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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.09.1931
- Strukturtyp
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- 1931-09-15
- Erscheinungsdatum
- 15.09.1931
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- Deutsch
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X- 214, IS. September 1931. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Weiterung mit nnchligen Erscheinungen erfährt; der Buchver- f l a g, in dem heute besonders die Sammlungen »Schreibers Taschenbücher» und »Schreibers Taschenallantcn aus den Gebie- S ten der Naturwissenschaften» eine Rolle spielen; der sich stets er neuernde B i l d e r b ü ch e r v e r la g; die von einer Gruppe Dresdner Lehrer angeregten B e s ch ä f t i g u n g s in i t t el mit bahnbrechenden Neuheiten auf dein Gebiete des Arbeitsuntcr- richts; Schreibers Beschäftigung s- und Arbeits bücher für Elternhaus und Schule sowie als jüngstes Glied ; des Verlages Schreibers technische Modcllicr- / bogen. Zur Herstellung aller dieser Erzeugnisse besitzt die Firma eine mit den neuesten technischen Einrichtungen und » Maschinen ausgcstattete graphische Kunstaustalt, der 1927 eine ' besondere Abteilung für Plakatdruck und Werbedrucksachen für » Großverbraucher der Industrie und des Handels angegliedcrt !' 'wurde. Die 100jährige Geschichte der Firma I. F. Schreiber baut > ' sich auf der Arbeit dreier Generationen einer Familie auf. Faivb Ferdinand Schreiber hat mit sicherem Blick für Richtiges -'.'und Wertvolles den Grundstein gelegt. Seine Söhne haben den ! > Übergang zum Großbetrieb vollzogen und. viele Steine zu dem soliden Bau gefügt. Die dritte Generation, deren Arbeit noch in eine glücklichere Vergangenheit hineinreicht, hat die nicht leichte Aufgabe, sich mit den Schwierigkeiten der Zeit auseinanderzu- setzcn und auf den durch die Vorsahren geschaffenen Grundlagen - weiter zu arbeiten, tapfer zu erfüllen gewußt. !> Die erste Nordisch-Deutsche Schriftstellertagung in Lübeck u. Hamburg. A.-> Auf Einladung der Nordischen Gesellschaft in Lübeck und des P. E. N. Klubs, Hansischer Kreis in Hamburg, fand in den ersten Septembertagen in Lübeck eine Nordisch-Deutsche Schriftstellertagung . statt, die unter dem Ehrenpräsidium von Knut Hamsun, Selma Lagcr- löf,s Thomas Mann, Henrik Pontoppidan und anderen hervorragen den Vertretern des gegenwärtigen nordischen und deutschen Schrift tums einbcrufen war. Die Leitung dieser Tagung hatten der Vor sitzende des P. E. N. Klubs, Hansischer Kreis, Max Alexander M e u m a n n - Hamburg, und der Leiter der Kulturabteilung der Nordischen Gesellschaft, vr. Fred I. D o m e s - Lübeck, übernom men. Außer den bei solchen Konferenzen üblichen gesellschaftlichen Veranstaltungen, zu denen unter anderem ein Begrüßungsabend des Lübecker Senats, ein Ausflug nach Travemünde und ein Besuch Ham burgs und Altonas, auf Einladung des Hamburger Senats und des Magistrats der Stadt Altona, gehörten, wurden am 1. und am 3. September wichtige Verhandlungen mit Referaten und Aussprachen geführt. Zunächst waren die Tagungsverhandlungen dem Thema »Nor disch deutsche und deutsch-nordische Beziehungen« gewidmet. Die Reihe der Vorträge eröffnet«: Hans Friedrich Blunck mit Be trachtungen über »Nieöerdeutschlanö als Mittler zwischen Nord und Süd«. Darauf 'beleuchtete vom Standpunkt des Wissenschaftlers Uni- versitätsprosessor I)r. Wvlfgang Stammler (Greifswald) die Beziehungen Deutschlands zu dem Norden und des Nordens zu Deutschland. Anschließend sprach Rüben G:son Berg (Schwe den) Über die schwedisch-deutschen Literaturbeziehuugen. Gerade die ser Bortrag brachte viele charakteristische Einzelheiten und stellte fest, daß in der gegenwärtigen kulturellen Lage Schwedens eine stär kere Fühlungnahine zwischen Deutschland und Schweden, gegenüber den umwerbenden englischen und französischen Einflüssen, besonders ^erstrebt werden müsse. Im zweiten Verhandlungsabschnitt des ersten iTagM über »Dichtung und Gegenwart« kam zuerst der junge dänische »DichVr M a r c u s L a u e s e n zu Wort. Nach ihm verbreiteten sich, Ummer vom Standpunkt des schaffenden Dichters aus, Arjö Soini (UFinnlanö), Nounald Fangen (Norwegen), Felix Braun (»Österreich) und AlfonsPaquet in teilweise glänzend geformten »iwd gehaltvollen Ausführungen über diese bedeutungsvolle Frage. Len Verhandlungstag schloß eine »Nordische Dichterstunde«, in der ein etwas gewagtes Experiment! — verschiedene an der Tagung teilnehmende Vertreter der gegenwärtigen skandinavischen Dichtung Proben ihrer Schöpfungen in ihrer Ursprache lasen. So trugen Astrid Vaering (Schweden), Peter Freuchen (Dänemark), Hnns Hartwig S e e d v r f f - P e t e r s e n (Dänemark) und Ärjö Soini eigene Dichtungen vor, während K r i st e n Gundc- l a ch (Oslo), Nounald Fangen und Fred I. Domes ttber- setznngsproben aus dem Deutschen ins Nordische und umgekehrt boten, vr. Domes hatte zugleich die notwendigen Erläuterungen übernommen. War der erste Tag auch für die zahlreich anwesenden Vertreter des Buchhandels von Wichtigkeit, so sollten die folgenden, zugleich ab schließenden Verhandlungen am 3. September, bei denen wirtschaft liche und Ubersetzungssragen erörtert wurden, nach der praktischen Seite hin noch bedeutsamer sein. Peter Freuchen verbreitete sich zunächst über die bekannte dänische Aktion, die eine Bibliotheksabgabe fordert. Es handelt sich hierbei darum, daß an die Autoren für das Ausleihen ihrer Bücher von Seiten der Bibliotheken eine Abgabe ent richtet werden soll. Der Referent bat, daß die deutschen Schriftsteller durch eine entsprechende Resolution den dänischen Freunden zu Hilfe kämen. Ergänzend erläuterte Neichsgerichtsadvokat vr. Hartvig- I a c o b s e n-Kopenhagen die Handhabung des Urheberschutzes und wies darauf hiu, daß zur Zeit noch starke Mißstände im Urheberrecht bestehen. In der Bibliotheksfrage war er der Meinung, daß dem Ver fasser aus Grund allgemeiner Nechtssätze durchaus das Recht zustehe, sein Buch nur unter gewissen Bedingungen verkaufen zu lassen. Also auch etwa unter der Bedingung, daß es nicht ausgeliehen werden dürfe. Die Möglichkeit der praktischen Durchführung der Vorschläge von Peter Freuchen beurteilte er freilich skeptisch und schlug dem gegenüber vor, daß die Verfasser auf andere Weise eine staatliche Entschädigung anstreben sollten. Der Hamburger Hans Henny Jahnn kritisierte das gegenwärtige europäische Wirtschaftssystem scharf und behauptete, daß es auch auf dem deutschen Büchermärkte zur Zeit eine gerechte Bewertung des Arbeitspotentials nicht gäbe. Er beantragte folgende zwei Resolutionen: 1. Daß die Schutzfrist auf mindestens 50 Jahre ausgedehnt würde; 2. daß über die Schutz frist hinaus alle Bücher tantiemepflichtig wären, um mit diesen Einnahmen einen Kulturfonds zu schaffen, der zur Förderung ver lebenden Kunst anzuwenöen wäre. In der ausgedehnten Debatte wandte sich vr. Heinrich Schneider-Lübeck als Bibliothekar gegen den Vorschlag von Peter Freuchen. Er betonte, daß es unendlich viele Leser gäbe, die niemals, besonders in der heutigen Zeit, in der Lage wären, sich Bücher zu kaufen. Im übrigen würden gerade viele Leser erst durch die Biblio theken in der Ausleihe und Beratung auf bestimmte Autoreu auf merksam gemacht und für sie gewonnen. Er plädierte deshalb für den Vorschlag von Hartvig-Jacobsen, den Staat zu veranlassen, den Schriftstellern auf andere Weise gerecht zu werden. Im Gegensatz dazu waren die anderen anwesenden Schriftsteller der Meinung, daß die dänische Unternehmung unterstützt werden müsse. Die Erörterung der Ubersetzungsfragen leitete vr. Domes durch Verlesung eines Vortragsmanuskriptes ein über »Der Übersetzer und seine Mission« von dem durch Krankheit am Erscheinen verhinderten Erwin Mag n u s. An der Aussprache beteiligten sich die bekannte dänische Übersetzerin Frau Professor Clara H a m m e r i ch, die den Wunsch nach einem wissenschaftlich fundierten deutsch-dänischen Wör terbuch äußerte, ferner Frau Astrid Vaering (Schweden), K a- r in Michaelis und viele andere. Es kam dabei zu einem dra matischen Zusammenstoß zwischen Professor Meyer-Bensen- Hamburg und dem bekannten Übersetzer norwegischer Literatur I. Sa n d m e i e r - München, der jedoch die gegen ihn erhobenen Vor würfe in besonnener, sachlicher Form zurückwies. Zum Schluß wur den folgende Entschließungen angenommen: I. Bibliotheksangelegenheit. Die Teilnehmer der Nordisch-Deutschen Schriftstellertagung in Lübeck als Vertreter Dänemarks, Deutschlands, Finnlands, Nor wegens, Schwedens, der Schweiz und Österreichs drücken ihre Sympathie aus für den von den dänischen Verfassern begonnenen Kampf dafür, daß die Autoren pekuniären Anteil durch die Ver leihung ihrer Bücher durch die Bibliotheken erhalten. II. Verlängerung 5 er Schntzfri st. Die -auf der Nordisch-Deutschen Schriftstellertagung versammel ten Vertreter von Dänemark, Deutschland, Finnland, Norwegen, Schweden, der Schweiz und Österreichs fordern für alle Werke der Literatur und Kunst einheitlich für alle Länder die 50jährige Schutzfrist nach dem Tode des Urhebers. III. Ausdehnung der Schutzfrist für gemeinnützige Literatur- urrd Kunstwerke. Die auf der Nordisch-Deutschen Schriftstellertagung versammel ten Vertreter von Dänemark, Deutschland, Finnland, Norwegen, Schweden, der Schweiz und Österreichs fordern die dauernde Tantiemepflichtigkeit für alle Werke der Kunst und Literatur. Nach Ablauf der 50jährigen Schutzfrist sind die aufkommeuden Summen durch die Staaten für Zwecke der Kunst und Literatur zu verwenden. Als Abschluß der Gesamttagung fand abends eine »Kundgebung für das Schrifttum« statt, bei der Selma Lagerlöf aus ihrem 823
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