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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.09.1931
- Strukturtyp
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- 1931-09-15
- Erscheinungsdatum
- 15.09.1931
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- Deutsch
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VMÄMM-mMlltsckmMäüunW. Nr. 214 (N. 107). Leipzig, Dienstag den 15. September 1931. 98. Jahrgang. ReÄMwneUer TA Bekanntmachungen der Geschäftsstelle. Bctr. Weiterlieserung von Zeitschriften. Der bevorstehende Quartalwechsel gibt Veranlassung, auf die Bestimmung in § 12 Abs. c der Buchhändlerischen Verkehrs- 1 «rdnung hinzuweisen. Danach sind die Zeitschriftcnbestcllungen ^ zur Fortsetzung nur zu crueuern, sofern der Verleger für jeden 'Berechnungsabschnitt Neubestellung ausdrücklich vorschreibt. Mangels solcher Bestimmung hat der Sortimenter Zeitschriften- .Bestellungen nur daun neu auszugeben, wenn sich die Zahl der zur Fortsetzung bezogenen Exemplare inzwischen verändert hat. Betr. Vorausbestcllung der Titelseite des Börsenblattes für 1932. Die Titelseite ferste Umschlagseite) des Börsenblattes wird, . wie üblich, am 1. Oktober für das kommende Kalenderjahr »ergeben. i' Firmen, die im Jahre >032 die Titelseite benutzen wollen, werden gebeten, die in Aussicht genommenen Tage bis zum 30. September bei der Expedition des Börsenblattes auzumel- den. Kürzungen in der Zuteilung müssen nötigenfalls vorbe- I halten bleiben. Leipzig, den 14. September 1931. vr. H e ß. Erklärung. Die Veröffentlichung der Broschüre von Rudolf Borchardt s/'l' »Deutsche Literatur im Kampfe um ihr Recht«, die vor einigen H , Wochen durch unseren Verlag erfolgte, gab die erwünschte Mög lichkeit, die Ausgangspunkte in ihr behandelter Vorgänge zu prüfen. Wir waren durch Mitteilungen und eigene Erfahrungen zur Überzeugung gelangt, der Generaldirektor der Deutschen Verlags- Anstalt, Herr vr. Kilpper, habe planmäßig das Ansehen unserer ! Verlage zu untergraben gesucht. Da uns die nun erfolgte Nach- > Prüfung gezeigt hat, daß es sich hierbei nur um Auswirkungen ge- ls legcntlicher Äußerungen von seiner Seite handelte, daß also unsere Herrn vr. Borchardt gegebene Darstellung, aus der seine Aus führungen Seite 36 und 37 beruhen, von unrichtigen Voraus setzungen ausging, stehen wir nicht an, die sich hierauf gründende Schärfe der gegen die Person des Herrn vr. Kilpper gefallenen Worte und die ungerechtfertigten Vorwürfe zu bedauern. München, II. September 1931. Georg Müller Verlag gez. vr. F. Floerke. G. Pezold. Albert Langen gez. O. Friedrich, vr. R. Geheeb. Korfiz Holm. 1VV Jahre 3. 3. Schreiber. Jakob Ferdinand Schreiber, der Gründer der Firma I. F. Schreiber in E ß l i n g e n, wurde 1809 zu Ulm a. D. geboren. Er entstammt einer Familie, die sich in dem Dörfchen Leutenbach bei Winnenden bis über den Dreißigjährigen Krieg hinaus verfolgen läßt. Erst sejpen Vater scheinen die Zeitläufte aus der Bahn der Eltern und Voreltern geworfen zu haben, er wurde Soldat und kehrte 1812 als Korporal eines württember- gischcn Regiments nicht >nehr aus dem russischen Feldzug zurück. Mit ihm scheint auch seine Frau verschollen zu sein. Der hinter- lässenc 3jährige Sohn wurde im Militärwaisenhaus ausgezogen. Nach der Konfirmation wird er, künstlerisch gut veranlagt, Litho graph, wahrscheinlich bei Ebner in Stuttgart. 1831 taucht er in Eßlingen auf und empfiehlt in den »Eßlingsr Wöchentlichen Anzeigen« vom 2. März 1831 seine »Lithographie in allen Arten Schriften und Zeichnungen«. In einer Anzeige vom 21. Septem ber 1831 im gleichen Blatt unterzeichnet er sich als »Steindrucke reibesitzer und Zeichnungslehrer«. Ebenfalls im September 1831 bewirbt er sich beim Oberamt um die Errichtung einer Leih bibliothek, worauf ihm vom Gemeinderat bestätigt wird, daß er »sein Gewerbe gut umtreibe und er allgemein in gutem Ruf stehe«. Wie sich aus diesen verschiedenen Zeitungs-Anzeigen die Anfänge der Firma I. F. Schreiber gut verfolgen lassen, so sind wir aus mehreren Ankündigungen im Schwäbischen Merkur auch über ihre erste Tätigkeit sehr gut unterrichtet. Sie be ziehen sich auf die lithographische Arbeit Schreibers, die von Anfang an qualitativ auf einer sehr beachtlichen Höhe stand. Blätter lokalen Charakters, Ansichten von Eßlingen und ande ren württcmbcrgischen Ortschaften sowie »Zauberschciben» und Bilderbogen für die Jugend gingen aus seiner Werkstatt hervor. »Holgcn« (— Heiligenbild, schon frühe aber Bild überhaupt) nannte und nennt heute noch der Schwabe diese Bilder und Bilderbogen, und die Eßlinger Holgen sind mit den Reutlinger Volksbüchern sogar in die deutsche Literatur eingegangen. Er zählt doch der Schweizer Schriftsteller I. C. Heer in »Joggeli, Die Geschichte einer Jugend- Seite 90: »Kathrin, gib die Eß- lingcr Holgen heraus!, lächelte der Samenmann, und Joggclis Stirn hellte sich. Er erhielt schwarze und bunte Bilderbogen, die er mit linkischer Hand ausscherte, er bekam Reutlinger Volksbücher, die ihm die Großmutter vorlas, und zu ihren Füßen auf einem Schemel sitzend träumte er von Genovefa«. — Mit dem Jahr 1833 hat I. F. Schreiber dann das Gebiet seiner vielseitigen Tätigkeit, auf dem er und seine Nachfolger bahn brechend gewirkt haben, in Angriff genommen: die farbige Buchillustration für Lehr- und Schulzwecke. Schreiber hatte die Bedeutung des Anschauungsunterrichts, zugleich aber auch die Dürftigkeit der damaligen Illustrationen erkannt und setzte hier mit frischer Kraft und ungebrochenem Mut ein, unterstützt von fleißigen technischen und zeichnerischen Kräften. 1835 erschienen die Aufsehen erregenden »Eßlinger Bilder zum Anschauungs unterricht für die Jugend«, von denen bald Neuauflagen nötig wurden und die allmählich auf 90 Foliotafeln anwuchsen. Wenig später folgte in Lieferungen: »Die zwölf Monate des Jahres«, ein Atlas in Querfolio mit 50 farbigen Tafeln, die neben den zwölf Monaten Abbildungen aller wichtigen Erschei nungen aus dem heimischen Leben brachten. Zu diesem Werk, von dem auch mehrere fremdsprachige Ausgaben gute Aufnahme fanden, verwendete Schreiber zum erstenmal eine neue Nürnberger Erfindung/ die mit Hilfe von Schablonen beliebig viele Ab drücke mit der gleichen Farbe zu übermalen gestattete. Mit dem Ausbau dieses Verfahrens war gewissermaßen der erste Schritt zur fabrikmäßigen Kolorierung getan; cs kann denn auch als recht brauchbare Vorstufe der spätere» Chromolithographie an- gesprochen werden. Obwohl dadurch das Kolorieren der Drucke wesentlich vereinfacht und beschleunigt war, finden wir 1838 30 Personen, 1866 sogar bis zu ÜO Personen, vor allem Frauen und Mädchen, allein mit Kolorieren beschäftigt; ein Zeichen da für, welchen Umfang das Unternehmen damals schon genommen hatte. 821
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