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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.03.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-03-22
- Erscheinungsdatum
- 22.03.1934
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1934
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X- 69, 22. März 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn Buchhandel. Erste Viicherschau der HMer-Äugend im Gohliser Schloß zu Leipzig. Im Nordwesten Leipzigs liegt verträumt ein Schmuckstück spät barocker Baukunst, das Schloß, das im Besitz des Hofrats Böhme noch zur Zeit unserer Klassiker Sammelpunkt eines regen geisti gen Lebens war. Im Dezember des vorigen Jahres gelang es privater Regsamkeit, hier eine Buchausstellung zu veranstalten. Am 16. März übergab hier der Oberbaiin Nordwestsachsen der HI. in Anwesenheit von Vertretern der Behörden, wie der NSDAP, und weiterer geladener Gäste die Erste Bücherschau der Hitler-Jugend der Öffentlichkeit. Im Rahmen einer kurzen Feier gab vr. Vogel, Schnlungsleiter der HI., die Absichten bekannt, die die HI. mit der Schau ver bindet. Die HI. erzieht, führte er aus, zum Kämpfen, Opfern und Siegen de» politischen Menschen. Ihrem aktiven, revolutio nären Kulturwillcn ist kameradschaftliche Schulungsarbeit an der Schau die Hauptsache. Die jungen Menschen sollen nicht an Büchern vorübergefllhrt werden, sie sollen zu innerer Verbundenheit mit diesen Büchern kommen, mit ihnen vertraut werden. Darum werden neben die Schulungsabende noch weitere Veranstaltungen treten, wie gemeinsames Singen, Feiern und Feste und weiterhin Dichter abende, die über das Buch hinweg Berührung mit den Autoren vermitteln. Sachkundige Bearbeiter stellen »Einblattkataloge«- zu sammen, die in Gruppen und Einzelgebieten das gesamte wichtige Schulnngsschrifttum verzeichnen werden. Sie begleiten die Schau, wen» sie an anderen Orten aufgestellt werden wird. Sie gelangen noch in die Hände der Jugend, die selbst die Schau nirgends auf suchen kann, und helfen mit, daß sie sich als ein »radikales Instru ment zur Säuberung der deutschen Kultur und des deutschen Geistes lebens« auswirkcn. 3000 Werke und Schriften wurden etwa in die Schau ausgenom men und stehen übersichtlich aufgegliedert Besuchern und Schnluugs- gruppen bereit. Wenn man nun als beobachtender Besucher sich des Eifers erinnert, mit dem die jungen Menschen schon am ersten Tage aus den Beständen wählten und sich in sie vertieften, wenn man auch inzwischen sehen konnte, wie eifrig die Jugend immer wieder zur Sielle war, wenn mau sich vergegenwärtigt, mit welchem Fleiß, mit welcher Sorgfalt, mit welcher Zielbewußtheit doch auch die selbe Jugend die vorbereitende Arbeit bewältigt hat, dann freut man sich unbedingt eines Eindrucks, des man sich gar nicht erwehren kann: Es ist nicht wahr, baß unsere Jugend dem Buch ent fremdet sei! lind ebenso sicher ist cs, daß ihre Führer ent schlossen an der Arbeit sind, sie au das Buch heran-, sie mit dem Buch znsammenzufllhren. Diese Jugend wird einmal dem Buch nicht ferner stehen als eine frühere. Im einzelnen kritischer, wird sie dem Buch insgesamt wohl eher enger verbunden und mit dem Wunsch gcgenüberstehen, das Buch, bas sie schätzen gelernt hat, auch zu er werben. Das gibt der hier durch die HI. in dieser Form zum erstenmal vorgesehenen Schulungsarbeit am Buch und für das Buch ihre Bedeutung auch für den Buchhandel nicht nur für heute, sondern auch für die Zukunft. Den Auftrag buchhändlcrischer Durchführung der Schau hat sie Herrn F. Schiebt erteilt. Die HI. gibt nun nicht nur den von Schiebt schon früher vorgeschlagenen, für die Werbung im breiten Publikum gedachten Einblattkatalogen einen zuvor kaum geahnten inneren Sinn und eine wichtige Grundlage für weiteren Ausbau, sie ging auch auf alle Vorschläge, die vom Standpunkt des Buchhändlers aus laut wur den, mit Verständnis ein. Darum regt ein Anschlag zum Kauf der Bücher in der eigenen Buchhandlung an. Darum erhält jeder eine» Bestellzettel, der für die eigene Buchhandlung ausgefiillt werden soll. Darum wird auch die Wirkung der getroffenen Auswahl iu der Rich tung der Leserkunde beobachtet. Es wird zettclmäßig festgestellt wer den, welche Bücher besonderen Eindruck hinterlassen, welche Bücher - abgesehen von den heute oft genug durch äußere Widrigkeiten einge schränkten Bestellungen — das Verlangen nach eigenem Besitz wach rufen. Es wird auch festgehalten, welche Bücher im gegebenen Rahmen vermißt werden: ein Weg zu fruchtbarer, helfender Kritik! Daß in dem Bestand noch Lücken zu schließen sind, ist nicht zu ver kennen. Rückfragen ergaben, daß einige Verleger sich vorläufig noch nicht zur Beteiligung entschließen konnten. Es bleibt zu hoffen, daß sie ihre Entscheidung nachpriifeu werden, wenn sie von Zweck und Durch führung der Bücherschau erst ein richtiges Bild gewonnen haben werden. Hier baut die Jugend selber an einer frohen und gesunden Zu kunft für sich, für das Volk, für Deutschland. Und sie bekennt sich dabei zum deutschen Buch. Friese. Verantwortlich: Or. Hellmuth Langenbuche r. — Verantw. Anzeigenletler: Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — Anschrift der Schristleitung Druck: Ernst Hedrtch Nachs., Leipzig 264 Kleine Mitteilungen Jubiläum. — Herr vr. Ernst Wiegandt, der seit 1906 Inhaber der Firma Alfred Lorentz, Leipzig ist, gründete am 22. März 1909 den vr. Ern st Wiegandt Verlag, Leipzig, von dem besonders philosophische und pädagogische Werke herausgegeben werden. Autoren ivie Basedow, Fröbel, S. Heinicke, Raoul Richter, Wundt n. v. a. kenn zeichnen die Bedeutung dieser Verlagsrichtung. Zusammen mit der Firma Alfred Lorentz übernahm der vr. Ernst Wiegandt Verlag Band 1—58 und drei Ergänzungshefte der Nonumsnta Osrmauiaa ?klsck- agoAiea, ebenso die sieben Bände der Philosophischen Schriften von Leibniz, herausgegeben von Gerhard. Auch auf den Gebieten der Hei mat- und Völkerkunde, der Naturwissenschaften und Mathematik ver öffentlicht der Verlag bedeutende Werke. In Anerkennung seiner Ver dienste uin die Verbreitung und Entwicklung der medizinischen Wissen schaft verlieh 1924 die medizinische Fakultät der Universität Innsbruck Herrn Ernst Wiegandt die Würde eines vr. insä. Irouoris causa. Berechnung der Werbcnbgabc sllr Druckschriften. Der Werberat der deutschen Wirtschaft teilt in seinem Mitteilungsblatt »Wirtschafts werbung«, Heft 5, folgendes mit: »Bei den Einnahmen können die Ver gütungen, die an zugelasscne Werbungsmittler gezahlt werden, unbe rücksichtigt bleiben, das heißt, die um die Vergütungssätze gekürzten Nettobeträge sind der Errechnung der Abgabe zugrundeznlegen. Nicht abzugsfähig sind aber die Vergütungen an die Vertreter des Verlages, ganz gleich, ob diese Vergütungen nun in Form eines festen Gehaltes oder in Form einer von jedem Auftrag besonders zu errech nenden Umsatzverglltung festgelegt sind. Dies gilt auch, wenn die Ver tretung durch einen Anzeigenmittler wahrgenommen wird. In allen Fällen, in denen Zahlung an einen Vertreter erfolgt, ist der Betrag bei der Errechnung der Wcrbeabgabe zugrundezulegen, den der Wer bungstreibende für die Veröffentlichung seiner Anzeigen tatsächlich ge zahlt hat.« Verbotene Druckschriften. — Auf Grund des 8 7 der Verord nung des Reichspräsidenten vom 4. Februar 1933 sind für den Be reich des Freistaates Preußen beschlagnahmt und eingezogen worden: »Lsauts lAaMriws« Nr. 35, Januar 1934. Conradus, Conrad: »Nackt das ganze Jahr«. Sonnenland-Verlag, Berlin. Cuögel, Th.: »Im ^lagsIlLiliou ckaws I/Aistoirs«. Paris. Grosz, George: »Mit Pinsel und Schere«. Malik-Verlag. »Hilfe! Ich bin verheiratet«. Ein Ratgeber fiir schwierige Ehen. Sasam-Verlag, Berlin. Hodann, vr. Max: »Unzucht! Unzucht! Herr Staatsanwalt«. Greifenverlag, Rudolstadt. Houston, John: »Frank und ich«. Elite-Verlag, Leipzig. »Kalender, Historischer, oder der Hinkende Bot auf das Jahr 1934«. Stämpfli L Cie., Bern. Kuprin, Alexander: »Die sieben Liebesnächte der Sulamith«. Renaissance-Verlag, Berlin-Wien-Leipzig. »Uaris .Ungarin«« Nr. 31, März 1934. »Pervers in Hamburg und Berlin«. Allerlei unglaubliche Erleb nisse eines Ungenannten. Verlag Baum, Hamburg. Pudor, Heinrich: »Nacktkultur«. H. Pudor, Berlin 1906. Püttmann, Eduard Oskar: »Liebesleben zweier Freunde«. Phoe- bus-Verlag, Berlin. Richter, Justin: »Die in ihre Hände fallen«. Paul Caspary, Berlin. Scherte!, Ernst: »Die Sünde des Ewigen« ober »Dies ist mein Leib«. Verlag Die Wende, Berlin. »Schlange, Die«. Jahrgang 1930 und 1931. »Seduction« Nr. 17 vom 24. Februar 1934. Paris. Stockham, Alice: »Ethik der Ehe«. Verlag Die neue Zeit, Lauf. Straeßer, CH.: »Sei schön durch Nacktkultur«. Sonnenlanb-Verlag, Berlin. Talus, A.: »Verdorbene Jugend«. fBerlin-Zehlendorf 1930, Wendc- kreis-Verlag.f »Tau«, Monntsblätter fiir Erkenntnis und Tat, Heft Nr. 117, Januar 1934. Rudolf Zitzmann, Lauf. »Im Vis Uarisiswlls« Nr. 9 und 10, März 1934. Virgans, Jean de: «Naitrs st Lselavs«. Paris. Weide, Adolf: »Verjüngung absolut«. Selbstverlag. (Deutsches Kriminalpolizeiblatt Nr. 1808 vom 20. Mürz 1934.) Walter Hcrsurth, L c i p z t g. — Verlag: Der Börsenveretn der und Expedition: Leipzig C 1, Gerichtsweg 2S, Postschließsach 271/7L. — S 1, Hospitalstraße U»—IS. — DA:
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