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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.07.1931
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- 1931-07-02
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- 02.07.1931
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ISO, 2. Juli 1831. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Tisch». Buchhandel. Hardt sagk, daß in allen Kreisen und in allen deutschen Ländern ein dringendes Bedürfnis nach englischen Büchrrn bestände, daß aber, wie in allen Ländern, die Vermögensverschiebungen auf das Geschäft drucken. Auch die Büchereien haben nicht mehr die Mittel, aus ländische BUcher zu kaufen, sie liehen sie manchmal selbst von den Besitzern solcher BUcher. Im Gegensatz' zu Herrn Hempel vertritt er die Meinung, daß es unbedingt nötig sei, in englischen Büchern ein großes Lager zu halten, um Verkäufe anzuregen. Er sagt den englischen Verlegern, daß von seinen sieben Schaufenstern immer eins fUr englische BUcher Vorbehalten werde, und er bittet um Kom- missionsbUcher. In England fängt man an, Kommissionsbllcher auch nach Deutschland zu versenden. Dies sei -er springende Punkt und andere englische Verleger sollten diesem Beispiel folgen. Eine Buchhändlerin Ruth Niven gibt ebenfalls im vublisder anck kookgellsr eine Schilderung einer Frühjahrsfahrt in ländliche Gegenden Slldenglands mit einer Buchkarawane. Die fahrende Buchhandlung bestand aus einem Anhänger an einem Personenkraft wagen. Man hatte 760 BUcher mitgenommen, von denen 500 in der Auslage des Wagens und auf Gestellen gezeigt werden konnten. Die Reise sollte zunächst eine Erkundtgungsreise sein, sie wird mit den aufgenommenen Erfahrungen und wesentlich anderem Bücher bestand im Herbst wiederholt werden, man wird sich dann weit gehend auf die WUnsche der Bevölkerung einstellen. — In der gleichen Zeitschrift ist häufig eine kleine Abteilung mit kurzen Rat schlägen fiir junge Buchhändler enthalten, in denen sie auf vielerlei aufmerksam gemacht werden, was sie sonst nicht so leicht erfahren. Jüngst erklärte der Verfasser die deutschen Abkürzungen und Aus drücke für die Art der Ausstattung unserer BUcher. Es heißt dabei, daß diese, meist vokallosen Abkürzungen für den Unkundigen oft gar keine Lösung zuließen'; er führt auf und erklärt: brsch., Hbldrb., Lnb., kart., Ldrb., usw. — Eine alte angesehene Antiquariats-Buch handlung in Exeter hat eine ganz neue Einrichtung getroffen. Sie hat ihre wertvollen Bestände zur Ausleihe bereitgestellt gegen einen Jahresbetrag von 1 Pfund. Sie begründet die Errichtung dieser ersten antiquarischen Leihbücherei damit, daß sie weiteren Kreisen ihre Bllcherschätze zur Verfügung stellen will. Wertvolle BUcher werden nur auf wenige Tage verliehen, die anderen auf vierzehn Tage. Öffentliche Büchereien werden vielfach die gleichen wertvollen BUcher besitzen, häufig geben sie sie aber nicht außer dem Haus, und gerade solche Bücher einmal bei sich haben zu dürfen, soll den Anreiz geben, diese neue Leihbücherei zu benutzen. Sch. Aus Polen. — Der Polnische Buchverlegerverein l?olski6 lo^vai-rystrvo Xsiarek) hielt am 2. Mai in War schau seine Hauptversammlung ab. Dem Jahresbericht für 1930 ist zu entnehmen, daß dem Verein fast alle Berufsverleger in Polen angehören. Eine annähernde Vorstellung von der wirtschaftlichen Bedeutung der Verleger geben die Uber die Kapitalien, das Soll und Haben usw. der 13 größten Verlagsfirmen mitgeteilten Zahlen. Das Anlagekapital dieser 16 Firmen beträgt 13 246 560 Zloty, das Re servekapital 2 462 410 Zloty, das Amortisationskapital 4 259 890 Zl., das Guthaben bei den Buchhändlern 1 540 172 Zl., das Guthaben bei anderen 1937 978 Zl. Der Verkauf erbrachte 1936 13 467 357 Zl. Von den Sollposten seien genannt: Wechsel 984 326 Zl., kurzfristige Verpflichtungen 2 466 592 Zl., langfristige 1858 073 Zl. Eingehend wird Uber die Tätigkeit des Vereins berichtet, der mehrere Denkschriften verschiedenen Stellen eingereicht hat und zahl reiche Konferenzen mit dem Kulturdepartement, dem Innenminister, dem Finanzminister, dem Bizeunterrichtsminister, dem Sejmabgeorö- neten usw. abgehalten hat, um zu erreichen, daß ein Gesetz Uber die Gemeindebibliotheken erlassen wird. Man darf erwarten, daß das Unterrichtsministerium den Entwurf dieses Gesetzes dem Sejm (Reichstag) bald vorlegen wird. FUr Propaganda in der Presse in der Weihnachtszeit wurden 1936 6600 Zloty verausgabt. Von dieser Summe entfielen 4200 Zl. auf den Buchhändlerverband und 1860 Zl. auf den Buchverlegerverein. — Die Bemühungen des Vereinsvor standes, eine Ermäßigung der Umsatzsteuer für 1929 und 1930 burchzusetzen, waren von Erfolg gekrönt. Auf Betreiben des Ver eins hat das Ministerium fllr Industrie und Handel am 1. April dieses Jahres einen Schuhzoll für polnische Bücher eingefllhrt, die im Auslande gedruckt sind. — Der Vollzugsausschuß des Vereins hielt 16 Sitzungen ab, das Sekretariat 9. Im Verlag des Vereins er schien »Die Organisation der SchulbUchereien« von Filipkowska- Szemplmska. Die Auflage betrug 2660 Exemplare. Nach den letzten Angaben erscheinen in Polen insgesamt 2223 Zeitungen und Zeitschriften. Die Zahl der polnischen Blätter im Auslande beträgt 153. Diese Zahlen gelten fllr 1931. In Estland erschienen 1930 amtlichen Angaben zufolge 276 Zei tungen und Zeitschriften. Von ihnen erschienen 80 einmal wöchentlich. Die estnische Buchproduktion belief sich 1936 auf 1725 Werke. vr. W. Christi ani. An die Herren Verleger politischer Literatur! — Ich bearbeite einen Fllhrer durch die neuere Literatur Deutschlands, die für die politische Bildung von wesentlicher Bedeutung ist. In Betracht kom men politische, soziologische, geschichtliche, volkswirtschaftliche und öffentlich-rechtliche Fragen, jedoch mit Ausschluß solcher Schriften, die lediglich fllr den Spezialisten Interesse haben und solcher Ver öffentlichungen, die bloß agitatorischen Charakter besitzen. Haupt sächlich wirb die Literatur der letzten sechs Jahre behandelt, doch wird gelegentlich auch weiter zurllckgegriffen. Es wird nicht eine vollständige Bibliographie, sondern eine Auswahl des Wertvollsten angestrebt und die einzelnen BUcher werden tunlichst kurz charakteri siert werden, damit der Leser sich einen Begriff von Inhalt, Anlage, Richtung, Schwierigkeitsgrad machen kann. Es wäre mir nun sehr erwünscht, möglichst viele Prospekte, bibliographische Karten, Notizen oder Besprechungen zu erhalten und ich bitte höflichst um Zusendung. Jedoch ersuche ich, nur solches Material zu senden, das nicht zurück gegeben zu werden braucht, also allenfalls Abschriften. Die Ent scheidung Uber di>e Aufnahme erfolgt im Einvernehmen mit einigen Fachbearbeitern. Halle (Saale), Mozartstraße 20. Prof. vr. Friedrich Hertz. Titel-Winke. — »Der Titul zu einem Buche ist gleichsam der Rock, welcher, wenn er wohl gerathen, dasselbe zieret, auch den Lieb haber, (wenn er in die Augen fället,) zu Kauffung des Buches reitzet.« So heißt es in C. F. Geßners im Jahre 1743 zu Leipzig erschie nenen, liebevoll zusammengestellten Lehrbuch »Der in der Buch druckerei wohlunterrichtete Lehr-Junge, oder: bey der Löblichen Buch- bruckerkunst Nöthige und nützliche Anfangsgründe«. Von der Wichtig keit einer wirksamen Titelgestaltung in graphischer Hinsicht durch drungen, erteilt der erfahrene Verleger und Drucker Geßner die fol genden Ratschläge, die er »bey Setzung eines Tituls« beobachtet wissen will. »Weil von denen Autoribus keiner leichtlich vorgeschrieben wird, aus was vor Schrifften man diese oder jene Zeile nehmen soll, so ist nöthig, daß man selbst erdichtet, was zum Wohlstände erfordert wird, Dahero befleißige man sich und bediene sich dieses Vortheils: 1.) Lese man selbigen fleißig durch, 2.) theile mau ihn in Theile ab, 3.) suche man die H a u p t z e i l e, (oder Hauptwort) welches in die Augen fallen soll, denn nach der müssen die andern Zeilen alle gerichtet werden, 4.) mache keine Zeile der andern gleich, (es sey denn, daß Worte in eine Serie nach einander in eine Spitze müßten gebracht werden,) welches sonst einen llbelstand machet. 5.) Überhaupt bediene dich nicht allzu fetter Lettern, denn je Heller ein Titul gesetzt ist, je besser er aussieht.« Zuletzt gibt Geßner den wohl wichtigsten Wink, die Haupt zeile oder bas Hauptwort des Titels nicht mit »gegossenen Lettern« erzwingen zu wollen. Statt lange auf diese Weise herum zuproben, ohne doch das Ziel eines guten Anblicks zu erreichen, solle man lieber den Holz- und Formenschneider in Tätigkeit setzen, der die Buchstaben wirkungsvoller, schlanker und dichter aneinander gedrängt zur Darstellung zu bringen, vermöge. Im Anschluß an dieses Abschnittchen seines Lehrbuches bietet Geßner einige Seiten voll Muster-Titel, die zum Teil auch wirklich typographisch reizvoll sind. Wenn wir sie studieren, weht uns auch etwas von der geistigen Atmo sphäre jener Zeit entgegen, die noch im Religiösen verankert war. Titel wie »Christliche Haus'-Postille«, »Haus-Kirch«, »Paßions- Schule« überwiesen unter den Musterbeispielen. I. 'kersdnalnacürickteu. Jubiläen. — Herr Gottfried Sieben, Prokurist und Leiter der juristischen Spvzialbuchhaivdlung Hermann Bahr in Ber lin konnte am 1. Juli auf eine 25jährige erfolgreich« Tätigkeit in diesem Hause zuriickblicken. Er war zuerst längere Zeit Expedient in der juristischen Leihbibliothek und nahm später kraftvoll die Zitgel der Sortimentsabteilung in die Hand. Herr Sieben arbeitete stets mit voller Hingabe und hat a» der günstigen Entwicklung dieses Geschäftszweiges »rohen Anteil. Als Leiter ist er ei» zwar strenger, aber im Grunde doch überaus wohlwollender Vorgesetzter. Er, der Kaufmann, verstand es, durch dustersten Kleist sich ln die Grund lagen der Rechtswissenschaft hineinzufindcn, sodast er jedem Aus kunft suchenden Juristen ein sicherer literarischer Berater sein kann. Mögen seine reichen Kenntnisse noch lange Jahre der Firma er halten bleiben. Am 27. Juni beging Herr Bernhard Bubenhofer bas Jubiläum seiner 2Sjährigen Tätigkeit bei den Firmen Koch, Nefs L Oetinger G. m. b. H. L Co. und August Brcttinger in Stutt- 835
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