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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.07.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-07-18
- Erscheinungsdatum
- 18.07.1923
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- Deutsch
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1S5, 18. Juli 1-i23, Redaktionelle! Teil Valutakommission in jeder Sitzung befindet, i» der es gilt, abzutvägcn, Ivem das eine und wem das andere zuzubilligen ist. Das; inan dabei nicht immer die Zustimmung beider gleichzeitig findet, liegt auf der Hand, (Sohr richtig!) Es darf aber auch von der andern Seite nicht zu weit gegangen werden, und es darf nach der Richtung hin nicht auch noch der Verlag angegriffen werden. Die Herren bon der Schweiz haben, was wir nicht billigen können, in einer Bekanntmachung vom ll, April, die im Börsenblatt vom 17, April gestanden hat, erklärt, das; die seitens der deutschen Verleger festgesetzten Preise vom Bezieher, falls sie ein bestimmtes Mas; über schreiten, herabgesetzt werden sollen. Dazu ist der ausländische Sortimenter aus keinen Fall berechtigt. Es bleibt ihm nach einwand freier rechtlicher Darstellung lediglich die Möglichkeit offen, falls er in der Voraussetzung eines niedrigeren Preises als des ihm tatsächlich berechneten bestellt hat, die Annahme der Lieferung abzulehnen, (Sehr richtig!) Ich möchte das hier ausdrücklich sest- stcllen, obgleich ja die ganze Bekanntmachung durch die Tatsachen überholt ist: erstens durch die neue Valutaordnung, zum andern durch die Erhöhung der Valuta, denn der schweizerische Franken ist ja gegenüber der Mark inzwischen wieder stark gestiegen. Die anderen Fragen, die Herr Fehr aufgeworfetr und dem Börsenverein wie dem Verlcgerverein schriftlich unterbreitet hat, werden schriftlich beantwortet werden. Wird zur Schweiz sonst noch das Wort gewünscht? Reich-bevollmächtigter Otto Selke (Leipzig): Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich bin Herrn Fehr aus St, Gallen außerordentlich dankbar dafür, daß er den Finger gerade in die einzige Wunde gelegt hat, die für unsere Übeiwachunzs abteilung noch da ist! das sind nämlich die Kreuzbänder, Seil zweieinhalb Jahren kämpfen wir dafür, daß uns die Kontrolle der Kreuzbänder vom Postministcrium cingeräumt wird. Der Verlegervercin, der Bürsenvcrein, einzelne Mitglieder des Vcrlcgcrvcrcins haben Schritte unternommen; es ist uns bis heute nicht gelungen, die Kontrolle zu erreichen, weil das Postministcrium sich aus den Standpunkt stellt: das Briefgeheimnis wird verletzt, wenn man in ein Kreuzband hincinguckt und Prüft, ob die richtigen Bücher darin sind. Ich kann Sie nur bitten: unterstützen Sie uns durch einen Beschluß in unseren Bemühungen beim Reichspostministerium, damit uns die Möglichkeit gegeben wird, Kreuzbandsendungen hin und wieder zu kontrollieren! Es ist wahr, was Herr Fehr sagt: cs wird der größte Mißbrauch mit den Kreuzbändern getrieben, (Bravo! und Händeklatschen.) Vorsitzender Hofrat 0r, Arthur Meiner (Leipzig): Meine Herren, aus Grund dieser Ausführungen liegt es Wohl auch in Ihrem Interesse, wenn wir bei der.Post weiterhin vorstellig werden, eine entsprechende Resolution vorbcreiten und Ihnen nach her vorlegen, (Lebhafte Zustimmung.) — Das wird geschehen. Ich frage, ob zur Schweiz noch weiter das Wort gewünscht wird, — Nein, Dann kommen wir zu Österreich, Hans Volckmar (Leipzig): Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich habe die Aufgabe, Ihnen über die Ergebnisse einer Reise zu berichten, die der Herr Reich-bevollmächtigte und ich kürzlich nach Wien und Budapest unlernommen haben, um die Schwierigkeiten im Verkehr des deutschen Buchhandels mit den dortigen Buchhändlern zu beheben. Es ist Ihnen bekannt, das; in der letzten Sitzung der großen Valutakommission und des Beirats der Außenhandclsnebenstcllc der Beschluß gefaßt worden ist, auch nach Österreich und Ungarn die Berechnung in Währung einzusühren, wenn nicht binnen einer kurz befristeten Zeit in beiden Ländern das Ausführungskontcollshstem ähnlich wie in Deutschland eingeführt würde. Es war unsere Aufgabe, bei unserem Besuch in Wien und Budapest den dortigen Kollegen diesen Beschluß de- Beirats und der großen Valuta kommission zu unterbreiten und, da die bisher geführten Verhandlungen zur Einführung einer Ausfuhrkontrolle namentlich in Wien nicht zu einem Resultat geführt hatten, mitzuteile», daß nunmehr der Zeitpunkt längst verstrichen sei, in dem dies« Ausfuhrkontrolle noch hätte eingeführt werden können, und daß die logische Folge die Aushebung der Reversstelle in Wien und die Einführung der Kronenberechnung sein müsse. Diese Mitteilung, die wir zu übcrbringcn hatten, wirkte stark auf unsere dortigen Kollegen, Sie sahen sich nun in kürzester Frist vor die Tatsache gestellt, daß nunmehr die Kronenberechnung nach Österreich wirklich in Kraft treten werde. Unsere dortigen Kol legen erkannten sehr Wohl, daß die Kronenberechnung für sie unangenehm sei, daß daher dis Gegner der Schaffung einer Ausfuhr- kontrolle in ihren Reihen nunmehr zu verstummen hätten und daß bei solcher Sachlage die Einrichtung einer Ausfuhrkontrolle unter allen Umständen seitens des ganzen österreichischen Buchhandels gemeinsam vertreten werden müsse. Die Führer des Wiener Buchhandels haben sich deshalb in eifrigster Weise bemüht, in den wenigen Tagen, die zur Verfügung standen, das Problem mit der Negierung zu lösen, und haben es tatsächlich fertiggebracht, das; die zuständigen Ministerien in Wien zu der Einführung der Ausfuhrkontrolle ihre Einwilligung gaben. Die Zeit während dieser Verhandlungen, die von den Vertretern des österreichische» Buchhandels mit ihren Regierungs stellen allein geführt wurden, an denen Herr Selke und ich uns also absichtlich nicht beteiligten, weil wir die Ansicht vertraten, das; nach den wiederholten Beschlüssen in dieser Sache in Deutschland nunmehr von deutscher Seite aus mit den Bemühungen ein Ende gemacht werden müsse, benutzten wir zu den Verhandlungen in Ungarn, Wir stellten uns in Wien aus den Standpunkt, daß der deutsche Buchhandel an sich nicht mehr das Interesse an der Schaffung einer Ausfuhrkontrolle in Österreich besäße, wie das etwa noch vor einem halben Jahr oder einem Jahre der Fall gewesen wäre, und daß, nachdem der deutsch« Buchhandel sich fest entschlossen gezeigt habe, die Kronenwährung einzusühren, es deutscherseits nunmehr nur die Aufgabe sei, die Reversstelle aufzulöscn und den entsprechenden Beschluß in die Tat umzusctzen. Aus diesem Grunde haben wir uns also an den Verhandlungen mit den Wiener Regierungsstellen nicht beteiligt) sondern es den österreichischen Kollegen überlassen, selbst diejenigen Schritte zn inn, und dann aber auch zu verantworten, die sie selbst als richtig betrachteten. Wir benutzten also die Tage der Verhandlungen der österreichischen Kollegen mit ihren Ministerien dazu, nach Pnd.ap-st zu reisen, und wir fanden dort ebenfalls die Geneigtheit aus seiten der Buchhändler sowohl wie auch der Regierung vor, das; auch in Ungarn die Ausfuhrkontrolle errichtet werde, Herr Selke hat sich bereit erklärt, zur Einrichtung einige Beamte nach Budap'st zu schicken, die die dortigen Beamten einsiihren werden, sodaß also mit Ungarn höchstwahrscheinlich die Dinge vollkommen in Ordnung kommen, überdies hörten wir in Budapest die erfreuliche Tatsache, das; das dortige Finanzministerium sich dem Umstände nicht verschlösse» habe, daß das Verbot der Ausfuhr von ungarischen Kronen nach Deutschland den denlschen und ungarischen Buchhandel ganz besonders schädigt. Der Zustand, daß die Ungarn zwar Bücher cnigegennehmen und ihr Konto i» Denischland anschwellen lassen, das; ihnen dagegen aber ihre eigen« Negierung verbietet, die Gegcnvaluia nach Deutschland zu schicken, ist selbstverständlich unhaltbar. Das hat das dortige Finanzministerium ans Vorstellung der Buchhändler auch eingesehen, und es ist zunächst einmal ein Betrog von Mg Millionen Kronen zur Ausfuhr frelgegebcu worden, der dem Buchhandel in wöchentlichen Teilbeträgen zur Verfügung gestellt wird. Die Buchhändler rationieren diesen Betrag unter sich, sodaß sie voraussichtlich in die Lage kommen, in der nächsten Zeit ihre Konten auszngleichen. Es war tatsächlich nicht schlechter Wille der ungarischen Buchhändler, wenn sie bisher ihre Konten nicht in genügendem Maße ausgeglichen haben. Nur die Unmöglichkeit Kronen nach Denischland zu schassen, hat diesen bedauerlichen Zustand herbeigeführt. SSS
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