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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.03.1922
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- 1922-03-27
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- 27.03.1922
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Redaktioneller Teil. 73, 27. März 1222. Prospekte: Die Auslage von gutausgestatteten Prospek ten und Verlagsverzeichnissen ist zulässig, doch bitten wir mög- , lichst keine ausführlichen Drucksachen über einzelne Werke zu senden; von jeder Art einstweilen nur 50 Stück. Ausstellungs-Leitung: Als Ausstellungs-Leitung gilt den Verlegern gegenüber die Deutsche Gesellschaft, für Auslandsbuchhandel. Die von ihr erlassenen Be stimmungen treten an die Stelle der allgemeinen Ausstellungs- Bedingungen der Büchermesse Florenz. In den ersten drei Tagen i ihre Anmeldung u. a. ein: Karl Baedeker, Leipzig, Julius Bard, Berlin, Joh. Ambr. Barth, Leipzig, Bibliograph. Institut, Leipzig, N. Bong, Kunstverlag, Berlin, Breitkopf L Härtel, Leipzig, F. A. Brockhaus, Leipzig, F. Bruckmann, München, Paul Cassirer, Berlin, Friedrich Cohen, Bonn, Deutsche Vcrlagsanstalt, Stuttgart, Deutsches Verlagshaus Bong L Co. Leipzig, I. Cngelhorn's Nachf., Stuttgart, Wilh. Ernst L Sohn, Berlin, Euphorion-Verlag, Berlin, vr. Eysler L Co., Berlin, S. Fischer, Verlag, Berlin, Franckh'sche Vertagst)., Stuttgart, Frankfurter Societätsdruckerci, Frankfurt a. M., Frankfurter Verlagsanstalt, Frankfurt a. M., Julius Groos, Heidelberg, H. Haessel Verlag, Leipzig, Fcrd. Hirt L Sohn, Leipzig, Julius Hoffmann, Stuttgart, Holbein-Verlag, Mitnchen, Insel-Verlag, Leipzig, Deutsche GesellI der Veröffentlichung sandten Curt Kabitzsch, Leipzig, Gust. Kiepenheuer, Potsdam, Klinkhardt L Biermann, Leipzig, Koehler L Volckmar, A.-G., Leipzig, Langenschcidt'sche Verlbh., Berlin, I. F. Lehmanns Verlag, München, M. L H. Marcus, Breslau, Felix Meiner, Leipzig, I. B. Mctzler'sche Verlbh., Stuttgart, N. Oldenbourg, München, Paul Parey, Berlin, Carl Ernst Poeschel, Stuttgart, Ernst Rowohlt, Berlin, Kurt Schröder, Bonn, E. A. Seemann, Leipzig, Julius Springer, Berlin, L. Staackmann, Leipzig, Stcingräbcr-Verlag, Leipzig, I. F. Steinkopf, Stuttgart, Bernhard Tauchnitz, Leipzig, B. G. Teubncr, Leipzig, K. Thienemanns Verlag, Stuttgart, Urban L Schwarzenberg, Berlin, Vereinigung wissenschaftlicher Verleger, Berlin, N. Voigtländers Verlag, Leipzig, Adolf Weigel, Leipzig. chaft für Auslandsbuchhandel. Neue Bücher für Bücherliebhaber und Büchersammler. Von vr. G. A. E. B o g en g. III. <11 s. Bbl. Nr. 40.) Als die Büchersammlung des Fürsten Clemens Lothar Metternich versteigert wurde, kam mit ihr auch eine prachtvolle Sammlung von Reisewerken unter den Hammer. Es war in des berühmten Staatskanzlers Tagen eine Art bibliophilen Mäcena- tentums gewesen, die Veröffentlichung von großen, pittoresken, wie es damals Wohl noch hieß, Reisebeschreibungen durch Sub skriptionen zu unterstützen, und die gewichtigen Bände mit ihren noch gewichtigeren Tafelbänden gehörten zu den kostbarsten und kostspieligsten — man braucht sich nur an das unvollendete ame rikanische Reisewerk Alexander von Humboldts zu erinnern — Stücken der Llebhaberbüchereien. Was diese Reihe der Reife werke so teuer machte, war ihre Ausstattung mit Bildern und Karten, die auf die sonstige Ausstattung zurückwirkte. Als dann mit dem Aufkommen der photomechanischen Reproduktionstech niken das geographische (und naturwissenschaftliche) Prachtwerk sich verbilligte und wandelte, mehr zum Gemeingut aller bllcher- lesenden und bücherliebenden Kreise wurde, verlor es allmählich sein Ansehen in den meisten Bibliophilen-Bibliotheken und ver schwand aus ihnen. Zweifellos hatte darauf auch der Umstand einen erheblichen Einfluß ausgeübt, daß eine immer schärfer wer dende Trennung zwischen den gemeinverständlicheren Reise beschreibungen und den wissenschaftlichen Reiseberichten sich voll zog, daß die letzteren schließlich zu fachwissenschastlicheu Spezial- »86 Monographien wurden. Trotzdem bleibt es, und das gilt in hohem Maße gerade für Deutschland, nicht recht verständlich, wes halb man die guten und schön ausgestatteten Reisebeschreibungen aus den Liebhaberbüchereien mehr oder minder verbannt. Als die Engländer ihre Bücherschau auf der Bugra zeigten, hatten sie auch für eine besondere Abteilung gesorgt, die eine Auslese der besten englischen Reisewelle des neunzehnten Jahrhunderts bot, in den deutschen Versteigerungsverzeichnissen von Bibliophilen-Bi- bliotheken bilden die neueren Reisebeschreibungen häufig nur ver legen« Winkelgruppen oder werden Wohl gar in die Schlußkonvo- lute gesteckt. Den Einwand, daß sie schlecht ausgestatlet sind, kann man gerade gegen sie meist nicht erheben, und auch den nicht, daß sie rasch veraltet seien, wogegen schon ihre häufig hohen späteren Auflagen zeugen. Man wird vielleicht die eigentliche Ursache Vieser geringen Schätzung darin finden wollen, daß sie sich keines hohen literarischen Ranges erfreuen. Das aber wäre dann ledig lich die Schuld der landläufigen Literaturgeschichten und nicht der Reisebeschreibungen. Jeder Kenner weiß, daß unter den deut schen Reisebeschreibungen des neunzehnten und zwanzigsten Jahr hunderts Werke zu finden sind, Pie nach Form und Gehalt durch, aus der allgemeinen Literaturgeschichte und nicht bloß der fach- wissenschaftlichen zugehören. Ist, um nur ein Beispiel anzufüh- ren, die dritte von den Freunden des Verfassers veranstaltete Auslage von Georg Schweinsurth, Im Herzen von Afrika (Leipzig, F. A. Brockhaus, 1918), die in fran zösischen Katalogen längst als die eältion ckito ckss amis figurieren würde, nicht mehr als ein ansehnliches Buch und eine noch immer spannende Lektüre? Ist sie nicht ein bleibendes Quellenwerk für durchaus nicht lediglich geographische Studien? Wird sie dem Kulturhistoriker, dem Soziologen durch ihre Nachrichten über primitive Völker nicht immer wichtig bleiben? Und verdient sie nicht einen ebenso ehrenvollen Platz in der Sammlung, wie man ihn etwa einem bedeutenden geschtchtswissenschastlichen Werke zu gesteht? Auch die Bibliophilemode ist wie jede Mode launisch, die bald das, bald dies verwirft oder vorzieht. Wäre sie es nicht, so würden des öfteren Versuche gemacht werden, Abhandlungen, die nahezu unzugänglich geworden, aber längst noch nicht veraltet sind, Versuche, die heute immer ein verlegerisches Wagnis bedeu ten, in einer sie erneuernden Sammlung vorzulegen, wie das eben der sünfundachtzigjährige Reisende in dem stattlichen Bande tat, der den Titel trägt: Georg Schweinfurth, Auf unbe tretenen Wegen in Ägypten. Aus eigenen ver schollenen Abhandlungen und Aufzeichnungen. Mit Abbildungen nach Photographien und Skizzen von eigener Hand. Hamburg und Ber lin, Hoffmann L Campe, 1921. Was von jenem bekann testen Buche Schweinsurths gerühmt wurde, gilt auch von diesem. Und kein schöneres Lob läßt sich der Persönlichkeit des hervor, ragenden Entdcckungsreisenden ersinnen als dieses, das in seinen eigenen Worten (S. xx der Vorrede) zu finden ist, an der Stelle, wo er von der einzigen Lebensgefahr spricht, der er in Afrika ausgesetzt gewesen zu sein er sich entsinne. Aber auch dergleichen ist in unseren Tagen des Filmheroismus Wohl nicht mehr recht in der Mode. (Besonders vermerkt sei in diesen Blättern auch der Teil der autobiographischen Aufzeichnungen Schweinfurths, der seinen Erlebnissen im Verlagsbuchhandel gewidmet ist, die, wie er rühmend hervorhebt, immer angenehme waren. Es würde keine schlechte Wirkung der Kulturabgabenpropaganda, die sich ja auch in andern Ländern regte, gewesen sein, wenn der Buchhandel nun selbst einmal eine Kulturpropaganda machen und zeigen würde, welche Verdienste sich die buchhändlerische Geschäftstätig, keit um das geistige Leben, um Wissenschaft und Kunst erworben hat.) Nicht die abenteuerlichen Reisebeschreibungen, deren Held aus Kampf und Sieg gar nicht mehr herauskommt, sind es, die den klugen Leser locken werden (er genießt sie lieber in den klas sischen Satiren, die ihnen gewidmet wurden), sondern diejenigen, die von einem genauen Kenner der von ihm beschriebenen Gebiete und Völker herrühren, deren Kunde nicht in der Aneinander reihung einiger Erlebnisse besteht, sondern in einer die Einzel heiten zu einer Gesamtansicht und Gesamtanschauung verbinden den Zusammenfassung. Und darin gerade erweisen sich ebenso die ästhetischen Werte einer Reisebeschreibung wie ihre wissen-
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