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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.06.1931
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- 1931-06-09
- Erscheinungsdatum
- 09.06.1931
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- Deutsch
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fßs: 130, g. Juni 1931. Redaktioneller Teil. BSrsinblatt s. b.Dtlchn.Buchhandel. Musarlon-Verlag A.-G., München. — Eine außerordentliche Generalversammlung findet am LS. Juni 1831, IlllUhr, in der Tep pichfabrik Gebr. Schoeller in Düren, Rhld. statt. Tagesordnung: 1. Beschlußfassung über Liquidation der Gesellschaft. 2. Bestellung eines Liquidators und Änderung der Firma. S. Beschluß über Ver kauf des Gesellschastsvermögens im ganzen. 4. Vorlage und Geneh migung der Eröffnungsbilanz und Entlastungserteilung. (Deutscher Neichsanzeiger Nr. 128 vom S. Juni ISA.) Theatiner-Verlag A.G. i. Liquidation, München. — Der auf den IS. Mai clnberufcnen Generalversammlung wurde die Liqui dations-Schlußrechnung vorgelcgt. Aus dem vom Liquidator ge gebene» Bericht geht hervor, daß die Liquidation am 30. Fan. 1g3ü beschlossen wurde und daß die Liquidations-Eröffnungsbilanz auf diesen Zeitpunkt Aktiv-Werie in Höhe von Mk. kl ML,81 aufwies, während die Schulden Wk. KO 808.43 betrugen. Die in der Eröff nungsbilanz eingesetzten Werte konnten nicht erreicht werden, es ver blieb vielmehr nach Abzug der während der Liquidation angesal- lenen Unkosten in Höhe von Mk. 2 M8.08 zur Befriedigung der Gläu biger nur mehr ein Betrag von rund Mk. 38 000.—, sodaß sich eine Differenz zwischen Aktiva und Passiva von Mk. 23KS8.— ergab, auf die die Gläubiger verzichteten; eine Ausschüttung an die Aktionäre aus dem Liquidations-Erlös ist daher nicht möglich. Das Aktien kapital der Gesellschaft betrug Mk. 88 000.—, vertreten waren Mk. 38180.—. Die Liquidations-Schlußrechnung wurde einstimmig genehmigt, ebenso wurde dem Liquidator und dem Aussichtsrat ein stimmig Entlastung erteilt. Die nächste preußische Bibliothcksprllsung für den mittleren Bibliotheksdienst an wissenschaftlichen Bibliotheken und für den Dienst an volkstümlichen Büchereien beginnt in der Staatsbibliothek in Berlin voraussichtlich Mittwoch, den 14. Oktober 1831. Wenn zwei Einzeltermlne nötig sind, beginnt der zweite voraussichtlich Mittwoch, den 28. Oktober; in diesem Kalle bleibt die Verteilung der Anwärter aus die beiden Termine Vorbehalten. Die Prüfung wird vor der bisherigen aus der Grundlage der Prüfungsordnung vom 24. März ISIS eingesetzten Prllsungskommission stattsindcn. Getrennte Prüfungen sllr den mittleren Bibliotheksdlenst an wissen schaftlichen Bibliotheken und für den Dienst an volkstümlichen Büchereien nach Maßgabe der Bibliotheksprllsungsordnung vom 24. September 1880 werden !m Herbst 1831 noch nicht abgehalten. Gesuche um Zulassung zur Prüfung sind bis zum 18. September 1831 nebst den erforderlichen Anlagen (Prüfungsordnung von 181k, 8 8) an den Vorsitzenden des Staatlichen Prüfungsausschusses für bas Bibliothekswesen in Berlin NW 7, Unter den Linden 38, eln- zureichen. Kür die Stenotypieprüfung hat jeder Prllsling sich die Maschine selbst und auf seine Kosten zu beschaffen. Berlin. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses: vr. Kriiß. Tagung des Deutschen Sprachvereins. — Unter starker Teil nahme aus dem Reiche, Österreich und dem übrigen deutschsprechen de» Auslände fand vom 23.—28. Mai zu Halle die 28. Haupt versammlung des Deutschen Sprachvereins statt. Die Eröffnung bildete am Sonnabend ein Begrüßungsabend, bei dem nach den An sprachen des Vorsitzenden des Haitischen Zweigvereins, vr. Walter Linden, und des Vertreters der Stadt Halle Lieder- und Munbart- vorträge geboten sowie Bilder aus der Geschichte der Stadt Halle gezeigt wurden. Am Sonntag vormittag folgte in der Aula der Universität die öffentliche Festsitzung, ln der nach einer musika lischen Eröffnung der erste Vorsitzende des Vereins, Ministerial direktor vr. Richard Jahnke auf den auch von den Behörden an erkannten hohen Wert der Bestrebungen des Vereins hinwies. Den Festvortrag hielt darauf vr. Walter Linden über -Sprache vom geisteswissenschaftlichen Standpunkt«. — Den geschäftlichen Mittei lungen ist zu entnehmen, daß der Deutsche Sprachverein gegenwärtig 487 Zweigvereine mit 33 337 Mitgliedern sowie 8357 Einzelmttglieber zählt, zu denen noch 8129 Schüler (Studenten! kommen. — Am Sonn tag nachmittag und Montag vormittag gelangten die Anträge der Zwcigvcrclne zur Beratung. Ein Hamburger Antrag »Der Deutsche Sprachverein wolle jährlich einen größeren Geldpreis für den Ver fasser eines Buches des schönen Schrifttums aussetzen, das sich neben seinem künstlerischen Wert vor allem auch durch sorgfältige Behand lung der Sprache auszeichnet«, wurde im Grundsatz angenommen, die Ausführung aber dem Vorstand überlassen. Starke Gegensätze der Ansichten ließ der Antrag des Wiener Zweigvereins hervor- trcten, der eine unmittelbare Einwirkung des Vereins auf den Sprach gebrauch der Behörden zum Zwecke hatte. Er wurde nach starken Wendungen einzelner Vertreter »gegen jede Reglementierung und Uniformierung der Sprache« zurückgezogen und durch einen Antrag Steche folgenden Wortlauts ersetzt: »Die jetzt vorhandenen Sprach- auskunstsstellen werben, zunächst versuchsweise, zu einem Sprachaus- schuß oder Sprachbcratungsausschuß zusammengefaßt. Der Ausschuß teilt Auskunstsuchcnden mit, ob in dem betreffenden Kall eine ein zige Form als richtiges oder gutes Deutsch anzuschen ist oder ob mehrere Formen zulässig sind, in diesem Falle, welche Form ln den einzelnen Landschaften oder Fachgebieten hinzuzuziehcn ist.« Auch dieser Antrag wurde gegen den Einspruch einer starken Minderheit abgclehnt, doch der Grundgedanke als berechtigt erklärt und seine weitere Erwägung durch den Vorstand zugcsagt. — Am Montag nachmittag fand In dem als Goethes Schöpsung bekannten kleinen Theater in Lauchstädt durch Mitglieder des Haitischen Stadttheaters eine Ausführung der Tragödie »Heroische Leidenschaften« des bei der Tagung anwesenden Dichters A. G. Kolbenheyer statt. Eine Voranzeige vom Jahre 1739. — Einer Nummer der »Ham- burgischen Berichte von Gelehrten Sachen« vom k. März 1738 ent nehmen wir bas folgende, aus Königsberg eingesandte Artikelchen. Es berichtet von dem Druck einer Bibel in lettischer Sprache und ver setzt uns recht lebendig hinein in das sorgsam eingeleitete Unter nehmen. »Königsberg vom 14. Fcbr. Es ist ln dem 88. Stück der Be richte des 1738. Jahres unter dem Titel von Königsberg gesagt wor den, daß daselbst eine Bibel in lettischer Sprache gedruckt werde. Da es aber nicht eine lettische, sondern eine lettischeist, als welche Sprache sowohl in Lieslaud als in Kurland von dem Laudmann ge braucht wirb: so erachtet man für dienlich dem Publico davon einen dienlicheren Bericht zu geben. Es hat der sel. Hr. Generalsuperint. über das Herzogthum Lies- land, I o h a n F t s ch e r, mit Zuziehung der gelehrtesten Männer im Jahre 1K88 zum erstenmal die Bibel mit vieler Mühe und Beschwernis in diese Sprache gebracht. Und wiewohl seine königl. Matestet in Schweden, Carl der XI. einen großen Theil der Kosten zu diesem Werk hergegeben: so ist doch nicht möglich gewesen, mehr als etwa» 1800 Ezemplaria davon drucken zu lassen; inmassen man bas Papier dazu aus Frankreich hat überkommen lassen müssen, welches zu damaligen Kricgszeiten nicht ohne besondere Gefahr geschehen können: wie denn das Schiss, worauf das Papier geladen war, ei ne mSeeräubertndieHändegerahtenist, welcher iedoch, da er vernommen, daß es zum Abdruck des götl. Wortesbe st immt wäre, nicht» lleinbasPapier, sondern auch das Schiff mit seiner ganzen Ladung wieder freu gegeben, wie solches von dem sei. Hrn. Dort. Buddeo in seinem gelehrten Lexico als Zeichen der götl. Vorsehung angemerket worden. Da aber diese Bibel einige Jahre her so rar ge worben, daß, ob man gerne vier, ja mehr Thaler dafür gezahlet hatte, mau doch dieselbe nicht leicht hat habhaft werden können: so ist diese Naht besonders dem jetzigen Hn. Generalsuperiut. und kraesicki eeole- siastico des kayserl. Oberconsistorii des Herzogthums Lieslauds, als dem einzigen Sohn des obengemeldeten Hu. I«. Beniam. Fischer, zu Herzen gedrungen, baß er etliche Jahre her damit umgegangen, wie er bas Buch dem gemeinen Man sowol als auch der Jugend, um einen billigen Preis in die Hände bringen möchte. Und dieses ist ihm auch unter Gottes Beystand so weit gelungen, indem Gott die Herzen Hoher und Niedriger erwecket, daß viele unter denselben ein ansehnliches, zur Prenumeration und anderen erforder lichen Unkosten der Armnth zum besten hergeschossen, damit das Werk endlich in allem seinen guten Fortschritt haben möge. Es arbeiten nicht nur in Riga beständig fünf der gelehrtesten Männer theils aus Lics- land theils aus Kurland an der Verbesserung, sondern es werden auch in der hiesigen Hartunglschen Buchdruckcrey wöchentlich zwey Bogen im Druck ausgefertiget. Die ganze Auflage ist bis 8000 Ezempla-re beliebet worden, wovon bereits anietzo, da dieses geschrieben wird, feit Martini vorigen Jah res der dritte Theil ans der Presse gekommen, däbey versichert wird, daß das Werk sowol im billigsten Preise, reiner, deutlicher, sogenann ter Borgisfchrift, und ziemlich grossem Octav, als auch mit mög lichster Sorgfalt dem Publico wird dargeleget werden, zu welchem Ende zwey Prediger aus Liesland zur Besorgung der Correctur hier her nach Königsberg gesandt worden, und sich daselbst bis zu völliger Endschaft des Druckes aufhalteu werden. Jngleichen kan man zum Preise Gottes dem Publico nicht verschweigen, daß anietzo nebst dem neuen Test., welches bisher nur zu haben war, nun auch bas bisher noch niemals gedruckt gewesene alte Test, zu Reval in eslhnlscher Sprache mit bestem Kleis übersetzt und gedruckt werbe.« I. 863
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