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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.05.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-05-19
- Erscheinungsdatum
- 19.05.1934
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- Deutsch
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- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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x° 115, 19. Mai 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. ö. Dtsch» Buchhandel. sich als trügerisch. Deshalb begannen die Stunden immer damit, daß jedem eine Frage ans dem bereits besprochenen Gebiet vorgciegt wurde. Dadurch hatte er Gelegenheit, sich iin Sprechen vor anderen zu üben. Wie notwendig das oft war, soll ein Beispiel zeigen. Ans die Frage: »Was ist ein Barsortiment?« kam die Antwort: »Ein Barsortiment ist, wenn man im .Koehler-Volckmar' bestellt«. Ein anderer wollte das verbessern und sagte: »Ein Barsvrtiment ist eine Erleichterung —« und dann kam er nicht weiter. Da die 28 Teilnehmer ständig in den Gedankenaustausch herein gezogen wurden, begannen sie bald, auch von sich aus Fragen zu stellen, und zwar in erster Linie aus dem Gebiet des Rechts. Bei fast allen waren nur unklare Vorstellungen vorhanden. Da in Dresden keine besondere Fortbildung in buchhändlerischen Rechts fragen stattfindet, so mußte der Kursus nach dieser Richtung ausge- bant werden. Vorgesehen war innerhalb des Gebiets der Betriebs wirtschaftslehre die Besprechung der kaufmännischen Unternehmungs formen (Einzelkanfmann, offene Handelsgesellschaft, Kommandit gesellschaft, Ges. m. b. H., Genossenschaft und A.-G.). Hier wurden die jeweiligen Haftungsverhältnisse, Gewinnverteilung, Kapital- stellung und Arbeitsleistung erörtert. Die volks-, betriebswirtschaft lichen und rechtlichen Vvr- und Nachteile wurden hervorgehvben. Aber neben den Rechtsverhältnissen des selbständigen Buchhändlers be trachteten wir auch die Rechte und Pflichten der Buchhandlungs gehilfen, der Lehrlinge und Volontäre. Gerade hier herrschte viel Unklarheit. Im Vordergrund des Interesses standen die Fragen des Arbeitsrechtes. Gerade hier bot sich die Möglichkeit, auf die neue Nechtsanffassung hinznweiscn und die grundsätzlich neue Einstellung des Gesetzgebers zum arbeitenden Menschen darzulegen. Die wich tigsten Bestimmungen des Gesetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit wurden herangezogen und wir besprachen auch die Eingliede rung des Buchhändlers in den berufsständischen Aufbau des Staates. Bei der Behandlung der rechtlichen Seite stellten wir fest, daß der Buchhandel in sehr weitgehendem Maße sich eigenes Recht in Form der Verkaufs- und Verkehrsordnung geschaffen hat. Wir hatten jeweils bei der betriebswirtschaftliche» Behandlung der einzelnen Tätigkeiten im Sortiment die entsprechenden Bestimmungen schon herangezogen und konnten bei der systematischen Durcharbeitung vielfach wiederholen und so die Kenntnisse vertiefen. Hierbei gingen wir auf die enge Verbundenheit aller Zweige des Buchhandels ein und erkannten die Berechtigung einer bernfsständischen Gliederung aller Berufe. Jnr Hinblick auf die Geschichte unseres Berufs konnten wir dabei feststellen, daß gerade wir Buchhändler ans eine jahr hundertalte Tradition zurllckblicken, die uns viele Anknüpfungspunkte hinsichtlich des berufsständischen Anfbaus bietet. Dasselbe gilt für den Führergedanken. Mit Stolz stellten wir fest, daß der Buchhandel und der Börsenverein eine lange Reihe hervorragender Führer wie Perthes, Frommann, Brockhaus, Kröner, Ehlermann u. a. aufzu weisen hat. — Endlich sei erwähnt, daß die entsprechenden Gesetze des Handelsgesetzbuches herangezogen wurden und auch eine Betrachtung des Mahn- und Klagcwesens sich als sehr nützlich erwies. Eine Be sprechung des Urheberrechts in großen Zügen bildete den Abschluß der Rechtsfragen. Zum Schluß wurde aus dem Schülerkreis der Wunsch laut, einiges über das rein Technische und Buchgewerbliche zu erfahren. Daher behandelten wir in einem zusätzlichen Abend Druckverfahren, Typen, Papiersorten, Einbandarten n. a. Einiges Interessante aus der Geschichte des Sortiments bildete den Abschluß. Ein reiches Programm. — Man könnte uns den Vorwurf machen, daß es nicht möglich ist, so viel in einen Kursus von neun Abenden zu je zwei Stunden hereinznpacken. Alle haben tüchtig mit helfen müssen, und wer aufmerksam folgte, hatte oft genug Gelegen heit, Lücken auszufüllen. Leichter hätte sich das alles behandeln lassen, wenn sich der Kursusleiter auf einseitigen Vortrag beschränkt hätte. Trotzdem glauben wir, den richtigen Weg gewählt zu haben, wenn wir de» Stoff durch Rede und Gegenrede uns erarbeiteten. Leider haben wir nicht Gelegenheit, wie unsere Nachbarstaöt Leipzig durch seine Buchhändler-Lehranstalt, die Einzelfächer zu unterrichten. Sonst hätten wir uns wohl auch dafür entschlossen, nicht so viel in einen Kursus hereinznnehmen. So zeigte sich aber die Notwendigkeit sehr deutlich, die Rechtsfragen stärker zu betonen, denn die genaue Kenntnis eines Nechtsvorganges erleichtert das wirtschaftliche Denken. Beim wirtschaftlichen Denken ist oft das Wissen aus der Praxis vorhanden, während vom Recht nur gefühlsmäßige Vorstellungen oder Erfahrungen aus Einzelfällen existieren. Oft hilft dann die Kenntnis der Zusammenhänge weiter. Vielleicht würde es sich lohnen, bei einem neuen Kursus von den Rechtsfragen auszugehen. Gewiß würde dann außer unserem jüngsten Nachwuchs auch manchem Gehilfen eine Teilnahme zu empfehlen sein. Paul Liebe i. H. Akademische Buchhandlung Focken L Oltmanns. Kleine Hlilieilunyen Dritte Jungbuchhäiidler - Freizeit des Buchhändler - Verbandes Hannooer-Braunschweig. — In unmittelbarer Nähe der alten ger manischen Kultstätte, der Externsteine, soll die Arbeitswoche abge halten werde», und zwar vom 10.—17. Juni 1934 in Holzhansen (Teutoburger Wald), Waldhotel Bärenstein. Anmeldungen werden bis zum 2 5. M a i an Verlagsbuchhändler Georg Müller, Hannover, Gellertstraße 2 erbeten. Die Kosten für die Teilnahme betragen einschl. Unterkunft und Verpflegung NM 28.—. Eine Arbeitsgemeinschaft über Deutsche Vorgeschichte und Frühgeschichte und ihre Literatur wird im Mittelpunkt der Freizeit stehen. Eine weitere Arbeitsgemeinschaft veranstaltet Streifzüge in die deutsche Literatur vom Ausgang des 19. Jahrhunderts bis znm Dritten Reich (Ausgangspunkt wird der Entwicklungsgang des verstorbenen Dichters Paul Ernst sein). Wertvolle Kenntnisse werden die Ausführungen zu dem Thema: Was muh üerSortimentervonder Arbeit des Ver legers wissen? vermitteln. Und ein Vortrag über den K u l - tnrwillen des Nationalsozialismus wird noch einmal alle kulturellen Aufgaben und Ziele des neuen Deutschland um reißen und auch auf den ständischen Aufbau und die besonderen Auf gaben des Buchhandels, auch ans die neueste, die Gemeinschaftsarbeit, eingehen. Als Vortragende sind in Aussicht genommen: Gauschulungsleiter Schirmer, Gaupressewart Weigel, Museumsdirektor Suffert, Schrift steller Wilhelm Teudt, vr. Potthoff und bewährte buchhändlerische Kräfte. Eine Arbeitsgemeinschaft der evangelischen Jungbnchhändler findet vom 20. Mai bis 2. Juni 1934 im Erholungsheim Hohe grete, Bahnstation An a. d. Sieg (Rheinland) statt. Leit gedanke der Woche: »Evangelischer Buchhandel im neuen Staat«. Leitung: Pg. Gerhard Kauffmann i. Fa. Evan gelische Buchhandlung Gerhard Kaufsmann, Breslau. Arbeitsgemeinschaften: 1. Einleitung der Arbeitswoche: »Warum Buchhändler?« Hans Herrn. Gaede. 2. »Die Buchwirtschaft im nationalsozialistischen Staat« (u. a. Prii- fungswesen im Buchhandel; die bernfsständische Ordnung des Buchhandels). Prof. Di. Menz. 3. »Volkstum und Dichtung«. M. G. Dessin. 4. »Das Buch der Jugend« (Was empfehlen wir?) Wilhelm Richter und Paul Schaelow. 3. »Das evangelische Schrifttum und seine Aufgabe im Dritten Reich«. Hans Herm. Gaede. 6. »Kunst und Kitsch im Schrifttum«, vr. Hans Eger. 7. »Verkaufsgespräche« (Gegenwartsliteratur und neue deutsche In nerlichkeit). Or. Hans Eger. 8. »Vom Zweiten zum Dritten Reich« — ein geschichtlicher Aufriß unter Berücksichtigung des Fronterlebens und der Soldatenlite- ratnr. Hans Herm. Gaede. Abendandachten: Emil Müller. — Marsch, Gesang und Spiel, Abend gestaltung. Teilnehmer wollen sich umgehend bei der Leipziger Geschäfts stelle der Vereinigung Evangelischer Buchhändler, Gerichtsweg 26, melden. Der 26. Mai ist Reise- und Eintrefftag; Eintreffzeit ist zweck mäßig dem Heim durch Postkarte bis 24. Mai mitzuteilen. Preis für Verpflegung und Wohnung RM 3.80 täglich. Bczichcriverbniig nur mit Ausweis. — Der Preußische Innen minister hat die Polizeibehörden ersucht, Erlaubnisscheine, Legiti mationsscheine, Legitimationskarten und Wandergewerbescheine zur Ausübung der Bezieherwerbung für Zeitungen und Zeitschriften nur solchen Personen zu erteilen, die sich im Besitz des von der Reichs pressekammer vorgeschriebenen Ausweises befinden, und gegen Werber, die diesen Ausweis nicht besitzen, nachdrücklich einznschreiten. Die Arbeitsgemeinschaft Leipziger Leihbüchereien hielt am 16. Mai im »Braunen Eck« eine Mitgliederversammlung ab, die Kreisobmann Ohme leitete. Der stellv. Kreisschulungsleiter Dö ring legte in längeren Ausführungen die Grundlagen der national sozialistischen Weltanschauung dar. Zum Schlüsse stellte er die ganz besondere Aufgabe der Leihbibliotheken in der Erziehung heraus. Nach ihm sprach die Dipl.-Bibliothekarin Krueger über die öffent lichen und gewerblichen Bibliotheken. Aus ihren Erfahrungen konnte sie Mitteilen, daß sich das Publikum zum guten Buch erziehen läßt. 458
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