Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.07.1922
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1922-07-31
- Erscheinungsdatum
- 31.07.1922
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19220731
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192207312
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19220731
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1922
- Monat1922-07
- Tag1922-07-31
- Monat1922-07
- Jahr1922
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sprechsaal. ^ 176, 31. IuU 1922 Postbezug von Zeitschriften. Auf die im Sprechsaal des Bbl. Nr. 161 abgedruckte Beschwerde einer Bibliotheksverwaltung sind uns nach verschiedene Klagen zuge- gangcu, die wir bei der außerordentlichen Wichtigkeit der Angelegen heit sowohl für den Zeitschriftcnvcrlag wie für den Sortimentsbuch handel hier abidrnckcn, in der Hoffnung, durch Einsendung der Klagen an die obersten Postbchördcn eine Besserung in den unhaltbaren Zu ständen hcrbeizufllhren. Neb. Als Verleger der Wochenschrift »Die Umschau« können wir dem Leiter einer der größten Fachbibliothekeu Deutschlands, der in der Nr. 161 über die Unzuverlässigkeit der Post in bezug auf die Zeitschriften-Zustellung beweglich klagt, bestätigen, daß wir nicht minder Grund zur Klage haben. Wir versenden unsere Wochenschrift, soweit es sich um Bestellungen aus dem Neichspostgebict handelt — und zwar nicht nur nm solche von Privatpersonen, sondern auch um die große Menge der Buchhändlerbestelluugcu —, auf dem Wege der soge nannten Posteinweisung. Die Beschwerden der Bezieher über unpünkt liche Zustellung oder gänzliches Fehlen von Nummern nehmen kein Ende. Allerdings machen viele Bezieher den Fehler, daß sie ihre Beschwerde nicht in erster Linie beim Briefträger oder beim zuständigen Postamt anbringen, sondern sie an den Verlag richten. Hierdurch entsteht ledig lich eine Verzögerung, die die Post später benutzt, um die kostenlose Nachlieferung abzulehncn und nur eine solche gegen Berechnung vor- zunehmeu. Unseres Erachtens muß jeder Bezieher, der eine Nummer unpünktlich oder gar nicht erhält, jedesmal, und zwar in ent schiedener, bei Wiederholung energischster Form beim zuständigen Post amt vorstellig werden. Bibliotheken aber, wie die oben erwähnte, sollten ihre Erfahrungen, belegt durch zahlreiche Beispiele, der Tages presse zur Veröffentlichung übergeben. Nur dadurch, daß die Post immer und immer wieder auf die ungemein mangelhafte Art ihrer Zeitungsbestellung hingewiesen wird, und daß die Öffentlichkeit dauernd von ihren schlechten Leistungen erfährt, erscheint es uns j möglich, mit der Zeit eine Besserung zu erzielen. Während die Be- j stellung sonstiger Postsendungen im allgemeinen wieder zuverlässiger erfolgt, kann man bei der Bestellung von Zeitschriften eher von einer Verschlechterung sprechen. Lb allerdings der Umstand, daß die Zei- tuugsgebühren verhältnismäßig niedrig sind und die Kosten kaum decken, eine ungünstige Wirkung auf die Bestellung ausübt, und ob deshalb von »oben« die Beschwerden über diese unpünktliche Zcitungs- i bestellung uicht genügend beachtet werden, vermögen wir nicht zu' sagen. Frankfurt a. M., den 16. Juli 1922. H. Vcchhold, ^ Verlag der »Umschau«. * Ich liege mit der Postzeituugsstelle ständig im Krieg, denn ich beziehe eine große Menge Zeitschriften durch die Post und muß Rekla mationen über Reklamationen wöchentlich loslassen. Einen Teil der fehlgemeldeteu Nummern erhält mau ja schließlich nachgeliefcrt, meist bedarf es aber mehrfacher Mahnung, und es dauert unendlich lange. Dabei habe ich die Beobachtung gemacht, daß man fehlgemeldete Unter- haltungsbläkter leichter bekommt als wissenschaftliche, amtliche und teure Blätter. Monatelang zieht sich ost solch eine Reklamation hin. Es ist vorgekommen, daß ich nach der dritten Reklamation telephonisch angcrufen wurde, daß von früheren nichts bekannt sei, daß der be treffende Beamte seinen Posten neu übernommen habe und daß offenbar meine früheren Mitteilungen einfach verschwunden — in den Papicr- kasten geworfen worden sind! Nach abermaligem langen Warten kommt dann meist die Nachricht, daß die Nachlieferung der fehlenden Nummern nur gegen Bezahlung erfolgen könne, worauf ich daun prompt zu antworten pflege, daß ich das ganze Viertel- oder Halb jahr doch im voraus bezahlt und ans kostenlose Nachlieferung Anspruch habe. Wieder vergehen Wochen, und manchmal habe ich dann, um meine Kundschaft nicht zu verlieren, den Betrag nachbczahlt. Das sollte ein Kaufmann wagen, ein Ganzes in Rechnung zu stellen und für einen nicht gelieferten Teil etwas nachzufordern! Als Beispiel von vielen führe ich an, daß ich die erste Nummer der Juristischen Wochenschrift 1922 erst nach fast sechs Monaten und erst uach eindringlicher Be schwerde meiner Kundin, einer hohen Behörde, erhalten konnte. Um gekehrt werden mir immer wieder Zeitschriften zugestellt, die ich gar nicht bestellt habe, — die also anderen fehlen müssen und die ich ehrlicherweise zurückgebc, was viele andere vielleicht nicht tnu. Neuer dings wurde mir auch noch angekündigt, daß Fehlmeldungen sofort' zu erfolgen hätten oder sonst besonders bezahlt werden müßten, und. dabei merkt man ein Fehlen doch meist erst, nachdem die übernächste Nummer geliefert worden ist. Selbst wenn man 1.50 Mk. für Nach-1 liefcrung bereits erschienener Nummern bezahlt hat, bedarf es oft ^ eindringlicher Mahnung, bis man das Bezahlte erhält! Ständiger Beamtenwechsel soll schuld an diesen Zuständen sein. Ich glaube, ein gelernter Buchhändler würde den Posten im Postzeitungsamt besser aussiillen als ein Postbeamter. Dortmund. Nudolf Drei st. Zum Postbezug von Zeitschriften kann auch ich mitteilcn, daß die Besorgung oft viel zn wünschen übrig läßt: fortwährend sind Fehl meldungen zu machen, und in uicht wenigeu Fällen verlangt man ein fach hohe Gebühren für die Nachlieferung. Die Post hat für mich ein Bescheinigungsheft eingerichtet und läßt sich jede Ablieferung bescheinigen. Trotzdem stimmt cs aber häufig nicht, ein Beweis also, daß die Schuld lediglich bei der Post zu suchen ist, aber nichtsdesto weniger verlangt mau die Nachzahlung. Meiner Ansicht uach wäre die Rechtsfrage da doch einmal aufzuwerfeu. Tie Post verlangt Zahlung für das vollständige Abonnement im voraus, ist mithin auch zur vollständigen Lieferung verpflichtet: die Nachzahlungen be tragen ja oft mehr als die vom Verleger bewilligte Provision: das ist aber auch schon wieder ein neuer wunder Punkt. Einer Eingabe oder Beschwerde an die oberste Postbehörde schließe ich mich gern au. Carl H. Ich würde cs sehr begrüßen, wenn Sie eine Beschwerde in die Wege leiten würden. Es vergeht keine Woche, ohne daß Zeitschriften zu wenig geliefert werden. Reklamationen haben oft keinen Erfolg, oft allerdings läßt der betreffende Beamte aus Gefälligkeit (!) die fehlenden Zeitschriften kommen. Meinem Gehilfen sagte in diesen Tagen der leitende Beamte: »Verpflichtet bin ich zu der Lieferung der fehlen den Zeitschriften nicht, da der Eingang der Zeitschrift im Postbuch eingetragen ist. Eine Nachlieferung ist eine persönliche Liebenswürdig keit von mir«. — Gerade so oft, wie zu wenig geliefert wird, wird auch zu viel geliefert. Es gehört — ohne zu übertreiben — zur Ausnahme wenn einmal die richtige Zahl der Zeitschriften geliefert wird. Ich hoffe, daß sich der Börsenvcrcin der Sache recht energisch an nimmt. Hamburg. Johannes Kliesoth. Entgegen den Ausführungen in Nr. 161 des Börsenblattes vom 13. Juki 1922 haben wir beim direkten Postbezug verhältnismäßig gute Erfahrungen gewacht. Die Fehlmeldungen werden in der Haupt sache dadurch bedingt, daß von seiten der Zeitungsstclle nur bei einem kleinen Teil Zeitschriften und Zeitungen der richtige Eingang listen mäßig überwacht wird. Mit Rücksicht auf die wachsenden Bersendungsspescu sind wir im letzten Jahr mehr zum Postabonnement übergcgangen und beziehen jetzt etwa 235 verschiedene Zeitschriften (Titel) in einer Gesamtanzahl von 1375 Exemplaren. Im letzten Vierteljahr waren 65 Fehlmeldungen notwendig, die in den Fällen, in welchen sie rechtzeitig — d. h. sofort nach Eingang der folgenden Nummer er gingen — auch anstandslos ihre Erledigung fanden. Wenn die Reklamation zu spät erfolgt, werden die Nummern natürlich berechnet, wozu noch die Gebühr für das postalische Schreiben an den Ver leger tritt. Anders ist es beim Bezug durch Postciuweisung von seiten des Verlegers. Hier ereignete sich öfter der Fall, baß das Eiuweisungs- schreiben des Verlags zu spät beim Postamt cinlicf und die Zeitungs stelle einige Nummern nicht sandte, da sic sich auf den Standpunkt stellt, daß die Licferungspflicht der Post erst für die nach Eintreffen des Überweisungsantrags erscheinenden Nummern besteht. Hier mag auch teilweise die Schuld am Verlag liegen, der vielleicht versäumt hat, die inzwischen erschienenen Nummern dem ttberweisungsautrag bcizufügen. Es sei bei dieser Gelegenheit darauf hingewiesen, daß die Post bei Zeitschriften kein Bestellgeld und keinen Teucrungszuschlag nimmt. Vielleicht könnte von seiten des Börsenvereins beim Neichspostamt darauf hingewirkt werden, daß die Post, welche eine erhebliche Kon kurrenz beim Zeitfchriftengcschäft bildet, einen entsprechenden Tcue- rungszuschlag und wieder ein Bestellgeld erhebt, wodurch das Mil- liardcnbefizit, das nach Angaben höherer Postbeamten zu einem großen Teil durch den Zeitschriftenvcrtriob bedingt ist und für welches auch der Buchhanbel in Form von Steuern herangezogen wirb, bedeutend kerabgcminbert werden könnte. Im übrigen empfehlen wir dem Einsender, den Zeitschriftenbezug mit Ausnahme von Tageszeitungen seinem ortsansässigen Buchhändler zu übertragen, wodurch sich seine Mahnungen sicher auf ein Minbest- maß zurückführcn lassen. B u ch h ä n d l c r - B e st c l l a n st a l t Hannover. Verantwort!. Redakteur: Richard Albkcti. — Verla«: Der L^rser Druck: Ramm L Seemann. Sämtl.ch 'p Letoüa — Adresse der 1116
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder