichen Männern des Rundfunks ausgeht und der für die zukünftige Arbeit des Rund funks Richtlinie und Vorbild ist. Seine Bibliothek muß gewisser maßen ein literarischer Niederschlag der neuen Gesinnung des Bolks- rundfunks und ein Spiegel aller Forderungen und Ziele sein, die der nationalsozialistische Rundfunk sich heute gesetzt hat. Das Arbeitsgebiet der Bibliothek der Reichs-Rundfunk-Gesell- schaft ist somit ein weitverzweigtes. Um den vielfachen Anforderungen gewachsen zu sein, ist außer der Aktualität, Reichhaltigkeit und Brauchbarkeit des Bestandes, der nach den heute allgemein geltenden Richtlinien für die preußischen Bibliotheken aufgenommen ist, die sachgemäße Führung eines weitreichenden Kata- loges, der erst die lückenlose Benutzbarkeit des Bestandes ermög licht und gewährleistet, erste Voraussetzung. Es bestehen daher 1. ein 869
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