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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.12.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-12-05
- Erscheinungsdatum
- 05.12.1923
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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.V 282, 5, Dez«mb«r 1923. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 8243 organ der Badischen Zentrumspartei, der Badische Beobachter, der weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist, ferner das St. sc o n r a d s b l a t t als das offizielle katholische Sonntagsblatt für die Erzdiözese Freiburg, das cs innerhalb weniger Fahre auf eine Auflage von 60 000 Exemplaren gebracht hat. Sehr bekannt war auch die von der Badcnia jahrzehntelang in Huuderttausenden von Exemplaren herausgegebeue illustrierte Zeitungsbeilage »Sterne und Blumen«, die leider ein Opfer der Zeitverhältnisse geworden ist. Tem Buchvcrlag widmet sich die Firma schon seit einer Reihe von Fahren mit schönem Erfolge. Neben Belletristik und politischen Zcitbroschiiren brachte sie zahlreiche Werke religiöser Natur heraus, die zum Teil in großen Auflagen verbreitet worden sind. Daneben wird auch der Kirchcnmusikalienvcrlag gepflegt. An der Spitzedes rührigen Unter nehmens mit seiner ausgedehnten Werk- und Akzidenzdruckerei steht Herr Verlagsdirektor Wilhelm I o h u e r. » Am 6. Dezember daun die bekannte Buchhandlung und Leih bibliothek Foses Feiler in Ehcmnitz auf 50 Jahre des Be stehens zurückblicken. Josef Feiler erwarb am 6. Dezember 1873 die 1840 gegründete Jacob'sche Leihbibliothek, die er mit einem Sortiment verband und in der er zeitweilig auch Fournallesezirkel betrieben hat. Nach 42jähriger emsiger Arbeit starb der Gründer am 4. Nov. 1915, und seine Ehefrau Natalie ^Elara Keller geb. Markeudorf fetzte das Geschäft fort mit Unterstützung des Herrn Friedrich Keller als Geschäftsführers. Bücher aufs Land! — In einer Feuilleton-Plauderei der »Frank furter Zeitung« (Nr. 883) lasen wir: Ter Geist sucht und findet wunderlich« Wege, um dahinzuwehen. Dieser Tage berichtete ein Buchhändler in einer Gesellschaft, es gehe ihm gar nicht so übel, obgleich die Städter keine Bücher mehr kaufen könnten. Er habe viel ländliche Kundschaft, die zum großen Teil Bücher gegen Naturalien (Speck, Eier, Butter) kaufe, zum Teil auch mit unbeständigem Papiergeld. »Und was für Bücher?«, fragten wir. »Fe nun«, blinzelte er, »ich berate meine Kundschaft zwar nach ihren Interessen, denn ich will sie nicht verlieren, sondern auf den Dörfern empfohlen sein, aber ich sorge doch auch für den Geist. Für die gehörige Anzahl Eier gebe ich einen landwirtschaftlichen Kalender, ei» Bilderbuch, Märchenerzähluugcn, einen leichten Roman, eine Neise- beschreibuug und ein faßliches naturwisseüschaftliches Werk. Diese Mischung ist bekömmlich und hat mir Vertrauen zugebracht. Wenn ich cs wagen kann, spiele ich nebenbei Vorsehung, besonders dann, wenn der Bauer jung ist oder Heranwachsende Söhne hat. Nicht daß Ich Einsteins Relativitäts-Theorie oder Kaut oder Expressionisten hin zuschmuggelte, wohl aber Werke unserer Klassiker, Bücher von Storm, Fontane, Keller, der Ebner, von Lebenden: Wilh. Schäfer, Ludwig Finckh, leichtere Sachen von Bonsels, Thomas Mann, Binding, auch Bücher von Eyth und Bölschc habe ich schon zugemischt. Ich will noch weiter geh«n und sachte mit Werken über religiös«, weltanschauliche und philosophische Gegenstände kommen. Wenn die nur nicht immer so massiv wären! Vielleicht finden die Bauern auch noch Wohlge fallen an Nachbildungen von Dürer, Holbein, Grün«wald, Nembrandt. Jedenfalls kommen jetzt Bücher auf Höfe, in denen bisher nur die Bibel gelesen wnrde.« Wir können des zufrieden sein. Nachdem die Bauern Möbel, Klaviere und Grammophone gekauft haben, holen sic nun Literatur heim. Ein freundlicher Gedanke, daß in einsamen Bauernhäusern jetzt Bücher unter der Lampe liegen. Wer mag wissen, was sich au ihnen entzündet! Ein Wort Platens sei zitiert: »Ein jedes Wort, das noch so leise die Geister aneinanderreiht, wirkt fort in seiner stillen Weise, in unberechenbare Zeit«. Tic Buchausstcllung in Moskau. — Ten an der Ausstellung be teiligten und für sie tätig gewesenen Herren des Börsenvereins und seines Ausschusses »Deutsche Gesellschaft für Auslandsbuchhandel« sind Dankschreiben des Vorstandes der Moskauer Gesellschaft »Das Internationale Buch« (»dle-scbckunarocknaja XniZa«) zugcgaugen, in denen zum Ausdruck gebracht wird, daß die Ausstellung als ein be deutender Erfolg zu werten sei. Sie habe fast um einen Monat ver längert werden müssen und sei von mehr als 20 000 Personen be sucht worden. In dem an den Vorstand des Börsenvereins gerichteten Briefe heißt es u. a.: »überwiegend setzte sich die Besucherschaft zusammen aus Schü lern, Ingenieuren, Ärzten, Vertretern wissenschaftlicher Behörden, industriellen Vereinigungen, Fabriken, Werken usw. Tie vielen hier eingcgangencn brieflichen Gutachten geben Zeugnis von dem großen Nutzen, den das deutsche Buch und der in ihm niedcrgelcgte Geist und das Schassen den russischen Schülern, Landwirten und den breiten Arbeitermassen gegeben hat. Auch höhere und höchste Staats beamte der S. F. S. R. haben die Buchausstellung besucht, eö mären da beispielsweise folgende zu erwähnen: der Vertreter des Vorsitzenden des Rats bcr Volkskommissare A. I. Nükoff, — der Vertreter des Vorsitzenden des Hohen Rates der Volkswirtschaft P. A. Bogdanoff, — der Vertreter des Volkskommissars für den Außen handel M. I. Frumkiu, — der Volkskommissar für Volksausklärung A. W. Lunatscharski, — der Vorsitzende der Staatsplan-Kommission G. M. Krschischanowski, — der Vorsitzende des Kommissariats für Innenhandel A. M. Leschawa, hervorragende Vertreter der Staats organe, wie Sosnowski u. a. Aus deutschen Kreisen wurde bie Ausstellung besucht von dem früheren Reichskanzler Wirth. dem deutschen Botschafter Grasen Brockdorff-Nantzau, von Nadowitz. Grapp, Graf Arco u. a. Ter Wochenbericht für Näte-Fustiz' Nr. 38 vom 28. Oktober schrieb: Selbst bei flüchtiger Durchsicht aller 5 prächtigen Säle des Historischen Museums, in welchem die Ausstellung ,Tas Deutsche Buch 1914—1923' unlergebracht ist, bekommt der Besucher soviel Ein drücke, daß es ihm ganz unmöglich ist, diese in einer kurzen Zeitungsnotiz zusammenzufassen. Die Buchausstellung hat unbe dingt alle Gebiete des menschlichen Wissens und Schaffens gebracht, die existieren'. Der Leiter des Staatsverlags O. I. Schmit schrieb unter anderem: .Die Ausstellung .Das Deutsche Buch zeigte, daß Deutsch land nicht nur während des Krieges seine frühere Buchproduktion ausrechterhaltcn hat, sondern im Gegenteil sie verbesserte . . . Für die russischen Verleger, und insbesondere für den größten derselben, den Staatsverlag, hat diese Buchausstcllung eine besondere Bedeu tung . . . Nicht minder große Bedeutung hat diese Ausstellung auch für Moskau, wo alle wissenschaftlichen Behörden die Auswahl der für sie wichtigen Bücher treffen und ebenso hier ihre Bestellungen uutcrbringen können'. (S. Nachrichten X, I, X, S. F. S. R. v. 28. 9. Nr. 218.) In seiner Zirkularnote hat der Vertreter des Vorsitz«nden des Hohen Rats der Volkswirtschaft Bogdanoff allen Organisationen des Volkswirtschastsrats gegenüber der großen Bedeutung dieser Buchausstellung Ausdruck gegeben und zum Besuch der Ausstellung aufgesorüert. In seinem Aufsatze, betitelt: ,Tas Deutsche Buch und die russische Industrie' sagt Bogdanoff: ,Hoffen wir, daß die Ausstel lung ,Das Deutsche Buch nicht spurlos au uns vorübergehen wird, sondern sich auch aus unsere Wissenschaft und Technik fruchtbar aus wirkt. Ein jeder Ingenieur, ein jeder Facharbeiter sollte sich un bedingt mit den ausgestellten Büchern bekanntmachen.« Aus dem an Herrn vr. Menz persönlich gerichteten Schreiben wird besonders folgende Stelle interessieren: »Ebenso wie die Buchausstellung im Historischen Museum er freute sich auch die Notenausstellung in der Schmicdebrücke 12 im großen Saal der MeseüäunsroclnaM KniZa' außerordentlich starken Interesses. Eine ganze Reihe von Musikern wurde gewonnen, um die Moskauer Musikfreunde mit der neueren und neuesten Ton kunst bekannt zu machen. In dreitägigen Zwischenräumen hatten wir ganz interessante Musikabendc veranstaltet, die in ihrem Pro gramm Variationen, Soli, Terzette, Quartette, Quintette, Vor träge für 2 Klaviere und Gesangsvorträge auch früher selten ihres gleichen in Moskau hatten.« Zu hoffen ist, daß diesem erfreulichen ideellen Erfolge, wie er in den Schreiben geschildert ist, auch der materielle für bie beteilig ten Ausstcllerfirmen bald folgen wird. Buchausstellung im Schloßgartcnsalon in Merseburg. (Vgl. Bbl. Nr. 270.) — Durch plötzliche Erkrankung des Herrn 1)r. Funke muß der Goethe-Abend am 10. Dezember aussallen. Au seine Stelle tritt ein Lichtbildervortrag: »Schreib- und Buchwesen einst und jetzt« des Direktors des Leipziger Buchmuscums Herrn Professor A. Schram m. Dank dem großen Entgegenkommen aller beteiligten Ver- lagshäuscr wird die Ausstellung im ganzen Negiernugsl^czirk Merse burg für das deutsche Buch eine ungeahnte Werbckraft entfalten. Ganz besondere Liebe und Sorgfalt ist bei der Auswahl der aus der Jugendbewegung erwachsenen Literatur verwandt worden. Herr Re gierungspräsident Bcrgcmann wird Sonntag, den 10. Dezember, die Ausstellung mit einer Begrüßungsansprache eröffnen. Franz Hein-Ausstellung. — Das »Deutsche Museum für Buch und Schrift« in Leipzig, Zeitzer Straße 12, hat aus Anlaß des 60. Geburtstages des bekannten Leipziger Akademic-Profes-
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