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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.03.1922
- Strukturtyp
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- 1922-03-27
- Erscheinungsdatum
- 27.03.1922
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- Deutsch
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X: 73. 27. März 1922. Redaktioneller Teil. vorseuLlütt s. d. Dtschu. allein den Betrag von 235 692.4S »kl eingebracht. Die Einnahmen aus Eintrittskarten, deren Preis durch die Museumsverwaltung auf 1.— »kl, an manchen Tagen sogar aus 3.— und 5.— »kl sest- gelegt war, sind in dieser Summe nicht berücksichtigt, da sie nicht von der Ausstellungsleitung, sondern von dem Kunstge werbemuseum vereinnahmt wurden. Nach Abzug der Gesamt unkosten verbleibt einNeinüberschußvonrund29 OVO ,7t. Diese Summe wird in die Verwaltung der Korporation der Ber liner Buchhändler übergehen mit der Maßgabe, als Grundstock für eine neue Ausstellung »Buch und Bild» oder eine ähnliche Veranstaltung des Berliner Buchhandels zu dienen. Die Aus stellung wurde während ihrer vierundzwanzigtägigen Dauer von rund 3 0 0 0 0 zahlenden Besuchern besichtigt; die Be sucherzahl insgesamt ist aber noch bedeutend höher gewesen. Der Bücherverkaus war ein ganz gewaltiger. Allein von der Ausstellungsleitung konnten dem Sortiment Bücherbestellungen im Gesamtbetrags von 250 000 »kl überschrieben werden. Bei Bücherbestellungen im Gesamtwerte von 50 VVÜ .-kl waren keine Sortimentsfirmen seitens der Besteller zur Lieferung bestimmt worden, diese wurden solchen Firmen überwiesen, die dem Wohn sitz des Bestellers am nächsten lagen; in erster Linie wurden hier bei solche Buchhandlungen berücksichtigt, die einen Betrag von 250 »kl für die Unkosten der Ausstellung beigesteuert hatten. Der Plan der Veranstaltung einer Ausstellung »Buch und Bild» nahm Anfang September 1921 feste Form an — knapp acht Wochen später konnte sie bereits in Anwesenheit des Reichsprä sidenten und der Spitzen staatlicher und kommunaler Behörden sowie im Beisein bekannter Vertreter der Wissenschaft und Kunst, der Industrie und des Handels eröffnet werden. Wahrlich eine Arbeitsleistung, die vollste Anerkennrmg verdient! Berücksichtigt man den schnellen Aufbau der Ausstellung, berücksichtigt man ferner, daß der Andrang der Aussteller ein so gewaltiger war, daß mehr Räume belegt wurden, als eigentlich vorgesehen war, so wird man manche Fehler der Organisation, die sich während der Ausstellung zeigten, entschuldigen müssen. So wurde mit Recht darüber geklagt, daß die bei den Ausstellern aufgegebencn Bestel lungen nicht schnell genug dem Sortiment zugeführt wurde», ge legentlich mutzten sogar dem Besteller zugcsagte Lieferungster mine überschritten werden. Dieser Fehler beruhte einesteils darin, daß die Verkäufer an den Ständen nicht für rechtzeitige Ablieferung der Bestellzettel an die Ausstellungsleitung Sorge trugen, anderntetls darin, datz sich die Bestellzettel im Arbeitsamt der Ausstellung oft stotzweise derartig häuften, datz ihre Bearbei tung durch die wenigen zur Verfügung stehenden Kräfte nicht sofort erledigt werden konnte. Einen groben, mitzkreditierenden Fehler begingen aber auch einzelne der Aussteller dadurch, daß sie Preise ihrer Verlagswerke im Zeitraum der Ausstellung z. T. nicht unbeträchtlich erhöhten und die zu niedrigerem Preise be stellten Bücher dem liefernden Sortimenter bereits mit dem er höhten Preise in Anrechnung brachten. Aus diese Weise ist die Annahme einiger Sortimentskunden verstärkt worden, daß sie Bücher billiger direkt vom Verleger beziehen können, und man chem Sortimenter ist daraus großer Ärger entstanden. Bei einer Wiederholung der Ausstellung müßte auch darauf geachtet wer den, daß Bücher, die nicht verkäuflich sind, nicht ausgestellt werden. Die Lehren, die die erste »Buch und Bild--Ausftellung gegeben hat, sind außerordentlich wertvoll. Wenn im kommenden Win ter — wie Wohl anzunehmen ist — eine zweite Bücherschau ver anstaltet wird, dann wird für Abhilfe aller Mängel, die sich jetzt herausgestellt haben, Sorge getragen werden müssen. Es läßt sich nicht verkennen, datz die Ausstellung noch unter einem Ermüdungsbazillus litt, der dadurch hervorgerufen wurde, datz die Mehrzahl der Aussteller sich Mühe gab, die Gesamt produktion ihres Verlages zu zeigen. Das ist nun geschehen, künftig sollten die ausstellenden Verleger die Bücherschau aber doch etwas mehr in der Richtung einer Qualitätsschau ein stellen. Auch die Anordnung der Ausstellung ist noch sehr verbesse rungsbedürftig. Lange Tischreihen langweilen und stören mehr die Übersicht, als daß sie diese fördern. Es müßte meiner Mei nung nach ein besonders typischer Gesamtcharakter für den Rah men der Ausstellung gefunden werden, ein Rahmen, der schon von außen her auf das Wesen der Ausstellung hinweist. Bei »Buch und Bild» konnte man das leider nicht behaupten, es fehlte eine charakteristische Herausarbeitung der gesamten Anlage; auf den Auslagetischen und in den Kojen konnten ebensogut wie Bücher andere Gegenstände ausgebreitet sein. Das ist auch der Grund, weswegen sich die in besonderer Eigenart geschaffene Ausstellung der Drechsler-Innung so vorteilhaft heraushob. Die Bugra von 1914 hat doch da gewiß gute Vorbilder gegeben! Wie wäre es, wenn man ein Preisausschreiben an die Künst- lerschaft und die buchhändlerischen Fachleute erließe, um einen solchen charakteristischen Typ für die Buchausstellung zu finden? Ich bin überzeugt, daß da zum Vorteil der Ausstellung ein gutes Resultat herauskommen würde, und erinnere bei dieser Gelegen heit nur an die glänzende typische Aufmachung der Ausstellung »Farbe und Mode», die vor Jahresfrist in der Akademie der Künste veranstaltet wurde und in der ein an sich spröder Stoff meisterhaft verarbeitet war. Nur keine Warenhausauslagen! Das Antiquariat Paul Graupe hat zwei neue wertvolle Kataloge herausgebracht, von denen der eine französische Bücher aus dem Gebiete der Literatur, Kunst und Geschichte aufführt, während der andere unter dem Titel »Moderne Graphik» für die 23. Auktion des Antiquariats, die am 7. und 8. April stattsindcn soll, bestimmt ist. In dem Katalog »Französische Bücher» ist unter anderm eine Prachtausgabe von Dorat, »I-ss dsissis», zum Preise von 120 000 »kl aufgefllhrt (Erscheinungsjahr 1770), ferner eine Luxusausgabe der »Jconologie» von Gravelot und Cochin zum Preise von NOOOO »kl, eine Pariser italienische Ausgabe Tafsos zum Preise von 50 000 -kl und eine französische Shake speare-Übersetzung aus dem Jahre 1776 zum Preise von 40 000 .kl. Als wertvollstes Stück in der Versteigerung »Moderne Graphik« ist ein Originalölgemälde von Fritz Boehle »Feierabend» mit dem Schätzungspreise von 20 000 »kl eingesetzt. — In der Guten- berg-Buch Handlung fand eine Ausstellung von Werken Franz Winnigers und Kurt Jsensteins statt, die mit einer Buchausstellung des Propyläen-Verlages verbun den war. Es ergab sich auch hier eine glückliche Verbindung von »Buch und Bild». Kurt Jsenstein zeigte klar erfaßte Plastiken, während Franz Winniger mit einigen Landschafts- und Por trätsaquarellen von starker Lebendigkeit vertreten war. — Im Graphischen Kabinett I. B. Neumann wurde am 15. März eine Ausstellung jung-italienischer Kunst eröffnet. — Das neue Berliner Handelsregister enthält ungefähr 50 000 kaufmännische Unternehmen aller Geschäftszweige. Es ist seit dem Vorjahre um etwa 7 0 00 neu eingetragene Firmen erweitert worden. — Professor Or. Schulte, Berlin, hat einen »Schnellblickprüfer« konstruiert, der eine einwandfreie psychologische Prüfung von Werbeplakaten ermöglichen soll. Die bisherigen Versuche haben zu so günstigen Ergebnissen geführt, datz sich ganz neue Aussichten für die moderne Werbekunst zu er öffnen scheinen. — Am 12. März verstarb unerwartet an einer Lungenentzündung Oberstleutnant Würtz, der frühere Leiter des Kriegspresseamtes, im Alter von 47 Jahren. Oberstleutnant Würtz hatte sich seit 1919 dem Studium der Volkswirt schaft an der Berliner Universität gewidmet. Berlin-Wilmersdorf. Otto Riebicke. Was geht im Deutschen Buchdrucker-Verein vor? <gu Bbl. Nr. s-ij. Aus Berlin wird uns geschrieben: Unter dieser Überschrift brachte die Redaktion in Nr. 64 eine längere Abhandlung, die sich mit der vom Hauptvorstand des Deutschen Buchdrucker-Vereins beabsichtigten Verlegung seines Vereinssitzes nach Berlin beschäftigte. Darauf ist eigentlich nur zu antworten; Nichts, was das Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, den Börsenverein oder die angeschlofsenen Buchhänd- lervereine interessieren könnte. Tie Vcreinsvcrlegung ist nichts weiter als eine den wirtschaftlichen Verhältnissen und den Erfor dernissen für eine praktische Arbeit des Vereins entsprechende Maßnahme. 38S
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