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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.05.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1930-05-22
- Erscheinungsdatum
- 22.05.1930
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Xr 117, 22, Mai 1930, Redaktioneller Teil, Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Die geselligen Veranstaltungen zu Kantate 1S3V. Die geselligen Veranstaltungen anläßlich der Kantate-Haupt versammlung sind ein Stück Tradition und es wird nicht allzu- viele Buchhändler geben, die in die Forderung, von jeglicher fest lichen Veranstaltung abzusehen, mit einstimmen. Man kann da her dem Festausschuß, den jetzt die Herren vr, Walther Älinkhardt, Arndt Wiegandt und vr. Julius Hachmeister bilden, auch diesmal dankbar sein für die mühe volle und zeitraubende Arbeit, die sie für die Ausstellung und Durchführung des Festprogramms geleistet haben. Dem Ernst der Zeit entsprechend wurde es in diesem Jahre noch weiter ein geschränkt und setzte sich zusammen aus dem Begrüßungsabend, dem Festmahl und einer Theateraufsührung, Der Begrüßungsabend am Sonnabend im großen Saale des Buchhändlerhauses zeigte im allgemeinen das übliche Bild, Eine brodelnde, sich in den Gängen zwischen den Tisch reihen hin und her bewegende Menschenmenge, Hier und da sich lebhaft unterhaltende Gruppen, Die Tische besetzt von anderen, die das vom Verein der Buchhändler zu Leipzig gestiftete frugale Abendbrot verzehrten. Der Verzicht auf die Begleitmusik dürfte die Unterhaltung erleichtert haben. Gegen neun Uhr lichteten sich die Reihen und die große Abwanderung nach den Gaststätten der Innenstadt begann. Das Festmahl am Abend des Kantate-Sonntag vereinte etwa 590 Buchhändler und Festgäste im Großen Saal des Buch händlerhauses, Festlich geschmückte Tafeln mit reichem Blumen schmuck waren an die Stelle der nüchternen Stuhlreihcn vom Morgen getreten und ein flotter Marsch, gespielt von der Kan tate-Kapelle, empfing die sich pünktlich Versammelnden, diesmal nicht zu ernsten Debatten, sondern zur fröhlichen Unterhaltung. — Das Festmahl gibt dem Börsenverein Gelegenheit, außer den auch der Hauptversammlung beiwohnenden Regierungsvertre tern die Spitzen der Behörden, Vertreter der Wissenschaft, der Bibliotheken, des Schrifttums, der Presse usw, um sich zu ver sammeln, So sah man an der langen Ehrentafel neben den Mitgliedern des Vorstandes und früheren Vorstandsmitgliedern die Herren Lcgationssckretär vr, Zoelch, Ministerialdirektor Geh, Rat vr, Klien vom Sächs, Wirtschastsministerium, Ministerial direktor Geh, Rat vr, Wölker vom Sächs, Ministerium für Volksbildung, Oberregierungsrat vr, Hünefeld vom Sächs, Wirtschaftsministerium, Krcishauptmann vr, Marcus, Bür germeister Hosmann als Vertreter der Stadt Leipzig, Reichs- gerichtspräsidcnt vr, B u m k e, Oberst Neuman N-N eurode, Professor vr, Falke, Rektor der Universität Leipzig, Professor vr, Großmann, Rektor der Handelshochschule Leipzig, Ge heimrat Professor vr, Krü ß, Generaldirektor der Staatsbiblio thek, Professor vr, Glauning, Direktor der Universitätsbiblio thek Leipzig, vr, Schulz, Direktor der Bibliothek des Reichs gerichts, vr, Hofmann, Direktor der Leipziger Stadtbiblio thek, vr, Schulze, Direktor des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig, vr, Uhlcndahl, Direktor der Deutschen Bücherei, Professor vr, Engländer-Leipzig, Stadtrat Professor vr. v, Jeremias-Leipzig, Professor Vr, M e y c r - Göttingen, Geheimrat vr, Schwoerer von der Deutschen Forschungsge meinschaft, Professor vr, Tiemann, Direktor der Staat!. Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe, Hugo Stei ne r - P r a g, Professor an der Staat!, Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe, Oberreichsanwalt vr, Werner, Ju stizrat vr, Wendtland, Justizrat vr, Drucker, Rechtsan walt vr. Runge, Stadtrat Professor Stahl, Stadtrat vr, L e i s k e, Stadtrat vr, Bart hol, vr. Hoch, Präsident des Landesfinanzamts, Reichsbankdirektor Beyer, Bankdirektor Fuchs, Bankdirektor Wunderlich, Landtagsabgeordneten Berlagsbuchhändler Hermann Hillger, Halfdan Iesp ersen, Vorsitzender des Dänischen Verlegcrvereins, vr, Raimund Köh ler, Direktor des Meßamts, Postdirektor Ambrosius, vr, Paul Schumann, Richard Breiting, vr. A, Günther, Hans Natonek, Zur Begrüßung hielt der scheidende Erste Vorsteher des Börsenvereins, Herr Max Röder, folgende Ansprache: Meine Damen und Herren! Zum letzten Male habe ich die Ehre, als Erster Vorsteher des Börsenvereins der Deut schen Buchhändler Sie hier bei unserem traditionellen Kan tate-Festmahle zu begrüßen und herzlichst willkommen zu hei ßen, Nur zu natürlich ist es, daß da meine Blicke rückwärts wandern und daß ich noch einmal in der Erinnerung die sechs Jahre meiner Vorsteherschast an meinem geistigen Auge vor beiziehen lasse. Da stehen am Anfänge die erhebenden, un vergeßlichen Festveranstaltungen anläßlich der Feier des hun dertjährigen Bestehens unseres Börsenvereins, Wer sie mit erlebt hat, wird noch heute lebhaft die starken Eindrücke emp finden, die uns jene Tage hinterließen. Daran reihten sich Jahre, zwar weniger glanzvoll nach außen, aber reich an fruchtbarer Arbeit und gekennzeichnet durch kleine, jedoch stetige Erfolge, Das unbeirrte Streben zum Ganzen, der feste Wille, das schwer errungene Vätererbe nicht verkümmern noch verlorengehen zu lassen, der unerschütterliche Glaube an unsere Zukunft haben den Kampf, der ja auch in unseren Reihen nie fehlt, wirklich zum Vater des Fortschritts werden lassen, Lnd wenn da vor meinem Auge alle die Kollegen wieder austauchen, denen ich in diesen Jahren begegnet bin, alte Freunde aus langer gemeinsamer Arbeit, sturmerprobte, ergraute Kämpen, von denen inzwischen leider auch schon so mancher für immer von uns gegangen ist, daneben aber auch junger Nachwuchs, fähig und würdig, das Werk der Väter sortzusühren, alles Männer im besten Sinne des Wortes, gute deutsche Buchhänd ler von altem Schrot und Korn, — Namen, die in der Ge schichte des Börsenvereins und des deutschen Buchhandels Klang behalten werden, dann erfüllt mich das Gefühl des Stolzes darüber, daß unser Beruf so reich an Talenten und Charakteren ist, aber auch das Gefühl der Dankbarkeit, daß ich durch sechs Jahre als Träger des Vertrauens einer solchen Vereinigung an ihrer Spitze stehen durfte, und mein Wunsch geht heute zugleich dahin, daß es dem Börsenverein und dem deutschen Buchhandel niemals an Männern fehlen möge, die bereit sind, sich den gemeinsamen Interessen des Berufs mit Einsatz aller ihrer Kräfte, ihres Wissens und Könnens zu widmen und so dem Gemeinwohl noch besser zu dienen, als es mir vergönnt war. Gerade aber das traditionelle Kantate-Festmahl führt uns immer wieder auch mit Männern zusammen, die nicht unserem Berufe selbst angehören, ihm jedoch als Freunde und Gön ner nahestehen. Der Gedankenaustausch mit ihnen ist uns stets wertvolle Anregung; ihre Teilnahme an unseren Ver anstaltungen aber, in der wir glauben, eine herzliche Anteil nahme am Geschick des deutschen Buchhandels sehen zu dürfen, gibt uns zugleich das Gefühl, nicht allein zu stehen, sondern des Verständnisses für unsere Arbeit und der Anerkennung unseres Strebens sicher sein zu können. Persönlich gedenke ich auch hier dankbarst so manches Namens von Klang und Ruf; doch sei es mir erlassen, sie alle einzeln aufzuführen. Wir sehen auch heute zahlreiche liebe Gäste bei uns. Mit der Freude, sie aufs herzlichste begrüßen zu können, und der Versicherung unseres Dankes verbinde ich den Wunsch, daß der Börsenverein und der deutsche Buchhandel auch weiterhin auf sie möge rech nen können. Das deutsche Buch mit allem, was daran hängt, geht nicht allein den Buchhandel an; das ist und muß immer sein eine Sache des ganzen deutschen Volkes, Das ist der tiefere Grund, weshalb wir unsere Kantate nicht allein, sondern immer ver eint mit Vertretern weitester Kreise des deutschen Volkes feiern. Wenn ich aber die lange Reihe dieser Kantate-Festlich keiten namentlich seit dem Ende des Weltkrieges noch einmal rückschauend überprüfe, so kann ich mich noch eines Eindrucks nicht erwehren. Merkwürdigerweise hat es sich immer so ge fügt, daß unsere Kantate zugleich mit besonderen Schicksals stunden unseres Volkes eng zusammensiel. Wiederholt stan- 481
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