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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.10.1931
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- 1931-10-17
- Erscheinungsdatum
- 17.10.1931
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Nr. 242 (R. 122). Leipzig. Sonnabend den 17 Oktober 1931, 98. Jahroang. ReÄMLonAer TA Buchhändler-Berband „Kreis Norden" e.B. Bericht über die 49. ordentliche Hauptversammlung am 8. September 1931 in Hamburg. Den Zeitverhältnissen Rechnung tragend mußte leider iy diesem Jahre von einer Festtagung anläßlich der Hauptver sammlung abgesehen werden. Es wurde deshalb die Absicht, in Wismar zu tagen, ausgegeben und eine Arbeitsversammlung nach Hamburg in die Detaillistenkammer einberufen. Dem Wunsche eines Ortsvercins, die Versammlung ganz ausfallen zu lassen, hat der Vorstand nicht nachgcgeben, denn »Notzeiten sol len Besinnuugszeiten, Gemeinschaftszeiten sein. Zusammenkünfte der Berufsgenossen in solchen Zeiten sollen Rat und Trost, Orientierung und Hilfe, Klarheit und Kraft zum Aufbau ver mitteln--, wie es in der Einladung sehr gut gesagt war. Der überraschend starke Besuch gab dem Vorstand in seiner Ansicht recht. Die 49. ordentliche Hauptversammlung wurde am Sonntag um 11 Uhr 15 Minuten im kleinen Saal der Detaillistenkammer durch den Vorsitzenden Herrn Waldemar Heldt eröffnet. Sie war besucht von 107 Personen (98 Mitgliedern), unter denen sich als Gäste Herr Professor vr. Menz, der Hauptschriftleitcr des Börsenblattes, und Herr Friedrich Rcinccke-Magdeburg als Vertreter der Deutschen Buchhändlergilde und des Sächsisch- Thüringischen Buchhändlerverbandes, beide zum ersten Male im Kreis Norden, ferner als guter Bekannter Herr Georg Müller sSponholtz Verlag) vom Buchhändler-Verband Hannover- Braunschweig befanden. Der Börsenvereinsvorstand war durch unser Mitglied Herrn Heinrich Boysen vertreten. Herr Heldt erklärt die Gründe der Verlegung von Wismar nach Hamburg, gibt seiner Freude über den zahlreichen Besuch Ausdruck und begrüßt die Erschienenen, insbesondere die Gäste und Vertreter. Er berichtet, daß Herr Jäh vom Deutschen Ber- legerverein leider verhindert sei, vielleicht aber im nächsten Jahre erscheinen werde. Vom Kreisverein Ost- und Westpreu- ßijcher Buchhändler ist ein freundschaftliches Schreiben einge gangen, welches verlesen wird. Herr Boysen und Herr Rcinecke, dieser zugleich im Namen von Herrn Georg Müller, danken für die freundliche Be grüßung und wünschen der Versammlung einen guten Verlauf, Herr Reinecke übermittelt dabei Grüße von Herrn Nitschmann, Herr Heldt berichtet dann über die Leipziger Sitzungen und was dort zur Milderung der Notlage beschlossen worden oder noch im Werden sei, darunter die BAG-Maßnahmen, die bevorstehenden Besprechungen zwischen wissenschaftlichen Ver legern und Sortimentern über die Rabattsrage und die Rege lung der Zahlungsziele, er warnt vor einem Sortimentcrzah- lungsstreik und empfiehlt, wo Zahlungsunmöglichkeit zum 15. Oktober besteht, wenigstens Teilzahlungen zu leisten. — Bei Durchsprechung des Jahresberichts erwähnt er die beabsichtigte Erhöhung der Umsatzsteuer, wozu sofort von den Vorständen Stellung genommen werden soll mit dahin gerichteten Ein gaben, daß dann Abwälzung auf die Verbraucher ermöglicht werden muß. — Eingaben bezüglich Abdrosselung der Kultur etats hätten seines Erachtens nur von seiten der betreffenden Bibliotheken usw. Erfolg, wie z. B. in Hamburg, nicht von seiten des Kreises. Bei den Volksausgaben wird Bevorzugung der besser rabattierten empfohlen. — Zur beschleunigten Eintreibung der Außenstände hat sich der Börsenvereinszettel als brauchbar er wiesen. Weiter wird dann über die gute Beteiligung an der letzten Sommerakademie berichtet und über die starke Tätigkeit der Vereinsleitung in den sonst ruhigen Monaten Juli-August. Die Jubilare, insbesondere die Hinstorffsche Verlags- und Hosbuchhandlung, werden nochmals beglückwünscht. — Dann gedenkt Herr Heldt der Toten des Jahres, mit besonders war men Worten des alten Freundes und Bekannten vieler Kreis- Norden-Mitglieder Herrn Hermann Warkentien-Rostock und des Herrn Leon Goldschmidt als einer bekannten Hamburger Persönlichkeit. Herr Blencke berichtet über den Rechnungsabschluß, der er freulicherweise mit einem Überschuß abschließt. Nachdem Herr Scharrer über die Prüfung berichtet hat, wird dem Vorstand Entlastung erteilt. — Herr Heldt berichtet eingehend über den Voranschlag. Dieser wird nach längerer Aussprache in der vom Vorstand vorgeschlagenen Form angenommen. Nachdem noch die Neuwahl für die ausscheidenden Herren Thaden und Blencke durch Neuwahl des Herrn Otto Kaven bzw. Wiederwahl des Herrn Blencke erfolgt ist, folgt der Vor trag des Herrn Professor vr. Menz über die Jungbuchhändler- Fortbildungssrage. Nach einem geschichtlichen Überblick über die Bestrebungen früherer Generationen von Perthes über die Gründung der Buchhändlerlehranstalt, das Rottnersche Lehr buch, die Bildungsdebrtten von Hermes (Tübingen), de Gruyter bis zum Paschke-Rath-Lehrbuch berichtet Herr Professor vr. Menz in formvollendeten Ausführungen über die Entwick lung der Sommerakademien. Der Name Akademie stamme von Diederichs, dem Romantiker, der durch den hochklingenden Namen entsprechend der antiken humanistischen Bildung die jungen Leute anspornen wollte, das Höchstmögliche zu leisten. Entsprechend dem Goethewort »Der ist fürwahr nicht selbst der Beste, der sich nicht selbst zum besten haben kann» hat er sich dabei aber selbst oft ironisiert, denn im Grunde sollte die Sache gar nicht auf einem so hohen Kothurn einherschreiten. In der aufgeregten Zeit damals (um 1922) wurde nicht gleich eine feste Form gefunden und viel dilettiert, sodaß dadurch viel Kritik hervorgerufen worden ist. Heute ist das Programm einer <Soi»merakademie vorwiegend wohlüberdacht ausgestellt und kann jeder Kritik standhalten. In den großen Städten ist vielleicht die Möglichkeit ge geben, durch Abendkurse und Besichtigungen usw. sich aus dem laufenden zu erhalten. Für die Provinz ist aber die Form der Sommerakademie oder der Wochenendtreffen erforderlich, die der heutigen Gewöhnung der jungen Leute an die Arbeitsschul methode angepaßt sind. Hierbei könne der vom Kreis Norden z. B. ausgebrachte Betrag von RM. 600.— (für 300 Firmen je RM. 2.—), für etwa 30 Gehilfen zu je RM. 20.—- zur Ver fügung gestellt, sich weit nutzbringender auswirken, als wenn man z. B. hierfür Lehrbücher oder dergleichen zur autodidak tischen Ausbildung jungen Leuten in die Hand geben oder sie zu Vorträgen verwenden würde. Diese Form der Weiter bildung sei nach Ansicht des Redners überholt, erstens aus Zeitmangel und zweitens, weil die jungen Leute durch die Schule daran gewöhnt sind, selbst mitzuarbeiten. Herr Professor vr. Menz berichtet dann über die befriedi genden Ergebnisse einer Anzahl von Sommerakademien usw. und kommt zum Schluß auf die Bestrebungen bezüglich der Lehrlings- bzw. Gehilfenprüfung zu sprechen, für die ein Ent wurf ausgearbeitet werden soll; eine ernste Behandlung all dieser Fragen sei heutzutage dringend erforderlich. 917
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