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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.10.1931
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1931-10-20
- Erscheinungsdatum
- 20.10.1931
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- Deutsch
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x° 244, 20. Oktober 193l. Fertige Bücher. S»rsrEatt k d. Dtschn vll>rhEd«r. 57gg OL 1^4 LULL IV Ein echter Dichter, hat Dembitzer schon in jungen Zähren aus über vollem Herzen sein Schönstes gegeben: ergreifende, köstliche Lyrik! Wenige Jahre vor dem Weltkrieg erschienen in aller Stille die ersten Poem Goethes halten", schrieb ein bekannter Kritiker jener Tage, und ähnlich waren die Urteile vieler. „Schwarze Blätter", „Aus meinen Tagen", „Verlorene Welten" und andere jener kleinen Sammlungen berechtigten zu den schönsten Hoffnungen, den höchsten Erwartungen; da kam der Krieg und das Vergessen. Zähre später erschienen aus der zweiten Schaffensperiode Dembitzers seine Prosadichtungen „Aus engen Gassen", „Uber die Liebe", „Mein Onkel", „Nächte im Vondelpark" u. a. Gereifte Elegien sind es, die hier ein tiefes Gemüt und einen scharfgeschliffenen Geist offenbaren und die Wandlung des jungen Talentes zum Könner, zum Dichter erkennen lasten. Wieder finden die schmalen Bändchen stärkste Be achtung, ein Berliner Blatt vergleicht den Verfasser diesmal mit Dostojewski. Die größten deutschen Zeitungen zollen ihm Anerkennung und Bewunderung. Doch wieder ward es still um Dembitzer. Der Dichter war in die Einsamkeit geflüchtet. Nochmals Zahre später schrieb er, 1931, sein größtes und reifstes Werk: in vier Tagen und vier Nächten entstand der Roman „Bummler und Bettler". Ein kleiner Roman nur, doch ein starkes gewaltiges Buch von packender Eigenart und hinreißender Kraft der Gestaltung. Wenn jetzt ein dritter Vergleich gesucht werden sollte, müßte man an Knut Hamsun denken. Wer den „Bummler und Bettler" gelesen hat, wird aufgewühlt sein bis in die Abgründe der Seele. Hier ringt ein wahrer Dichter um Verständnis seiner tiefen Menschenliebe. Kein Buch zur Nur-Unterhaltung, es gibt Gedanken und verlangt Nachdenken. „Tempo" Berlin Eine auffallende Neuerscheinung in der diesiährigen Weibnachts- literatur. Es ist die Geschichte eines reichen Mannes, den die Un treue seiner Frau in die Welt hinaustreibt und der nun. ruhelos, seinen Weg durch das Leben unter Bettlern wandelt. Dembitzer hat, psychologisch tief schürfend, mit Meisterhand diesen komplizierten Menschen Gluth gezeichnet. Seine Arbeit ist eine außergewöhnliche und das Buch darum sehr zu empfehlen. ..Hamburger » Uhr-Abendblatt" Das Buch ist sehr eigenartig und es hinterläßt auf den Leser, der nachzudcnkcn pflegt (dazu regt der Roman stark an), einen starkm Eindruck. Viele Dinge muten traumhaft an; die Sprache ist schön und vermag seltsame Stimmungen zu wecken. Mer diesen Roman „ohne Anfang und Ende" zu lesen beginnt, liest ihn in einem Zuge. ,,St. Goller Tageblatt" ... der Autor bat uns sicher noch viel zu sagen, er tut es in un- gcwöbnlich aepfleater Sprache mit starker Wirkung, denn man spürt, daß hier nicht Literatur gemacht wird, sondern daß ein Dichter um Verständnis ringt. ..Dolksfrcund" Brüll» ... so entsteht eine Fülle von Evisoden, geistreichen Dialogen und anl pointierten Effekten, die dem Buch einen eigenen Reiz verleihen. Ausgezeichnet gelungen ist das tiefgebende Abenteuer mit Hanka, dem Blumenmädchen, ein Abschluß, würdig dem übriaen Znkalt des Romans, gesteigert durch dramatische Wucht gewöhnlichen Geschehens: eine Tragödie des Herzens, aber durchaus nicht banal, sondern so echt und wahr wie überhaupt das ganze Buch nichts anderes darstellt als auf Papier geworfenes Leben. ..Morgenzeitung" Mährisch-Ostrau Der Dichter, ein prächtiger, ehrlich ringender Mensch, holt viel aus den Untergründen bervor und breitet vor uns in sauberer, geformter Sprache eine philosophische Welt aus, die des verführerischen Reizes nicht ermangelt. „Die Literatur" Stuttgart Da wird nicht philosophiert, nicht orakelt, da wird kalt und nüchtern geurteilt, die hinter Larven verborgene, ungeschminkte Wirklichkeit ent hüllt, bittere Wahrheit spielerisch ausgesprochen. Schwerwiegende Fragen werden kurzbündiq abgetan und doch fühlt der Leier hinter all diesen leicht hinqeworfenen Schilderungen den bitteren Ernst. So hinterläßt der Roman einmi nachhaltigen Eindruck. Er muß als ein literarisch bedeutendes, geistreiches Produkt gewertet werden. Der Autor ist ein ehrlicher Kerl, seine Liebe zur Kreatur ist echt! ,.Literarische Welt" Berlin Dieser Roman ist ein literarisches Kunstwerk! öummlsr uncl Vslllsp komon 17S 8. bi'osck.. boUonlsmsn U^14.S0 ^,,sin litssSsiscti becisutenlisb. gsist- fslcbss pmOukt.. LOOOsutscOs l.itsfstui'sctisu ^brscknung Novellen dIottsls/viskoeks/klsinOnksl. 643. kll-.Sl) ..wulicjsk'bsl' in 8lcli g63ckllo38eo, voll cjp3M3tl3cki6k' l-lsmbot-gss fpemäenblstt Börsenblatt f. d. Deutschen Buchhandel. R. J-ahrgan«. 801
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