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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.10.1930
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- 1930-10-30
- Erscheinungsdatum
- 30.10.1930
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- Deutsch
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X? 253. 30. Oktober 1930. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. knabe in die Buchhandlung Honegger eingetreten. Er rückte nach und nach zum Gehilfen und Geschäftsführer auf und konnte nach 26jähriger, eifriger Tätigkeit die Firma erwerben. Mit seiner tüchtigen Frau, die sich mit ihm wacker in die Arbeit teilte, stand er bis zu seinem Tode im Jahre 1909 unermüdlich seinem Ge schäfte vor, das sich in stetiger und erfreulicher Weise entwickelte. 50 Jahre hat also I. Müller in diesem Geschäfte ununterbrochen gewirkt und gearbeitet. Kurz nach seinem Tode wurde die Buchhand lung von seiner Witwe an Herrn Ernst Kuhn, Buchhändler in Biel verkauft, der sie durch seinen Vetter, Herrn Rudolf Schürch, als Geschäftsführer und Prokuristen betreiben lieh. Am 1. Juli 1912 wurde dann Herr Schürch Teilhaber und die Firma führte von da an den Namen: Kuhn L Schürch. Sie dehnte sich zusehends aus und erlangte namentlich dadurch größere Bedeutung, daß in der Zeit von 1911 bis 1920 auch noch die Pacht der Bahnhossbuchhand- lungen in Zürich und im ganzen Gebiete des Kreises lll der Schweizerischen Bundesbahnen übernommen wurde. Dies brachte den beiden Geschäftsinhabern neben Arbeit in Hülle und Fülle aber gar nicht etwa nur Nutzen und Gewinn; denn in die Pacht zeit fiel auch der Weltkrieg, der durch Lahmlegung des Verkehrs dem Bahnhofsbuchhanöel in Zürich und in der ganzen Ostschweiz ge waltigen Schaden zusügte. Ebenso brachte die dem Kriege folgende Inflationszeit eine weitere Verschlechterung des Geschäftsganges, sodaß es Jahre brauchte, bis der Umsatz wieder ungefähr auf den jenigen der Vorkriegsjahre herausgearbeitet werden konnte. Im Jahre 1921 trat Herr Ernst Kuhn aus der Firma aus und Herr Nud. Schürch wurde damit alleiniger Besitzer des Geschäftes. Er hatte schon ein halbes Jahr vorher auf seine eigene Rechnung die Buchhandlung C. Wettstein an der ttraniastraße in Zürich er worben und führte nun seit 1921 beide Geschäfte unter der Firma bezeichnung Rudolf Schürch weiter. Mit der Zeit wurde Herrn Schürch aber doch die Arbeitslast zu groß, und um sich auf das Alter hin etwas zu entlasten, suchte er Nachfolger für das Stamm- geschäst. Er fand sie in Herrn H. Sprecher und seiner Tochter, Fräulein Elisabeth Sprecher, die am 1. März dieses Jahres die Buchhandlung zum Rüden erwarben und sie nun unter ihrem eigenen Namen weiter führen. Möge das Geschäft, das nun auf 75 Jahre zurückblicken kann, auch ihnen die Befriedigung und den Erfolg bringen, deren sich die verschiedenen früheren Besitzer er freuen durften. Am 1. November 1930 jährt sich zum 50. Male der Tag, an dem Oskar Sachse und Otto Heinzelmann die Firma Sachse L Hei nzel mann als Kunst- und Buchhandlung in Hannover ins Leben riesen. Die beiden Inhaber hatten sich in Stralsund kennen gelernt. Sachse war damals Neisevertreter der Firma Photographische Gesellschaft, Kunstverlag in Berlin, die heute noch besteht, Heinzelmann junger Mann in der Buchhandlung Bremer in Stralsund. Der letztere wurde, nachdem er in Leipzig und Hamburg in Stellung gewesen, am 1. Oktober 1877 Leiter der Kunstabteilung der damals in Hannover bestehenden Buch- und Kunsthandlung von Carl Hahne. Am 1. November 1880 machten sich Oskar Sachse und Otto Heinzelmann selbständig und eröff nten ihr Geschäft Ecke Windmühlen- und Georgstraße. Die Buch- und Kunsthandlung erfreute sich schnell des Zuspruchs der hanno verschen Bevölkerung. Heinzelmann war von Anfang an die Seele des Geschäfts, sein Teilhaber Sachse, der gesundheitlich nicht immer ans der Höhe war, zog sich bereits im Jahre 1886 zurück, er starb 1894. Heinzelmann hat dann 20 Jahre, bis zur Gründung der G. m. b. H. im Jahre 1906, dem Geschäft allein vorgestanden und in diesen Jahren den Grundstein zu dem heutigen Ansehen der Firma gelegt, die zur Zeit als gemischter Betrieb von Buch- und Kunsthandlung zu den ersten Häusern Deutschlands zählt. Das sympathische Wesen Heinzelmanns, seine zähe Energie und seine unermüdliche Arbeitskraft haben es bewirkt, daß sein Geschäft schnell wuchs und er schon 1890 das Haus Georgstraße 22, Ecke Ständehausstraße erwerben und, nachdem alte Mietverträge abge laufen waren, das Unternehmen 1893 in dieses Haus verlegen konnte, wo cs sich heute noch befindet. Heinzelmann hat sich be sonders als Kunsthändler und vornehmlich als Kenner alter Kupfer stiche einen Namen gemacht, der weit über die Grenzen Hannovers, ja sogar des deutschen Vaterlandes hinaus Klang und Geltung hatte. Im Jahre 1906 ging Otto Heinzelmann dazu iibcr, die Firma auf eine andere Basis zu stellen; er verwandelte sie in eine G. m. b. H. und nahm seinen Mitarbeiter Berthold Bctcke als Gesell schafter auf. Bctcke verstand es, die Buchabteilung besonders zu fördern, was sich als segensreich erwies, da der Kunsthandel mit Beginn des Krieges zu stocken anfing. Im Jahre 1909 trat Adolf Seemeyer in das Geschäft ein, der durch unermüdliche Arbeit in der Verwaltung und zielbewußten Ausbau des modernen Anti quariats und der Versandabteilung sich bald das Vertrauen Hein zelmanns und Betckes erwarb, und 1920 inossizicll, 1925 offiziell Gesellschafter und Geschäftsführer wurde. In der Kunstabteilung, die dem Gründer der Firma stets besonders am Herzen lag, be tätigte sich, nachdem 1914 Heinzelmanns einziger Sohn aus dem Felde der Ehre gefallen war, die Tochter Herta im Sinne des rast los tätigen Vaters bis zu ihrer Verheiratung im Jahre 1927. Die Jahre 1928 und 1929 waren Jahre einer gewissen Modernisierung des Gesamtbetriebes, äußerlich gekennzeichnet durch einen umfang reichen Umbau, der vor allem die bessere Ausnützung und moderne Ausgestaltung der vorhandenen Räume zum Zwecke hatte und er reichte. Bctcke fiel den Folgen einer tückischen Erkältung zum Opfer und starb im Mai 1928 im besten Mannesalter. Heinzel- mann, der sich 1924 im 71. Lebensjahre einer schweren Operation, die den Verlust der Sprache zur Folge hatte, unterziehen mußte, kränkelte, und so übernahm sein Schwiegersohn, Herr v. Weyssen- hoff seine Tätigkeit mit Hilse besonders fähiger Mitarbeiter. Hein zelmann verstarb am 7. Juli d. I. Sein Tod, der in allen Kreisen des Buch- und Kunsthandels betrauert wurde, bewirkte eine Umgestaltung in der Leitung der Firma. Mit Rücksicht auf die Bedeutung der Buchabteilung wurde davon abgesehen, einen Kunsthändler als zweiten Geschäftsführer zu bestellen, und wegen der allgemeinen Wirtschaftslage die Zahl der Geschäftsführer von drei auf zwei beschränkt. Am 1. Oktober 1930 trat Herr Robert Jockusch senior als Geschäftsführer neben Herrn Seemeyer, nach dem er sein eigenes Geschäft in Wilhelmshaven seinem Sohne, der fünf Jahre Angestellter bei Sachse L Heinzelmann gewesen war und im September 1930 Heinzelmanns jüngere Tochter heiratete, übergeben hatte. Jockusch senior war vor Betckes Eintritt fast ein Dezennium Heinzelmanns rechte Hand. Der Tag des fünfzigjährigen Bestehens der Firma wird wegen des kürzlich erfolgten Ablebens des Gründers nicht gefeiert werden. Er soll ein Tag der Erinnerung und des Dankes an die Geschäfts freunde und Kunden sein. Die Firma Otto Springer in Hagen i. W. wurde am 1. November 1905 von Herrn Otto Springer gegründet. Seine buchhändlerischen Kenntnisse hatte er sich während seiner 7^jäh rigen Tätigkeit in der Evangelischen Vereinsbuchhandlung in Gel- senkirchcn erworben, die Verlagsbuchhändler Gottlob Koezle (jetzt in Wernigerode) leitete. Seiner Weltanschauung gemäß legte er sich auf den Vertrieb nur guter, einwandfreier Literatur. Aus kleinen Anfängen heraus ist sein Geschäft so gewachsen, daß es als evangelische Spezialbuchhandlung in weitem Umkreis sehr bekannt und beliebt ist. Herr Springer selbst nimmt an allen Fragen des Buchhandels regen Anteil; er ist nicht nur ein treuer Besucher der Kantate-Versammlungen, sondern auch aller Kreisvereins- und son stiger Fachversammlungen. Selbst im Kriege ließ er es sich nicht nehmen, aus Feindesland im feldgrauen Nock zu erscheinen. Wer ihn näher kennt, weiß, wie glücklich und Gott dankbar dafür er mit seiner ausgezeichneten Lebensgefährtin, seiner ersten Gehilfin, und seinen 9 Kindern ist, und kann es gut verstehen, daß Johann Se bastian Bachs Motto auch das seine ist: 8oIi Deo 6Ioria. Anträge von Schulen auf Genehmigung der Einführung neuer Lehrbücher. — Der Vereinigung der Schulbuchverleger ist nach stehender Erlaß des Preußischen Ministers für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung (II II Nr. 16851) zugegangen: Anträge von Schulen aus Genehmigung der Einführung neuer Lehrbücher zu Ostern 1931 sind den Provinzialschulkollegien bis spätestens zum 1. Februar 1931 vorzulegen. Der Erlaß wird nur im Zen tralblatt veröffentlicht. Unterschrift. An die Provinzialschulkolle gien. — Abschrift übersende ich zur gefälligen Kenntnisnahme. Im Aufträge (gez.) Schellberg. Fortbildungsabcnde für die Jungbuchhändlcr in Hannover. — Der Ortsverein der Buchhändler in Hannover-Linden hat in seiner letzten Hauptversammlung beschlossen, für die Lehrlinge und jün geren Gehilfen Fortbildungsmöglichkeitcn in der Form von Vor trägen und Arbeitsgemeinschaften zu schaffen. Zur Durchführung wurde eine Arbeitsgemeinschaft des hannoverschen Buchhandels ge bildet, der der Ortsverein der Buchhändler, der Verein jüngerer Buchhändler »Saldo«, der Allgemeine Deutsche Buchhanölungs-Ge- Hilfen-Verband (Fachgruppe Buchhandel im D.H.V.) und der »Bü cherwurm« angchören. In einer gemeinsamen Sitzung der Vertreter des Ortsvereins und der Gehilfenvereine wurde ein Arbeitspro gramm ausgestellt, vorläufig für 10 Abende. Der erste Abend findet am 10. November, der zweite Abend am 24. November d. I. statt, 1043
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