Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.12.1928
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1928-12-04
- Erscheinungsdatum
- 04.12.1928
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19281204
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192812046
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19281204
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1928
- Monat1928-12
- Tag1928-12-04
- Monat1928-12
- Jahr1928
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
281, 4. Dezember 1928. Redaktioneller Teil. sitzenden des Werbeausschusses aber doch, froh darüber zu sein, daß ein Verband energisch für das Buch wirbt, wenn ihm Per sönlich der angewandte Werbegedanke auch einmal nicht liegen sollte. Wir können ihm das Recht, die Arbeit eines Verbandes durch schädigende öffentliche, theoretische Polemik schon im voraus zu kritisieren, nicht zubilligen. Wir erhoffen künftig auch von Leipzig sofort weitgehende Unterstützung, die uns erst nach Widerstand, dann aber, wie wir dankbar anerkennen, reichlich ge worden ist. Der Bericht unseres Werbeleiters in Punkt 2 der Tagesordnung wird die anwesenden Mitglieder über unsere zurückliegende und die inzwischen begonnene Werbetätigkeit auf klären. Hervorgehoben seien hier nur die prächtigen Erfolge, die wir mit unserer Heimatbuchwoche bei den Regierungen unserer drei Länder Preußen bzw. Provinz Sachsen, Thüringen und Anhalt hatten, daß die Kirche und Schule sowohl wie die Presse sich bereitwilligst in den Dienst für das Heimatbuch stellten. Wir glaubten Türen erst einrennen zu müssen, und sie taten sich uns fast von selber auf. Schon das allein dürfte genug Be lohnung für unser zielbewußtes Einsetzen sein. Ein wirkliches Ereignis war auch unser Jung buch Händlertreffen in Halle, an dem zu unserer Freude eine große Anzahl Chefs teilnahm. Es sollte eine Einleitung für unsere Heimatbuch- woche werden, mit der wir den Nachwuchs als treuen Helfer für unsere Idee gewinnen wollten und auch gewannen. Als besondere Anerkennung sei es auch hier erwähnt, daß unser lieber Tagungsort Arnstadt die Heimatbuchwoche am besten und tat kräftigsten durchgesührt hat. Größere Buchaus st ellun gen haben im letzten Jahr mit gutem Erfolg die Gothaer Kollegen und unser Schriftführer Breunung (Eisleben) durchgeführt. Wir hoffen, daß auch künftig unsere Mitglieder diese Arbeit auf sich nehmen, sobald die Möglichkeit sich bietet; denn wenn der Erfolg auch nicht sofort in schweren Beuteln nach Hause getragen wer den kann, wie törichterweise von manchem erwartet wird, so ist er doch immer ein fühlbarer und nachhaltiger. Das Ostergeschast wurde durch unsere Bemühungen für die Heimatbuchwoche be lebt, indem viele Kollegen beides miteinander verbanden. Wir können im allgemeinen sagen, daß es gut gewesen ist. Das bald danach einsetzende Schulbüchergeschäft war zwar wieder lebhaft, aber nicht überall erfreulich. Auch dieses Jahr sind hier und dort Partien liegen geblieben. Daß die Rücknahme verweigert wurde, ist uns nur von einem Ver leger gemeldet worden. Wir hoffen aber auch im Schulbücher geschäft auf Besserung, da es unseren Bemühungen gelungen ist, bei allen Schulbehörden unseres Verbandsbezirkes Erlasse zu erwirken, die unsere Stellung den Schulen gegenüber doch wesentlich stärken, die sich voll aber erst nächste Ostern auswirken können. Nun liegt es an uns, dafür zu sorgen, daß die Schulen sie beachten. Um weitere Erfolge zu erzielen, raten wir unseren Sortimentskollegen dringend, der Fachgruppe des Schulbuch sortiments in der Deutschen Buchhändlergilde beizutreten. Nur vereinigte Kräfte können etwas erreichen, nicht aber zersplitterte. Als das Schulbüchergeschäft allmählich abflaute, näherte sich auch schon die Hauptversammlung des Börsenvereins, die auch dieses Mal wieder von zahlreichen Sachsen-Thüringern besucht wurde und zwar von 40 gegen 42 des Vorjahres. 2g Mit glieder beteiligten sich mit und 1l Mitglieder ohne Stimmver tretung. Vertreten wurden im ganzen 148 Stimmen, was be sagt, daß etwa die Hälfte der Mitglieder interesselos an ihrem Schicksal die Stimmvertretungen uns überhaupt nicht ge sandt hat. Seine letzte Abgeordnetenversammlung veranstaltete als SO. Tagung zu Kantate der Verband der Kreis- und Ortsvereine, welcher infolge der Neuordnung des Börsenvereins aufgelöst werden mußte, nachdem er uns noch in Potsdam eine glänzende Herbstversammlung geboten hatte. Mit großer Spannung waren wir nach Leipzig gefahren, und.es war uns eine große Erleichterung, als im Laufe der Verhandlungen unserem verdienten Vorsteher des Börsenvcr- eins, Herrn Röder, es mit bewundernswertem taktischen Ge schick wider alles Erwarten gelang, eine Einigung zwischen den scheinbar feindlichen Brüdern zustandezubringen, nach der die stark umkämpften Paragraphen einer Probezeit von 3 Jahren unterworfen werden. Erst dann, wenn sie ihre Lebensfähigkeit bewiesen haben, sollen sie endgültig der Neuordnung eingesügt werden. Hoffen wir, daß mit dieser Neuordnung ein Werk ge schaffen ist, das dem deutschen Buchhandel zum Segen gereicht. Mit einer gewissen Befriedigung über das Erreichte konnten Kantate die Sachsen-Thüringer auch zum erstenmal beim Fest mahl an einer Tafel vereint sitzen, soweit nicht andere Bindungen sie davon abhieltcn. So notwendig unsere Kreisvereine als Mittler zwischen Ver leger und Sortimenter immer noch sind, so hat man ihre Rechte doch sehr beschnitten. Mögen sie nun beweisen, daß man ihre Bedeutung auch künftig zu schätzen weiß, daß sie sich nicht schließ lich zu llntervereinen der Fachverbände entwickeln. Denn dann dürfte ihre Stellung eine noch niedrigere werden, was wir zum Wähle und Ansehen des Buchhandels nicht wünschen wollen. Der Ausbildungsausschuß des Börsenvereins konnte uns Kantate schon Kenntnis vom baldigen Erscheinen eines kurzen Leitfadens für den Sortimentslehrling geben. Er wollte damit für die bessere Ausbildung des Nachwuchses brauchbare Richtlinien geben. Das Büchlein ist inzwischen er schienen, und wir freuen uns, anerkennen zu können, daß es mit viel Liebe zum Lehrling und zum Beruf geschrieben ist. Wichtig ist aber nun, daß sich allerorten Gruppen von Lehrlingen und Gehilfen bilden, die mit einem Chef die Schrift Seite für Seite durcharbeiten, ergänzen und dem örtlichen Brauch gemäß den Stoff verwenden. Finden sich Gruppen nicht zusammen, so raten wir unseren Mitgliedern für den eigenen Lehrling und jungen Mann wöchentlich mindestens ein oder zwei Abendstunden dazu zu verwenden, um sie mit der gleichen Liebe wie die Verfasser damit zu beschäftigen. Bloßes Lcsenlassen der Lehrlinge und An gestellten hat kaum den halben Wert solchen Erarbeitens. Im abgelaufenen Verbandsjahre konnten wir wegen der ge ringen Anzahl der vorliegenden Meldungen leider keine Lehrlings st udienfahrt nach Leipzig veranstalten. Dafür lassen wir Mitte September die Lehrlinge des letzten und vorletzten Lehrjahres nach Leipzig fahren. Die Fahrt ist durch die Meldungen gesichert und wird dankenswerterweise wieder unter der Führung des Herrn Ober studiendirektor Professor vr. Frenzel und anderer Herren von der Deutschen Buchhändler-Lehranstalt vor sich gehn. Die nächste Lehrlingsfahrt dürste erst wieder im Juni oder Herbst 1930 stattfinden. An der vom Verband erstmals veranstalteten Sommer-Freizeit Dreißigacker nahmen zehn junge Buchhändler bzw. Buchhändlerinnen unserer Mitglieder teil, außerdem 4 Mitglieder und ein Leipziger Nicht mitglied sowie 6 junge Leute aus anderen Bezirken, im ganzen also 21. Zunächst waren etwa 3S Meldungen eingegangen, jedoch lag die Veranstaltung wegen der Ferien, des Monatsletzten und des einsetzenden Schulbeginns für viele Mitglieder so ungünstig, daß sie ihre Meldungen zurückziehen mußten. Im Sinne eines engeren Verwachsens von Jugend und Alter aber hatten wir gerade diese Freizeit aufgebaut. Wir wollten weniger hohe Theorie als vielmehr Praxis, Vorbereitung für unsere Verbands werbung und verständiges Entgegenkommen bieten. Das Alter hat es unbedingt nötig, sich der Jugend anzunehmen, die eine andere ist als die frühere und sie auch außerberuflich kennen zu lernen. Die Teilnehmer sind sich alle einig darüber, daß Dreißig acker den Alten Jugend und den Jungen das Gefühl gegeben hat, daß auch die Alten Menschen sind, denen man sich vertrauensvoll nähern kann und muß. Das hat uns noch mehr erkennen lassen, wie nötig wir solche Zusammenkünfte zwischen uns und unseren Mitarbeitern brauchen, und deshalb bedauern wir vor allem, daß 1319
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder