69, 22. März 1934. Fertige Bücher. Börsenblatt s. d.Dtschn.Buchhandel, 1369 Ein interessantes Experiment! Eines Tages findet sich in unserer täglichen Beftellpoft eine Karte eines mittel deutschen Kleinstadt-Sortimenters, der 2 Exemplare „Bayrische Stammeökunde" bar und 5 Exemplare bedingt verlangt, weil „er sich für das Buch einsetzen möchte". Da der Band in Bayern selbst leider noch nicht zu dem großen Er folg geworden ist, den der Verlag im Hinblick auf das bayrische Stammes bewußtsein erwarten zu können glaubte, wird der Vertreter beauftragt bei seinem nächsten Besuche den Sortimenter nach dem Erfolg seiner Aktion zu befragen. Was der Verlagsvertreter berichtete: Die Firma hat nicht nur die fest bestellten 2 Exemplare sondern auch die 5 bedingt gelieferten verkauft und bittet um weitere 2 Exemplare fest. Und auf die erstaunte Frage des Vertreters, ob er denn einen Versand nach Süd deutschland habe, erhielt er zur Antwort: „Keineswegs — ich habe aber die Exemplare den Bayern unter meiner Stammkundschaft zur Ansicht geschickt — und jeder hat den Band behalten; sogar das Exemplar, das mein Gehilfe aus Mißverständnis an die Stadtbibliothek schickte, hat der BibliothekSdirektor, der ebenfalls Bayer ist, auf sein persönliches Konto schreiben lassen. Es ist doch selbst verständlich, daß die Leute als Bayern den Band sofort interessiert aus der Ansichts sendung herausnehmen und dann blättern sie die herrlichen alten Kupfer durch und ihre Heimatsehnsucht wird so stark, daß sie das Buch einfach dabehalten müssend Was diesem Kleinstadt-Sortimenter „selbstverständlich" war, sollte jeden Kollegen im Reich, der Bayern in seiner Kundschaft hat, anregen, den gleichen Versuch zu machen. A'/r I/s/Vons^e//s/ cu/f ck/s Bayrische Stammeökunde Herausgegeben von Fr. LüerS. Mit 39 Bildern, geb. 4.80 /,'egck /rek/t/c/e/i </e§ Kö^se/iL/o/teL Le/. Eugen DiederichS Verlag in Jena 18«»