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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.03.1929
- Strukturtyp
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- 1929-03-02
- Erscheinungsdatum
- 02.03.1929
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- Deutsch
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X- 52, 2, März 1929, Redaktioneller Teil, Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhanbel. der Gebende, und die Zahlen lauten 1404 : 388, so daß sich ein Gesamtexportüberschuß zu unseren Gunsten von 848 ergibt, wobei die in Deutschland selbst hergestelltcn Übersetzungen aus dem Deutschen unberücksichtigt blieben. Eine weitere Verschiebung zum Vorteil Deutschlands ergibt sich aus dem Umstand, daß im Auslände weit weniger honorarfreie Werke (deutsche Klassiker und ähnliche) übersetzt wurden als umgekehrt bei uns. Die sehr mühevollen Feststellungen in dieser Richtung führten zu den un gefähren Zahlen 1390 : 680, d. h. wir führten rund 1390 hono- rarpflichtigc Übersetzungen aus und übernahmen 680, was einen Überschuß von 710 ergibt. Geht man endlich der in der Presse oft behandelten »Über fremdung« der deutschen Literatur auf den Grund, so gibt Tabelle 4 einige Anhaltspunkte, Gezählt wurden alle mit Jahreszahl 1927 erschienenen Übersetzungen wissenschaftlicher und schöngeistiger Werke, ausgenommen Karten, Adreßbücher und die altgrichischen, althebräischen und alle lateinischen, ebenso alle vor der christlichen Zeitrechnung verfaßten Texte aller Kul turen, Tab, 4, Übersetzungen ins Deutsche im Jahre 1927, E-^L7gs-L-r ZZ ZA Philosophie, Kunst, Musik ßZ 8 KKS ? 2 ZG L L ZZ »L HK L N D a) England 204 14 13 9 4 7 8 4 3 1 14 281 b) Vereinigte Staaten .... 78 4 1 6 — 1 92 Französisch 173 14 13 7 16 6 1 1 1 4 236 Russisch 74 15 1 7 4 4 5 111 Dänisch 43 4 1 3 51 Italienisch 19 3 12 1 10 1 2 — 48 Schwedisch 23 5 1 2 31 Norwegisch 17 1 1 19 10 1 4 2 18 Chinesisch 3 5 5 13 Spanisch 8 2 1 12 Tschechisch 6 1 1 1 11 Ungarisch 4 2 1 — I 1 — — — 9 Japanisch 2 4 6 Polnisch 6 6 Lettisch 2 1 — 3 Rumänisch I 1 Übrige Sprachen I 17 — 1 1 I — 5 — — — — — — 25 Gesamtzahl: 1 689 54 48 40 36 2ü 27 7 6 s 4 4 - 27 973 Man ersieht aus dieser Tabelle deutlich, daß nur die Über setzungen aus dem Gebiet der Schönen Literatur besonders zahl reich sind und bloß in bezug auf die englische und französische Sprache. Nimmt man aber die Einzelheiten noch weiter unter die Lupe, so findet man nur für folgende Autoren besonders zahlreiche Übersetzungen und Ausgaben, wobei mehrere Auflagen als eine Ausgabe gezählt wurden: Jack London: 22 Ausgaben (Titel des Wöchentl. Verzeich nisses) für 13 verschiedene Werke; davon 11 Ausgaben bei einer Büchergilde, 11 bei verschiedenen Verlegern, Shakespeare: 22 Ausgaben, davon 4 bei einer Bücher gilde, die übrigen bei Verlegern, R, L, S t e v c n s o n : 20 Ausgaben für 10 Werke, davon 2 Aus gaben bei einer Büchergilde, Dickens: 16 Ausgaben; 9 bei einer Büchergilde. Edgar Wallace: 15 Ausgaben für 15 Werke; keine bei einer Büchergilde. Oscar Wilde: 11 Ausgaben; 1 bei einer Büchergilde. Shaw: 9 Ausgaben; 1 bei einer Büchergilde. Die übrigen englisch-amerikanischen Autoren halten sich weit unter diesen Zahlen, Galsworthy z, B, tritt nur mit 6 Ausgaben in Erscheinung, Conan Doyle mit 4, Wells mit 3 usw. In Frankreich steht der ältere Dumas an der Spitze mit 22 Ausgaben, davon 4 bei einer Büchergilde. Es folgen Zola mit 21 Einzelausgaben, von denen aber 20 der neuen Gesamtausgabe »Die Rougon-Macquart«-Rcihe angehören, Balzac mit 8 Ausgaben, M. Leblanc mit 6, Romain Rolland, Maupassant und Colette mit je 5 usw. Diesen Zusammenstellungen wird man entnehmen müssen, daß die »Überfremdung« im Jahre 1927 in einigen wenigen Namen gipfelte, in den Werken kaum eines halben Dutzend moderner ausländischer Schriftsteller, denn gegen die Neu auflagen und Neuausgaben älterer oder gar klassischer Werke der Weltliteratur wird sich nicht viel einwenden lassen. Im ganzen überwiegcn aber die Klassiker und Halbklassiker in der 242 Spitzenliste durchaus, und nur wie von einer Modevorliebe ge tragen, reihen sich ihnen einige vielgelesene moderne Autoren an. Dabei soll durchaus nicht geleugnet werden, daß unter den zahlreichen englischen und französischen Schriftstellern, die nur mit einem Buch oder doch nur wenigen Werken vertreten sind, sich auch solche befinden, deren Kenntnis fürs deutsche Publikum durchaus entbehrlich wäre. Aber gerade auf die meist gedruckten Verfasser trifft, wie man sieht, der Vorwurf minderwertiger Qualität nicht zu. Im übrigen aber ist es nicht unwichtig, den Anteil der Büchergildcn usw, an den Übersetzungen in Stich proben festzustellen, denn es ergibt sich dabei, daß sie an einigen freien und Honorarpflichtigen Übertragungen der meistgelesenen Autoren in einem sehr hohen Maße beteiligt sind, zieht man ihre geringe Anzahl in Betracht. Endlich wäre noch hervorzuheben, daß Im Jahre 1927 in allen Ländern, in denen deutsche Bücher veröffentlicht worden sind, laut »Wöchentlichem Verzeichnis« 5066 Erscheinungen der Schönen Literatur registriert wurden (Neuerscheinungen und Neuauflagen zusammengenommen). Davon waren nach den Feststellungen der Deutschen Bücherei 689 Übersetzungen aus lebenden Sprachen, d. h. also 13,6 v. H., eine Zahl, die man doch kaum als übertrieben hoch wird bezeichnen dürfen, §o ge winnt auch das Schlagwort von der »Überfremdung« ein anderes Gesicht, denn der Titelzahl nach besteht sie offenbar nicht. Ob dagegen eine Zählung der Auflagenziffern das Bild wesentlich zu ungunsten der deutschen Verfasser verändern würde, kann mangels genauer Nachweise weder mit einem entschiedenen Ja noch einem Nein beantwortet werden. Angesichts der jedoch ver hältnismäßig nicht großen Anzahl wirklich vielgclcsener aus ländischer Autoren und im Hinblick auf so manche Rckordauf- lagehöhe deutscher belletristischer Werke wird man daran zweifeln müssen. Überhaupt ist die sogenannte »Überfremdung« des deutschen Schrifttums nicht dem deutschen Buch Verlag zur Last zu legen, sondern trifft in erster Linie die Zeitungen und einige der Magazine und illustrierten Blätter, die in der Tat besonders häufig ausländische Schriftsteller oft recht geringer Qualität zu
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