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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.02.1931
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- 1931-02-07
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- 07.02.1931
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32, 7. Februar 1931. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. Börsenblatt f. b. Tt'chu Buchhandel. Unsere nächste Zusammenkunft soll im Zeichen des Karnevals unter der Devise »Makulatur« am 14. Februar im Hermannshof, Essen, Franziskastraße 44, staltfinden. Vorträge nnd Tanz sollen den Abend ausfüllen, und wir bitten alle Jungbuchhündler aus Essen und Umgebung um Teilnahme. Auskunft erhält jeder gern bei den Herren Neher i. H. O. Petersen und C. Kaiser i. H. Otto Lchmemann, Essen. Gcbrauchsgraphik und Reproduktionstechnik unserer Zeit. — So lautete das Thema des letzten Vortrags der dieswinterlichen Ver- anstaltnngen des Deutschen Buchgewerbevereins am Mittwoch, dem 4. Februar in der Gutenberghalle des Buchgewerbchauscs zu Leip zig. Herr Roman Busse, der künstlerische Leiter der Elsner-Druck- A.-G. Berlin, sprach aus der Praxis eines großen Druckhauses. Die Frage mar zunächst so gestellt: Kann das Original des Ge- brauchsgraphikers auch mit den heutigen Mitteln der Reproduktions technik originalgetreu wiedergcgcben werden? Damit es beim Künstler wie beim Besteller der Druckarbeit keine Enttäuschungen gibt, ist es notwendig, daß der Gebrauchsgraphiker mit den druck technischen Bedingtheiten vertraut ist. Redner schilderte eingehend die Vorteile und Nachteile der verschiedenen Klischcearten, nament lich der Strichätzung und der Autotypie. Bemerkenswert war seine Feststellung, daß man cs bei der Autotypie recht eigentlich nur mit der Fiktion eines Halbtonbildes zu tun habe. Sie sei in Wirklichkeit auch eine Strichätzung. Beim Dreifarbendruck wird es sich darum handeln, die Herstellung der Druckplatten mit besonderem Ein fühlungsvermögen in die Gesetzmäßigkeit der Farbenharmonie vor zunehmen. Tiefdruck wie Lichtdruck sind die ausgesprochenen Halb tonverfahren. Beim Tiefdruck liegt die Farbe verschiedenartig dünn oder dick auf dem Zylinder, wodurch die für dieses Verfahren charakteristischen Tiefen und Abtönungen beim Druck entstehen. Der Offset hat noch eine größere Zukunft, wenn es ihm gelingt, eine schärfere Plastik zu erzielen. — Ter Vortragende ergänzte seine sachkundigen Ausführungen durch Lichtbilder, die zwar bei den Be suchern ein hohes Maß von Fachkenntnissen voraussetzten, die aber deshalb allgemein wertvoll waren, weil sie aus der Praxis stamm ten. Die Entwicklung der Gcbrauchsgraphik, soweit sie sich speziell mit der Werbung beschäftigt, sah der Redner darin verbürgt, daß sie sich nicht allein auf das Formal-Schöne beschränkt, sondern auch wirkliches Erleben zu schildern versucht. Das Novellistische, das mehr und mehr aus der Gebrauchsgraphlk geschwunden sei, müsse wiederkehren, wie dies in den alten Vorbildern der Plakatkunst überzeugend zum Ausdruck komme. Einige Schlußworte, die Herr Carl Wagner wiederum an die Versammelten richtete, beendeten den Abend und damit die dies- winterliche Vortragsreihe des Deutschen Buchgewerbcvereins. Der gute Besuch, den alle drei Vorträge zu verzeichnen hatten, bewies, das; zeitgemäße Themen, die sich mit aktuellen Fragen der Graphik und des Buchgewerbes beschäftigen, auch Anklang finden. e. Die Etatskiirznngen bei den Preußischen Bibliotheken. — Das Zentralblatt für Bibliothekswesen 1931, Heft 1/2 schreibt: Dem Staatshaushaltsplan für 1931 mußten die Bibliotheken bei der überaus schlechten Finanzlage mit Besorgnis entgegensetzen. Er bringt auch, wie zu erwarten war, einige Abstriche, glücklicherweise aber nicht so starke, wie man befürchten mußte. Es ist dies sicher in erster Linie dem Preußischen Kultusministerium zu danken, das für die Bedeutung der Bibliotheken stets volles Verständnis ge habt hat, dann aber auch dem Finanzministerium, das sich über zeugen ließ, daß hier Kulturausgaben vorliegen, die man nicht ohne schweren Schaden zu kurz kommen lassen darf. Bei der Staats bibliothek zeigen die Erwerbungsfonds im Ordinarium sogar eine Erhöhung von 28 000 NM. Ist die Summe für Vermehrung und Unterhaltung der Sammlungen um 47 000 NM herabgesetzt (250 000 statt 297 000), so erscheinen dafür die Einbandkosten mit 75 000 NM als neuer selbständiger Posten. Das Extraordinarium freilich bringt für Beschaffung ausländischer Literatur 25 000 NM weniger (75 000 statt 100 000). Die Einnahme aus Benutzungsge bühren ist um 40 000 NM erhöht. Weiter sind angesetzt 12 090 NM für Umschrift der Realkataloge, 9000 (10 000) NM als 3. Rate für den Druck des ersten Bandes des Gesamtkataloges. — Der Betrag für Geschäftsbedürsnisse und Reisen ist auf 390 900 (332 000) NM gestiegen, dabei ein Mehr von 40 000 NM bei den Druckkosten. Für Unterhaltung der Dienstgebäude sind 156 000 (110 000) NM einge setzt. Dazu kommen im Extraordinarium 90 000 (30 000) NM für bauliche Ergänzungen und 18 000 (0) NM für Beschaffung eiserner Büchergestelle im Kuppelraum über dem Lesesaal. Die Personal ausgaben stellen sich im einzelnen folgendermaßen: für Beamte 958 760 (955 175) NM, für planmäßige Bibliothekare 46 410 (49 280) NM. für Angestellte 250 710 (248 070) NM, für Lohn empfänger 230 060 (228140) NM. Für Vergütungen an außer planmäßige Bibliothekare und Hilfskräfte bei der Staatsbibliothek und den Universitätsbibliotheken sind 86 000 (1930 : 0, 1929: 57 810) NM, für Unterhaltszuschüssc an 15 Volontäre 22 500 NM Einen starken Ausfall — 90 000 NM — weist leider das Extra ordinarium für die Universitätsbibliotheken auf: für Beschaffung ausländischer Literatur nur 50 000 (statt 90 000) NM, für Ausfüllung von Lücken nur 50 000 (statt 100 000) NM. Fm Ordinarium sind die Staatsfonds die gleichen geblieben: die eige nen Einnahmen haben sich vielfach geändert: Berlin 170 900 (94 600), Bonn 30 100 (39 100), Breslau 67 200 (41 100), Göttingen 31 730, Greifswald 15 700, Halle 23 900, Kiel 21904, Königsberg 43 250 (22 190), Marburg 55 535 (23 390), Münster 27 800, Brauns berg 475. Im Extraordinarium sind 65 000 NM für Erneuerung der Decken im Magazingcbäude von Breslau ausgeworsen. Die H o ch s ch u l b i b l i o t h e k e n haben im Ordinarium und Extraordinarium Abstriche erlitten: es stehen jetzt im Ordinarium für Aachen 36 000 (40 000), Berlin 63 000 (70 000), Breslau 27 000 (31000), Hannover 36 000 (40 000), zur Verfügung des Ministe riums 10 800 (12 000) NM, im Extraordinarium für Ergänzung des Inventars und Katalogarbeiten 9000 (10 000) NM. Spanische Bibliotheksreform — Nach dem Sturz der Diktatur- Hat in Spanien eine Entwicklung eingesetzt, die vor allem durch er höhtes Interesse der Öffentlichkeit an den Angelegenheiten des Bil- dungswesens nnd stärkeres Verständnis der offiziellen Stellen ge kennzeichnet ist. I)r. Edmund Schramm-Madrid, der in der »M i - nerva - Zeitschrift« über diese Verhältnisse berichtet, macht auch Mitteilungen über die unter dem neuen Unterrichtsminister, dem Kunsthistoriker Tormo, endlich in Angriff genommene Reform der Nationalbibliothek, deren als Cervantesforscher allgemein be kannter, aber überalterter Direktor, v. Francisco Nodriguez Marin, durch den als Herausgeber der Werke von Menöndez y Pelayo und sein grundlegendes Buch über Güngora verdienten v. Miguel Artigas ersetzt worden ist. Die Bibliothek ist jetzt den ganzen Tag geöffnet, die Bestellung der Bücher kann im voraus erfolgen, auch sollen die wissenschaftlich interessierten, die Leser von Untcrhaltungsschriftcn und die Jugendlichen scharf getrennt werden, alles Einrichtungen, die ebenso oder ähnlich bei anderen großen Bibliotheken selbstver ständlich geworden sind, aber für Madrid einen gewaltigen Fort schritt bedeuten. Sprecüsaal Ein Schwindelunternehmen. Für die »Freie B l i n d e n s e l b st h i l f e«, Berlin NO 43, Wadzekstraße 16III spricht seit einigen Wochen bei hiesigen Verlagen ein »Bevollmächtigter« mit Blindenbinde vor, der für Wohltütigkeitszwecke (Tombola usw.) Bücherspenden bzw. Lieferung zu besonders hohen Rabatten erbittet. Er zeigt sich mit den buch- händlerischen Verkehrsgewohnheitcn durchaus vertraut, stellt Ab rechnung und Bezahlung 14 Tage nach Lieferung in Aussicht und verlangte z. B. von uns Bücher, die erst wenige Tage im Buch handel waren. Es gelang ihm, von uns wie von verschiedenen an deren Berliner Verlagen Bücher z. Tl. in recht erheblichem Wert zu erhalten. Bei einer Nachprüfung stellte sich aber heraus, daß das ganze Unternehmen ein Schwindel ist. Firmen, die ebenfalls geschädigt wurden, wollen sich bitte mit uns oder mit Herrn Rechtsanwalt l)r. Kurt Beer, Berlin W 8, Mauerstraße 78 in Verbindung setzen. Berlin W 10, Bendlerstraße 8. Transmare Verlag A.-G. Inhaltsverzeichnis. Bekanntmachung des Bildungsausschusses des B.-V. betr. Merkblatt I über buchhändlerische Fortbildung. S. 109. Artikel: Aus dem skandinavischen Buchhandel. S. 111. Besprechung : Tersteeg, De Uitgever en zijn Bedrijf. S. 111. Kleine Mitteilungen S. 111—112: Hellweg, Essen / Ge- brauchögraphik und Reproduktionstechnik unserer Zeit / Tie Etatskllrzungen bei den Preußischen Bibliotheken / Spanische Bibliotheksreform. Sprechsaal S. 112: Ein Schwindelunternehmen. Verantwort!. Schriftleiter: Franz Waauer. — Verlag: DcrBörsenoeretn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches VuchhänblerhauS. Druck: E. H e d r t ch N a ch f. Sämtl. iu Leipzig. — Anschrift d. Schrtstlcituug u. Expedition: Leipzig, Gerichtswegs sBuchhändlerhaus), Postschliebfach274/7S. 112
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