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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.06.1931
- Strukturtyp
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- 1931-06-16
- Erscheinungsdatum
- 16.06.1931
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- Deutsch
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Interesse erweckte. Am Nachmittag hatten sich Herren der Deutschen Buchhändler-Lehranstalt bereitwilllgst mit Vorträgen zur Versligung gestellt. Nach der Begrüßung durch Herr» Studiendirektor Korselt sprach Herr Geppert über Leipzig als Depot des Buchhandels, Herr vr. Richter in einem Lichtbildervortrag über »Dürer als Auchkünstler und Graphiker» und Herr Korselt tu einem Lichtbilbervortrag über den französischen Buchhandel. Für den Abend hatte uns die Buch händler-Lehranstalt zu einem Abendessen im Gasthaus Napoleonstein gebeten, wo die Jugend in geselligem Beisammensein ein paar frohe Stunden verlebte. Am Dienstag wurde die Firma Breitkopf L Härtel besucht, wo Notensatz und Notenstich die besondere Aufmerksamkeit er regten und der Leiter des Archivs Herr vr. Hitzig uns auf einem Nundgang das Archiv zeigte und Uber seine Schätze berichtete. Von dort ging es in die Lehrmittelausstellung, die Lehrmittelwerkstätten und das Antiquarium von Koehler L Volckmar. Der Nachmittag gab einen Einblick in das Kommissionsgeschäft und das Barsortiinent bei Koehler L Volckmar, wo Herr Cyriacus sltr die Geschästsleitung sprach. Am Mittwoch führte Herr Behnsen uns in die Organisation und den Betrieb der Bestellanstalt, der Paketaustauschstelle und der BAG eint auch das Buchhandlerhaus wurde besichtigt. Von dort gin gen wir zur Deutschen Bücherei, in der Herr Bibliotheks-Oberinspektor Kleischhack in einem einleitenden Vortrag Ausgabe und Organisation erläuterte. Eine eingehende Besichtigung schloß sich an. Unfern Schü lern war es interessant zu hören, daß der Direktor der Hamburger Staats- und Universitätsbibliothek Prof. vr. Wahl der erste Direktor der Deutschen Bücherei gewesen ist. Herr vr. Odermann führte uns dann Im Museum sür Buch und Schrift, wo unter anderem die 42- zeilige Gutenbergbibel bewundert wurde. Ein Spaziergang durch das Messegelände zum Bölkerschlachtdenkmal beschloß den Tag. Es waren arbeitsreiche Tage in Leipzig, aber sie waren auch reich an Belehrung und Anregung sür unsere Schüler. Wenn unser Aufenthalt in Leipzig planmäßig durchgesiihrt werden konnte, so ge bührt unser Dank in erster Linie der Deutschen Buchhändler-Lehr anstalt. Herr Oberstudiendirektor Pros. vr. Frenzel hatte wieder in der liebenswürdigsten Weise die Vorbereitungen für unseren Auf enthalt dort übernommen und ließ es sich auch nicht nehmen, unsere Schüler am Dienstag persönlich zu begrüßen und die Kollegen der Lehranstalt, insbesondere die Herren Geppert, Korselt und vr. Richter hatten sich mit Rat und Tat uns zur Verfügung gestellt. Wir erinnern uns dankbar des uns gegebenen Abendessens als Gäste der Lehr anstalt. Unser Dank gilt aber auch den Firmen und Anstalten, die uns die Besichtigung ihrer Betriebe bereitwilligst ermöglichten und ihren Mitarbeitern, die uns durch Vortrag und Führung gefördert haben. Unsere Fahrt ging bann weiter nach Weimar, von wo die Jugend in der kurzen Zeit doch eine Fülle reichster und tiefster Eindrücke mit nahm. Eine Wanderung im schönen Thüringerland und der Besuch der Wartburg beschlossen die Fahrt, worauf die Heimreise von Eisenach über Kassel angetrelen wurde. R. Heer, Studienrat. Vom Deutschen Buchgewerbevereln. — Km Sachsenzimmer des Deutschen Buchgewerbchauses in Leipzig fand am 10. Juni die diesjährige Hauptversammlung des Buchgewerbevereins statt, die den ersten Vorsteher neu zu wählen hatte. Herr Gcheimrat vr. L. Volk mann bekleidete seit nahezu drei Jahrzehnten dieses Amt. Er trat im vergangenen Sommer von der Leitung des Vereins zurück, nicht zu letzt aus dem Grunde, weil der von ihm seit Jahren leidenschaftlich geforderte Bau eines Museums sich nicht verwirkliche» ließ, wenigstens zurzeit nicht. Zu seinem Nachfolger wurde Herr Carl Wagner von der Geographischen Anstalt H. Wagner L E. Debes, Leipzig, einstimmig gewählt. Der neue Vorsteher ist von Jugend an mit den Aufgaben des Deutschen Buchgewerbevereins eng verwachsen. Er hat im Jahre 1914 die Historische Gruppe der Lithographie auf der »Bugra« organisiert. Aus dieser Tätigkeit heraus entstand Wagners biographisches Werk über Alois Senefelder. Auch sonst hat sich der neu- Führer des Buchgewerbevereins fachschriftstellerisch betätigt. Als Mitglied des Vorstandes hat er in letzter Zeit sich besonders um die Wiederbelebung des Ausstellungswesens bemüht.-Zum ersten Schatz meister wurde Herr Gustav AI in sch wiedergewählt. Ihm ist cs zu danken, daß der Buchgewerbevcrein trotz der allgemeinen Wirt- schastsnot und Geldknappheit über ein einigermaßen gutes finanzielles Rückgrat versügt. Dem Buchgewerbeverein gehören 1459 Mitglieder an. Im vergangenen Jahre hat er durch den Tob eine Anzahl ver dienter Freunde verloren, erwähnt sei besonders Kommerzienrat Georg Gtesecke, der dem Verein seit der Gründung in vorderster Reihe an gehörte. Internationaler Verband der Bernssvercinignngen der Schrift steller. — Der Plan eines internationalen Verbandes aller Schrist- stellerorganisationen ist aus dem soeben beendeten Kongreß der Auto ren, der in dem wunderbaren Eigenheim der »SvclötS ck«s Oous <ie vettros» im Hotel Mafsa in Paris stattfand, verwirklicht worden: es gibt heute also eine »Lsäsration International« (Iss Sociötös ckss Leus äe I-ettres«. Begründet wird die Notwendigkeit eines der artigen internationalen Verbandes u. a. folgendermaßen: Die zwischenstaatlichen Beziehungen literarischer Natur werden immer häufiger und inniger, und damit wird die Gefahr der Schädigung der Interessen der Autoren infolge mangelhafter Wahrung dieser Interessen immer größer. Der Autor hat aber ein Recht darauf, daß bet jeder Reproduktion oder Anpassung seines Werkes im Aus land (also vor allem Übertragung und Verfilmung) dessen Form und Eigenarten gewahrt bleiben, weiter hat er ein Anrecht aus den sicheren und ruhigen Genuß der materiellen Vorteile, die ihm durch die Verbreitung seiner Werke im Ausland erwachsen. Notwendig ist also eine ständige, im Ausland ausgellbte Kontrolle und' ein regelmäßiges Einziehen der Honorare. Sitz des neuen Verbandes ist Paris. Er verfügt über ein ständiges Büro, ein Exekutivkomitee und einen jährlichen Kongreß. Jede dem Verband angeschlossene Schriftstellerorganisation stellt dem Exekutivkomitee zwei Abgeord nete. Der Vorsitzende des neuen Verbandes wird für die Dauer eines Jahres gewählt. Die Höhe der finanziellen Beiträge durch die angeschlossene» Organisationen wird nach deren Mitgliederzahl bemessen. Die leitenden Stellen sind ohrenamtlich. Ausdrücklich wirb in den Statuten betont, daß immer nach Möglichkeit eine güt liche Erledigung aller strittigen Kragen aus dem Wege des Schieds gerichts anzustreben sei. Zum Präsidenten wurde der Vorsitzende der »Svciöts ckos Oous ck« veitros», Herr Gaston Rageot, gewählt. Die Zahl der Vizepräsidenten beläuft sich vorderhand aus vier: Heinrich Mann sDeutschland), Marinetti (Italien), Zaleski (Polen) und Krau Stiernftedl (Skandinavien). Generalsekretär ist Herr Josö Germain, von dem hier schon des öfteren als geschickter Propa gandist sür bas französische Buch im Ausland die Rode war. Der nächste Kongreß wirb in Wien unter der Leitung von Raoul Auern- heimer stattfinden. vr. Ue.-Paris. Aushebung der Zwangswirtschaft für Leipziger Meßräumc. — In Nr. 17 des Sächsischen Gesetzblattes ist am 4. Juni 1931 aus Seite 93 eine Verordnung vom 39. Mai 1931 veröffentlicht worden, wonach Geschätsräume, die der Ausstellung von Mustern auf der Leipziger Messe dienen, ohne Rücksicht auf die Höhe der Friedens- Miete von den Vorschriften des Reichsmietengesetzes und des ersten Abschnittes (KZ 1—36) des Gesetzes über Mieterschutz und Mieteini gungsämter ausgenommen werden. Durch diese Verordnung ist die bisher sür Leipziger Meßausstellungsräume bestehende Zwangs wirtschaft beseitigt worden. In Zukunft wird daher für Meßaus- stellungsräume nicht mehr eine gesetzliche Miete festgesetzt, vielmehr bleibt es den Vertragsparteien überlassen, die Höhe der Meßmiete gegenseitig zu vereinbaren. Verbotene Druckschrist. — Durch Urteil des Schöffengerichts Augsburg vom 18. März 1931 V 2 0 646/39) wurde das zu Gerichtshänden gekommene, mit der Überschrift »Meisterin der Liebe«, Joses Kunz, Wien XII, beginnende Buch eingczogen. Sämtl. Exem plare des Buches sowie die zu seiner Herstellung bestimmten Platten und Formen sind unbrauchbar zu machen. 0 646/39. Augsburg, 10. Juni 1931. StA. (Deutsches Kriminalpolizeiblatt Nr. 964 vom 13. Juni 1931.) Lerjoiralnackrickten. Gestorben: am 10. Juni nach kurzem Kranksein Herr Direktor vr. Otto A ck v a, der weit über die Grenzen Leipzigs hinaus hochge schätzte und hochverdiente Leiter des Kommissioushaufss deut scher Buch- und Zeitschriftenhändler e. G. m. b. H. in Leipzig. Der Verschiedene, aus dem Offiziersberufe kommend, trat am 1. Oktober 1919 in das Unternehmen ein. Er hat sich mit einer Liebe und Hingabe der Sache und darüber hinaus den großen und brennenden Fragen und Problemen unseres Berufes gewidmet, die alle, die ihn kannten, mit tiefer Bewunderung erfüllt haben. Herr vr. Ackva hat die Leitung des Unternehmens in wirtschaftlich schwerster Krisenzeit übernommen. Der schöne wirtschaftliche Erfolg in den letzten elf Jahren ist seiner überragenden Persönlichkeit, seiner wcitschauendcn klugen Arbeit und seiner eisernen Energie zu danken. Er hat seine eigene Person und fein eigenes Wohlergehen jederzeit zurückgestellt hinter die Sache der Genossenschaft und die des Berufes. Zielbewußt und sicher hat Herr vr. Ackva alle
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