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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.10.1922
- Strukturtyp
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- 1922-10-12
- Erscheinungsdatum
- 12.10.1922
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. X: 239, l2. Oktober l922. verhältnismäßig sehr niedrigen Preise der Bücher der Absatz der Stückzahl nach weiter merklich zurückgegangen. Eine Besserung dieser Verhältnisse ist in absehbarer Zeit nicht zu erwarten, wohl aber eine arge Verschlimmerung, wenn erst zum Herbst« die Erhöhung des Brotpreises eine weitere osfcnbar ganz betracht' liche Steigerung aller Bedarfsartikel nach sich ziehen wird. Das Steigen des Dollars zu einer früher für undenkbar gehaltenen Höhe wird sich erst in den Wintermonaten merklich fühlbar mache», wenn die zu den derzeitigen ungünstigen Valulaverhäll- nisscn hergestellten Waren in den Handel kommen. Der Ausblick in di« Zukunft ist trüber denn je. Glaubten wir vor Jahresfrist an einen wenn auch langsamen Ausstieg, so müs. sen wir heute damit rechnen, daß wir mehr und mehr russischen Verhältnissen zntrciben, zumal da gegen Ende des Jahres mit der einsctzenden Arbeitslosigkeit der Industrie gerechnet werden muß und Unruhen in größerem Umfange zu befürchten sind. T e ue r u n g s z u s ch l a g. — Eine weitere Enttäuschung brachten dem Sortiment die unerquicklichen Verhandlungen über den so bitter notwendigen Teuerungszuschlag. Nach der vorjäh. rigen Hauptversammlung des Börsendereins schien es, als ob der Verlag sich der Erkenntnis nicht mehr verschließen könnte, daß das Sortiment ohne Zuschläge nicht lebensfähig zu erhallen sei. In der Wirtschafts-Konferenz am 5. und 8. April 1922 hat der Verlag offen zugegeben, daß das Sortiment Zuschläge erheben müsse, da der Verlag nicht in der Lage sei, höhere Rabatte zu bewilligen. Ein großer Teil des Verlags steht aber noch immer auf dem Standpunkte, daß Zuschläge statthaft sein sollen, will sie aber nicht sür Verlag und Sortiment gleichzeitig verbindlich erklären. Sowohl dem Verlag wie den Außenseitern im Sortiment ist dadurch die Möglichkeit gegeben, die Sortimenter zu unterbieten, die den Zu schlag erheben. Ein wenigstens annähernd gleichmäßiger Ver kaufspreis ist aus diese Weise nicht zu erzielen, und die an feste Preise gewöhnte» Käufer werden mit vollem Rechte an der Red lichkeit des Buchhandels zweifeln. Eine Verlcgergruppe will die Zuschläge nicht schützen, um nicht dadurch eine geschlossene Sor timenterfront zu schaffen. <Bbl. 166, S. 1002.) Wie stark der Einfluß dieser Richtung im Verlag ans den Börsenvereinsvor stand ist, zeigt sich offensichtlich darin, daß der Entwurf zur Wirt schaftsordnung, der vom Börsenvereins-Vorstande vorgelegt wurde, den Zuschlag als zulässig erklärt, während der Entwurf der Gilde ihn als verbindlich für alle Teile gestalten wollte. Durch die Annahme der Wirtschaftsordnung ist diese Frage im Sinne der Gilde gelöst. Antrag Quelle. — Der so hoch dankenswerte Versuch der Verlegergruppe um Quelle, dem Sortiment Zuschläge zu ge statten und zu schützen, verlies ohne Ergebnis, ebenso die Wirt schaftskonferenz. Hoffentlich gelingt es, den Quellcschcn Vor schlag lebensfähig zu gestalten. Von den verschiedensten Seiten wurden in heißem Bemühen Vorschläge in dieser Richtung ge macht, eine Lösung der Frage ist bis heute nicht gefunden. Hof fen wir, daß die Königsbergcr Tagung die dringende Angelegen heit einen tüchtigen Schritt vorwärts bringen wird. Das einzige greifbare Ergebnis ist die zur diesjährigen Ostermessc angenom mene Wirtschaftsordnung, die nunmehr durch die Entscheidung des Landgerichts Leipzig Geltung behält. Ladenpreis. — Der Grundstein, ans dem das stolze Ge bäude des deutschen Buchhandels aufgebant ist, fängt an brüchig zu werden! so manches recht beträchtliche Stück ist bereits abge brochen. Infolge der ununterbrochen fortschreitenden Geldent wertung ist der feste Ladenpreis sehr stark gefährdet. Die fort währenden Preisänderungcn des Verlags machen es dem Sorti ment unmöglich, einen einheitlichen Verkaufspreis einzuhaltcn selbst wenn es das im eigensten Interesse tun will, um sein stark zusammengeschmolzenes Betriebskapital nicht ganz zu verlieren. Wir müssen mit aller Kraft das Ziel verfolgen, einen allgemein gültigen Grundpreis sür jedes Buch festzusetzcn, zu dem einheit liche Preiszuschläge in einer nach Maßgabe der Geldentwertung errechnet«! Höhe erfolgen. Der Verlag hat bereits seit Jahren die Preise seiner älteren Verlagsartikel durch prozentual« Zu schlägc der Geldentwertung angcpaßt. Was bei älteren Werken möglich ist, muß auch bei den Erscheinungen der letzten Jahre 1428 durchführbar sein, zunächst wenigstens bei den einzelnen Ver legern. Wo ein Wille ist, läßt sich auch ein Weg finden. Das Sortiment ist unserem so rührigen und weitblickenden Gildevorstand« für die Ausarbeitung der Wirtschaftsordnung zu größtem Danke verpflichtet, werden doch durch diese Ordnung, die Vorteile, die die Rotstandsordnung ohne Zweifel dem Sorti ment gebracht hat, bis aus weiteres erhalten. Die Freude überi die Annahme dieses Entwurfs konnte den Sortimentern auch da-i durch nicht getrübt werden, daß sie von Verlegerse-ite als Ver-I blendete bezeichnet wurden. Daß dieser Ausruf getan werde? konnte, zeigt so recht ersichtlich, eine wie tiefe Kluft noch imnuD zwischen Sortiment und wenigstens einem Teil des Verlags klafft. Um so erfreulicher ist es, daß in weiten Kreisen des Vel lags das Verständnis für die Lebensnotwendigkeiten des Sortl ments von Tag zu Tag wächst. Arbeitsgemeinschaft. — Der Gildevorstand hat ml dem Gedanken, Arbeitsgemeinschaften des Sortiments zu grllvl den, eine äußerst glückliche Hand gehabt. Es muß das Bestrebe 1 aller Sortimenter sein, diese Arbeitsgemeinschaften unveczügl- zu gründen und nach innen und außen auszugestalten und nt festigen. Durch diese Einrichtung ist es leichter möglich, wenig stens mit dem Teile des Verlags in engere Fühlung zu treten, der bereits jetzt erkannt hat, wo das Sortiment der Schuh drückt. Abkommen mit dem wissenschaftlichen Ver lag. — Die Vereinbarungen mit der Gruppe des wissenschaft lichen Verlags bedürfen unbedingt einer durchgreifenden Ände rung. Verschiedene Verleger liefern noch immer an die Sorti menter, mit denen sie kein Abkommen getroffen haben, mit einem ganz unzulänglichen Rabatt, halten auch die Lieferungsbedin gungen an das wissenschaftliche Sortiment nicht ein. Bei -der derzeitigen Unkostcnsteigerung ist auch für letzteres ein Verkauf ohne jeden Zuschlag verlustbringend und kann nur durch höheren Gewinn auf Kosten des übrigen Verlags wettgemacht werden. Besonders der schönwissenschaftliche Verlag sollte mit aller Macht darauf dringen, daß diesen unhaltbaren Zuständen der Garaus gemacht wird. Sehr bedauerlich ist es, daß der Gildevorstand auf seine diesbezügliche Rundfrage so wenig Antworten bekom men hat und somit nicht in der Lage ist, ans eine Änderung der bisherigen Bezugsbedingungen im wissenschaftlichen Verlag zu dringen. Es wird Sache des wissenschaftlichen Sortiments sein, über die Sondcrabmachungen mit dem wissenschaftlichen Verlag neue Verhandlungen einznleiten. V e r e i n b a run g v o n F i rm a z u F i rm a. — Die Ver einbarungen von Firma zu Firma behufs Erhebung des Tenc- rungsznschlags sind im Laufe der Zeit sehr selten geworden. Beide Teile haben erkannt, daß diese Abmachungen unhaltbar geworden waren und nur noch auf dem Papiere standen. Die bisher bekannt gewordenen Verkaufsbestimmnngen der Arbeits gemeinschaften gestatten Sonderabkommcn nur dann, wenn sic von der betreffenden Gemeinschaft ausdrücklich gebilligt werden. Dadurch ist endlich der Eigenbrötelei ein Riegel vorgeschoben worden. W a r c n h a u s b u ch h a n d c l. — Die Frage des Waren hausbuchhandels lst wieder einmal auf einem Punkte angekom men, wo cs hart auf hart gehen mutz. Wir haben festgestellt, daß die Warenhäuser bei verschiedenen Warengattungen zu Tages- Preisen zu verkaufen verpflichtet sind, bei Büchern setzen sie sich kühn darüber hinweg. Geradezu beschämend war es, als in Heidelberg der gesamte Buchhandel vor dem Vertreter des Warenhauses ins Mauseloch kroch. Den Arbeitsgemeinschaften erwächst die Aufgabe, Mittel und Wege zu finden, hier durch greifend Vorgehen zu können. S ch n 1 b u ch h a n d e l. — Im Schulbnchhandcl ist insofern einigermaßen Beruhigung cingetreten, als die Sortimenter der einzelnen Städte Vereinbarungen über die Verkaufspreise getro.s-' sen haben und wenigstens der einsichtige Teil des Verlages kei-jie Einwendungen mehr erhoben hat. V e r p a ck n n g ss r c i e Lieferung. - Die Bestimmun gen des Börsendereins über verpackungsfreie Lieferung bei Sen dungen über Leipzig werden in neuerer Zeit vielfach nicht beach tet. Ans den bei einem Leipziger Verleger erhobenen Einspruch
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