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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.10.1930
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- 1930-10-30
- Erscheinungsdatum
- 30.10.1930
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X- 253, 30. Oktober 1830, Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. vorgchoben); P, Busson: Die Wiedergeburt des Melchior Drontc; E, Friede!!: Kulturgeschichte! Arnold Zweig: Der Streit um den Sergeanten Grischa (2 mal); A. Wildgans: Kirbisch (6 mal); Adolf Frankl: Gelobtes Land; alles von H, Löns (3 mal); E, G, Kolbenheyer: Paracelsus-Trilogie und Meister Pausewang <2 mal); alles von W, v, Molo (2 mal); die Kriegsbücher von Jünger und Schauwecker; alles von G, Hauptmann (z mal); K, Schönherr (2 mal); Hörbiger: Welteislehre; I, Galsworthy: Forsyte Saga (2 mal); E, Krieglstein; W, Bonsels (2 mal); P, Loki; Claude Farrsre; K, Hamsun (4 mal); Kierkegaard; K. H. Strobl (3 mal); Stefan Zweig (4 mal); P, Rosegger; E, Zahn; R, Greinz; A. Müller-Guttenbrunn (2 mal); I, London (2 mal); H, Wölfflin; F, Heller; S, Elvestad; E. Wallace s2 mal); O, Engländer; E, Pötzl; G, Stüber: allerlei Märchen; Freiin G, de Fort: Hymnen an die Kirche; Th, Mann (3 mal); Saßmann: »Metternich«; W, Bölsche: Afrikabücher; M, Kybcr; L, Bäte; H, Lersch; E, M. Remarque: Im Westen nichts Neues (wurde 3 mal wegen des fesselnden Inhalts und der im Werk zum Aus druck kommenden Wahrhaftigkeit hervorgehoben); R, Dehmel; A, Holz; O. I, Bicrbaum; O, E, Hartleben; E, Mühsam; D, v, Lilicncron; Johs, Schlaf; H. H, Ewers; F, Adolf; P, Alten berg; M, Grünewald; L, Geist; U, Sinclair; B, Shaw; H.D.Brad- ley: »Den Sternen entgegen«; E, Colerus: »Weiße Magier«, »Neue Rasse«; E, Lothar: Hellseher; alles von A, Gide (2 mal); H, Böhlau; H, Richter: Die Turmstadt; O, Janetschek: Der Rax könig; W, Schnehen: Aus Paris Lodrons Tagen; O. Jro: Blond unter Farbigen; H, St, Chamberlain; P, Deussen; O, Reiner; H, Spengler: Untergang des Abendlandes (2 mal); S, Undsct (4 mal); A, Weißmann: Musik in der Weltkrise; Freiherr O, v, Mitis: Kronprinz Rudolf; Meier: Gottfried sucht seinen Weg; A, Miegel; M, Mell; I, Breitbach: Rot gegen Rot; P, Grog- ger: Das Grimmingtor; F, Schnack; G. Trakl; F, Sacher; Th, Kramer; R, Billinger; F. Werfel: Verdi; O, Pietsch: Das Netz Luzifers; V, Baum: Feme; M, Petlani: Der göttliche Kuß; R, H, Bartsch: Vom sterbenden Rokoko (2 mal); R, M. Rilke; B. Keller- mann (2 mal); I, P, Jacobsen; R, Rolland; F, M, Dostojewski; R.Tagore; H.H.Ortner: Tobias Wunderlich; R.Worringcr: Geist der Gotik; S, Lagerlöf; R, Huch; E. Engel: Was bleibt; Kern stock; P, Keller; E, Ertl (2 mal); F, Salten; Th, Dreiser: Ame rikanische Tragödie; L, Feuchtwanger: Jud Süß (2 mal); H, Grimm: Volk ohne Raum; E, v, Handel-Mazzetti; Or. R. Stei ner (2 mal); H, Carossa; Th, H, Meyer; F, Müller-Parten- kirchen; H. Hesse, Diese Aufzählung der hervorgehobenen Dichter und Werke scheint mir deshalb nicht unwichtig zu sein, weil sie mir auch nach meinen buchhändlerischen Erfahrungen einen Maßstab für den allgemeinen Geschmack der Wiener und österreichischen Leser zu geben scheint, und wir können ruhig behaupten, daß dieser Geschmack nicht der schlechteste ist. Auffällig ist die Bevor zugung der Dichter Anton Wildgans, F, K. Ginzkey, K, Hamsun, Stefan Zweig und S, Andset, Die Ablehnung einer Erscheinung auf dem Gebiete der Kunst und Literatur ist weniger eindeutig erfolgt. Namentlich ist nur ein Kriegsbuch in 6 Antworten enthalten, 7 Persönlich keiten fanden sich durch übermäßige Propaganda für einzelne Literaturgattungen abgeschreckt, andere wurden durch die psycho analytischen Werke abgestoßen. In allgemeinen Ausdrücken wird Stellung genommen gegen den Expressionismus und gegen eine falsche Primitivität und die in vielen Werken der Gegenwart in Erscheinung tretende Erotik, die oft zu Schmutz und Schund wird, den gemachten, falsch verstandenen Amerikanismus, die Politisierung des Geistes und gegen den Snobbismus, Merk würdigerweise wurde die eben behandelte Frage hauptsächlich nur vom literarischen Standpunkt aufgefaßt, es fanden sich aber auch einzelne musikbeflissene Persönlichkeiten, die ihrerseits ihrer Neigung zur Wiener heiteren Musik (Johann Strauß, Millöcker, Supp«, Franz Lehar, Edmund Eysler und Leo Fall) und anderer seits ihrem Mißbehagen an der atonalen Musik Ausdruck gaben. Eine Bevorzugung heimischer Kunst und Kultur wurde nicht durchwegs ersichtlich, wie ich angesichts des durch die Friedens verträge geradezu gezüchteten Nationalismus annehmen zu kön nen glaubte. Zu dem Punkt, der diese Frage klären sollte, haben sich 8 Personen überhaupt nicht geäußert, indeß 27 Antworten besagen, daß kein Unterschied zwischen heimischen und auslän dischen Kulturgütern gemacht wird, wenn es sich nur um wert volle Werke handelt. In 28 Fällen wurde allerdings hcrvor- gchoben, das heimische Kulturwerke, wozu allerdings selbstver ständlich alles Deutsche gerechnet wird, den Vorzug verdienen. Der Kern der Rundfrage ist wohl jene Frage, die Klarheit über die Auffassung weiter Kreise darüber bringen sollte, ob die jetzige Zeit für eine Epoche des Verfalles der alten Kultur oder des Aufstiegs einer neuen Kultur gehalten wird. Aus den Fragebeantwortungen wird nun mit der überwältigenden Mehr heit der Stiinmen (45) darüber Klage geführt, daß die jetzige Kultur sich in einem traurigen Zustand des Verfalls befinde. 10 Persönlichkeiten blicken hoffnungsvoller in die Zukunft, da sie die derzeitige Kultur nicht für schlechter ansehen als die ver flossener Epochen, aber sie immerhin für verbesserungsbedürftig halten, während eine Minorität von 10 Personen in manchen Zeichen — insbesondere wird der sich durchringende Kunstwille der neuen Baukunst hervorgehoben — den Aufstieg einer neuen Kultur erkennen zu können glaubt. Für den Kulturniedergang werden vielfach die derzeitigen wirtschaftlichen Verhältnisse, die Politisierung des Geistes, doch auch tieferschürfcnd die Mechani sierung des Lebens, die materialistische Weltanschauung, die zur Berslachung und Verrohung führt, verantwortlich gemacht. Dem entsprechend werden auch der Frage gemäß als Heilmittel emp fohlen: Verbesserung der Volkswirtschaft, die Entpolitisierung, die Rückkehr zur Natur und Förderung von veredelnden Natur schutz-Bestrebungen, Vereinfachung der Lebensführung und die Abkehr von übertriebener Sport- und Körperkultur zugunsten der harmonischen Bildung von Körper und Geist, Die weitaus größte Anzahl erhofft sich das Heil in der Rückkehr der ver schwundenen Tugenden der Vorkriegszeit, zur Biederkeit und Rechtlichkeit, und in einer ethischen und religiösen Erziehung der Menschheit, So scheint auch das Ergebnis dieser Rundfrage schließlich in dem Drang der Menschheit nach einer Erlösung aus dem allseits heranbrandenden Übel der Lebensunsicherheit in körperlicher und geistiger Beziehung zu münden. Und so wird wieder die alte Weisheit offenbar, daß eine Erneuerung des Menschen und feiner Kultur nur voni Geiste zu erwarten ist. Aus Frankreich. Der frühere französische Ministerpräsident, mehrfache Minister, Bürgermeister von Lyon und sehr geschätzte Schriftsteller Edouard Her- riot war es, der vor zwei Jahren etwa die Idee einer nationalen Hilfs kasse für Schriftsteller der Verwirklichung sehr nahe gebracht hat. Es ist das Verdienst des gegenwärtigen Leiters der »Zooietö äes Oeus äe I^ett- res«, des hier schon öfters genannten Herrn Gaston Nageot, dasjenige ge funden zu haben, was noch fehlte, nämlich die richtige Form. Die etwas überraschend gekommene Verwirklichung dieser alten Idee ist übrigens auch des Berichtens wert — aus einer Not ward mit Geschick und Schnelligkeit eine Tugend gemacht: Im Senat war einer der üb lichen Kredite für notleidende Schriftsteller zur Debatte gekommen, und da es sich diesmal um eine besonders hohe Summe handelte, verlangte man eine Herabsetzung des Betrages, da man derart viel Geld nicht so ohne weiteres bewilligen könne. Daraufhin ergriff Herr Rageot die Initiative. Mit Unterstützung des Unterrichts- Ministers wurde ein Gesetzentwurf geschaffen, der Unterrichts- Minister unterbreitete den Entwurf dem Parlament, und von da an ging alles seinen regelmäßigen und diesmal raschen Gang, die Neu schöpfung wurde durch den Artikel 158 der Finanzvorlage ange nommen. Der Text des sich auf die Literatur beziehenden Teiles des sehr umfangreichen »UöZIewont Zonoral 66 1a 0ai886 national« 668 1.6ttr68, 668 8ei6N668 6t 668 ^,rt8« weist 32 Paragraphen auf. Hier sei die Neuschöpfung nur in ihrem Wesentlichen charakterisiert. Die Nationale Hilfskasse für Schriftsteller ist nur zur Hälfte »national«, also staatlich. Sie untersteht zwar der Kontrolle des jeweiligen Ministers des Unterrichts und hat auch als ersten Zweck, die vom Staat zugunsten der Schriftsteller gewährten Subventionen in Empfang zu nehmen und zu verwalten, geleitet aber wird diese Neuschöpfung durch einen Verwaltungsrat, in dem vor allem Autoren und die Vertreter der großen Schriftstellerorganisationen 1039
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