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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.05.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-05-19
- Erscheinungsdatum
- 19.05.1934
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- Deutsch
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^ 115, 19. Mai 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtsch» Buchhandel. Frl. Görlich sprach darauf über das Jugendbuch. Der Fachberater der Kulturpolitischen Abteilung der NSDAP, vr. Kahle richtete die ernste Mahnung au die Leihbüchereien, die größte Verantwortung walten zu lassen und bezeichnete es als unwürdig, das Schlageter- oder Horst-Wessel-Buch in eine Reihe mit minderwertiger Literatur zu stellen. Zum Schlüsse behandelte Bücherrevisor M elly Steuer sragen und Bewertungen von Leihbibliotheken. Der Kreisobmann O h in e, der u. a. noch bekanntgab, daß die Einteilung in 28 Bezirke erfolgt ist, schloß die Versammlung mit einem dreifachen Sieg-Heil aus den Führer. Keine Verlängerung der Ausstellung Deutsches Volk — Deutsche Arbeit. — An vielen Stellen des Reiches taucht das Gerücht ans, daß die Berliner große Ausstellung »Deutsches Volk — Deutsche Arbeit« verlängert wird. Wie die Ausstellungsleitung mitteilt, ist eine Verlängerung nicht möglich. Die Ausstellung wird termingemäß am Sonntag, dem 3. Juni, geschlossen werden. Unrichtige Darstellungen über den Führer. — Der Adjutant des Führers gibt bekannt, daß Bücher und Abhandlungen, die falsche Angaben über den Führer oder die Bewegung enthalten, in Zukunft beschlagnahmt werden. Ein Selbstkostenvcrleger vor Gericht. — Vor mehr als zwei Jahren gründete in Limburg (Lahn) der Kaufmann und Dichter Max Moch einen Selbstkostenverlag, den er »Zwei-Säulen-Verlag« nannte. Durch Inserate sammelte er in kurzer Zeit einen großen Kreis bedeutender und weniger bedeutender Schriftsteller und Dichter um sich. Gegen Zahlung eines Zuschusses von ISO bis 300 Mark und Beibringung von 100 bis 150 Subskribenten je nach dem Umsang des Werkes versprach er die Herausgabe. Mit insgesamt 66 Autoren schloß er Verlagsverträge ab, brachte aber nur elf Werke, meist kleine Gedichtbäudchen heraus. Von den übrigen ließ sich der Ange klagte zwar die Zuschüsse zahlen, zog auch, soweit es möglich war, von den Subskribenten die Beträge für die vorbestellten Bücher im voraus ein, brachte aber nichts mehr heraus. Naturgemäß klagten die Autoren auf Herausgabe ihrer Werke, und als diese nicht er schienen auf Herausgabe des Geldes und schließlich auf Betrug und Unterschlagung. Diese Klage wurde nun in zweitägigem Prozeß in Limburg verhandelt. Auf der Zeugenbank saßen zwanzig Autoren aus allen Gauen Deutschlands. Autoren und Drucker sind insgesamt um 10 000 bis 12 000 Mark geschädigt. Wie wenig Verleger der Angeklagte war, zeigte deutlich die Tatsache, daß er, wenn ein Werk gedruckt war, nichts mehr für den Vertrieb tat, die vorbestellteu Exemplare wurden an die Subskribenten geschickt, einige Zeitungen erhielten Rezensionsexemplare und der Rest stapelte beim Drucker. Der Sachverständige betonte in seinem Gutachten, daß in der heutigen, wirtschaftlich eingeengten Zeit Selbstkostenverlage nicht unbedingt und prinzipiell zu verurteilen seien, wohl aber die Art, wie Moch diesen Verlag betrieben hätte. Nach langen Beratungen verurteilte das Gericht den Angeklagten wegen Betruges in acht Fällen und Urkundenfälschung in einem Fall zu einer Gesamtstrafe von einem Jahr neun Monaten Gefängnis. Die Untersuchungshaft von drei Monaten wurde angerechnet. Der Angeklagte wurde sofort in Haft genommen. Aus dem Buchdruckgewerbe. — Herr Albert K r i s ch - Berlin, Vorsitzender des Deutschen Buchdrucker-Vereins, weist in einer Be kanntmachung darauf hin, daß vom Aktionsausschuß eine neue Vereinssatzung nebst Kreisorönung beschlossen wurde, in der das Fiihrerprinzip dnrchgefiihrt worden ist. Vom Amtsgericht Leipzig wurde die neue Vereinssatzung genehmigt und in das Vereinsregister eingetragen, wodurch sie Rechtskraft erlangt hat. Der Verein Berliner B » ch d r u ck e r e i - B e s i tz e r und der Kreis VIII (Berlin- des Deutschen Buchdrucker-VereiuS haben den Geschäftsbericht für das Jahr 1933 veröffentlicht. Es wird u. a. ausgeführt, daß die Hauptstoßkraft des Vereins sich seit Oktober 1933 der Bildung der Notgemeinschaft zugewendet habe. Mehr als 850 Berliner Buchdruckereien hätten sich von der Notwen digkeit überzeugen lassen, daß der verderblichen Preisschleuderei Einhalt geboten werden müsse. Nicht Preiserhöhung, sondern Preis sicherung sei das Ziel. Im Jahre 1934 werde der neue Preis- tarif allen Mitgliedern zugestellt werden. Die grundlegenden Richtlinien für Preise müßten dem Neichskuratorium für Wirt schaftlichkeit vorgelegt werden. Es sei daher nicht möglich, mit dem Inkrafttreten der Notgemeinschaft schon für alle Druckarbeiten neue Preisrichtlinien herauszugeben. — Der Verein hatte am Jahres schlüsse 423 Firmenmitglieder und 106 persönliche Mitglieder. Zu Ehren des Erfinders der Schnellpresse, Friedrich König, der 1774 in Eisleben geboren wurde und 1833 in Oberzell bei Wllrzburg starb, stifteten der Deutsche Buchdrucker-Verein und der Reichsvcr- band der Deutschen Zeitungsverieger eine Büste, die am 7. Mai ge legentlich der Jahresversammlung des Deutschen Museums dort zur Aufstellung gelangte. Die Büste, die von Professor Hans Schwegerle- München hergestellt wurde, trägt folgende Inschrift: König gab der Menschheit neue Möglichkeiten für die Verbreitung geistiger Güter durch die von ihm erdachte und geschaffene Druckmaschine. Von den Preußischen Hochschule». — Der Privatdozent Ober studienrat vr. Steineckeist beauftragt worden, an der Universität Königsberg die Vertretung der Professur für Botanik wahr zunehmen. Die Genehmigung zur Habilitation des Assistenzarztes vr. Go t t- f r i e d I u n g m i ch e l in der Medizinischen Fakultät der Universität Greifswald ist erteilt worden. vr. Hellmut Stellrecht ist beauftragt worden, an der Universität Berlin die Volkswirtschaft und den Arbeitsdienst zu vertreten. Regierungsrat vr. Gerhard Wacke ist beauftragt worden, an der Universität Breslau das Finanz- und Steuerrecht sowie das Arbeitsrecht zu vertreten. Geh. Bergrat Professor vr. Paul Range ist beauftragt wor den, an der Universität Berlin die Kolonialgeologie zu vertreten. Der Privatdozent vr. H. Creme r ist beauftragt worden, an der Universität Köln die Geometrie und die geometrische Analyse zu vertreten. Das Preisgericht des Wettkampfes »Junge Dichtung«. — In das Preisgericht des Wettkampfes »Junge Dichtung«, der im Rah men der Führerzeitschrift »Wille und Macht« vom 15. April bis 15. Juli 1934 ausgeschrieben worden ist (s. Börsenblatt Nr. 104), sind folgende Personen eingetreten: Der Präsident der Neichsschrift- tumskammer vr. Hans Friedrich Blunck, der stellvertretende Präsi dent der Reichsschristtumskammer vr. Wismann, der Reichsdrama turg vr. Rainer Schlösser, Richard Billinger, der Pressechef der Neichsjugendsührung Gebietsführer Gustav Staebe, der Leiter der Abteilung Schulung in der Neichsjugendsührung Obergebietsführer Willi Körber, der Schriftleiter der Zeitschrift »Wille und Macht« Günter Kaufmann. — Das Preisgericht steht unter der Leitung des Schirmherrn dieses Dichterwettkampfes, des Neichsjugendführers Baldur von Schirach. Von privater Seite wurde der Reichsjugend- führung ein Preis von RM 1500.— zur Verfügung gestellt. »Kraft durch Freude« im Perlagsbuchhandel. — Führer und Ge folgschaft der Verlagsbuchhandlung I u l i u s S p r i n g e r in B e r - l i n nahmen geschlossen am gestrigen Freitag an einer Vorstellung der »Pfingstorgel« im Theater des Volkes teil. Die Kosten hatte der Führer des Betriebes übernommen. Ich melde diese Tat, weil sie für die Gedanken der NS.-Gemeinschaft »Kraft durch Freude« vor bildlich ist. K.d.F.-Wart: H ansel. Verso rralnackrickten. Neue Sachberater im Stabe des Stellvertreters des Führers. — Zum Stabe des Stellvertreters des Führers innerhalb des Auf gabenbereiches des Reichslciters für Kulturfragen, des Pg. Bouhler, sind getreten: Pg. Franz Adam als Sachbearbeiter für Musiksragen, und Pg. Ernst Schulte-Strathaus als Bearbeiter für Schrift tumsfragen. Todesnachrichten aus Wissenschaft, Literatur und Kunst. — In Frankfurt starb im Alter von 86 Jahren Geh. Rat Prof. vr. Gustav v. Bezold, fbiiherer Erster Direktor des Germanischen Museums in Nürnberg; in München im Alter von 70 Jahren der Philosoph ?. Stanislaus Graf Dunin Borkvwski 8. 3., der auch als pädagogischer Schriftsteller hervorgetreten ist; in Gunzenhausen am 10. April im Alter von 85 Jahren der Vorgeschichtssorscher Ober- mebizinalrat vr. Heinrich Eidam; in Wiesbaden am 9. April im 74. Jahre der frühere Ordinarius in der kath.-theol. Fakultät zu Bonn Prof. vr. Philipp Englert; in Berlin am 2. Mai im 84. Jahre der Musikwissenschaftler Geheimrat Prof. vr. Max Fried länder; in Oberlahnstein am 8. Mai im Alter von 64 Jahren der Internist Geh. Medizinalrat Prof. vr. P a u l K r a u s e ; in Charlottenburg im 59. Jahre der Germanist Oberstudiendirektor i. R. vr. Albert Ludwig, früher Herausgeber der Zeit schrift für Deutschkunde. Verantwortlich: vr. Hellmuth Langcnbuchcr. — Verantw. Anzclgenletter: Walter Hersurth, Leipzig. — Verlag: Der Börsenvcreln der Deutsche n Buchhändler zu Leipzig. — Anschrift der Schristleltung und Expedition: Leipzig C 1, Gerichtsweg 2S, Postschlteßsach 271/7S. — Druck: Ernst Hedrich Nach f.. Leipzig L 1, Hospttalstraße N»—IS. — DA: «445/IV. 456
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