4786 Xr 251, 26. Oktober 1832. Fertige Bücher. Börsenblatt f. b.Dtschn. Buchhandel. Ein Berliner Abendblatt und eine Mitteldeutsche Korrespondenz geben die Meldung einer Luxemburgischen Zeitung in sensationeller Form weiter, daß der Heimkehrer Alfons Paoli Schwartz ein früherer Zuchthäusler sei. Er hätte die Behörden getäuscht und sei infolgedessen wahrscheinlich wie der Schwindler Daubmann zu beurteilen. Diese Anschuldigung, die ungeprüft übernommen worden ist, ist in jeder Hinsicht unver antwortlich. Hier wird ein Mensch diffamiert, der nicht nur als deutscher Soldat während des ganzen Weltkrieges seine Pflicht getan hat, sondern unschuldig 11 Jahre unerhörte Leiden in der französischen Strafkolonie Cayenne und auf der Teufelsinsel ertragen mußte. Ihm eine Jugenöverfehlung, die 2L Jahre zurückliegt, vvrzuwersen, ver stößt nicht nur gegen die Gesetze der Menschlichkeit, sondern gegen den nationalen Takt. Der bekannte Essener Rechtsanwalt Professor Or. Grimm, Lessen langjährigen Bemühungen Schwartz seine Freilassung hauptsächlich zu verdanken hat, und der die Interessen der großen deutschen Kriegsgefangencnverbände vertritt, gibt folgende sachliche Erklärung: „Daß Paoli Schwartz in Luxemburg einmal vor einem Gericht verurteilt worden ist, ist längst bekannt und nie verschwiegen worden. Als Schwartz 16 Jahre alt war, beging er einen Jugendstreich, einen kleinen Diebstahl, in dessen Verlauf durch seine Unvorsichtigkeit ein Feuer entstand. Nach den in Luxemburg bestenden Gesetzen mußte Schwach zu einer Zuchthausstrafe von fünf Jahren verurteilt werden, die er jedoch nie abgebüßt hak, da er begnadigt wurde. Mit dieser Taffache haben die französischen Blätter während der deutschen Anstrengungen, Paoli Schwartz von der Teufelsinsel und aus Cayenne zu befreien, sehr viel Stimmung gegen den Gefangenen gemacht. Einsichtige französische Kreise konnten sich jedoch Ser Tatsache nicht verschließen, daß Paoli Schwartz' Tat in Luxemburg immerhin in seiner Jugendzeit begangen war und sie haben bei seiner Begnadigung diesen Umständen auch Rechnung getragen. Ich bedaure aufs außerordentlichste, daß mit diesen Nachrichten auch in der deutschen Presse eine Diffamierung des Paoli Schwach stakkgefunden hat, die unberechtigt ist. Die deutschen Kriegsgefangenen Vereinigungen stehen ebenso wie ich auf dem Standpunkte, daß ein Jugendstreich einem Gefangenen, der nach so schweren langjährigen Leiden aus der Gefangenschaft endlich befreit wurde und seine Heimat Wiedersehen durfte, heute nicht mehr vorgeworfen werden darf." Die Buchausgabe, der Bericht Alfons Paoli Schwartz, die vor einigen Tagen in mehr als doppeltem Umfang des Abdruckes in der „Berliner Jlluftrirtcn" erschienen ifl, wird jeden Lefer von der Haltlosigkeit der erwähnten Angriffe überzeugen. Das Werk „Von der Tcufelsinfel zum Leben" hat Seiten Umfang und kostet kartoniert RM". z.—, gebunden RM. Psio. sD Gilde-Verlag, Köln.