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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.10.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1935-10-05
- Erscheinungsdatum
- 05.10.1935
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- Deutsch
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23L, S. Oktober 1S3S. Redaktioneller Teil Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. regung und Ihrem Eintreten in erster Linie verdankt der Nachwuchs des deutschen Buchhandels, daß ihm in der Reichsschule zu Leipzig die vorbildliche Schulungsstätte für die Erziehung zum nationalsozialistischen Wirken geschaffen werden konnte. Sie haben sich, von vielem anderen abgesehen, damit allein schon ein Denkmal ge setzt, das die Erinnerung an Ihre Tätigkeit an der Spitze der Reichsschrifttumskammer im Buchhandel für alle Zeit lebendig halten wird. Mit Bedauern sehen wir Sie deshalb scheiden, wenn wir auch verstehen, daß Sie nach den arbeitsreichen Jahren des Aufbaus der Reichsschrifttumskammcr und der damit verbundenen Organisationen nunmehr wieder in die Stille Ihres künstlerischen Schaffens zurückkchren wollen. Wir verbinden damit aber auch die Hoffnung, daß Sie nicht nur ebenfalls an die Zeit Ihrer amtlichen Berührung mit dem Buchhandel gern znrückdenken, sondern ihm auch weiterhin Ihre wohlwollende Anteilnahme erhalten werden. Persönlich bekenne ich noch mit besonderer Befriedigung, daß ich in Ihnen stets einen offenen und auf rechten Vertreter unseres deutschen Schrifttums gefunden habe, dem ich gern mein ganzes Vertrauen geschenkt habe. Wenn es nun in der kommenden Zeit nicht mehr möglich ist, mit Ihnen innerhalb des bisherigen Arbeits bereiches zusammenzuarbeiten, so gebe ich dennoch der Hoffnung Ausdruck, daß das angeknüpfte persönliche Band zwischen Ihnen und mir nicht abreißen möge. Mit den besten Wünschen für Ihr weiteres Wirken, die ich Ihnen namens des deutschen Buchhandels ausspreche, bin ich ... Die Amtsübernahme In einer Sitzung des Präsidialrates der Reichs- s ch r i s ttu m s k a m m e r erfolgte am Donnerstag, dem 3. Okto ber, in Berlin die Amtsübernahme des neuen Präsidenten Staatsrat Hanns Johst. Die Sitzung hatte einen schlichten und einfachen, dafür aber einen sehr herz lichen und persönlichen Charakter, der auch in den sehr bedeut samen Ansprachen zum Ausdruck kam. Der jetzige Altpräsident vr. Hans Friedrich Blunck, der die Reichsschrifttumskammer seit ihrer Errichtung leitete, brachte vor allem zum Ausdruck, welch schöne Zeit des Schaffens und Wirkens hinter ihm liege, trotz vieler Mühe und Arbeit. Er dankte vor allem den Mitgliedern des Präsidialrates herzlich für ihre wertvolle Mitarbeit während seiner Amtszeit. »Die beiden verflossenen Jahre«, fuhr vr. Blunck fort, »waren Jahre des Auf baues, der Werbung und der Reinigung im deutschen Schrifttum, eine Ausbauarbeit, die man früher für undurchführbar gehalten habe. Nun, da das Werk in den Grundzügen steht, fühle ich mich wie ein Soldat, der aus gewonnener Schlacht hcimkehrt, oder besser als Dichter, der die Erlaubnis erhalten hat, aus der Wirk- lichkeit wieder stärker in die Sphäre des persönlichen Erlebens und Gestaltens zurückkehren zu dürfen. Ich freue mich, daß die geschaffenen Grundlagen meinem Nachfolger zur vollen Entfal tung der Aufgabe dienen werden.« »Ich halte diesen Wechsel», fuhr Or. Blunck freimütig fort, »für eine sehr glückliche staats- männische Handlung. Es läßt sich bei der uns gestellten Aufgabe kaum vermeiden, daß zunächst nur ein engerer Bezirk unserer Pläne verwirklicht werden konnte. Bei der restlosen Durchführung unserer Idee ergibt sich durch die zwangsläufige Beschränkung des Anfangs aber leicht eine gewisse Hemmung der Durchschlagskraft, eine Hemmung, von der die neue Persönlichkeit frei ist. Ich bin glück lich, daß das Vertrauen des Ministers gerade Hanns Johst, mit dem ich mich kameradschaftlich verbunden fühle, als meinen Nach folger berufen hat. Denn was das Reichskulturkammergesetz dem deutschen Schrifttum an wirklicher Freiheit, an Selbstverwaltung und an Entwicklungsmöglichkeiten schenkt, ist so stark und groß, daß wir kaum erst begonnen haben, das auszusühren, was es leisten kann.« Nach herzlichen Dankesworten des Altpräsidenten an Reichs minister vr. Goebbels, dessen Vertrauen ihn seinerzeit berief, an 828 durch Hanns Johst die Geschäftsführung der Reichskulturkammer, an den Börsen verein der Deutschen Buchhändler und vor allem an vr. Wis- mann und seine Mitarbeiter, übergab Blunck seine Geschäfte an Hanns Johst, der in einer Ansprache dankte, die für das gesamte deutsche Schrifttum von erheblicher Bedeutung sein dürste. »Ich übernahm das mir übertragene Amt«, führte Präsident Staatsrat Hanns Johst aus, »mit dem großen inneren Jubel und der Freudigkeit, mit der jeder Nationalsozialist bereit ist, auf seinen Posten zu eilen, wenn ihn ein Befehl hierzu erreicht. Ich werde nicht viel Worte machen. Die Dinge sind gereift und das Wort hat nunmehr einzig und allein das Wort von der Leistung. Daß ich an dieser Stelle wirken kann, danke ich besonders meinem alten Kampfgefährten Hans Hinkel. Wir beide stammen aus der gleichen kleinen Zelle des früheren Kampfbundes für deutsche Kultur. In der Zeit des Aufmarsches, der Mobilisierung der Charakterkräfte, hatte diese kulturpolitische Kampszcllc Alfred Rosenbergs den Auftrag, im kulturellen Leben der Nation natio nalsozialistische Gesinnung und Charakterhaltung herauszustellen. Die damals begründete innere Haltung hat sich in der nobelsten Weise nun bewährt. Hans Friedrich Blunck übernahm in den ersten Tagen des Umbruchs eine Stellung, bei der man nicht absehen konnte, was daraus werden könnte. Ich habe das Glück, sozusagen ein gesat teltes und eingerittenes Pferd zu reiten. Allerdings fühle ich auch innerlich die Verantwortung dafür, daß nun, wo wir aus der Zeit des Organisiercns heraustreten, das Organ sich zu erweisen haben wird. Jede Überorganisation muß sich gerade auf kulturel lem Gebiet schlimm auswirken. Wer etwas um das Geheimnis schöpferischen Geisteslebens weiß, kennt die Verstimmung der Seele des Schassenden durch die allzu strenge Mechanik des Orga nisatorischen. Ich betrachte es als meine Aufgabe, diese Gcfahren- guote zu vermindern und will mit meiner Tätigkeit das Signal geben zu einem Einmarsch in natürlichere und persönlichere Bezirke. Die Zeit dafür ist gekommen. Es ist in unserem Kreis niemand und kein Opponent mehr, der nicht dazugchört. Das erlaubt uns frei voranzuarbeiten. Man darf das Ziel wagen und es aussprechen, daß das bisherige Grundprinzip der Acsthctik zun, großen Teil überholt ist. Wir wollen nunmehr diese Unzeit gemäßen, überholten höflich, sogar herzcnshöslich, allmählich
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