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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.04.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1935-04-13
- Erscheinungsdatum
- 13.04.1935
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- Deutsch
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88, 13. April 193S. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Ttschn Buchhandel. tionen kommt. Das Institut für Konjunkturforschung hat geschätzt, daß der Gesamtbetrag der so in Bewegung gesetzten Kapitalien mehr als eine halbe Milliarde RM beträgt. Wie auf der einen Seite durch diese Fälligkeiten der Anlagcbedarf am Rentenmarkt sicherlich günstig beeinflußt werden wird, steht andererseits zu er warten, daß der Geldmarkt auf die Aufbringung dieser Beträge mit einem Anziehen der Geldsätze reagieren wird. Nach dem ver hältnismäßig stark angespannten Februarultimo hatte sich der Geldmarkt nur langsam verflüssigt. Zum Medio war er nur ge ringen Ansprüchen ausgesetzt, nach deren Erledigung die Erleich terung rascher sortschritt. Die Nachfrage nach Privatdiskontcn und Rcichsschatzanweisungen trat wieder stärker hervor. Die Vorberei tungen für den Quartalsullimo setzten verhältnismäßig frühzeitig ein, der Markt versteifte sich, und es kam größeres Angebot an Privatdiskontcn heraus. Die Entlastung des Reichsbauk- status hat sich in diesem Monat in durchaus normaler Weise voll zogen. In der ersten Märzhälfte wurden 55,5°/« der Ultimo Fe bruar bei der Rcichsbank neu ausgenommcnen Kredite zurück- gezahlt gegenüber 22,9°/« in der ersten Fcbruarhälste. Die dcckungsfähigen Wertpapiere haben sich kaum verändert. Die Be stände an Gold und deckungsfähigen Devisen konnten sich gering fügig erhöhen. Die Umsätze des deutschen Einzelhandels lagen nach den Untersuchungen der Forschungsstellc für den Han del beim Reichskuratorium für Wirtschaftlichkeit im Februar 1935 um 3°/» über Vorjahrshöhc. Diese gegenüber den 6- bzw. 8pro- zentigcn Umsatzsteigerungen der Vormonate nochmalige Verlang samung der Umsatzzunahme im Februar hat ihre besonderen ein maligen Ursachen. Neben den Faktoren, die bereits in den Vor monaten das Tempo der Umsatzsteigerungen geringer werden lie ßen, scheinen der Termin und der relativ geringe Verkaufserfolg der diesjährigen Jnventurverkäufe das Umsatzergebnis im Fe bruar nicht unerheblich beeinflußt zu haben. In allen Handels zweigen und bei allen Betriebssormen, die Jnventurverkäufe ver anstalten, waren die Februarzahlen über die Umsatzentwicklung ungünstiger als die Januarzissern, während alle Handelsziveige, die nicht am Jnventurvcrkauf teilnehmen — mit Ausnahme des Eisenwarenhandels — im Februar über glcichhohe oder größere Umsatzsteigerungen als im Januar berichteten. Einmal dürste das Verkaussergebnis des diesjährigen Jnvcnturverkaufs wegen der starken Beschränkung der zu dieser Veranstaltung zugelassensn Waren und der Voreindeckungen der Verbraucher in den voran- gcgangenen Monaten ungünstiger als in früheren Jahren gewesen sein. Hinzukommt noch, daß 1934 in einigen Landcstcilen die Jnventurverkäufe vollkommen im Februar stattsanden; 1935 war dagegen für das gesamte Reich der Beginn dieser Veranstaltung einheitlich auf die letzte Januar-Woche sestgelegt worden. Diese Vcrgleichsstörung konnte durch eine Zusammenfassung der Januar- und Februarumsätze beseitigt werden. Für beide Monate betrug im Gesamtdurchschnitt des Einzelhandels die Umsatzsteige rung 5°/» gegenüber den entsprechenden Monaten im Jahre 1934. Da der übliche Vorjahrsvergleich der Umsätze in den letzten Mona ten auf Vergleichsmonate mit ansteigeniwn Umsätzen gestoßen ist, lassen die Umsatzziffern nicht immer deutlich die Richtung der Umsatzentwicklung erkennen. Ein Umsatzvergleich über zwei Jahre hinweg bis zu den letzten Monaten des Jahres 1932 und den ersten Monaten des Jahres 1933 zurück, in denen der tiefste Um satzstand ungefähr erreicht war, läßt den Umsatzverlauf insgesamt besser erkennen, da er die Sonderentwicklungen berücksichtigt, die einzelne Handelszweige innerhalb der letzten beiden Jahre infolge staatlicher Maßnahmen (Ehestandsdarlehen, Bau- und Jnstand- setzungszuschüsse, Bedarfsdeckungsscheine, Steuererleichterungen) aufzuweisen haben. Seit August vorigen Jahres hat danach der Einzelhandel im Gesamtdurchschnitt in den einzelnen Monaten — abgesehen von den besonders günstigen Oktober- und November- ergebnissen (Hamsterkäufe) — jeweils innerhalb der letzten beiden Jahre fast gleiche Umsatzsteigerungen von 14 bis 16°/° erzielt. Freilich entfiel der Haupttcil dieser Umsatzzunahme von einem reichlichen Siebentel in den Monaten August bis November vori gen Jahres in das zweite Jahr der zum Vergleich herangezogcnen zweijährigen Zeitspanne, feit Dezember dagegen in das erste Jahr. Der Umsatzvorspruug gegenüber 1932 bzw. im Januar und Fe bruar gegenüber 1933 konnte also seil August in gleichbleibender Höhe behauptet werden, obwohl der Umsatzzuwachs gegenüber dem Vorjahr wegen des ständig gestiegenen Umsatzniveaus der Vergleichsmonate seit Dezember geringer wurde. Die Umsatzsteige rungen bei den Lebensmittclfachgeschäften waren mit 6,5°/» im Februar ein wenig größer als im Januar und im Jahresdurch schnitt 1934. Bedeutend ungünstigere Umsatzergebnisse erzielten dagegen die Lebensmittelabteilungen der Warenhäuser (Umsatz rückgang von reichlich 10 °/° gegenüber dem Vorjahr). Die Lebens mittelpreise waren nach der Indexziffer der Ernährungskosten des Statistischen Reichsamts Anfang 1935 um säst 2°/° höher als Anfang 1934. Die schon seit Dezember fcstzustellende Abschwä chung in der Umsatzentwicklung der Textilwarenfachgeschäftc setzte sich im Januar und Februar weiter fort. In den beiden Monaten Januar und Februar zusammen konnten diese Geschäfte nur wenig höhere Umsätze als im Vorjahr erzielen (->- 1,6°/»). Bei den Fach geschäften für Damen- und Mädchenkleidung lagen die Umsätze so gar im Durchschnitt um ein Zehntel unter den Borjahrsergeb- nissen. Bei den anderen untersuchten Spezialgeschäften des Textil warenhandels waren dagegen die Januar- und Februarumsätze in allen Fällen um einige Prozente höher als im Vorjahr. Da die Textilwarenpreise seit dem Vorjahr nicht unerheblich gestiegen sind — nach den Ermittlungen des Statistischen Reichsamts um 7,5 °/» — dürften die Textilwarensachgeschäfte in den beiden ersten Monaten des Jahres 1935, obwohl die Umsatzwerte noch etwas anstiegen, weniger Waren verkauft haben als 1934. Die Unter suchungen über die Käuferzahlen bestätigen diese Feststellung. Die Kundenzahlen der Textilwarengeschäfte waren Anfang 1935 um ungefähr 2°/° geringer als Anfang 1934. Der zu erwartende Rück schlag nach den nicht unerheblichen Voreindeckungen vieler Käu ferkreise in der zweiten Jahreshälfte 1934 ist deutlich zu spüren. Die Umsätze der Schuhwarcnfachgeschäfte waren um knapp 4°/« höher als im Januar-Februar vorigen Jahres. Beide Hauptgrup pen des Beklcidungsfachhandels haben seit 1932 ihre Umsätze um genau den gleichen Prozentsatz erhöhen können (knapp 18°/°). Die Umsätze der Bekleidungsabtcilungcn der Waren- und Kaufhäuser lagen dagegen sowohl gegenüber 1934 als auch gegenüber 1933 unter den in diesen Jahren erzielten Einnahmen. Gegenüber 1934 betrug der Rückgang knapp 3 °/° bei den Warenhäusern und reich lich 5"/° bei den Kaufhäusern, gegenüber 1933 sogar reichlich 21 °/» bzw. 16"/». Im Hausrathandel trifft der Vorjahrsvergleich jetzt in stärkerem Maße noch als Lei den meisten anderen Handelszwei gen aus Monate mit starker Geschäftsbelebung. Infolgedessen hal ten sich die Umsatzsteigerungen hier in engen Grenzen; bei einer Gruppe des Eiscnwareneinzelhandels, den Fachgeschäften für Bauartikel, Ofen und Herde, deren Geschäftsentwicklung stark von der Lage des Baumarktes abhängig ist, war im Februar sogar ein Umsatzrückgang festzustellen. Immerhin sind die Umsatzcrhöhungen gegenüber Anfang 1933 bei den einzelnen Zweigen dieser Haupt- bedarssgruppe recht beträchtlich. Die Umsätze der Fachgeschäfte für Glas- und Porzellanwaren waren Anfang 1935 um reichlich 23°/° höher als Anfang 1933, die der Gruppe »Haus- und Küchen geräte» des Eisenwareneinzelhandels um knapp 30°/», die der Gruppe »Ofen und Herde» um über 40°/«. Die Drogerien und Fachgeschäfte für Uhren berichten für Februar über gleichgroße Umsatzsteigerungen wie für Januar (9°/° bzw. reichlich 5"/°). Die Fachgeschäfte für Papierwaren und Bürobedarf konnten nach einer Umsatzsteigerung von 13,1°/° im Jahresdurchschnitt 1934 in den ersten beiden Monaten des Jahres 1935 um reichlich 5°/° höhere Umsätze als 1934 erzielen. Den weitaus größten Umsatz zuwachs meldet wieder, wie in den Vormonaten, der Kraftfahr zeughandel, dessen Umsätze im Februar doppelt so hoch waren wie im Vorjahr. Im März hat sich nach den Handelskammerberichtcn die wirtschaftliche Lage des Einzelhandels günstiger gestaltet als im Vormonat. Durch die Saison bedingt war das Geschäft allge mein lebhafter. Die Umsätze lagen entsprechend höher. Gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres war eine Umsatzsteigerung nicht festzustellen. Dabei ist allerdings zu beachten, daß das Oster geschäft im Vorjahre noch in den März fiel. In einzelnen Bran chen wurden die Umsätze des Bcrgleichsmonats nicht erreicht. Die Nachfrage beschränkte sich in der Hauptsache auf niedrigste Preis lagen und geringere Qualitäten. Die Preise waren unverändert. 301
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