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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.12.1928
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- 1928-12-18
- Erscheinungsdatum
- 18.12.1928
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293, 18. Dezember 1928. Redaktioneller Teil. lasche und eine Schachtel Zigaretten deuteten auf die Verbindungen über See, den Zusammenhang mit dem Geistigen betonte die Festschrift »Der Spiegel«, die keine von den Gelegenheitsschriften ist, die man nie wieder hervorzieht. Sie behält ihren Wert, denn sie enthält aus schließlich Beiträge von neueren, wenig bekannten Schriftstellern und ist darum ein verdienstvolles Werk. Die Zusammenstellung des mustergültigen Bandes besorgte unser Kollege Franz Bachmair, dem auch die Verse des Festspiels zu verdanken sind. Man sagt oft, unsere Zeit sei nicht dazu angetan, Feste zu feiern. Das ist ein Irrtum: schöne Feste sind ein Gewinn für das ganze Leben. Sie führen das Personal zusammen und gleichen die Gegensätze aus. Der harmonische Verlauf der Jahrhundertfeier der altangesehenen Firma wies bis zum Schluß eine schöne Steige rung auf. Sie wird allen Teilnehmern unvergeßlich sein. E. R. Kunstausstellungen. — Die Neue Galerie Otto Niren- stein in Wien I, Grünangergasse 1, zeigt in ihrer 48. Ausstellung Aquarelle aus Italien von Georg Mayer-Marton. Der Maler-Dichter Peter Martin Lampel zeigt in der Neuen Kunsthandlung, Berlin W 50, Tauentzienstraße 6, eine An zahl Porträts und Zeichnungen von Fürsorgezöglingen, die während seiner Hospitantentätigkett in der Erziehungsanstalt entstanden sind. Die Kunsthandlung Heinrich Trittler, Frankfurt a. M., Goethestraße 37, zeigt zurzeit in ihrem graphischen Kabinett aus Anlaß des 60. Geburtstages von Olaf Gulbransson: Gemälde, Aquarelle und Handzeichnungen des Künstlers. Das Kunstantiquariat Max Ziegert, Frankfurt a. M., Hochstraße 3, eröffnete eine Ausstellung, in der zahlreiche Plastiken und Gerätschaften aus alt-indischen Jaina-Tempeln der Nadjputana (Holz, Bronze, Marmor) aus der Zeit von 1300—1700 stammend, ge zeigt werden. Die Besichtigung ist unentgeltlich. Buchhandlungs-Gchilfen-Verein zu Leipzig. — Die diesjährige Weihnachtsfeier findet am Sonnabend, dem 29. Dezember, im Krystall-Palast statt. Der Nachmittag ist den Kindern gewidmet, während der Abend Vorträge mit anschließendem Tanz für Erwach sene bringt. Zu dieser Veranstaltung sind auch Gäste mit oder ohne Kinder herzlichst willkommen. Die Preise der Teilnehmerkarten für Gäste sind —.75 NM für Erwachsene und für Kinder (einschl. Ge schenk) —.50 RM. Anmeldungen mit Angabe von Namen und Alter der Kinder nehmen sämtliche Vorstands-Mitglieder und Th. Richter, Leipzig, Kreuzstraße 11 (Telefon 155 88) bis zum 22. Dezember ent gegen. Aus Wien. — Die Veranstaltungen des Werbeausschusses des Wiener Buchhandels nahmen ihren Fortgang in zwei weiteren Vor tragsabenden. Der in der Reihe dritte Abend führte den Titel: »Österreichischer D i ch t e r a b e n d«. Den Beginn machte Oskar Maurus Fontana, der das Interesse der Zuhörer für jene jungen aufstrebenden Talente erwecken wollte, deren Werke noch nicht zu den Schlagern gehören und doch die Verwendung des Buch handels verdienen. Die Absicht war sicher lobenswert und da die kritischen und literar-historischen Ausführungen durch den Vortrag von Gedichten und Prosastllcken belebt wurden, erschien der Zweck des Vortragenden erfüllt. Es war wohl eine recht lange Liste von Namen, die im Laufe der halben Stunde genannt wurden und die Wirkung wäre vielleicht größer gewesen, wenn weniger Namen und mehr Proben darangekommen mären. Hierauf trug Franz Th. Csokor einen Akt aus seinem Georg Büchner-Drama sehr plastisch und eindrucksvoll vor. Den Beschluß machte Schonka (Sonnen schein) mit dem Vortrage eigener Gedichte politischer Färbung. Der vierte Abend im Saale des Buchhändler-Vereines hätte den Titel führen können: Umgang mit Bücherkäufern oder Leuten, die es werden könnten und sollten. Ein neuer Knigge in drei Vorträgen von den Herren vr. M. Präger, Hans Sachsel und H. Fischer (im Hause W. Braumüller L Sohn). Der erste Vortragende, Herr vr. M. P r ä g e r, erwähnte mit Anerkennung die Bemühungen des Jung buchhandels, der sich mit der Frage beschäftigt, wie der angeblichen oder tatsächlichen Absatzkrise des Buches beizukommen sei; auch die Versuche, eine systematische Kundenerfassung und Kundenerhaltung durch Aufstellung eines genau durchdachten Verkaufsplanes zu er reichen, seien anzuerkennen. Die Käuferschichten teilte der Vor tragende ein nach soziologischer Schichtung, in charaktereologischer Hin sicht usw. Er gab sodann sehr wertvolle Winke für die Anlage einer Kundenkartothek, ging aber offenbar in den Einzelheiten zu weit, wenn er selbst meint, baß die Kartothek gewissermaßen eine Kranken geschichte des Kunden enthalten soll, in der alle Vorzüge und Schwä chen festgenagelt sind. (Berichterstatter möchte ein derartiges Karto thekblatt eher einen Steckbrief nennen, und ist nicht der Ansicht, daß die schlummernden Sherlock-Holmes-Anlagen einer Pflege wert sind.) Der Vortragende erörterte sodann, wie die Stammkundschaft und wie die Laufkundschaft zu behandeln ist. Die erste Voraussetzung für die Anwerbung von Kunden ist ein gutes Schaufenster ohne den berühm ten kitschigen Blickfang, aber auch der Laden muß mindestens so ge pflegt sein wie das Schaufenster. Neben der Pflege des Ladens ist aber auch die genaue Kenntnis des Lagers unerläßliche Voraus setzung für die richtige Kundenbehandlung. Bei dem großen Um fange der Bücherproduktion empfiehlt sich eingehendes Studium der Anzeigen im Börsenblatt, ständige Lektüre der führenden Literatur- blättcr und die markantesten Neuerscheinungen sollte der Buch händler, dem es mit seinem Berufe Ernst ist, lesen. Schließlich empfahl der Vortragende die Einrichtung eines bttcherkundlichen Se minars. Diese hier wiedergegebenn Gedanken wurden vom zweiten Vor tragenden, Herrn H a n s S a ch s e l, der sich etwa bas Thema: »V e r- kaufstechnische Winke mit praktischen Beispielen« gewählt hatte, weiter ausgesponnen. Er verglich den Buchladen mit einer Apotheke und meinte, daß der Kauflustige ähnlich wie dort auch den Buchladen schüchtern mit dem Hut in der Hand betritt und vor dem Verkäufer einen großen Respekt hat. (Das ist natürlich eine arge Übertreibung, denn sicher weiß mindestens die Hälfte der Eintretenden ganz genau, wohin der Wunsch geht, zumal wenn es sich um Fach bücher auf einem bestimmten Gebiete handelt, und häufig kennt sich der Kauflustige auch, was Erscheinungsjahr und Auflage betrifft, mindestens so gut aus wie der Sortimenter. Es ist also nicht einzusehen, warum der Besucher des Ladens schüchtern sein sollte.) Was Herr Sachsel sodann über die Begrüßung des Kunden sagte, war sicher sehr gut ge meint, nur dürfte es bei lebhaftem Verkehr schwierig sein, von den Angestellten eine individuelle Gruß-Note zu verlangen. Wenn der Käufer nur einen Band Neclam wünscht, so soll er, wie Herr Sachsel ganz richtig ausführte, höflich und zuvorkommend, und zwar, wenn irgend möglich, direkt durch den Gehilfen, der die Bestellung über nommen hat, nicht aber durch einen hierzu beorderten Lehrling, be dient werden. Ter Vortragende empfiehlt auch, auf den billigen Triumph zu verzichten, den Besucher des Ladens in der angeblich un richtigen Aussprache eines fremdländischen — oder so klingenden — Namens zu korrigieren (z. B. nicht Stefan Schorsch, sondern George). Endlich gab er noch einige klug gewählte Beispiele aus der Verkaufs praxis und schloß mit dem gut gemeinten, freilich schwer allgemein durchführbaren Ratschlag: man kann die Bücher, die man verkaufen will — auch lesen. Der letzte Vortragende, Herr Fischer (im Hse. W. Brau müller L Sohn) befaßte sich mit der Verkaufspsychologie im Buchhandel und betonte ihre Wichtigkeit für den Ladenverkehr und die Kundengewinnung. Er hält es für wichtig, sofort den Cha rakter des Kunden zu erfassen, wenn er in den Laden tritt, darin kauft oder den Kauf unterläßt. Wie der Kunde die Tür öffnet, wie er geht, seine ersten Worte müssen für uns schon ein Beweis sein, wen wir vor uns haben. Nur in den seltensten Fällen haben wir einen entschlossenen Kunden vor uns, meist begegnet uns der un entschlossene Kunde, der ohne bestimmte Absicht den Laden betritt. (Ob diese Beobachtung im allgemeinen zutrifft? Ich möchte es bezweifeln. Zumal die Herren sind heutzutage meistens so beschäftigt, daß sie selten ohne Zweck und Ziel einen Laden betreten und das s. Zt. übliche Hcrumschmökern im Bücherlager hat doch wohl stark abgenommen.) Was der Vortragende über, d. h. gegen das »Alleswissen und Alles- gelesenhaben« sagte, klang sehr überzeugend, ebenso seine Warnung, dem Kunden schroff zu widersprechen. Jedes Buch wartet auf seinen Käufer und für jeden Käufer gibt es die ihm zukommenden Bücher. FriedrichSchiller. Fürstliches Geschenk eines Buchhändlers. — Herr vr. d. e. Ul rich H o e p l i, der seit 58 Jahren in Mailand lebt und erfolgreich arbeitet, hat dieser, seiner zweiten Heimatstadt ein Zeiß-Planetarium geschenkt. Am 7. d. M., dem Tage des Stadtheiligen von Mailand, ist zwischen Herrn Hoepli und dem Bevollmächtigten der Firma Carl Zeiß der Vertrag abgeschlossen worden. Die Stadt Mailand wird das Geschenk, das einen Wert von etwa 350 000 Mark darstellt, sicher lich annehmcn und verwalten. Der Wunsch des Stifters ist, daß die Stadt Mailand des Planetarium als eine Stätte der Erbauung und allgemeinen Volkserziehung übernimmt. R. K. »Das Buch im wiedererstanbenen Polen.« — Die Warschauer Ausstellung »Das Buch im wiedererstandenen Polen«, über deren Er öffnung in Nr. 285 berichtet worden ist, wurde am 9. Dez. geschlossen. An der Ausstellung beteiligten sich alle größeren polnischen Verlags firmen, zusammen über 20. Bei der Eröffnung hielt, wie hier nach getragen sei, der Vorsitzende des polnischen Buchhändlervcrbandes Gustav Wolfs eine Ansprache, in der er einen Rückblick auf das letzte Jahrzehnt des polnischen Buchhandels warf und ausführte, daß die Buchproduktion und der Buchabsatz ungewöhnlich gering seien. Der 1375
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