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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.12.1928
- Strukturtyp
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- 1928-12-04
- Erscheinungsdatum
- 04.12.1928
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- Deutsch
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X- 28l, 4. Dezember 1928. Redaktioneller Teil. die Teilnehmerzahl der Chefs so gering war. Ein Bericht über die Freizeit wird noch im Börsenblatt veröffentlicht werden. Zu dem Leipziger Ausbildungskursuz hat sich diescsmal nicht ein einziger Bewerber für eine Freistelle gemeldet, während im Oktober 1927 sechs junge Leute von uns hingesandt werden konnten, ein Zeichen, daß die Zusammen stellung des diesjährigen Plans nicht ganz befriedigt. Hoffen wir, daß sich Leipzig wieder mehr der praktischen Ausbildung widmet und den Bedürfnissen der Zeit entsprechend auch Fort geschrittenen mehr gerecht wird. Kehren wir von der Sorge um unseren Nachwuchs wieder zu den eigenen Sorgen des Tages zurück. Am meisten drücken uns immer noch dis Sorgen um die Aufbringung der hohen Steuern, weil wir mit schlechterem Verdienst bei erhöhten Unkosten noch erhöhte Steuern zahlen müssen. Doch ist angesichts der hohen Lasten unseres Staates vorerst kaum eine Änderung zu erhoffen. Eine kleine Besserung haben wir nur in der Tatsache zu ver merken, daß wir für auf Bestellung besorgte Bücher von der Umsatzsteuer befreit sind, was diese immerhin auf ein Drittel bis auf die Hälfte der bisherigen Höhe herabletzt. Eine Milde rung, die gerade der Buchhandel in erster Linie verdient hat, da er seine Unkosten nicht nach eigenem Ermessen umlegen kann. Unserem verdienstvollen früheren Vorsitzenden, Herrn Fritz Wahle, sagen wir auch an dieser Stelle für seine emsige Tätig keit im Steuerausschuß unseren herzlichsten Dank, indem er hier mit besonderer Sorg falt seine reichen Erfahrungen dem Gesamtbuchhandel zugute kommen ließ. Den gleichen ausrichtigen Dank zollen wir Herrn Wahle auch für die Übernahme der Tätigkeit im Ausschuß zur Revision der buchhändlerischen Verkehrsordnung. Herzlichen Dank schulden wir auch Herrn vr. G u st a v Fischer (Jena) für das schwierige, aber unbeirrbare Walten im Vereinsausschuß des Börsenvereins. Künftig ist unser zahlenmäßig großer Ver band wenig in den Ausschüssen des Börsenvereins vertreten. Die Neuordnung will i h m also nicht wohl. Wir bedauern das um so mehr, als wir noch genügend »stille Reserven« sowohl im Verlag als auch im Sortiment besitzen. Wie hoch wir gerade das Wirken unserer Kollegen in den Ausschüssen zu schätzen haben, sollte uns wieder die verant wortungsvolle Tätigkeit des Herrn vr. Paul Schumann (Stutt gart) im Verwaltungsausschuß der Reichspost lehren. Seinen nicht rasten wollenden, zielbewußten Bemühungen ist es vor kurzem geglückt, uns das billige 2-lig-Päckchen für 40 Pfg. zu bescheren. Im übrigen seufzen wir ja noch täglich unter den hohen Portolasten, die keinen anderen Stand s o wie den Buch handel bedrücken und ihn in seiner Werbetätigkeit stark hemmen. Unseren herzlichsten Dank für ihre Tätigkeit im K u n st a u s s ch u tz zu Halle möchten wir auch wieder Herrn Walther Jäh, unserm verdienten Ehrenvorsitzenden, und Herrn Kurt Neubert aus sprechen, ehe wir uns einer neuen Sorge, den hohen Ladenmieten zuwenden. Die Unruhe, die in den Hauptgeschäftsstraßen der Mittel- und Großstädte eingesetzt hat, ist beängstigend; denn wer nicht das Glück hat, als Buchhändler Hausbesitzer zu sein, dürste bald auf eine Nebenstraße abwandern müssen, da er die phan tastischen Mieten, welche andere Geschäftszweige für Läden an den Hauptstraßen bieten, nicht aufbringen kann. Die immer um uns besorgte Buchhändler-Sterbekasse konnte aus technischen Gründen dem Börsenverein nicht angc- schlossen werden, ist aber weiter bestrebt und erreicht es auch, ihre Leistungen zu erhöhen. Es ist uns eine liebe Pflicht, unseren Mitgliedern den Beitritt auf das dringendste zu empfehlen. 1320 Eine andere segensreiche Einrichtung des deutschen Buch handels, die BAG, welche dem Sortimenter unentbehrlich geworden ist, hat nun auch für den Verlag eine bedeutungsvolle Neuerung getrosscn, indem sie auf Antrag den Verlegern bei Einreichung der Last zettel bis spätestens Dienstag vormittag, deren Summe nicht unter Mk. 500.— betragen soll, schon am Mittwoch bis zu vier Fünftel des Gesamtbetrages als Vorschuß zur Verfügung stellt. Wenn bisher also die Verleger darüber klagten, daß die Geld beträge zu spät eingingen, so ist nun auch hier Abhilfe geschossen, so daß wir hoffen, künftig keinen Verleger niehr als Nichtmit glied der BAG zu finden; denn bekanntlich bringt der Sorti menter immer in erster Linie die Summe für die BAG aus und verwendet für die noch zu erledigenden Zahlungen den Rest. Hoffen wir, daß die BAG auch bald die Schwierigkeiten über windet, die noch der Möglichkeit im Wege stehen, den pünktlich zahlenden Sortimenter-BAG-Mitglicdern einen wenn zunächst auch nur geringen Skonto zu gewähren. Mag auch den Sorti mentern die Pünktlichkeit, mit der die Zahlungen für die BAG- Rechnungen erfolgen müssen, häufig recht unbequem werden, so wirkt diese so regelmäßig wie eine Sanduhr ablaufende Frist für den Sortimenter doch erzieherisch insofern, als wir dauernd daran erinnert werden, nicht mehr auf Lager zu nehmen, als wir auch bezahlen können. Begehen wir trotzdem den Fehler, die Zahlun gen vom Kommissionär für uns regeln zu lassen, so ist der erste Schritt für die Verschuldung getan. Als Mahnung zur Sparsamkeit soll nicht unerwähnt bleiben, daß wir angesichts der Portoerhöhungen uns wie in früheren Jahren mehr und mehr des VerkehrsüberLeipzig bedienen müssen. Wir können das umsomehr, als der empfohlene Verkehr jetzt mit einer derartigen Pünktlichkeit abläust, daß da durch das Ansehen des Sortiments, ohne Preisaufschlag portofrei in so kurzer Zeit etwas zu besorgen, wie es in keinem anderen Geschäftszweige üblich ist, nur gehoben wird. Hindernd steht dem leider nur immer noch der Umstand im Wege, daß viele Verleger in Leipzig nur teilweise oder gar nicht ausliefern lassen. Wenn wir unsere Betriebe rationalisieren wollen und das müssen wir schließlich, so darf dem auch der Verlag nicht entgegen handeln, sondern muß fördern, was ihm möglich ist, umsomehr als es heute häufig genug für Bestellungen ausschlaggebend ist, ob ein Buch in Leipzig ausgeliefert wird oder nicht, also auch dem Verlag nur Absatzvorteile dadurch entstehen können. Als Abwehr des behördlicher, Buchvertriebs bzw. des Bezugs der Behörden von nicht ortsansässigen Firmen haben wir aus Beschluß der letzten Verbandsversammlung nach den Angaben unserer Mitglieder ein Rundschreiben an 540 Be hörden mit der Bitte versandt, entsprechende Verfügungen zu erlassen und uns eine Abschrift zu senden. Das Ergebnis ist be friedigend gewesen, und wir hoffen, daß es auch von Dauer sein wird. Das Oberlandesgericht Naumburg haben wir trotz aller Hinweise auf die rechtlichen Entscheidungen nicht davon abbrin gen können, aus seinem Rabattverlangcn selbst bei Einzelliefe rungen bestehen zu bleiben. Die Verhandlungen des Herrn Nitschmann als Vertreter des Börsenvereins mit der Oberrech nungskammer in Potsdam haben schließlich das von uns ge wünschte Ergebnis gehabt, daß von den Gerichten ein Rabatt nicht mehr verlangt werden wird. Hartnäckig waren auch die Unterhandlungen mit einem thüringischen Stadtvorstand wegen Büchervertriebs in seinem Verkehrsamt, das noch dazu von einem dreifachen Verdiener, einem abgebauten Beamten, verwaltet wird. Die Vereinigung Höllischer Buchhändler konnte zu ihren Gunsten den Vertrag mit der Studentenschaft wegen verbilligter Lieferung an Bedürftige verbessern. Hoffen wir, daß ihr zum Nutzen ihrer Mitglieder noch weitere Verbesserungen möglich werden.
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