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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.10.1931
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- 1931-10-24
- Erscheinungsdatum
- 24.10.1931
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- Deutsch
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MMMEdtllDklMM VllckkaM Nr. 248. Leipzig. Sonnabend Sen 24. Oktober 1931. 88. Jahrgang, Mitteilungen des Deutschen Verlegervereins Die Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblattes finden auf sie keine Anwendung Nr. VI (Nr. V Bbl. 1931 Nr. 193). Betettigungshonorar und Ladenpreis.*) Von Ui. Oskar Siebeck, Tübingen. In der Erörterung über den Einfluß des Honorars aus den Preis des wissenschaftlichen Buches wird die Honorierung in Prozenten des Ladenpreises immer nur als »eine von ver schiedenen Berechnungswcisen» behandelt **). Dagegen ist, soweit ich sehe, nie davon die Rede, daß diese Art der Honorarberech nung sich je nach den im Bcrlagsvertrag zu treffenden Ver einbarungen über die Fälligkeit des Honorars sehr verschieden auswirkt. Wird nämlich das Honorar nach Maßgabe des tat sächlichen Absatzes, also als Betciligungshonorar ausbezahlt — und das ist nach meiner Überzeugung der ursprünglich« Sinn dieser Bercchnungsart —, so beschränken sich die risikobelastctcn Investitionen des Verlegers auf die Aufwendungen für Satz und Druck, Papier, Buchbinderarbeit und andere technische Herstel lungskosten. Wird dagegen das Honorar nach Druckvollendung oder zu anderen, im voraus festgclegtcn Terminen, - also ohne Rücksicht aus den Absatz des Buches, ausbczahlt, so erhöht sich das finanzielle Risiko des Verlegers um den vollen Betrag des Honorars. Wenn man sich die kalkulatorische Auswirkung der verschiedenen, praktisch in Frage kommenden Prozenthonorare im einen und im anderen Falle vergegenwärtigt, zeigt sich auch sofort, daß ein und derselbe Honorarsatz, der als Beteiligungs- Honorar durchaus tragbar sein mag, eine zumal bei der der zeitigen Verfassung des Büchermarktes nur in ganz seltenen Fällen zu verantwortende Belastung bedeutet, wenn das Hono rar ohne Rücksicht aus den Absatz des Buches bezahlt wird. Bei der Kalkulation eines neuen Buches ist heute mehr als je die erste und letzten Endes entscheidende Frage, welcher Preis für ein Buch tragbar ist. Je höher der Preis, desto größer das Risiko, das der Verleger zu tragen hat. Dazu kommt, daß er nie wissen kann, wie viele Exemplare eines Buches und in welcher Zeit er diese verkaufen kann. Denn das gangbarste Buch kann jederzeit durch ein erfolgreiches Konkurrenzwerl verdrängt oder sonstwie veralten und nahezu unverkäuflich werden. Da somit von den für die Festsetzung des Preises bedeutungsvollen Mo menten gerade die wichtigsten sich jeder rechnerischen Erfassung entziehen, muß wenigstens bei der Ermittlung derjenigen Preis- elcmente, die berechnet werden können, möglichste Exaktheit an gestrebt werden. Es leuchtet ohne weiteres ein, daß in den Preis eines Werkes die gesamten einmaligen Aufwendungen cinkalkuliert werden müssen, deren es bedarf, damit das Manuskript eines Verfassers als fertiges Buch auf den Markt gebracht werden kann. Das Mit sreundlicher Genehmigung aus den Mitteilungen des Verbandes der Deutschen Hochschulen 1931, Heft AK. — Abzüge stehen in geringer Zahl zur Verfügung. Die Geschäftsstelle des Deutschen Verlcgervereins, Leipzig. "> Mit dieser Begründung setzt z. B. Eisfeld (»Nachrichten des Akademischen Schutzvcreins-, IV. Jahrgang 1927, Nr. 1/2) in dem von ihm abgewandclten Kalkulationsbeispicl an Stelle des in Prozenten des Ladenpreises zu berechnenden Honorars ohne weiteres »eine» festen Betrag, der etwa auf Grund eines Bogenhonorars be stimmt sei--, ein. gilt natürlich für ein ohne Rücksicht auf den Absatz zahlbares Honorar genau wie für die oben sogenannten technischen Her stellungskosten. Außer diesen einmaligen Investitionen, die für jedes Buch bei dessen Druckvollcndung im wesentlichen genau berechnet wer den können, muß der Verleger aber aus dem Absatz seiner Ver lagswerke auch seine fortlaufenden Aufwendungen für Gehälter, Propaganda, Lagerung und andere zwangsläufige Unkosten, seine Spesen oder allgemeinen Handlungsunkosten decken. Denn der Verleger wissenschaftlicher Werke und Zeitschristen verfügt außer dem Erlös aus dem Absatz derselben über keinerlei Ein nahmen. Auf der anderen Seite ist es mit der Herstellung der Werke allein nicht getan. Soll der Verleger seiner Verpflich tung, diese auch zu verbreiten, Nachkommen können, so muß vor allem der Fortgang seines Betriebes gewährleistet sein. Die allgemeinen Handlungsunkosten können aber — und darin liegt die Schwierigkeit für ihre kalkulatorische Erfassung - immer nur sür einen ganzen Verlag, nicht aber sür das einzelne Bcrlagswerk, zahlenmäßig ersaßt werden. Auch eine Kontrolle der Wirtschaftlichkeit dieser Aufwendungen ist nur in der Weise möglich, daß sie ständig mit der gesamten Auslieferung, dein Umsatz, und mit der gesamten Produktion, der Herstellung, am besten eines jeden Geschäftsjahres, verglichen werden. Im selben Verhältnis, in dem auf diese Weise die allgemeinen Handlungs unkosten zu Umsatz und Herstellung eines ganzen Verlags ge halten werden müssen — heute vielleicht die wichtigste, jeden falls die schwierigste Kunst des Verlegers —, sind die Spesen auch bei der Kalkulation des einzelnen Werkes in Rechnung zu stellen. Wollte man dabei die anteilige Belastung nach der Gangbarkeit der Werke oder nach anderen exakt nicht faßbaren Gesichtspunkten abstufen, so käme damit ein weiteres aleatorisches Moment in die Kalkulation, die nach meiner Überzeugung nur dann einen Sinn hat, wenn alle Unsicherheitsfaktoren in einer einzigen Schätzung erfaßt werden können, für die der Verleger in seiner Erfahrung wenigstens gewisse Anhaltspunkte hat. Das Verhältnis zwischen allgemeinen Handlungsunkosten (Spesen) einerseits, Umsatz oder Herstellung andererseits, ist, wie überall, auch im Verlag heute noch erheblich ungünstiger als vor dem Kriege. Ein »Spesensatz-- von 25A aus dem Um satz oder 40?? aus der Herstellung dürfte nach meiner Kenntnis als Regelfall keinesfalls zu niedrig gegriffen sein. Wenn der Ladenpreis eines in der Herstellung begriffenen Werkes erst er mittelt werden soll, halte ich es für richtig, die allgemeinen Un kosten den gesamten Herstellungskosten zuzuzählcn. In den folgenden zur Veranschaulichung konstruierten Kalkulationsbei spielen kommt daher immer nur ein Spescnzuschlag von 40?? aus die Herstellung in Anrechnung. Einen gewissen Ausgleich sür die große Unsicherheit jeder Kalkulation findet der Verleger höchstens in seinen Erfahrungen mit dem Absatz ähnlicher Werke. Denn sie sind der einzige posi tive Anhalt für die Beurteilung der Absatzchancen eines neuen Buches. Danach wird er die Zahl derjenigen Exemplare be messen, die zu dem zu kalkulierenden Preise verkauft werden müssen, damit seine gesamten, einmaligen und fortlaufenden Auf wendungen für Herstellung und Vertrieb des Werkes Deckung 33
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