31, 6. Februar 1928. Fertige Bücher. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 1051 Ganct Brandans Meer führt Herausgegeben von Richard Benz Zauber und Segen Herausgegeben von Eugen Fehrle „Du ahnst es nicht", möchte ich an den Anfang der Betrachtung setzen, warum sich das deutsche Volk für Brandans Meerfahrt erwärmen soll. Lin Buch, das am Ausgang der Gotik in den ersten Jahr zehnten der Buchdruckerkunft als Volksbuch äußerst beliebt war, mehrfach gedruckt wurde und jetzt zu den größten bibliophilen Seltenheiten gehört. Der Rationalist wird sagen: das sind ja alberne Heiligen- geschichten, über die wir längst hinaus sind. Lr spürt sozusagen nicht, was zwischen den Zeilen steht, das Geheimnis der Sehnsucht der deutschen Seele nach weltferne. Das Buch ist mehr oder weniger die germanische Odyssee in religiöser Verbrämung, wahrscheinlich liegt ihm eine Vorentdeckung Amerikas von Irland aus zugrunde. Ls ist phantastisch und farbig, wie die Versuchung des Heiligen Antonius von Matthias Grünewald. Linen großen Reiz bildet die Wiedergabe der alten naiven Holzschnitte. wir wissen viel zu wenig, was für Gedanken unsere Vorfahren, als sie ihre Dome bauten, bewegten. Die religiöse Literatur jener Zeit ist den Deutschen Hekuba. Aber bei der unverkennbaren Notwendigkeit für unser geistiges Leben, an unsere Blutbindungen wieder an zuknüpfen, ist die Neuherausgabe dieses Büchleins ein Vorbote des kommenden Interesses. Unter „Zauber und Segen" ist weniger ein sogenann ter Aberglaube zu verstehen, als ein innerer Zu sammenhang des naiven Volkdenkens mit den Naturkräften und dem Glauben alter Zeiten. Lin gütiges Schicksal hat uns die Merse burger Zaubersprüche erhalten. Wir empfinden in ihnen instinktiv die Lraft des Wortes. Wort ist gewordene geistige Form. Mit Worten glaubte der mittelalterliche Mensch, könne man bannen, in erster Linie den Teufel. So lassen uns die vom Verfasser, der Professor an der Heidelberger Universität ist und als erste Autorität auf dem Gebiete des volkskund lichen Zauberwesens gilt, gesammelten interessanten Tatsachen tief in den Urgrund der deutschen Volks seele blicken. //rZe^556/rZ^ §Z/rck Z/r e/xZe^ LZ/rZe ckre/All/«?/' /?//- äaZ^oZZrc/r^ /.ZZ^aZ«^, /E, ckZe l>r ckZe 7Ze/e eZes ckellZsahe/r unZZen. ckZe /(aZ/roZZLe/r. §oZZZe/r ckZ^ /,w^§Za/r- ZZsc/re/r ü/rck Fc/küZZe/r/^aü/ cke/n /.a/rcke E/rZ aucH tZa/ZZ^//rZ^L§e/ra-e/r? Ocke^/'e^^//r^/(ll/rLZe/r, a/r ckZe ^u»o'Z/ ZreZZeF^ ZVäc/rZe FZau-Z, eZZeLZc/ree' u>Zecke^ eZ/r/naZ aZs p^/ZZc/kZ^/rck ^tt'Z Z/L5 iSelrü^SZseZ-r eZe^ lHZ^« Z^eZe/r //o^enZZZr/k /rZZ^Z eZivaaZs lkHc/k^e^ZZmmll^/rac/r U^Z/r/rac/kZen Z^ cke^/ÄuZ- /rtt'Z I^ckalle/r§. Eugen Diederichs Verlag in Jena 144*