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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.07.1923
- Strukturtyp
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- 1923-07-14
- Erscheinungsdatum
- 14.07.1923
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. Verein der österreichischen Buch-, Kunst- und Musikalienhändler^ Der Verein der österreichischen Buch-, Kunst- und Musikalien händler gibt folgende Bekanntmachung heraus: Die am 2g. Juni d. I, im Saale der Handelskammer zu Salz burg abgehaltcne Tagung der Vertreter des österreichischen Gesamt- buchhandels hat zu der praktisch undurchführbaren Bekanntmachung der Außenhandclsnebcnstcll« für das Buchgewerbe in Leipzig vom 20, Juni d, I, (Bbl, 141) Stellung genommen: Es wirderwartet, da ßder deutsche Verlag ge mäß dem Abkommen vom 7, Juni im eigen st «n.In teresse bei der katastrophalen Weiterentwertung der Mark nach O st erreich nur in Kronen liefert. Die in der Bekanntmachung vom 20. Juni vorgesehene behörd liche Unterstützung kann von österreichischer Seite nicht gegeben wer den, so daß die Markberechnung Schiebungen Tür und Tor öffnen und zum Preischaos in Österreich sichren müßte, Nachdem der ge samte Überweisungsverkehr nunmehr nur auf Kronen eingestellt ist, kann das österreichische Sortiment eine doppelte Verrechnung — in Kronen und Mark — nicht vornehmen. Überdies würden die durch den Stcmpclaufdruck verunzierten und entwerteten Bücher von ern sten Bücherkäufern und -Liebhabern meistens abgelchnt werden und andrerseits im Auslande ein gesuchtes Handslsobjckt bilden, wie es in anderen Branchen bereits der Fall ist. Die ö ste r r e i ch i s ch e n Sortimenter können des halb solche durch den Sie m pelaufdruck beschädig- t e n B ii ch c r n i ch t a n n eh m c n un d kö n n e n ll be r h a u p t nur bei w äh r u n g s« i nhe i t l i ch e n Preisen Lager bestellungen tätigen, Ein großer Teil des deut sch e n Verlages hat niit Rücksicht auf die Kronen- Preise bereits einen Gesamtrabatt von 50?S nach Ö ste rr e i ch a l l g eme in z u g« st a n d e n, wa s g e ge n übe r dem bisherige» Zu st and (Rabatt ->- T« uerungsz ri sch lag) noch immereineVer sch lechterungb« deutet. In richtiger Erkenntnis der wirtschaftlichen Lage des Sorti ments in Österreich haben diese Verleger den erhöhten Rabattsatz als für die Fortführung der Betriebe notwendig erkannt t(pd be willigt, da die Spanne zwischen dem österreichischen und dem deut schen Nettopreise genügend Möglichkeit zu dieser Rabattierung bietet. Im Gegensatz zu diesem einsichtsvollen Verhalten haben einzelne Verleger leider die Bedingungen des Punktes 1 des Abkommens vom 7, Juni d, I, (Bbl, Nr. 133 vom II. Juni) bisher nicht erfüllt. Falls der für das österreichische Sortiment n o tw e n d i g e Ge s a in tr ab a t t nicht gewährt wird, wäre das österreichische Sortiment gezwungen, einen entsprechenden Sortiments-Teucrnngs- Zuschlag wieder zu erheben, was lebhaftzu be dauern wäre. Der gänzliche Verzicht auf den bisherigen, behördlich anerkann ten Sortimcnts-Tcuerungszuschlag konnte in dem Abkommen nur unter der Voraussetzung zugestanden werden, daß seitens des deut schen Verlages den österreichischen Verhältnissen genügend Rech- I mmg getragen und als Ersatz für den Zuschlag ein entsprechend hoher Rabattsatz eingeräumt wird. Wir ersuchen dringend, von bisher bei manchen Verlegern üb- liclien Vorfakturen abzusehen, da der deutsche Verlag in der Wert- bcständigkeit seiner deutschen Guthaben vor Verlusten geschützt ist, die aus einem Zahlungsverzug entstehen könnten. Zur Wirtschaftslage. Von vr. Gerhard Menz. Vor 4 Wochen konnte an dieser Stelle (Bbl, 132) aus dienen« Ma r k st ütz u n g s ak t i o n hingcwiesen werden. Sie ist erfolgt. Trotzdem ist der Verfall der Mark weiter gegangen, der Dollar also weiter gestiegen. Das könnte den Schluß nahelegcn, die Stützung sei mißlungen oder wieder aufgcgebcn worden. Ein solcher Schluß wäre aber falsch. Man darf die zweite Stützungsaktion nicht an der ersten messen wollen. Beide sind grundverschieden, hat man doch aus der ersten gelernt und sich nach den damals gemachte» Erfahrungen diesmal anders eingerichtet. Die erst« Stützung war mehr eine Rettung und war auf den Drmk des Dollars abgestellt. Sie ge lang, weil der Dollarauftrieb tatsächlich nur ein Spekulations- crzcugnis gewesen war und dem Angriff nicht standhielt, zumal die politische Lage der Rettung der Mark günstig war. Vielleicht hätte man den Dollar damals sogar auf 10 MV herabdrückcn können. Es zeigte sich aber bekanntlich, daß .schon die Senkung auf 20 000 für die deutsche Wirtschaft unerträglich war und sie in ein« schwere Krise zu stürzen drohte. Unter dem Eindruck dieser Erfahrung ist es dies mal nicht auf einen Druck des Dollars abgesehen. Die neu« Stützung stellt sich vielmehr nur als Bremsung dar. Man hält lediglich den Sturz der Mark im Eilzugtempo ins Bodenlose ans und hindert die Spekulation, den Dollar ohne Rot und Berechtigung i» den Himmel zu treiben. Auch das ist eine gewaltige Leistung, und auch das schon ist für die deutsche Wirtschaft eine Wohltat, Gemeinhin wird das Eingreifen der Regierung Nur auf den Druck der Linken zurückgesührt. Zweifelsohne muß die Regierung auch auf die Stim mung und di« Forderungen dieser Kreise Rücksicht nehmen, um nicht die innerpolitische Lage vermeidbaren Belastungsproben auszu- setzen. Die Tätigkeit, die die Regierung entwickelt, liegt aber im Gesomtinteressc, und alle Kreise müssen wünschen, daß sie sich in dieser Weis« zum Schutz der deutsche» Wirtschaft rührt und daß sie nicht die Hände in den Schoß legt und das Unheil ungehindert seinen Lauf nehmen läßt. Zum Kampf um die Freiheit, der sicht, bar an Rhein und Ruhr geführt wird, gehört auch die Mark stützungspolitik, Ohne Aktivität auf diesem Gebiet wäre der Kamps an Rhein und Ruhr schwer gefährdet. Mit der Verteidigung der Mark gegen die Spekulation nament- lieh des Auslands ist es aber allein nicht getan. Die weit wich tigere Aufgabe ist die Sicherun-g der Zukunft der Mark überhaupt, die Rettung ihrer Stellung im Inland, Was sich als Verfall der Mark in den Devisenkursen äußert, ist ja doch nur Symptom der Krankheit, die unsere Währung an sich befallen hat. Die Krankheit selbst ist ein Ding für sich und besteht darin, daß das deutsche Geld unter dem Einfluß des Krieges und noch mehr unter den Wirkungen des sogenannten Friedens seine Wertbeständig- SÜS
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