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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.11.1929
- Strukturtyp
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- 1929-11-23
- Erscheinungsdatum
- 23.11.1929
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- Deutsch
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Gr. Brauhausstr. 16/17. Die Teilnehmer treffen sich pünktlich im Hofe der Druckerei. Freitag, den 6. 12., 20 Uhr: Vorträge über »Kriegs-Literatur«. Referat: Kollege Otto Hentschel und Joh. Seil, im Vereinslokal Restaurant »Vaterland«, Geiststraße 5 (Vereins zimmer). Sonntag, den 8. 12., vormittags 10 Uhr: Besichtigung der »Galerie Neubcrt«, Preußenring 7. Tie Teilnehmer treffen sich pünktlich am Ausgang zur Galerie. Das deutsche Sortiment in französischer Beleuchtung. — Das größte französische Abendblatt, der literarisch überhaupt führende »Fntransigeant«, hat jetzt einen Sonderberichterstatter nach Deutsch land gesandt, von dem eine erste Korrespondenz vorliegt: »Der Preis der Bücher in Deutschland«. Einige Stellen dieses Artikels seien hier wiedergegcbcn: Was die Buchhandlungen angeht, so findet man in allen großen oder auch kleinen deutschen Städten wohleingerichtcte Buchläden, die dem Kunden vorzüglich ausgestattete Werke iu der verführerischsten Art darbieten. Und so stark sich auch die Zahl der französischen Buchhandlungen seit dem Kriege vermehrt haben mag, so kommt sie an die der deutschen doch nicht heran. Ich empfehle unseren Buchhändler-Söhnen und den Buchhändlern selbst lebhaft, Städte wie Darmstadt, Heidelberg oder Bonn zu besuchen, um zu lernen, wie man eine Buchhandlung cinrichtet, ausstattct und heiter gestaltet. Sie werden alsdann erfahren, daß der deutsche Buch händler nicht davor zurückschent, seine Kapitalien in schönen Möbeln und wohlgcfüllten Regalen anzulegen, um eine Kundschaft zu ge winnen, die übrigens sowieso gern liest. Man könnte glauben, in der Privatbibliothek eines New Aorker oder Berliner Bankiers zu sein. In Deutschland ist eine Buchhandlung ein »Luxusmagazin«; in Frankreich ist sie nur zu oft ein schäbiger und oft dunkler Raum, iu dem man keine Lust hat, einige Minuten zu verbringen, um in einem Buch zu blättern, bevor man es kauft. — Der Berichterstatter kommt dann auf den Buchhandel der großen Warenhäuser zu spre chen und hebt die außerordentliche Auswahl an fremden Autoren be sonders hervor: »Ich frage in ich, ob unsere großen Warenhäuser eben falls in gleicher Weise etwa für einen Shaw derart Reklame machen würden«. Ferner berichtet er, daß neben den billigen Büchern auch recht teure Werke in den deutschen Warenhäusern verkauft werden, um daun zu schließen: »Für unsere großen Warenhäuser wäre es ein beachtenswerter Versuch, zu erproben, ob sie bei einer geeigneten Reklame unter ihrer Kundschaft ebenfalls Käufer für derart hoch stehende und so teure Bücher finden könnten«. An diesen Artikel hat sich nun eine Diskussion über die Frage angeknüpst, ob das f r a n z ö s i s ch-e B u ch zu billig oder zu t e u e r s c i. Diese Diskussion verdient deshalb ebenfalls Beachtung, weil in Deutschland gern ans das so billige französische Buch hin- gewieseu wird. (Nebenbei mag erwähnt sein, daß eine starke Ten denz nach einer Erhöhung des Preises für das übliche französische Buch von 12 auf 15 Franken vorliegt und daß in der letzten Zeit schon mehrere Bücher zu dem erhöhten Preis herausgekommen sind.) Bei dieser Diskussion wurde auf die Tatsache hingewiesen, daß das heutige französische Buch im Vergleich zur Vorkriegszeit nur a n - ge bl ich billig, in Wirklichkeit aber gleich teuer oder oft noch teurer sei: »Das Buch vor 1914 war mit 3.50 Fr. ausgezeichnet, wurde aber zu drei Frauken oder manchmal selbst zu 2.75 Fr. ver kauft. Andrerseits jedoch, und dies ist der springende Punkt, enthielt das Vorkriegs-Buch vier- bis fünfmal mehr Lesestoff als das mo derne Buch. Heute zählt der übliche Roman 100, 150—180 Tausend Buchstaben (und dies sind schon die dicken Bücher), während es früher oft 300—400 Tausend waren. Man vergleiche etwa einen Zola oder einen Huysmans mit unseren zeitgenössischen Romanen«. I)r. Ue-Paris. Werbestempel für Weihnachten. — »D e n k c n S i e b e i m Einkauf von Weihnachtsgeschenken auch au Ihren B uchhändle r« lautet der Text des Werbestcmpels, den die Ver- sandbuchhaudlung Alfred Rühle, Leipzig, Abt. Stempel, zu rechter Zeit herausgibt. Preis NM 2.50. Die Verwendbarkeit dieses Stempels ist sehr vielseitig und wird manchen daran erinnern, beim Kauf von Geschenken auch seinen Buchhändler auszusuchen. Die Aus führung des Stempels ist sehr sauber; als Schrift ist »Schwabacher« gewählt. Zum Beginn der neuen Verhandlungen (Manteltarif) im Buch- druckgcwcrbc. Die am Buchdrucker-Tarif (Lohntarif) beteiligten Organisationen — Deutscher Buchdrucker-Verein, Freigewerkschast- licher Verband der Deutschen Buchdrucker und der den christlichen Gewerkschaften angeschlosscnc Gutenberg-Bund — haben in einer ge meinsamen Aussprache beschlossen, am 11. Februar 1930 mit den Verhandlungen zu beginnen. Noch kein Rückgang der Arbeitslosigkeit im deutschen Buchdruck gcwcrbe. — Im Monat Oktober d. I. hatte der Verband der Deut schen Buchdrucker bei 88 350 Mitgliedern (ohne Saarbrücken und den Freistaat Danzig) 10 000 Arbeitslose, im September 9063. Ver kürzt arbeiteten 624 Mitglieder, und zwar bis zu 8 Stunden 261, 9— 16 Stunden 106, 17—24 Stunden 149, 25 und mehr Stunden pro Woche 98 Mitglieder. Iu einigen Großstädten, z. B. in Frank furt a. M., Halle a. d. S., Hannover, München und Stettin ist die Arbeitslosigkeit im Buchdruckgewerbe etwas zurückgegangen, während sie in Berlin, Breslau, Hamburg, Köln und Leipzig stieg. In Berlin erhöhte sich beispielsweise die Zahl der Arbeitslosen gegen den Monat September von 1752 auf 1785, in Breslau von 174 auf 193, in Hamburg vou 371 auf 409, in Köln von 123 auf 153 und in Leipzig von 417 auf 604. Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft. Die iu Hamburg unter dem Vorsitz des Präsidenten der Notgemeinschast, des Staats ministers vr. Schmidt-Ott, tagenden Mitglieder der Notge meinschaft der deutschen Wissenschaft beschlossen, wie die Leipziger Neuesten Nachrichten melden, einstimmig folgende Revision iu der Organisation der Notgemeinschaft: »Ter Hauptausschuß der Not- gemeiuschaft soll fortan aus 15 Mitgliedern bestehen, von denen 10 durch die Mitgliederversammlung der Notgemeinschast, die übrigen 5 durch den Neichsminister des Innern ernannt werden sollen. Die Amtszeit der Mitglieder des Hauptausschusses beträgt 3 Jahre. Der .Hauptausschuß tagt unter dem von ihm gewählten Vorsitzenden. Das Präsidium der Notgemeinschast besteht aus dem Präsidenten, dem Vorsitzenden des Hauptausschusses und der erforderlichen Anzahl vou Vizepräsidenten.« Um der tatsächlichen Entwicklung der Notgcmcin- schast und ihrer Aufgaben Rechnung zu tragen, wurde ferner be schlossen, daß die Notgemeinschaft den abgekürzten . Namen »D e u t s ch c F o r s ch u n g s g e m c i n s ch a s t« führen soll, der schon bisher als Untertitel geführt worden ist. Der Name wird amtlich lauten: »Deutsche Gemeinschaft zur Erhaltung und Förderung der Forschung«. Notgemeinschast des deutschen Schrifttums. — Die Notgemein schaft des Deutschen Schrifttums e. V., die von der Ncichsgemeinschaft der geldwerbenden Stiftungen und vom Neichsvcrband des Deutschen Schrifttums zum Zwecke der Zeutralisieruug der Wohlfahrtsarbcit auf dem Gesamtgebiete des deutsche» Schrifttums gegründet wurde, beginnt am 1. Januar 1930 ihre Tätigkeit. Der Vorstand wählte zu seinem ersten Vorsitzenden vr. Ludwig Fulda und vr. Heinrich Liliensein, und zu ihren Stellvertretern Fritz Engel und Georg Engel. Geschäftsführer der Notgemeinschast ist vr. Günther Birkeu- feld, zur Führung des Lektorats der Abteilung Werkhilfe wurden vr. Mar Tau und Wolsgang von Einsiedel berufen. Alle weiteren Aus künfte erteilt die Geschäftsstelle, Berlin W 62, Lutherstraße 10. Erweiterung der Dichtcrakademie? — Wie die »Literarische Welt« zu berichten weiß, wird unter den Mitgliedern der Dichterakademie zurzeit sehr lebhaft die Frage einer prinzipiellen Erweiterung der für die Akademie in Betracht kommenden Schriftstellerkreise erwogen. Es handelt sich darum, in Zukunft auch Essayisten und Kritiker aufzu- uehmen. Der Vorschlag wird vor allem von Thomas Mann, Jakob Wassermann und Alfred Döblin unterstützt. Da er aber eine Sta tutenänderung voraussetzt, bedarf er der Zustimmung des Ministers, der damit offiziell noch nicht befaßt worden ist. Deutsche Dichter aus der Schallplatte. Zu dieser Notiz in Nr. 266 vom 16. Nov. wird uns noch ergänzend geschrieben, daß Börries, Freiherr von Münchhausen für die Polyphon-Werke per sönlich eine Schallplatte besprach und zwar die Ballade »Der Nobis- krug« auf der einen Seite, auf der anderen einen Abschnitt aus »Fröhliche Woche mit Freunden«. Thomas Mann im Tonfilm. — Im »Eapitol« wird eine Aus nahme der Tobis gezeigt: der Schöpfer der »Buddenbrooks« und des »Zaubcrbcrgs«, dem man kürzlich den Nobelpreis verlieh, erscheint auf der Leinwand und spricht zu uns, als sei er im Saale. Er spricht, was er einen Tag nach seiner Lessingrede in der Akademie der Künste vor Kamera und Mikrophon gesagt hat: über die exzen trische, zeitlich-räumliche Treuuuug und Verbindung von Redner und Hörer, die der Tonfilm ermöglicht — und dann zwei Sätze seiner Lesstngrede. Ein kurzer Eindruck also vou einem berühmten Zeit genossen, der viele interessieren wird, der aber das Verlangen weckt, die hier angedeutcte Möglichkeit des Tonsilmgcsprächs ausgcbaut zu sehen. Wie wäre cs, wenn man nach Nundsunkvorbild im Tonfilm
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