Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.07.1931
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1931-07-02
- Erscheinungsdatum
- 02.07.1931
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19310702
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193107020
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19310702
- Bemerkung
- Fehlseiten im Original S. 4003 - 4006
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1931
- Monat1931-07
- Tag1931-07-02
- Monat1931-07
- Jahr1931
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Xi IS«, 2. Juli 1931. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d.Dtschn. Buchhandel. größeren Widerstand zu finden, von dänischen Lesern will kommen geheißen wurde, erschwert jetzt die sprachliche Entwick lung den Verkehr. Daraus macht nachdrücklich die nachstehende Zuschrift aufmerksam, die dem Börsenblatt vom norwegischen Verlegerverein und norwegischen Presseverband zugegangen ist. Der norwegische Verlegerverem und der norwegische Presseverband gestatten sich die deutschen Herren Verleger auf einen Ubelstand aufmerksam zu machen, dessen Abstellung beide Organisationen auch im Interesse Deutschlands an streben. Bei dem Verkauf von ltbersetzungsrechten an Dänemark und Norwegen ist es üblich geworden, diesen für beide Länder und Sprachen gemeinsam abzuschließen; und da Dänemark Deutschland geographisch näher liegt als Norwegen, hat sich das geschäftsmäßig dahin ausgewirkt, daß ein sehr bedeutender Teil der Übersetzungsangebote zuerst nach Kopenhagen geht. Diese sür die dänischen Verleger so vorteilhaften Verkaussbe- dingungen können unter Umständen aber auch die Herausgabe einer besonderen norwegischen Übersetzung unterbinden. In früheren Zeiten verursachte das weniger Schwierig keiten. Die dänische und die norwegische Schriftsprache waren einander damals so ähnlich, daß ein dänisches wie ein norwegi sches Buch in beiden Ländern verhältnismäßig gleich guten Absatz fand. Zudem beherrschte bis zum Ende des vergange nen Jahrhunderts der dänische Verlagsbuchhandel auch Nor wegen. Nicht nur, daß die bedeutendsten norwegischen Schrift steller dänische Verleger hatten, auch die Übersetzungsliteratur klassischer und moderner Verfasser erschien weit überwiegend in dänischen Verlagen. Hierin ist im Laufe der letzten Jahrzehnte aber eine voll ständige Veränderung eingetreten. Der norwegische Verlags buchhandel hat sich von dem dänischen ganz losgerissen und ihm jede Hegemonie über den norwegischen Büchermarkt streitig gemacht. Die klassische Literatur ist allmählich in großem Umfang ins Norwegische übersetzt und von norwegi schen Verlagen herausgegeben worden. Und der norwegische Schriftstellerstand wendet sich heute ausschließlich an nor wegische Verleger. Diese arbeiten ihrerseits mit großem Inter esse daran, das früher Versäumte in der übersetzungs-, nicht zum mindesten in der Schönen Literatur nachzuholen. Gleich zeitig hat die Entwicklung die dänische und die norwegische Sprache so weit voneinander entfernt, daß man heute in Norwegen nicht gern dänische und umgekehrt in Dänemark nicht gern norwegische Übersetzungsliteratur liest. Ja, man übersetzt heute sogar dänische Werke Ins Norwegische und nor wegische ins Dänische. So stark hat sich die Sprachscheide ge staltet. Da es die norwegische Sprache ist, die diese umwälzende Renaissance durchgemacht hat, sind es natürlich auch in erster Reihe die norwegischen Verleger, die den Bedarf an guten Übersetzungen in die wirkliche Landessprache verspüren und sich nicht mehr wie früher mit dänischen Übertragungen zu frieden geben können. Die dänischen Verleger dürften diesem Gedankengang nicht so leicht folgen können, da sie seit Gene rationen gewohnt sind, den norwegischen Büchermarkt ein schließlich der dänischen Übersetzung als Anhängsel zu haben. Diese Frage ist aber auch sür die ausländischen Schrift steller und Verlage von großem Interesse, da sie zwangsläufig mit sich führen muß, daß dänische Übersetzungen, nach Maß gabe der heutigen Sprachverhältnisse, in Norwegen bei weitem nicht die Absatzmöglichkeiten wie norwegische haben. Zu wie derholten Malen hat es sich in der letzten Zeit ereignet, daß ausländische Bücher, die in Norwegen guten Absatz gefunden haben würden, wenn sie auf Norwegisch erschienen wären, in dänischer Übertragung und von dänischen Verlagen ausge sandt nur recht mittelmäßigen Absatz hatten. Auf der an deren Seite hat in einzelnen Fällen, wo das gleiche Buch so wohl in norwegischer wie in dänischer Übersetzung erschien, sich die norwegische Ausgabe eines großen Absatzes erfreuen kön nen, ohne daß dies den Verkauf der dänischen Ausgabe nen nenswert beeinträchtigte. Und da heute die meisten Über setzungen aus Tantieme-Basis verlaust werden, liegt es aus «30 der Hand, daß die ausländischen Schriftsteller und Verlage auf die Dauer besser fahren, wenn sie ihre Bücher sowohl ins Dänische wie ins Norwegische oder nur in eine dieser beiden Sprachen übersetzen lassen. Grundsätzlich und geschäftsmäßig gestatten wir uns des halb die deutschen Herren Verleger zu bitten, nach Möglichkeit mit den norwegischen Verlegern unmittelbar zu arbeiten und den norwegischen Büchermarkt als unabhängig und dem dä nischen gleichgeordnet zu behandeln. Den norske Forleggerforening <gez.) Torger Baardseth. Norsk Pressesorbund. (gez.) Th. v. Aadahl. Die hier geschilderten Verhältnisse werden den Verlegern zu erwägen geben, ob ein zu übersetzendes deutsches Buch in erster Linie sein Publikum in Dänemark oder in Norwegen finden dürfte, um danach die Entscheidung zu tressen, ob man es ins Dänische oder ins Norwegische oder in beide Sprachen über setzen lassen soll. vr. Gustav Morgenstern. Wer kauft Karl May? Von Hör st Kliemann. Im Börsenblatt 1927 Nr. 222 habe ich erstmalig die wichtigsten Ergebnisse der vom Karl-May-Verlag veranlaßten Käuferbefragung wiebergegeben. Der Umfang dieser größten Befragung von Buch käufern (fast 32 000 Antworten) rechtfertigt es, auch llb«r die neu ein gelaufenen Karten der Jahre 1926—1930 zu berichten. Es können somit die Ergebnisse von 13 Jahren in drei Etappen verglichen werden. Wegen grundsätzlicher Einzelheiten über solche Käuferbefragungen verweise ich auf die unten genannte Literatur*). Zum besseren Ver ständnis sei nur erwähnt, daß der Karl-May-Verlag die Fragekarten den Bänden 1 und 36 der Neiseromane von Karl May beigelegt hat. Alle Einsender der Karten erhalten ein Bild des Schriftstellers mit seinem Namenszug. Band 1 (»Durch die Wüste«) ist ein in Nord afrika spielender Ichroman, ursprünglich für Erwachsene geschrieben. Band 36 (»Der Schatz im Silbersee«) spielt im »Wilden Westen«, der Held wird in dritter Person eingefllhrt. Dieser Band war ursprünglich für die Jugend geschrieben. Die Fragen lauteten: a) Haben Sie das Buch gekauft, weil Sie es vorher — etwa in einer Leihbücherei — gelesen hatten? Oder weil Sie einen andern Mayband vorher lasen und er Ihnen gefiel? Oder war Ihnen das Buch durch einen Bekannten, eine Buchhandlung (welche?) oder einen Bücherreisenden empfohlen worden? Oder wur den Sie durch einen Prospekt, ein Inserat, durch Auslage in einem Buchladen oder in einem Schaufenster darauf hingewiesen? b) Haben Sie das Buch geschenkt erhalten? Zu Weihnachten oder bei einem andern Anlaß? Von Eltern, Verwandten, Bekannten? Ging der Gedanke des Geschenks von Ihnen oder vom Geber aus? Aus welchem Grund wurde ein Maliband gewählt? Zunächst ein Überblick der beigefügten und der eingelaufenen karten: Beigelegte Karten Bd. I Bd. SS gesamt ISIS/20 22 020 27 610 49 630 1921/25 34 144 31 712 65 856 1926/30 42 197 47 042 89 239 1918/30 98 361 106 364 204 725 Beantwortete Karten Bd. 1 Bd. SS gesamt 1918/20 3902 --- 17.70/, 6298 - 19.2^ 9200 — 18.60^ 8735 — 13.30/, 1921/26 4szg — iz.z°/o 4199 -- 13.30/, 1926/30 6430 --- 12.8°/, 84S4 — 17.S°/o 13884 -- I6.40/, 31819 ^ 15.30/0 Die Durchschnittziffer von 16,3A an Beantwortungen ist sehr hoch (verglichen mit anderen Umfragen). Zweifellos wirkt hier der Anreiz *) Giese-Hüser, M.: Zur Psychologie des Bllcherkäufers. Langen salza 1921. Kliemann, H.: Neuere Motivstatistiken im Buchhandel. Re klame 1927, Nr. 21. — Eine neue Motivstatistik. Bbl. 1927, Nr. 222. — Zur Wirksamkeit der Werbemittel im Buchhandel. Bbl. 1930, Nr. 165.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder