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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.02.1929
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1929-02-16
- Erscheinungsdatum
- 16.02.1929
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- Deutsch
- Sammlungen
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N 40, 16. Februar 1929. Redattioneller Seil. Börsenblatt f. d.Dtschn.Buchhandel. Sic deutsche und ausländische Vapiers Sndustrie im Sahre 1928. i. Sonjunttut, Eraeugung und Berbrauc. Benn fett mehreren Jahren im bejonderen von bet deutschen Vapiet-?ndustrie, womit in erster Zinie die Vaviers eraeugung gemeint ist, behjauptet witb, bas thre ^Rentabilität eine befriebigende fei, so wirb hiermit sine 'im grojsen unb ganset zutreffende Geitstellung gemacht, unb awar von durchaus fachjver- ftändiger Seite. Auc ber »Seitungs-Berlag« (Sir. 5/1929, Spalte 265) bejtätigt diefes Ergebnis: :89as bie wirticjaftliche age ber Zeitungsdrudpapierfabviten betvifft, fo beobachtet bie treffe eine perhältntsmäsig f e 5 r günstige finansielle Entwid: Jung bei ben großen AEtiengefellscaften unb fie ift über bie ebenfo günftige Entwidlung bei ben in privater $and be- finblichen größeren Berten informiert. Gie fchliest daraus, baß ber Bertaufserlös ben Berten teiclichen %usen läßt«. Sur Grhärtung biefer Säße wirb auf bie non dem Bant- gefdhäft SR. unb F. Steinfeld in Berlin tüiralic herausgebrachte Schrift »3 e 11 ft o f f = unb Papterattien an ber 9 e r: l i n e r 8 ö r f c« verwiejen, bie feht fachlic geichrieben fei, unb auserorbentlic intereffanteO unb teichhaltiges Mtaterial über bie Entwtdung unb Bedeutung, insbesondere autß über bie günftige finanzielle Sage ber großen deutschen Vapier- unb Zellftoff-Sabriten beibringe. Die Settüre diejes Budhes ift für (eben Verleger non größtem Bert. Stuf Gtunb einer planmäßigen Rationalisierung tonnte bie Graeugung qualitativ wie quantitativ eine mertliche Belebung er- fahren. Senn nun auc nicht vertannt werben folt, baß in ben let- ten Jahren bie greife hier unb ba eine etwas rücläufige Kenbena geigten, worauf an anberer Stelle dieses Auffases noch ausführ« liehet eingegangen wirb, fo tonnten bie Bapierpreise nach Sage der hier in Betradht tommendben tonjuntturellen Berhäftmiffe dod noc weit geringer fein, gubem fic aus ben Mbfchlüffen ber Be- triebe ergibt, baß ber Gewinn fic in beachtlicher, auffteigenber Sinie bewegt, baß Rüidlagen gemacht würben ufw. Befonders gut hat wieber bie Drudpapietsndustrie hinsichtlic ihrer 3nlanbgefchäste abgeichlof fen, wenn and; bas Kuslanögejchäft noc gu wünfeßen übrig läßt. Das ift vor allem auf ben scharfen Wett- bewerb ber ausländticben Drudpapier-3ndustrie zurüdzuführen. Es ift baßer auc gu verstehen, baß bie im allgemeinen gute Sage ber deutschen apier- unb Sellstoff-Gnbustrie auc bie befonbere Beach- tung ber Börjen fanb. Echon im erften Biertet des verfloffcnen Jahres ergab sic, baß namentlich bie Tabviten, bie in ber daupt- fache holzhaltige mafchinenglatte fowie ein« unb gweifeitig fatinierte Drudtpapiere heritellen, schon berart mit Austrägen versehjen waren, baß fie durchweg lange Zieferfristen in Anspruc nehmen mußten. Auc für beffere holahaltige unb meßt zellstoffhaltige weiße unb farbige Drud- unb Platatpapiere, ferner für holahaltige billige unb mittelfeine Sunftbruipapiere fowie für Diffetdrudpapiere ergab fic eine ftarte Machfrage. Zufammenfaffend tann man fagen, baß um bie bamaltge Seit baS Gejchäst in ber Vapier-ndustrie in feiner Gefamtheit erheblic an Breite gewonnen hatte, unb baß biefe Entiidung im Berlaufe beS Jahres, von Heineren Störungen abgefeßen, auch anßielt. Aus bem mheinlande würbe einige Monate fpäter bevichtet, baß bie Bejchäftigung in Seitungsbruipapier fich feit einiger Seit in ftändig aufwärtsftrebenber Nichtung bewege, obwohl bie Ausfuhr noch immer feßr erjchwert fei. SUS erfreulich würbe es aueß bezeichnet, baß bie $ ei n p a pi e r «3 n b u ft r i e, die lange Seit hinburc über ungenügenbe Bejchäftigung gu Hagen hatte, nun wieber durchweg reichlich befdhäftigt fei. Auc das Auslanbgefdhäft habe fic in feinen holzfreien Poft- unb Schreibpapieren, Wert- seichen- unb prima Vostpapieren mit unb ohne Wafferzeichen fowie in Ehromo-Sunstbrud- unb Autotypie-Papieren belebt, namentlich für liberfee, aber auc für $olland unb England. En ber Vad- vapier-nduftrie fei gleichfalls ein durchaus guter Beschäf- tigungsftanb feftzustellen gewefen. Auc gegen Ende beS Sahres lau« teten bte Bevichte — nicht nur für bas Mheinland — übereinftim« menb baßin, baß bie Befchäftigung in ben meiften Vroduttions- gweigen ber Papier-Graeugungs- unb Berarbeitungs-3ndustrie gu« genommen habe. ES wirb auc darauf ßingewiefen, baß nicht nur bas Jnlandgefchäft eine erhöhte Auf tragstätigteit seitigte, fonbern baß auc wejentliche Besferungen ber Entidung des %usand- gefdhäfts gu veraeichnen waren. Bom Abfat in 3eitungSpapier ßieß es, baß biefer weiter gugenommen habe; gleich günftig geftaltete fic aueß das Gejchäft in ßolgßaltigem, majdhinenglattem Drudpapier fo« wie in Buntpapier, Stunftbructpapier unb Vlatatpapier. 3n ber Sohpappen- unb Feinpappen-Gnbustrie war gleidhfalls ber schon feit längerer Beit erwartete Gejdhäftsaufsdhwung eingetreten. $18 recht gufriebenftellenb würben u. a. fobann bie Austragseingänge in Buchbinberpappen unb Sunftleberpappen bezeichnet. 3m Zusammenhang mit biefer tonjuntturellen Entwidlung bürfte namentlich auch der Bedarf von Drudpapier in eingelnen Sänbern interef fieren, wie er in letter Beit feit- geftellt würbe: Ser Setretät beb Seitungsdienst-Bütos, Mr. SR. S. Sellog, ßat türglich über ben Bedarf an Drudpapier in ben Ver- einigten Staaten Angaben gemacht, aus denen gu ersehen ift, baß ber Berbrauc an 3eitungSbrudpapier, auf ben Sopf ber Bevölterung geregnet, ßeute viergeßnmal fo groß ift als vor 70 Bahren. %ac ben für bas Bahr 1926 abgeidhloffenen ftatiftichen Ermittlungen betrug ber Bebarf an 3eitungspapier etwa 3 Mil- liarben kg ober etwa 26 kg auf ben Sopf. 3m Jahre 1927 betrug ber Berbrauch an Zeitungsdrudpapier in Deuticland je Kopf ber Bevölterung 5 kg. Sen größten Berbrauc ßatte bie Gröning Brandenburg mit 19 kg pro Sopf ber Bevölterung; bie Danfestäbte halten 15,4, peffen-Kasfau 6,9, Fretitaat Sachfen 6,8, Aheinfanb 5,7, SBürttemberg 4,3, Hannover, Wrovina Sachfen, Wejtfalen unb Bayern fe 4,0, Schleswig-dolstein 3,5, Baben 3,4, Medlenburg unb $effen- Sarmftabt je 3,3, Oftpreußen 3,0, SSeftpreußen unb Sommern 2,9, Dlbenburg unb Steine Bundesstaaten je 2,8 kg Berbrauc pro Sopf. Berücfichsigt man ieboch ben Gesamtverbrauc an Vapier unb Vappe, fo entfallen in ben Bereinigten Staaten auf ben Sopf ber Bevölterung etwa 100 kg. England weift unter ben europäifchen Sänbern ben höchften Vapierverbrauc auf; in Deutialand betrug er im Jahre 1927 pro Sopf 26,8 kg (gegen 21,7 kg im Jahre 1912) unb 5,8 kg (Roßpappe. 3m Zahre 1927 be= lief fic bie Aelteraeugung an Beitungsdrudtpapier auf 6,3 Milltonen englische Sonnen (1 Sonne = 907,18 kg). 3ntereffant ift bie aus ber (Roßftoffverforgung ber Papiet-3ndustrie herdorgehende Katjache, baß iroß vieler Grsindungen in ber %euseit aueß bie alten unb bewährten Roh- stoffe, baumwollene unb leinene Sumpen, ßeute gwar weniger ge- braucht, aber nicht gänzlich verbrängt finb. Süt bie Vapier-Gndujtvie tommen gegenwärtig brei Gtuppen non Rohtofjen in Bettacht: $o1acliff, 3ellftoff unb adern. ettere werben nur gur derstellung hochwertiger Vapiere verwandt, $olafchlif f bildet bie Gtundlage für bie billigen holshaltigen Vapiere, unb gwar 3eitung8- brud- unb Badpapier, wäßrenb Zellstoff für befferes Drud- unb bil liges Ecthreibpapter benötigt wirb. Ser Urrohitofi befteht alfo aus $ o I g, von bem für bie 3wede ber Vapier-Gndustrie im Jahre 1927 in sämtlichen Säubern fchäsungsweife 75 Moillionen (Raummeter ver« arbeitet würben; hiervon entfällt etwa ber neunte Seil auf 9 e u t f c l a n b, unb gwar über 90% Sichtenbola. Teutschland muß etwa 55% des von ber Papier-Gnbustrte benötigten dolses aus bem Vustand einfüßren, unb gwar hauptjächlic aus ben östlichen Rand- floaten fowie aus Sowiet-Rusland unb ber Sfcßedjoflomatel. %ach- ftehend noeß einige turge Angaben über dieVapier-Gnbustrie in einigen befonberS wichtigen Säubern, wobei wir uns hauptsächlicd auf bie An- gaben ber Seitfcßrift »Magazin ber Birtichaft« ftüten: 3« S^weben ßat bie Ausfubr an Beitungsdrudpapier gegenüber anberen Vapier- forten eine stärtere 3unahme erfaßten. Beachtenstert ift, baß Schwe ben unter bem Einfluß ber ftarten Konfurrena fettens Norwegens ge- gwungen war, ben Breis für Zeitungsdrud gu fenten, obwoßl es bereits in ben erften vier Monaten beS Jahres 1927 etwa 80% feiner Jahresprobuttion ausvertauft hatte. ES ift baßer woßl gu verfteßen, wenn aueß im verfloffcnen Jahre bie Bapier-Gnduitrie ScßwebenS Anstrengungen gemacht hat, durc weitere (Rationalif le« rung ber Betriebe ihre Peltitellung gu erhalten. Bon ber Vapier- unb 3enulofe«3nbuftrie Norwegens wirb berichtet, baß fie ber schwebifchen etwas unterlegen ift, aber trosdem einen ßervorragen« ben Blaß in ber Vapier-ndustrie ber Belt einnimmt. Unter ben Vbnehmern ber norwegifchen Vapier- unb 3ellftof f -Ausfuhr nimmt England bie erfte Stelle ein, bann folgen in bezug auf Papier Ghina unb in begug auf 3ellulose bie Bereinigten Staaten. Ser Edhwerpuntt ber finniscen Vapiet- unb 3ellufofes 3nbuftrie liegt in ber Vroduttion von Zellulose. Eines ber größten Gxportländer ift auc S a n a b a. Ser große Wald- unb Baffet- reichtum biefeS Eandes, nicht guleßt aber auc bie unmittelbare Mähe beS beficn %bfatmarttes, ber Bereinigten Staaten, bew'irtten, baß in ben leßten Sahren die Entwidlung ber Vapier-3nbustvie in Kanada in einem Tempo vor fich ging, das man ohne Übertreibung beifpiel- los nennen barf. 3n ben wenigen Rachtriegsjahyren ßat fic eine äußerft IciftungSfäßige, mit ben moderniten technifchen Errungen« fchaften ausgerüftctc Vapier-Gndustvie entwidelt, bte fließ hauptfäch- ließ auf bie Vrodutvion von 3eitungsdrudtpapier tonzentrierte. Sür 1928 wirb bie Vrobuttion — bie Ausnüisung voller Kapagität vor» 179
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