7406 214, 13. September 1928. Fertige Bücher. Börsenblatt f. d. Dtllbn. Buchhandel, ILuSal/ Sans U-ild und frei Thema mit Variationen. Mit Illustrationen von A. Keller. Broschiert M. 3.50, Leinen M. 5.50 Wo irgendwie, im Dickicht und Tann, im Brausen der Wälder, im Zug der Wolken, am Wüstensaum Ägyptens, in Angarns weiter Donauebene, im einsamen Adlerhorst oder auf steiler Bärenfährte das Leben noch wild und frei ist — davon er zählt dieses Buch. / Von Menschen weiß es, die sich fortsehnen vom Asphalt der Städte; um südlich-schöne, blut heiße Frauen geht es, um Leidenschaft und Treue, um Jäger- und Zigeunerart. / In jeder dieser Novellen, mit denen der Dichter in bisher noch kaum gekannter sprachlicher Kraft und Hingeriffenheit sogar seine bekannten „Histörchen" über- troffen hat, klingt und singt es von Sehnsucht nach Wildheit und Weite, nach der Angebundenheit und Ursprünglich- keit alles echten, unverbrauchten Lebens. / Das Besondere aber liegt in dem Zauber und dem Reiz exotischer Land schaft, Sitte und Eigenart, wie er hier über die Mehrzahl dieser neuen Erzählungen gebreitet ist. Vom Segen dev Schotte Ein Bauernbrevier. Reich illustriert. Zn Leinen gebunden M. 4.— „Vom Segen der Scholle" mußte dieses Alfted Luggenberger-Buch heißen, denn den Segen der Scholle, der Erde, der Leimat, den reichen Abglanz eines arbeitssamen, besinnlichen, ganz aufs Innere und Wesentliche eingestellten Bauern- und Dichter lebens hat der Verfasser mit diesem Werk gegeben. — / Das vorliegende Buch will ein Querschnitt durch Alfted Luggen- bergers Schaffen sein, wie es schon die Titel der verschiedenen Abschnitte andeuten mögen: — Bauernsonntag — Land frauen — Wiese, Holz und Acker — Tiermärchen als Zwischenspiel — Käuze und Käuzinnen — Begegnungen mit der Kreatur — Vom gesunden Blut — Sinnen und Spinnen — Aus jungen Tagen — Die Weisheit der Einfalt — / And so schauen wir mit diesem jüngsten Werke des großen Schweizer Volksdichters in den Ablauf eines gesegneten Menschen- und Dichterdaseins, erleben wir mit ihm die Bekenntnisse einer ganz aus der Bolkstiefe auf gestiegenen und zäh in ihr verwurzelten Persönlichkeit, die ihrem Schicksal dankbar war, das sie an die Scholle, an die Leimaterde und an den Frieden des weltabgeschiedenen Bauernhofes band. Dütnmevvolk Spukhafte Erzählungen. Einband- und Amschlagzeichnung von Max Schenke. Brosch. M. 3.—, Leinen M. 5.— Der verworrene Tann, der stiebende Steg und das schreiende Moor, das sind die drei Schrecknisse, davon der mittel alterliche Dichter den fahrenden Leiden gefährdet weiß. — / Auf denselben Schauplätzen: im wilden Wald, auf schwankem, öden Torfgelände, in entlegenen Bauernhöfen, Glashütten, Felsenschmieden und zerfallenen Schlössern läßt der Dichter selt samen Spuk walten, Zwielichtgeschöpfe sich erfüllen im furchtbaren Schicksal, Trud und Teufelsbuhlin, Seele, die als Schlange wandelt, Menschen, die sich unter Wolfshäuten und Elstergefieder bergen, um zu schaden. Moorgespeuster, erwachende Tote, Satansjäger und andere graue Wesen der Sage. — / Die Schauer der Einöde walten mächtig in diesen Erzählungen, die nicht in Willkür ersonnen, sondern abgelauscht sind einem zeitlosm, abseits der Welt träu menden Volk und einer Landschaft, darin noch der Zauber lebt uu- der Mythos atmet.