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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.09.1923
- Strukturtyp
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- 1923-09-27
- Erscheinungsdatum
- 27.09.1923
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- Deutsch
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idi? 226, 27. September 1923. Redaktioneller Teil. der wertbeständigen Gutschrift verlustig geht. Die Folge soll viel mehr die sein, daß der Sortimenter dann nur mit weiteren Voraus- zahlungen anhält, bis sein wertbeständiges Guthaben annähernd aufgebraucht ist. Lediglich wenn Sortimenter-Kommittenten diese notwendige Einschränkung der Höhe ihrer wertbeständigen Gut haben absichtlich außer acht lassen und wesentlich höhere Voraus- Zahlungen an ihren Kommissionär leisten, als mutmaßlich für die Barsachcn in der lätägigen Periode gebraucht werden, also ihre Vorauszahlungen absichtlich nicht nach dem Bedarf ihres Verkehrs über Leipzig richten, sondern darüber hinaus dem Kommissionär die Folgen der Geldentwertung zuzuschieben versuchen, muß dieser sich die Zurückweisung solcher übertriebenen Vorauszahlungen Vor behalten. Der Sortimenter ist ja durch die Avise der Sendungen laufend über den Geldbedarf seines Kommissionärs unterrichtet, sodaß er, wenn er gut Obacht gibt, seine Vorauszahlungen richtig bemessen kann. Die Kommissionäre beabsichtigen übrigens des weiteren unter sich eine Art Börse für Grundzahlen einzurichten, auf der sie sich untereinander Grundzahlguthabcn und Grundzahlschuldcn austau- schen können. Wenn also z. B. ein Kommissionär zu viel Grund zahl-Vorauszahlungen von seinem Sortimenter-Kommittenten er halten hat, die er in seinem Betriebe nicht wertbeständig anlegen kann, «in anderer Kommissionär hat hingegen zu wenig solche Vor auszahlungen erhalten, dazu noch seinem Sortimenter-Kommit tenten viel Grundzahlkredit geben müssen, so daß er selbst kredit- bedürftig geworden ist, so soll zum Ausgleich auf dieser Börse ein solches Nehmen und Geben von Grundzahlkredit unter den Kom missionären ermöglicht werden. Es sei hierbei aus die Möglichkeit hingewiesen, daß sich im Laufe der Zeit aus einer solchen, zunächst in kleinem Rahmen gedachten Börse vielleicht einmal unter Betei ligung des Gesamtbuchhandels eine Art Buchhändlerbank ent wickeln kann. Die Kommissionäre haben sich endlich auch reiflich mit dem Ge danken beschäftigt, ob nicht auch den Verleger-Kommittenten dis Möglichkeit geboten werden könnte, die bei ihrem Kommissionär durch die Bareingänge entstehenden Guthaben wertbeständig gut- zuschreiden und so bis zum Abruf stehen zu lassen. Leider hat sich dieses Projekt als undurchführbar erwiesen. Wird es, wie eben dargetan, schon schwierig sein, die Sortimenter-Guthabcn In Grund zahlen auf gleicher Höhe mit den Sortimenter-Schulden in Grund zahlen zu halten und so einen Risiko-Ausgleich innerhalb der Kom missionsgeschäfte herbeizusührcn, so würde dieses Problem sicher scheitern müssen, wenn zu den Sortimenter-Guthaben in Grund- zahlen nun auch noch umfängliche Verleger-Guthaben in Grund zahlen treten würden. Den Kommissionären würde schlechterdings die Möglichkeit fehlen, einen solchen Überschuß an Grundzahl-Gut haben ihrerseits wertbeständig anzulcgen, da sie in ihren Geschäften ja weder eigene Bllcherlager, noch Papierlager unterhalten, noch eine buchhändlerische Produktion aufnehmcn, noch diese Guthaben durch Anlage in Devisen vor der Geldentwertung schützen können. Es blieb also leider kein anderer Ausweg übrig, als daß über Grundzahl-Eingänge für die Verleger-Kommittenten beim Wechsel jeder Börsenbereins-Schlüssclzahl abgerechnet und der daraus sich ergebende Papiermarkbetrag dem Verleger in Papiermark gutge schrieben wird. Sollte in der kommenden Zeit die Möglichkeit er wachsen, auch im allgemeinen Bankberkehr wertbeständige Konten zu führen, oder sollt« neben der Papiermark eine neue feste Währung entstehen, so wird dann vielleicht auch ein Weg gefunden werden können, um auch diesen Nachteil für unser« Verleger-Kommittenten noch auszuschalten. Vorläufig bleibt nichts anderes übrig, als daß der einzelne Verleger-Kommittent seinen Kommissionär aniveist, wie oft und wohin er seine am Ende jeder Schlüsselzahl-Periode auf Papiermarkkonto entstehenden Guthaben überwiesen zu haben wünscht. Am besten erfolgt natürlich die Überweisung direkt an einen Lieferanten, da, wenn di« Beträge erst wieder auf eine Bank überwiesen werden, das Schicksal der Geldentwertung nur unnötig durch den Ausenthalt der Gelder bei der Bank verlängert wird. Trotz dieses noch bestehenden Mangels im Grundzahl-Verkehr über Leipzig glauben wir, daß dieser gerade dem Verlag ganz außer ordentliche Vorteil« bieten wird. Zunächst können die über Leipzig laufenden Barsachen in einfachster Weise in Grundzahlen fakturiert werden. In Zeiten, in denen die Schlüsselzahl fast täglich springt, kann sich der Verlag nur durch prinzipielle Fakturierung in Grund zahlen vor Geldentwertungsverlusten schützen, da sonst schon in der kurzen Zeitspanne zwischen dem Ausschneiden der Fakturen, dem Verpacken der Pakete und dem Vorzeigen der Barsachen beim Sor timenter-Kommissionär eine bedeutend« Entwertung stattfürden kann. Sodann steht zu hoffen, daß das Sortiment, da seine Gut- haben beim Kommissionär der Geldentwertung nicht mehr ausgesetzt sein werden, nunmehr reichlich für Kasse sorgt, sodaß die Einlösung der Barsachen sich viel reibungsloser vollziehen wird. Endlich brauchen dennoch zurückgegebene Barsachen auch bei Veränderung der Schlüsselzahl nicht mehr in Papiermark umfakturiert zu wer den, sondern können nach erfolgtem Einlösungsauftrag unverändert erneut zur Zahlung in Grundzahl präsentiert werden. Der Unterzeichnete Verein gibt sich also der Hoffnung hin, daß, wenn überhaupt der Gcsamlbuchhandel unter sich einig ist, daß er möglichst auf wertbeständiger Grundlage zu verkehre» wünscht, die in der Anlage vorgeschlagenen Maßnahmen diejenigen sind, die dem Ideal eines wertbeständigen Grundzahl-Abrechnungsverkehrs am nächsten kommen. Er hofft daher, daß seine Bestrebungen, diesen Verkehr einzuführen, von den maßgeblichen Organisationen des Buchhandels, um deren baldgefällige Rückäußcrung hierdurch noch mals ergebenst gebeten wird, volle Unterstützung erfahren werden. Es erschien uns zweckmäßig, diesen Brief als einen offenen Brief der Allgemeinheit des deutschen Buchhandels zugängig zu machen, weil wir der Ansicht sind, daß eine so durchgreifende Re form erst in die Praxis umgesetzt werden sollte, nachdem weiten Kreisen des Buchhandels Gelegenheit gegeben ist, für oder gegen das neue System Stellung zu nehmen. Leipzig, den 24. September 1923. Hochachtungsvoll Verein Leipziger Kommissionäre. Grundzahlverkehr über Leipzig. Ab Montag, den . . . Oktober 1923 wird der nachstehend be schriebene neue Grundzahlverk«hr über Leipzig in Wirksamkeit treten. Damit wird dem in deutscher Mark verkeh renden Buchhandel, Verlag und Sortiment, die Möglichkeit ge boten, über Leipzig in wertbeständigen Grundzahlen miteinander zu Verkehren. ->> Grundzahlbarverkehr zwischen Verlag und Kommissionsgeschäft. 1. Den Barverkehr über Leipzig in Grundzahlen können nur diejenigen Verleger benutzen, die als Multiplikator di« jeweils gültige Schlüsselzahl des Börsenvereins anerkannt haben. Für Grundzahlen mit Sonderschlllsselzahlen einzelner Ver leger, für Goldmarkpreise, deren Papiermarkwert sich am Liefe rungstage nach dem Kurse des Dollars oder einer anderen Wäh- rung richtet, und für Grundpreise in ausländischer Währung (z. B. in österr. Kronen) kann kein besonderer Barverkehr über Leipzig eingerichtet werden, da es den Kommissionären technisch unmöglich ist, die Barsachen außer in Papiermark und in Grundzahlen <bei Anwendung der B.-V.-Schlüss«lzahl) noch in anderen Wertgrund lagen mit ihren inländischen Sortimenter-Kommittenten abzurech nen. Auch die inländischen Sortimenter-Kommittenten würden nicht in der Lage sein, mit ihren Kommissionären auf noch anderen als den beiden genannten Wertgrundlagen abzurechnen. Verleger, die also ihr« Preise nicht nach dem Grundzahl- und Schlüsselzahl system des Börsenvereins bilden, können demnach ihre für die Sor timenter des Inlandes bestimmten Barsachen über Leipzig wie bis her nur in Papiermark laufen lassen. 2. Beträge, di« der Verleger für Porto, Verpackung usw. aus der Barfaktur in Rechnung stellt, sind bei Grundzahlbar- sakturen selbstverständlich ebenfalls in Grundzahlen (Division des Papiermarkbetrages durch Börsenvereins-Schlüsselzah!) aus- zudrllcken. Die Tatsache, daß die Entwicklung der Postgebühren eine andere Kurve als die Entwicklung der Schlüsselzahl des Bör- senbereins aufweist, muß der Einfachheit halber unbedingt mit in Kauf genommen werden. Slg
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