11498 X 286, 19. Dezember 1928. Künftig erscheinende Bücher. «ors-nbl-u l.d,Dttchl>.Buchh°nd-l. 1.-7. Tausend vergriffen! Die neue Auflage wird am 14. Dezember 1928 ausgeliefert Joachim Ringelnatz Als Mariner im Krieg 8.-15. Tausend - Mit einer Umschlagzeichnung von Olaf Gulbransson Geheftet M 5.50 - Leinenband M 8.50 Jeden Tag erscheinen neue begeisterte Besprechungen: I'RXXLI'IIIIlLir 2LHIIXK (2. XII. 28): Zu den wenigen guten Büchern, die über den Krieg geschrieben worden sind, gehört Joachim Ringelnatz „ Mariner im Krieg". Es ist merkwürdig,außerordentlich und vielleicht daöMensch- lichste von allen. Dieses Buch ist weder Tagebuch noch Roman, es hat keine Fabel, keinen Aufbau, keine mit den Begriffen „rechts" und „links" erfaßbare Tendenz. Es zeichnet den Marinekrieg in einer Weise, wie ihn kein Admiralstaböwcrk vermitteln kann, zeichnet ihn in Hunderten von kleinen Kinobildchen. Der Wert des Buches ist die Auseinandersetzung des Menschen Gustav Hefter mit dem Krieg, wie er bei der Marine war; die Auseinandersetzung eines Menschen, der vor lauter Feinnervigkeit fast ein Schlemihl ist, mit der Marinewelt, mit dem vierjährigen Nervenkrampf alarmbereiten Wartens, mit dem Dreck und Speck auf kleinen Booten der Sperrflottille, mit Thema eins: Vorgesetzte, Thema zwei: Löhnung, Thema drei: Weiber; mit Stockfischzeit und Urlaubssehnsucht, Kleingartenidyll und Mädchenpen- sionaten in Eisenach. Es ist ein Buch, das man zunächst in einem Zug zu Ende liest, das man nach einem Vierteljahr wieder zur Hand nimmt, um jeden Tag sich drei, vier Seiten anzu- schen, denn es hält Stand. Heinrich Hauser LLNI^IXLR SORSLX-cOIIIIILR (1. XII. 28): Locker ancinandergefügte Tagebuchaufzeichnungen, breite Schilderungen, wechselnd mit kurzen, sprunghaften Sätzen, — es ist das einzige Buch, das die Kriegsgeschichte der Marine von innen beschreibt, vom Matrosen, vom Maat, vom Vizefeuerwerker, vom Leutnant her. Man kann die Verzweiflung der Marine nicht eindringlicher, nicht gespenstischer deutlich machen, als Ringelnatz es tut, der kaum anklagt, kaum Partei nimmt, der nur aufzählt, aufzählt, auf zählt. Er zählt auf die Nächte, die sie hinausfuhren; zählt auf die Nächte in Kneipen, in Cafss, im Kasino. Mit schaurigem Humor wird jede Besoffenheit gezeichnet, wird jede kleine Bosheit, jede kleine Eifersucht, jede Feigheit und jeder echte Mut festgehalten. Ein Auge sieht,