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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.01.1929
- Strukturtyp
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- 1929-01-26
- Erscheinungsdatum
- 26.01.1929
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- Deutsch
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Nr. 22 (N. 13). Leipzig, Sonnabend den 26. Januar 1929. 96. Jahrgang. ReÄMLoneller Teil. Bekanntmachung. Bctrisst Börsenblatt-Bezug. Ab l. Februar erhalten diejenigen Firmen, die auf die Suchlistc (Angebotene Bücher, Gesuchte Bücher) verzichtet haben, die Ausgabe L des Börsenblattes. Die Suchliste liegt vom genannten Tage ab der allgemeinen Ausgabe bel, die aus dem Umschlag keinerlei besondere Bezeichnung trägt. Die ursprünglich vorgesehene Einteilung (laut Rundschrei ben vom 14. Dezember), nach der die Ausgabe 8 die Suchliste enthalten sollte, mußte aus postalischen Gründen geändert werden. Bei noch ausstehenden Antwortkarten sowie bei Nachbestel lungen bitten wir vorläufig die Ausgabebezeichnung wegzulassen und nur anzugeben, ob mit oder ohne Suchliste gewünscht wird. Leipzig, den 25. Januar 1829. Geschäftsstelle des Börscnvcreins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. I. A.: Alberet Diederich. Unterst iitzungs-DereinDeutscherVuchhändler und Duchhandlungs-Gehülfen. Bekanntmachung. Unser im August 1928 verstorbenes Mitglied Herr Richard Frauendorf (Firma: Adolf Urban's Buchhand lung) in Dresden hintcrlicß uns durch letztwillige Verfügung ein Legat von 3»»«.— Mark. Wir haben den uns jetzt ausgezahlten Betrag in dankbarem Gedenken an den hochherzigen Spender als Richard Frauendors-St i f tung satzungsgemäß dem Reservefonds überwiesen. Berlin, Ende Januar 1929. Der Vorstand des Unterstützungs-Vereins Deutscher Buchhändler und Buchhandlungs-Gchiilsen. MaxPaschke. Max Schotte. Reinhold Bor stell. Friedrich Feddersen. vr. Erich Berger. Der Tag öes Buches. Am 22. März in diesem Jahre, dem Todestag Goethes, soll zum erstenmal in Deutschland ein Tag dem Buche und dem Nachdenken über seine Bedeutung für die Menschheit gewidmet sein. Es ist kein völlig neuer Gedanke, der da Verwirklichung finden soll. Spanien ist als erstes Land vorangcgangen und feiert an jedem 7. Oktober, dem Geburtstag Cervantes', einen folchen Tag; Italien ist mit einer ähnlichen Veranstaltung ge folgt. Lag es da nicht nahe, auch in Deutschland dem Buche einen solchen Tag zu weihen? Oder hat das Volk, das so oft ein Volk der Dichter und Denker genannt wird, einen solchen Tag nicht nötig? Wir Buchhändler wissen am besten, wie not gerade in dieser Zeit unserem Volke ein solcher Tag ist. Die großen Umwälzungen, die der Krieg und die Nachkriegszeit über unser Land gebracht haben, sind auch am Verhältnis zwischen Mensch und Buch nicht spurlos vorübergegangen. Weite Schich ten des Volkes sind in Einkommen und Vermögen auf einen Stand heruntergedrückt, der ihnen die vor dem Kriege selbst verständliche Fühlung zum Buch erschwert. Andere Schichten, die heute in der finanziellen Lage sind, Bücher zu besitzen und zu pflegen, haben die kulturelle Haltung zum Buche noch nicht gefunden. Dabei ist nicht zu verkennen, daß manche vor dem Kriege noch unbekannten Dinge als gewichtige Konkurrenten des Buches in den Vordergrund getreten sind. Radio und Film übermitteln in ihrer heutigen, weit fort geschrittenen Vollendung dem stark auf anschauliches Sehen und Hören eingestellten modernen Menschen Kulturgaben in ihrer Weise und erfüllen, wie auch der Buchhandel gerechterweise zu- gcben muß, wichtige kulturelle Aufgaben, womit natürlich nicht jedes heute aufgeführte Kinostück, nicht jedes Rundfunkprogramm gutgeheißen sein soll. Der Mensch, der so aus einem gewissen Gcmctnschaftsdrang heraus in die Kinotheater gezogen wird oder am stillen Abend zu Hause den Radioapparat anftellt, empfindet, vielleicht aus einer gewissen Passivität als Gegenpol der gefor derten Aktivität seines Tagwerkes, die unterhaltende Art dieser ohne aktives Tun aufnehmbaren Dinge bequemer als das mehr eigene Tätigkeit erfordernde Buchlesen. Es mag sein, daß mancher am Buche so unmittelbar Inter essierte, wie ein Schriftsteller und Buchhändler, damit unzufrie den ist, und gern die Zeit wieder zurückdrehen möchte zu jenen Tagen, da es diese Konkurrenten noch nicht gab. Der Wunsch ist verständlich, aber unerfüllbar. Deshalb muß es für jeden an das Ganze denkenden Menschen nicht heißen: Wie bekämpfe ich Radio und Film?, sondern: Wie verhelfe ich, neben Radio und Film, dem Buche zu seinem Recht und zur Erfüllung der Aufgabe, die ihm allein Vorbehalten ist und die ihm kein Radio, kein Kino abnehmen kann? Nur durch das Buch sprechen die großen Geister der Dichtung und Wissenschaft unmittelbar mit dem einzelnen Menschen. Nur das Buch gestaltet, das Tempo in dem Zwiegespräch zwischen Autor und Mensch selbst zu be stimmen, an besonders tief empfundenen Stellen der Dichtung mit Muße zu verweilen, schwierige Probleme der Wissenschaft durch wiederholtes Lesen bester in sich aufzunehmen. Schon diese Erkenntnis für die Bedeutung des Buchlesens in den Menschen wachzurufen, ist ein Programm, das einen »Tag des Buches« lohnt. Aber es ist nicht das allein. Im An schluß an die großen Erschütterungen der vergangenen fünfzehn Jahre ist eine Wandlung vor sich gegangen, eine Umstellung, die den Menschen stärker auf seinen Körper hingelenkt und eine betonte, in dieser Art seit der griechischen Antike nicht mehr ge kannte Körperkultur zu einem wichtigen und erfreulichen Besitz tum des seines Körpers bewußter gewordenen Menschen gemacht hat. Die starke Welle, die diese neue Körperbewußtheit empor getragen hat, ist aufs lebhafteste zu begrüßen. Und vom Stand punkte der Volksgesundheit und Ästhetik kann dringend gewünscht werden, daß sie immer weitere Kreise erfasse. Aber — und hier wird unser eigentliches Thema berührt — nicht alles, was heute 101
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