60, 12. März 1935. Börsenblatt f. b. Dtschn.Buchhandel. 1117 »H.VVK VIXLI.IV8 Die Sünderin Einband und Umschlagzeichnung von Christian Rietschel 2n Ganzleinen gebunden z RM 2lus dem Land der Sara Alelia kommt eine neue Frauengestalt zu uns — eine Sünderin im harten und selbstgerechten Urteil ihrer Mitmenschen. Leichtsinnig und lebenshungrig gerät ein junges Menschenkind in schlechte Gesellschaft, findet nach kurzer Irrfahrt in dörflicher Gemeinschaft einen Halt, den es wiederum, nunmehr in schwere Schuld ver strickt, lassen muß. Die Verfehlung wird dem Gesetz nach im Gefängnis gesühnt. Aber dann geht der Weg zurück in das Dorf, in dem die Tat sich zutrug, zurück in den Kreis der wenigen Gutmeinenden und der vielen Übelwollenden, die nicht vergessen können. Es ist ei» hartes Tagwerk, das nun beginnt, die eigentliche Sühne und Bewährung. Lebte nicht der schlichte Glaube an die im Bibelwort verheißene Hilfe Gottes, die Liebe und Sorge der wenigen Hilfsbereiten hätte nicht vermocht, den Mut zum Leben wieder aufzurichten. So aber wirkt beides zusammen, die rechtfertigende Gnade von oben und die Liebe einiger weniger für diesen Dienst aufgeschlossener Menschen, und verhilft trotz mannigfacher De mütigungen und Leiden zu einem neuen Anfang. Die hohe Kunst, mit der Hildur Direlius dieses Geschehnis erzählt, macht die Gestalt der Sünderin, die nicht zerbricht sondern genesen darf, ebenso unvergeßlich wie die der leiderfahrenen schwesterlichen Sara Alelia. Geben Sie den Band den Ernsten und Nachdenklichen unter Ihren Biicherkäufcrn — sie werden es Ihnen danken. Wer die „Sara Alelia" gelesen hat, wird auch die „Sünderin" nicht zurückweisen. Wichern-Vcrlag/Berlin Ausgabetag: ao.März iyz; 148 Börsenblatt f. d. Deutschen Buchhandel. 102. Jahrgang.