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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.09.1931
- Strukturtyp
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- 1931-09-15
- Erscheinungsdatum
- 15.09.1931
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- Deutsch
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X 214, 15. September 1931. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. So hatte Schreiber schon im ersten Jahrzehnt seiner Tätig keit eine Reihe Pädagogisch mustergültiger, künstlerisch und tech nisch unerreichter Berlagswerke geschaffen, die die Grundlage für eine glückliche Weiterentwicklung seines Unternehmens bil deten. Allerdings war er in dieser Zeit auch vor Fehlschlägen nicht bewahrt geblieben. Die Leihbibliothek, die er nach einer Anzeige vom Jahre 1832, die Aufnahmefähigkeit des damaligen Eßlingen überschätzend, mit 5000 Bänden ausgestattet hatte, brachte Verluste und mußte bald abgestoßen werden. Im Jahre 1832 hatte er die erste Buchdruckpresse ausgestellt, die er aber vermutlich nicht voll ausnützen konnte. Er richtete deshalb an das Oberamt eine Eingabe um die Erlaubnis zur Herausgabe einer Zeitschrift mit dem Titel: »Wochenschrift mit Kupfer zur Unterhaltung und Belehrung für Gebildete jeden Standes.» Sie scheint aber nicht ins Leben getreten zu sein — jedenfalls ist kein Exemplar davon bekannt. Im September 1837 war Schrei ber beim Oberamt um die Erlaubnis zur Herausgabe eines wöchentlich erscheinenden, nicht Politischen Jntelligenzblattes» eingekommen. Die erste Nummer davon erschien am 24. De zember als »Eßlinger Stadt- und Landbote». In Nr. 14 dieses Blattes (25. Mürz 1838) teilt Schreiber mit, daß er durch die Kgl. Regierung ermächtigt worden sei, seiner »neuerrichteten und nunmehr völlig assortierten Buchdruckerey eine weitere Ausdehnung zu geben». Er empfiehlt dieselbe, die »mit schönen, nach neuestem Geschmack gefertigten deutschen und englischen Lettern und mit einer vorzüglich guten amerikanischen Presse ausgestattct ist«, zu recht vielen Bestellungen. Dem »Stadt- uud Landboten» war aber kein langes Leben beschieden. In der Nummer vom 24. Juni muß der Verleger resigniert die folgende Erklärung abgeben: »Mit der heutigen Nummer hört das Blatt künftig auf zu erscheinen. Daß der Verleger bei Herausgabe des Blattes auf die Unterstützung des Publikums durch zahlreiche Abonnenten rechnete, sich hierin aber täuschte, kann er im In teresse der Öffentlichkeit nur bedauern». Auch ein vom 1. Juli 1839 ab erscheinendes neues Jutclligenzblatt unter dem Titel »Der Bürgerfreuud», das zweimal wöchentlich hcrausgcgeben wurde, konnte sich nicht lange halten. Mit der Nr. 26 stellte auch er im September 1839 sein Erscheinen ein. Anfang der 1840er Jahre begann Schreiber mit der Her ausgabe von Bilderbüchern stzr das erste Jugendalter, eines der Arbeitsgebiete, dem die Firma bis heute erfolgreich treu geblieben ist. Er fand eine Hilfe in der Person des aus Gotha stammenden Buchhändlers Karl Thienemann. Thienemaun dichtete selbst die Verse zu vielen Schreiberschen Bilderbüchern, die großen Absatz fanden und zum Teil auch in fremde Spra chen übersetzt wurden. Thienemann trat jedoch 1846 aus und gründete in Stuttgart einen eigenen Jugeudschriftenverlag. Einen Ersatz für den Ausgeschiedenen fand Schreiber in dem Buchhändler K. Schill aus Stuttgart, der 1847 als Teilhaber in die Firma eintrat. Das Unternehmen firmierte bis 1862: Schreiber L Schill in Stuttgart und Eßlingen. Schill galt als tüchtiger Fachmann. Während seiner Teilhaberschaft er schienen neben andern bedeutenden Werken die ersten Auslagen der bekannten weitverbreiteten »Naturgeschichte des Tier-, Pflan zen- und Miueralreichs» in Foliosormat. Ein großer, über viele Jahrzehnte ausgedehnter buchhändlerischer Erfolg im In- und Ausland wurde dieses oft aufgelegte und neubearbeitete Werk, nachdem von Ferdinand Schreiber, dem ältesten Sohn des Gründers, der Münchner Naturwissenschaftler G. H. v. Schubert als Bearbeiter und Herausgeber gewonnen wurde. Während dieser Zeit waren die Werkstätten in Eßlingen, die buchhändlerische Auslieferung und ein Teil der Berlagsrcdak- tion nach Stuttgart, Paulinenstraße verlegt worden. 1802 löste der Tod des Teilhabers Schill das Verhältnis und Schrei ber konnte mit Wirkung vom 1. August ab alle Aktiven und Passiven wieder ganz an sich bringen. An Stelle Schills trat der älteste Sohn, Ferdinand Schreiber, seinem Vater zur Seite. Er war bei der damals berühmtesten lithographischen Anstalt von Lemercier in Paris in Stellung gewesen. Die Einführung der ersten lithographischen Schnellpresse in den Betrieb im Jahre 1864 ist sein Verdienst. Mit dieser Neuerung marschierte die Eßlinger Kunstanstalt in Deutschland an der Spitze. Im 822 - Jahre 1864 wurde Jakob Ferdinand Schreiber für seine viel fachen Verdienste aus dem Gebiet der farbigen Buchillustrativn für Unterrichtszwecke durch Verleihung der Württ. großen golj '' ^ denen Medaille für Kunst und Wissenschaft ausgezeichnet. Nach dem 1867 erfolgten Tod des Gründers ging die Füh rung des Geschäfts zunächst allein auf Ferdinand Schreiber-, über. Im Jahre 1872 trat der zweite Sohn I. F. Schreibers, Max Schreiber, in das Geschäft ein. Beide Brüder haben in ! rastloser Weiterarbeit das Unternehmen fortwährend weiter. entwickelt und vergrößert. Schon 1870 wurde der Versuch ge-, macht, den Märchenbildern des großen englischen Illustrators Walter Crane in Deutschland Eingang zu verschaffen; der deutsche Geschmack zeigte sich jedoch damals noch nicht reif sich solche Schöpfungen. Für den Schulunterricht folgten zu An fang der 70er Jahre die Wandtafeln der Naturgeschichte. Sip wurden in den preußischen Schulen in vielen Tausenden von Exemplaren eiugeführt und gingen in großen Auslagen auch nach - Österreich-Ungarn, Serbien, Rußland, Schiveden und SüdamMH > rika. 1878 bis 1880 erschien der Anatomisch-Physiologische Atlas ^ I der Botanik von Arnold Dodel-Port, ein seiner Zeit vorauH- ' eilendes umfangreiches Werk in 42 großen Taseln mit Tenvaud. Hxg Der Jugeudschriftenverlag erfuhr 1880 eine Ausdehnung durch Anglicderuug des Stuttgarter Verlages Hofmann K Hohl. Einige Jahre später fällt die Verbindung mit dem Münchner Mals/-/ Lothar Meggendorfer, dessen Bilderbücher durch Jahrzehnte das I Entzücken aller Kinder bildeten. Die Verbindung mit Lothar Meggendorfer führte I88A. H zur Gründung der Zeitschrift »Meggendorfer Blätter». Die sechs Hefte des ersten Jahrgangs enthielten nur Zeichnungen von Meggendorfer, die, für die damalige Zeit etwas Neuartiges, zum großen Teil in buntem Steindruck wicdergegebcn waren.- , Der Verlag entschloß sich bald, weitere zeichnerische Krästc zur Mitarbeit heranzuziehen und so konnte die Zeitschrift vom Be»«, ! ginn des Jahres 1891 ab wöchentlich erscheinen. Meggendorfer ' trat zwar bald in den Hintergrund, was aber den raschen Au:-' -1, schwung der Zeitschrift nicht hinderte. Bilder und textliche/ Inhalt wurden ständig verbessert und die Fortschritte auf dem/ Gebiete der Reproduktionstechnik nach Kräften ausgenutzt. VoiuZ- 1. Januar 1929 an wurden die Meggendorfer Blätter mit den Fliegenden Blättern im Verlag der Firma I. F. Schreiber »er- H einigt. Die Redaktion hatte bis 1903 Max Schreiber inne. Sie wurde im Jahre 1892 nach München verlegt, daraus ist im Laufe der Zeit eine Zweigniederlassung der Firma I. F. > Schreiber entstanden. Als 1003 Max Schreiber (tz II. Februar 1930) aus der Firma I. F. Schreiber ausgeschiedcn war, kam das Geschäft zu nächst in den Alleinbesitz des Kommerzienrats Ferdinand Schrei ber. Die Leitung ging allmählich in die Hände der dritten Generation, seiner Söhne, der Enkel des Gründers und heutigen Inhaber, über: Robert Schreiber, der die technischen Betriebe und sämtliche Verlags- und Verkaufsabteilungen in Eßlingen, und Ferdinand Schreiber, der die Redaktion der Meggendorfer Blätter seit 1903 und den Verlag der »Fliegenden Blätter» so wie die beiden angegliedertcn Verlage Deutsche-Meister-Vcrlag und Grasers Verlag in München leitet. Für beide bedeutet das Jahr 1931, in dem sich 100 Jahre der Verlagsgeschichte vollen den, gleichzeitig den Abschluß einer 25jährigen Tätigkeit als Mitinhaber bzw. Inhaber der Firma. Von 1902—1912 wurde der Buchverlag durch zahlreiche Neuheiten bereichert, namentlich durch eine Anzahl umfangreicher Werke in Lexikonformat, die alle mit vielen Prächtigen farbigen Tafeln ausgestattet waren. Es sind hier zu nennen: Baur, Gesundheitspflege; Brieger, Physiologie; Lampert, Groß-Schmettcrlinge; Lampert, Das Tierreich; Losch, Kräutcrbuch; Sieberg, Der Erdball; Plehn, Die Fische; Willkomm, Bilderatlas des Pflanzenreichs, neu be arbeitet von Köhne. Für diese Werke erhielt der Verlag 1914 auf der Bugra in Leipzig eine hohe Auszeichnung, den Ehren preis. Auch in den Nachkriegsjahren wurde auf allen Gebieten rüstig weitergcarbeitet. liberblickt man heute die Tätigkeit der Jubelfirma, so lassen sich deutlich sechs Arbeitsgebiete unter- scheiden. Der W a n d t a f e l v e r l a g, der eine ständige Er-
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