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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.12.1928
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- 1928-12-18
- Erscheinungsdatum
- 18.12.1928
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X- 293, 18, Dezember 1928, Redaktioneller Teil, bruch des Verfassers, dem Verleger statt eines echten, vom Ver leger gemäß dem Verlagsvertrag zu erwartenden Werkes ein unechtes unterzuschieben, wird nicht dadurch geheilt, daß der Verleger seiner gesetzlichen und vertraglichen Verpflichtung treu bleibt. Es handelt sich ja Nicht um Mängel einer Kaufsache, die entsprechend handelsrechtlicher Bestimmung unverzüglich gerügt werden müssen, vielmehr ist das Werk, das Gegenstand des Verlagsvertrages bildet, überhaupt nicht vorhanden. Die Verpflichtungen aus dem Vertrag find im wahrsten Sinne des Wortes gegenstandslos. Dieser Begriff der Uusgabefreiheit (der bisher nur von Köhler und mir vertreten wurde, den jetzt aber auch Hillig in seiner Gutachtenjammlung S, 251 sich zu eigen gemacht hat) bedeutet die Erfordernis eines für diesen Verleger verbrei- tungssähigen Werkes, setzt also die Existenz eines Verlagswerkes im Sinne des zwischen diesen Parteien abgeschlossenen Verlags vertrages voraus. Und das Bestehen der Verpflichtung aus dem Verlagsvertrag setzt nun das Bestehen der Existenz dieses Wer kes voraus. Das Werk, das von der Öffentlichkeit nicht mehr verlangt wird, ist tot. Es ist aus dem Leben der Öffentlichkeit ausgeschieden, existiert nur noch mumifiziert als Bestandteil von Bibliotheken, Und mit der Vernichtung seines Werkes, mit dem Verlust seiner Verbreitungsmöglichkeit sind die Exemplare eines Ver- vielfältigungsexemplares bedrucktes Papier geworden, unfähig dem Zwecke zu dienen, der mit ihrer Herstellung verfolgt wird. Daher gibt die Praxis (so außer dem Landgericht Leipzig auch Hillig in seiner Gutachtensammlung S, 197 und S. 198) dem Verleger das Recht, sich dieses Ballastes zu entledigen, sei es in Form der Makulierung, sei es in Form der Verramschung, Aus dem schwedischen Buchhandel. Der hier bereits des öfteren erwähnte direkte Vertrieb an das Publikum seitens der Verleger von billigen Massenauflagen in Schweden und Dänemark findet sogar in der Tagespresse ernst hafte Erörterung. So nahm vor einiger Zeit die angesehene und verbreitete Göteborgs Handels- och Sjöfärtstidning zu dieser Frage Stellung und äußerte sich dazu wie folgt: »Es ist für den Buch handel sicherlich ziemlich gefährlich, wenn das Publikum allmählich zu der Auffassung gelangt, daß der Ladenpreis von Büchern nur dem Namen nach seine Gültigkeit hat, und daß es möglich ist, auf anderen Wegen die Bücher billiger anzuschaffen. Dieses würde ohne Zweifel zu einer Katastrophe führen. Es hat den Anschein, daß diese Frage nunmehr von den unmittelbar Betroffenen ernst haft besprochen bzw. gelöst wird, und ^zwar nicht nur in der Form eines allgemeinen Meinungsaustausches, sondern effektiv. Auch das Publikum hat Interesse daran, daß es durch entsprechende Maß nahmen die Bücher zu einem niedrigeren Preise als bisher erhält«. Diese Mahnung scheint vorläufig noch ohne besonderen Erfolg ge blieben zu sein, wenn nicht einige kürzlich auf den Markt gebrachte billige Ausgaben des regulären Verlags als Abwehrmaßnahme be trachtet werden sollen. Der Konzentrations- und Nationalisierungsgedanke macht sich jetzt auch im schwedischen Verlagsbuchhandel bemerkbar. So haben die beiden größten Verleger Schwedens, Albert Bonnier und P. A. Norstedt L Söner, die neben ihrem übrigen Verlag über einen sehr ansehnlichen Schulbücher- und Lehrmittelverlag ver fügen, diesen zu einem gemeinsamen Verlag zusammengezogen und firmieren nunmehr dafür »Svenska bokförlag-t P. A. Norstedt L Söner — Albert Bonnier«. Diese Maßnahme ist durch die vor einiger Zeit in Schweden eingeführte Mittelschulreform her- vorgerufcn worden, durch die bedeutende Veränderungen hinsichtlich der in Gebrauch befindlichen Lehrbücher notwendig geworden sind, sodaß ein Teil der älteren Schulbücher durch neue ersetzt werden muß, während andere wieder Umarbeitungen zu erfahren haben. Das Aktienkapital der neuen Firma beträgt über 6 Millionen Kronen und wird von den beiden Firmen je zur Hälfte übernommen. Wegen dieser Schulreform wurde auch die endgültige Annahme der im Entwurf vorliegenden neuen Verkehrsregeln des schwedi schen Buchhandels auf einige Zeit zurückgestellt, um die Erfahrungen und Beobachtungen, die durch die neue Sachlage sich ergeben werden, gleich mit berücksichtigen zu können. Auch zwei weitere Firmen, nämlich Hugo Geber und die Buchdruckerei AlmqvistLWiksell in Uppsala, sind in eine Interessengemeinschaft getreten, indem die Verlagswerke (Romane, 1370 Kulturgeschichte usw.) der letzteren Firma von Hugo Geber über nommen werden, dagegen aber die Druckausträge des Verlags Geber an Almqvist L Wiksell gelangen, die eine der besten schwedischen Druckereien besitzen. Auch"der Stockholmer Verlag von Bohlin L Co., der schöne Literatur verlegt, ist in die ursprünglich fin nische Verlagsgesellschaft Holger Schildt, die einen ansehn lichen Verlag schwedischer Belletristik der hervorragendsten schwedisch schreibenden Finnländer besitzt, übergegangen. Die Ausfuhr an schwedischer Literatur ist nach den ein gegangenen statistischen Berichten im Ansteigen. Danach wurden im Jahre 1927 nahezu 270 000 Kilogramm Bücher mit einem Wert von fast 2 Millionen Kronen ausgefllhrt, wogegen die im Jahre 1926 festgestellten Mengen nur etwa 190 000 Kilogramm bzw. 1>L Millionen Kronen betrugen. Ein Drittel der Bücher wurde im ge bundenen Zustand versandt, und etwa 60 000 Stück waren in frem den Sprachen gedruckt, da ja bekanntlich in den skandinavischen Län dern zahlreiche Werke so herausgegeben werden, um der wissen schaftlichen Welt auch außerhalb der nordischen Länder zugänglich zu sein. Der größte Teil der Ausfuhr fällt auf den Nachbarstaat Finnland, bas 1927 für etwa 120 000 Kronen mehr schwedische Bücher gekauft hat als im vorhergehenden Jahre. Auch in Dänemark ist eine Erhöhung der Einfuhr an schwedischen Büchern zu ver zeichnen, doch ist diese nur geringfügig, ebenso auch in Norwegen. Deutschland steht mit einer Einfuhr von etwa 50000 Kronen an fünfter und die Vereinigten Staaten, wo ja zahlreiche Skandi navier leben, mit etwa 100 000 Kronen an vierter Stelle. Von den Beziehern fremdsprachiger Bücher (also wissenschaftlicher Literatur) steht Deutschland mit fast 100 000 Kronen an erster Stelle. Die Einfuhr Schwedens an fremdsprachiger Literatur wäh rend des Jahres 1927 war der Ausfuhr gegenüber recht bedeutend, da fast 100 000 Kilogramm mehr bezogen wurden, die mit etwa 2^ Millionen Kronen bewertet werden. Deutschland steht mit einer Einfuhr von Büchern für etwa 650 000 Kronen an erster Stelle, im großen Abstand folgt an zweiter Dänemark mit etwa 200 000 Kronen, während der Bezug aus England etwas zurück gegangen ist. Aus Norwegen wurde für etwa 100 000, aus Frank reich nur für etwa 70 000 und aus den Vereinigten Staaten für etwa 60 000 Kronen eingeführt. Die Einfuhr von im Ausland in schwedischer Sprache gedruckten Schriften wird auf etwas über 1 Million Kronen geschätzt, wobei Finnland an erster Stelle, Dänemark an zweiter und Deutschland mit etwa 20 000 Kilogramm an dritter Stelle kommt, während aus Norwegen nur etwa 800 Kilogramm eingeführt wurden. Hier kann noch erwähnt werden, daß die gesamte literarische Produktion Schwedens im Jahre 1927 zurückgegangen ist, obwohl die Tageszeitungen immer wieder von einer Bücherflut schreiben, die im Ansteigen begriffen sei und auch im laufenden Jahre recht hohe Wellen schlage. Allerdings ist der Rückgang ein verhältnismäßig geringer und betrifft hauptsächlich technische, wirtschaftliche und soziale Literatur. Vor einiger Zeit wurde in Stockholm ein schwedischer Musi kalien - Verlegerverein gegründet. Es sind zunächst zehn Firmen als Mitglieder beigetreten, von denen die meisten in Stock holm ansässig sind. Außer diesem Verein besteht noch der im Jahre 1853 gegründete Renten- und Unlerstützungsverein der schwe dischen Buch- und Musikalienhändler, während die Sortimentsfirmen des schwedischen Musikalienhandels im allgemeinen dem Buchhändler verein angehören. Gelegentlich der letzten Jahresversammlung der schwedischen Musiksortimenter wurde beschlossen, sich dem Verband der Deutschen Musikalienhändler anzuschließen. Außerdem einigte man sich dahin, die Verleger zu ersuchen, nur an solche Firmen zu liefern, die dem Verein angeschlossen sind, ferner auch, daß bisher mit einem kleinen Stempel versehene in feste Rechnung gelieferte Noten in Zukunft diesen Stempel nicht mehr erhalten sollen. Zur Erleichterung der Abrechnungsarbeiten sollen die Ver leger künftighin die Fakturen nicht wie bisher, mit den Nettopreisen einzeln ausgeworfen, ausstellen, sondern den Ordinärpreis aus werfen und am Schluß den Rabatt in Abzug bringen, wodurch viel Arbeit und Zeit gespart werden kann. Die Besprechungen von skandinavischer Literatur in den großen ausländischen, insbesondere englischen Zeitschriften, die regel mäßig große literarische Beilagen bringen, bilden den Gegenstand der Betrachtungen eines schwedischen Verlegers in der »Svensk Bok- handelstidning«. Man mutz ihm recht geben, wenn er sagt, daß selbst häufigere Besprechungen von schwedischer Literatur wohl kaum eine nennenswerte Förderung des Absatzes an Originalausgaben her beiführen könnten. Wohl aber kann das Publikum auf in englischer Sprache erscheinende Übersetzungen schwedischer Werke durch solche Besprechungen aufmerksam gemacht werden, wodurch dann die vom Verfasser des Artikels befürwortete und zurzeit noch mangel hafte Kulturpropaganda auch in dieser Richtung in die Wege
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